Danke Axel und Hans!!!! Das „Aufwecken“ werde ich mir ab sofort zu Herzen nehmen.
Laufen ohne Schmerz geht, Fahrradfahren geht, paddeln geht nicht, weil das Hineinschlüpfen in meine Stiefel zu sehr schmerzt….
Demzufolge keine Bergfahrt aber ein Bergeversuch Light unter unrealistischen Bedingungen mit meiner noch nicht ganz kompletten Bergeausstattung. Der zusammengestellte Flaschenzug funktioniert gut. Zwischen den Bandschlingen am Boot müsste ggf. noch eine Querverbindung mittels Seil oder zusätzlicher Bandschlinge eingefügt werden, ein Karabineranschlag am Boot gefällt mir noch nicht, weil kein Ovalo- Schraubkarabiner. Kurz überschätzt hatte ich die Wegstrecke für Kanu oder anderes gedachtes, die nun doch kürzer ausgefallen ist wie anfangs vermutet. Ein 20 m langes Wurfsackseil gibt wirklich nicht viel her, wenn man Standartmäßig mit zwei Rollen arbeiten oder für den Anfang damit auskommen möchte.
Mittwoch, 04.03.2015, Pegel steigend 294 cm, Mittelwasser wäre 216 cm, Wind 5m/s, eilige Wolken, blaue Fenster mit Sonnenstrahlen. Nachdem ich so gut wie ohne Schmerz in meine Paddelstiefel geschlüpft war, war klar, ich muss auf die Donau.
Die Donau sprach bei der 13. Fahrt dieses Jahres klare Worte, sie gab mir Pegelbedingt ununterbrochen akustische und visuelle Signale. Mein Kanu eroberte Meter für Meter an Strecke, halb so wild, wenn der böige Wind nicht gewesen wäre. Ein Echo eines klopfenden Spechtes klang minutenlang in meinem Ohr.
Ab und zu wurden Hindernisse umfahren; dadurch mehr in die Strömung gezwungen, wurden hier und da vom Wasser aus betrachtet, Landmassen verloren, Wassermassen auf der Donau, es ging doch irgendwie weiter. Ich steuerte wieder Richtung Ufer und ließ einen Rechen voller Äste eines umgefallenen Baumes hinter mir.
Es ging plötzlich durch Wind und Strömung einfach nicht mehr weiter, der Donaustrand, mein angepeiltes Ziel lag noch schräg jenseits vor mir. Ich verlor in dieser Sekunde an Vortrieb, mein Kanu wurde am Bug von der Strömung und böigen Wind oder umgekehrt; rasch erfasst und drehte ein. Wir wurden dadurch zügig abgetrieben Richtung Baumhindernis. Rasche Ziehschläge und eine folgende Seilfähre beförderten den wohl doch noch angeschlagenen Paddler mit Kanu vom Ufer weg. Mitten auf der Donau dachte ich mir: „Wenn alles auf einmal kommt, kann ein Sicherheitsabstand auch mal fasst zu eng werden.“
Die Strömung trieb mein Kanu während der Seilfähre ziemlich ab, der böige Wind half zu gerne auch hierbei weiter mit. Knapp einhundert Meter waren es noch bis zur ruhigen Bucht des Donaustrandes. Nach wenigen Minuten bergauf endlich dort angekommen, ein durchatmen. Nach wenigen Spielereien mit Paddel und Boot landete ich an. Vorsicht „aufwecken“, vorher! nicht vergessen! Obwohl keiner meiner Füße eingeschlafen war, bis auf den einen, der etwas verspannt war, hielt ich mich trotzdem daran.
Nach einer Entspannungspause an Land unter seltenen Sonnenstrahlen, die sogar Schatten eines Baumes Richtung Norden warfen, paddelte ich wieder zurück. Ein paar Kehrwasserfahrten hinter den zuvor überwundenen Hindernissen ließ ich nicht aus, besonders weil die Strömung dort das Heck so schön eindrehen ließ. Zu guter Letzt war ich ohne Pause knapp nur 30 Minuten auf dem Wasser, eine lohnende schöne Zeit.
Donnerstag der 05.03.2015, Pegel um die 255 cm. Um meinem Fuß einen Gefallen zu tun, war ich diesen besagten Donnerstag nur 30 Minuten auf dem Wasser. Bildmaterial vom Wasser gibt es nicht, nur von den anschließenden Kunstfehlern vom Flaschenzugbau im Wald.
15. Bergfahrt
Erstes Treideln an der Eisenbahnbrücke und erster Knotenklemmer
Frauentag und Sonntag der 08. 03.2015, Pegel 213 cm, Temperaturen zweistellig plus, sonniges Frühlingswetter. Es ging unter Sonnenstrahlen gemütlich Richtung Eisenbahnbrücke, dort Seilfähren und Kehrwassergeschichten absolviert, mehr oder weniger gut, mehr oder weniger riskiert.
Eine versuchte Durchfahrung durch die Schlüsselstelle entpuppte sich als unmöglich, ein erstmaliger Durchmarsch am Ufer aber nicht. Deshalb legte ich erstmalig knapp neben der Strömung im Kehrwasser an und stieg mit halbwegs trittsicheren Füßen unterhalb des Brückenjoches aus. Die rutschigen Steine hatten es in sich, dachte schon abzubrechen wegen meiner Fußverletzung. Wie nun weiter. Ich ließ mein Boot von der fünf Meter langen Bootsleine aus und treidelte ein gutes Stück weiter, kurz danach musste ich die zweite Bootsleine anknüpfen. Da die Strömung noch zu sehr auf Zug war um ins Kanu einzubooten, musste ich noch ein Stück weiter treideln. Wenig später ein Gehölz und ein Wurzelstock das den Weg versperrte. Durch Hilfe eines von einem Biber abgenagten Stockes und akrobatischen Übungen, gelang es mir die Bootsleine um dieses Hindernis zu manövrieren. So treidelte ich weiter und genau an diesem Verbindungsknoten blieb der Knoten im Geäst hängen. Zurück und wieder fummeln, natürlich rutschte ich ab, glücklicherweise nur ein kurzer Schmerz am Knie und nix weiter passiert. Gegenwärtig bin ich am überlegen, ob ich eine zehn Meter lange Bootsleine am Kanu anbringe, mein Wurfsackseil möchte ich dafür nicht verwenden.
Nachdem ich endlich eine Lücke zum Einbooten gefunden hatte, paddelte ich weiter zur Konrad- Adenauer- Brücke. Da das Kehrwasser direkt an dem Brückenpfeiler pegelbedingt etwas kürzer war, und meine sonst ruhige Fahrroute im Kehrwasser direkt neben dem Brückenpfeiler überflutet war, musste ich schon früher in die Strömung einfahren. In der dadurch kürzeren Stromzunge nur am Ende angelangt, drehte ich mein Kanu direkt im Welligen Schwall und Verschneidung zur Talfahrt wieder ein. Mein Kanu fühlte sich dieser Situation eigentlich ganz gut an. Bei nachfolgenden Anläufen gelang es mir etwas höher in die Stromzunge einzufahren, dadurch konnte ich im ruhigen Wasser der Stromzunge meine Drehung fasst vollständig absolvieren, anschließend richtig Tempo aufnehmen um sofort wieder ein Kehrwasser anzufahren. Das Anfahrtempo war enorm, mein Paddel klebte im Kehrwasser, mein Kanu schnippte achtern herum. An dieser Passage fuhr ich schon öfters Kehrwassermanöver, die auch immer fix waren, dieses Mal halt von sehr fixer Natur.
16. Bergfahrt zur Bucht des ersten Donaustrandes
Montag, 09.03.15, Pegel 208 cm, plus 14 Grad, Sonne. Eine schöne Stunde auf dem Wasser ohne Pause. In der Bucht experimentierte ich spielerisch mit der Trimmung und Kante um etwas mehr bei einigen Manövern über mein Boot zu erfahren. Auf Kante zum Limit hin war ein Wiederstand oder Gegendruck fühlbar, darüber hinaus reißt der Gegendruck plötzlich ab, ob noch mehr gehen könnte, wollte ich bei diesen Wassertemperaturen nicht herausfordern, eine vorzeitige Paddelstütze rettete.
Ein paar Hochstarts machten anschließend richtig spaß, eine neue Drehfreudigkeit war zu erfahren, wollte es damit auch nicht weiter übertreiben.
17. Bergfahrt
Dienstag, 10.03.2015, Pegel etwas höher wie am Tag zuvor, Sonnenschein, zum Ende hin bewölkt und windig.
Auf dem Weg zur Bucht wechselte ich diesmal früher zur anderen Uferseite um eine nervige Gaskartusche zu bergen, die schon seit geraumer Zeit auf der Uferböschung signalwirkend ihr Dasein pflegte. Eins zwei Mal diente mir diese Gaskartusche als Fixpunkt für Seilfähren. Am Donaustrand angelangt entdeckte ich noch eine antike Flasche unter der Wasseroberfläche, ich barg sie mit meinem Paddel und sie war dann doch etwas von moderner Natur, die Relikte wurden später entsorgt. In der Bucht die gleichen Spielerein wie am Tag zuvor. Erste Sonnenbräune war zu erfahren, Sonnenschutz wurde erstmalig vor der Fahrt aufgetragen, so passt es in der Mittagspause.
Mittwoch der 11.03.15, Pegel gegen 213 cm, sonniges Wetter, Wind 5m/s, ab und zu sehr böig.
Durch meinen freien Vormittag heute, konnte ich gegen 10 Uhr auf die Donau. Diesmal testete ich meine neue blaue Tonne im Kanu, in der Tonne, etwas zum Mittag essen plus Küchenzeile. Geplant war bergauf, paddelte auch ein Stück bergauf, drehte doch wenig später um wegen den starken Wind, fuhr talwärts und geisterte dort unter den angenehmen Sonnenstrahlen herum. Jede Brückenstelle nutzte ich zum eindrehen, windbedingt ging das richtig gut. Eine Seilfähre erledigte der Wind auf den letzten zwanzig Metern von ganz alleine. An einer Brückenstelle stand ein Pionierpanzer, auf den Fotos nicht gleich zu erkennen wegen dem Tarnanstrich. Weiter stromab fuhren auch Wasserahrzeuge der Pioniere. Die dadurch verursachten Wellen waren eine willkommene Abwechslung. Auf dem einen Foto kann man schön die Wellenbrecher usw. erkennen, wenn ein M- Boot mal etwas Gas geben sollte. Auf einer vergangenen Bergfahrt berichtete ich schon einmal darüber, damals war ich mitten zwischen den Fronten der Wellen und Wellenbrecher knapp am Ufer. Die Pioniere zu Wasser verschwanden, ich paddelte ein wenig weiter und legte unter extremen Windverhältnissen an. Glücklicherweise fand ich ein Plätzchen im Windschatten einer Brückenstelle um mein Mittagessen im Windstillen klar zu machen. Dort kochte ich auf meinen alt bewährten Primus- Kocher eine selbstgemachte Brokkolisuppe mit Kartoffeln usw. erneut auf. Das essen schmeckte, die Sonne heizte. Um den Anlegeplatz sauberer wie vorgefunden zu verlassen, sammelte ich noch etwas Müll ein und nahm diesen mit, so füllen sich die meist halbvollen Mülltonnen vom Bootshaus auch.
Da ich einen Ring vorfand, probierte ich einen Roringsteg / Englischer Knoten mal aus, ich hoffe der ist gelungen?
Meine Paddelbilanz auf der Donau ist derzeit zufriedenstellend.
Donnerstag, 12. März 2015, Pegel 220cm, Sonne und Wolken
Da ich nun meinen Wohnsitz an / auf die Donau verlegt habe , bin ich heute das fünfte Mal in Folge auf die Donau gekommen, schön war´s.
Hallo Hans,
Danke.. Bilanz ist ein Begriff wo ich mich etwas vergriffen habe, mir geht es nicht um die Kilometer, mir geht es um die Eindrücke über das Paddel zum Boot und das ganze drum_ herum.
Da ich bergauf paddle, geht es mit der Strömung zurück.
Servus Hans,
etwa vier bis fünf Stromkilometer vom gestrigen Wohnsitz aus, Richtung Westen, kann ich noch ein Domizil empfehlen, das wäre dann für zwei. Wurde auch schon von einem Durchreisenden als Notunterkunft genutzt, weil es sturmbedingt zu wellig für seinen Ally geworden war. So sturmsicher schaut das aber auch nicht aus….
Sonntag, 15.03.2015, Windstärke 3, schwache Brise. Ich paddelte zum nahegelegenen Donaustrand. Auf dem Weg dorthin experimentierte ich während der Fahrt auf Kante und geschickter Gewichtsverlagerung mein Kanu beizudrehen, mein Paddel war nur als Paddelstütze bereit.
Eine ältere Anglerin beschwerte sich, ich sollte woanders paddeln. Obwohl oft Angler anzutreffen sind und ich einen ausreichenden Abstand stets bewahrte, ist dies die erste Erfahrung in dieser Richtung. Ich fuhr schließlich bergab zur Bucht unterhalb der Autobahnbrücke, auf der Paddelstrecke war der Wind beachtlich, in der Bucht ebenso. Das bergauf paddeln war um einiges einfacher gewesen. Schließlich brach ich meinen Ausflug nach etwa 45 Minuten schon ab und nutzte die restliche Zeit dafür, meinen Süllrand vom Kanu erneuet einzuölen. Dabei begutachtete ein Zitronenfalter kurz mein Kanu.
21. Bergfahrt zum Klenzepark zum chillen
Montag, 16.03.2015, immer noch Windstärke 3, schwache Brise. Diesmal paddelte ich hier und da windgeschützt Richtung Stadt. An der Eisenbahnbrücke ein paar Manöver, auch zwei mutige Versuche mein Paddel während einer angestrebten Jet- Ferry fest am Süllrand Oberstrom stehen zu lassen. Langsam komme ich etwas näher ans Ziel. Danach paddelte ich durch das rechte Brückenjoch und fuhr zum Donaustrand im Klenzepark, legte an und stieg erstmalig seitdem die Strandfläche befestigt und vergrößert wurde aus. Die Gastronomie war bisher zwei Sommer aktiv und ist es bestimmt diesem Sommer auch. Touristen und Ingolstädter nutzen diesen Donaustrand im Kessel der Donaubühne gerne zum offiziellen chillen. Wenn es nicht zu belebt ist und aufgeräumt, ist es ganz gemütlich. Auf dem letzten Foto kann man erkennen wie es vor der Baumaßnahme ausgesehen hat.
Beim zurückpaddeln nutzte ich erstmalig das kleine Kehrwasser hinter dem Brückenpfeiler des Donausteges als Parkplatz. Auf Talfahrt begegnete ich erstmalig einem Eichelhäher vom Kanu aus.
Da es diesen Dienstag und Mittwoch immer noch sehr windig war aber dafür die Temperaturen für die längst fälligen Erstversorgungen am Boot günstig waren, nutzte ich diese Zeit. Die Trockenzeiten für die Belastung des Lackes sind erst morgen abgeschlossen und deshalb ging es heute mit einem Kanu vom Verein auf die Donau. Schön war´s.
Freitag der 20.03.2015, gegen Abend, Pegel um die 205 cm.
An diesem Tage der vergangenen Sonnenfinsternis, die ich leider nicht im Kanu erleben durfte, glückte es mir, zumindest doch noch am frühen Abend aufs Wasser zu gelangen.
Da der Lack nun am Kanu wieder belastbar fürs Wasser war, nahm ich wieder mein Kanu mit auf Geisterfahrt. In der Bucht angelangt, setzte ich mich nun wiederholt mit Manövern auf Kante auseinander. Es war ein feiner Genuss wieder einmal ganz ohne Wind zu paddeln, kleinste Reaktionen am Boot wurden neu erfahren, sortiert wird ein Teil davon, in naher Zukunft. Ich weiß, ich bin auch in dieser Richtung am Anfang, zumindest ist ein Anfang gemacht. Da nun im nu die Zeit verstrich, war ich dem Sonnenuntergang sehr nahe und entschloss mich dieses im Kanu während dem Paddeln in der Bucht über mich kommen zu lassen. Ein schöner Abschluss eines Tages mit Licht und Schattenseiten.
Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon, Mike
Sturmtief Mike, sommerliche Temperaturen und Saharasand
Am letzten Märztag ging es am Mittag und am späten Nachmittag auf die Donau. Ich konnte erstmalig von der Anzahl her, zwei Eichelhäher auf einem Baum aus nächster Nähe ausgiebig beobachten, ein Eisvogel tauchte auch wieder auf.
Die Osterferien und das Sturmtief Mike grenzten meine Paddelerlebnisse ein. Am Karfreitag den 3. April gelang es mir doch auf die Donau zu landen und wurde auch durch ein Schönwetterfenster und geglückten Manövern belohnt.
Am Sonntag den 12.04.2015 ging es wieder zur Eisenbahnbrücke um in Strömungsmanövern nicht aus der Übung zu kommen, der Pegel zitterte auf 220 cm. Später am Donaustrand wurde ich von zwei Kindern im Kindergartenalter mit Steinen beworfen. „Kommt her“ in russischer Sprache verstand ich noch von dessen Eltern… sie warfen weiter, bis dessen Papa eintraf.
Am Mittwoch den 15.04.2015 ging es bei fasst hochsommerlichen Temperaturen und einem Pegel knapp unter Mittelwasser Richtung Donaustrand. Meine T- Kniematte hat schon arge Verschleißerscheinungen an den Rändern. Wahrscheinlich wird Tape es richten.
Am Donnerstag den 16.04. 2015, bei 22 Grad Lufttemperatur und vom Saharasand verschleierter Sonne paddelte ich Richtung Donaustrand. Gerade bevor ich aus weitester Entfernung einen Angler höflichst anrufen wollte, purzelte ein aggressiver Tonfall aus dessen Mund. Nach Kommunikation drehte ich ab und fuhr weiter bergauf um meinen Spaß zu haben. Angler vom diesem Format werden ab sofort Luft sein.
So stehen 29 Bergfahrten auf dem Zettel, wenn ich keine vergessen haben sollte?
Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon, Mike
Eine Woche später ging es wieder auf die Donau, einen Keiler konnte ich erstmalig vom Kanu aus beobachten. Auf den Fotos auch gut auszumachen. Später verstärkte ich meinen Süllrand etwas mit von Biberwerk gefertigtem Geäst, was in einem Kehrwasser hing, soll irgendwann als Tarpstange oder als Material für Zeltheringe dienen. Später überraschte ich einen Eisvogel. Weil ich ungeahnt so nahe heran gepirscht war, entdeckte ich einige Nisthöhlen / Niströhren an einer Abbruchkante des Ufers. Nun werde ich diese bis dato mir unbekannte besetzte Stelle meiden. Nach ein paar Tagen stieg etwas der Donaupegel an und ich hoffte, dass es gut für die Brut noch gut ausgehen würde, noch während dem Kringelfieber erfuhr ich, das der Pegel weit über vier Meter sei, wirklich schade. Ein paar Tage zuvor erfuhr ich in einem Fernsehbericht über Deutschlands Flüsse, dass es angeblich in Deutschland nur 2000 Eisvögel gäbe, im Internett steht etwas von sechs bis achttausend Eisvogelpaaren.
Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon, Mike
Die Regenschirme sind zu, der Pegel sinkt träge, 22 Grad und Sonnenschein purzeln vom Himmel. Gespannt mit neuem Paddel im Futteral ging es am 8. Mai bei einem ernst zu nehmenden Pegel von 324 cm auf die Donau. Strömungsbedingt und in Erwägung materialschonenden Einsatzes griff ich zum alten Paddel. Geplant ist nur bis zum Donaustrand, entscheide mich aber doch weiter höher hinaus zu paddeln, eine Art unbewusster Neuanfang. Dies wurde mir erst klar als ich das Rauschen vor der Schillerbrücke erstmalig so laut vom Kanu aus in meinen Lauschern sprudeln hörte. Neu ist auch der Wellengang, eine Art Dünung, nur nicht vom Wind angetrieben, die stetig ansteigt, umso näher ich mich dem Wechselsprung annäherte. Mein Bauch und Kanugefühl ist gut und ich arbeitete mich erstmalig bei solch einem Pegel bis unterhalb der Schillerbrücke vor. Am Ufer fasst angelegt schaukelt das Kanu weiter auf und ab. Voraus einige Brecher, nervöses Kehrwasser, an der Schlüsselstelle der Eisenbahnbrücke straffe mittleidlose Strömung. Nach einer Pause dachte ich mir, es reicht für heute, wechselte zum neuen Paddel und paddle ein wenig noch weiter und klinkte mich in die Strömung ein. Ich paddelte u. a. Indian Stroke- mäßig und auch hier und da mit anderer Grifftechnik und anderweitigen Rückholphasen zurück, es macht richtig Spaß und Freude und ich spürte einfach dass es klappt. Ich werde mein neues Paddel nicht fürs - zu Grobe - einsetzen, wie einen sehr guten Wein….
Windstreiche
Muttertag / Sonntag 10. Mai, Pegel 263 cm, Windstärke 4, Wind 7-8 m/s. Mit dem Rad Richtung Bootshaus möchte ich schon meinen geplanten Paddelausflug abbrechen, weil der Wind es in sich hatte. Wenig später doch im Kanu geht es etwa dreißig Meter bergauf, starker wechselnder böiger Wind trifft das Kanu. Ich werde fasst in ein Gebüsch gedrückt, kann mir gut vorstellen, dass dies auch schon für ein Verhängnis reicht. Auf Grund meiner doch nicht ganz so miserablen Bootslenkung gelingt es mir bei dem Anflug auf das Hindernis mein Kanu zu drehen und zurück in den Windschatten der Ab / Anlegestelle mich zu retten. Ich denke; das reicht für heute... Nach wenigen Sekunden war Windstille, nutzte die Flaute aus und wollte zumindest das Hindernis fix überwinden, es gelang. Danach wieder Böen, Schutz suchen und finden, Störte mich weiter nicht, solange kein Hindernis neben mir wartete. Mit dieser Methode arbeitete ich mich stetig höher, dafür benutzte ich natürlich mein altes Paddel. Auf Höhe Donaustrand setzte ich mittels Fähre über. Im Gewässer des Donaustrandes experimentierte ich wieder herum und war auch sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Am Abend entdeckte ich im Englischen Forum Fotos vom Kringelfieber, darüber habe ich mich auch sehr gefreut, ein guter Sonntag.
Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon, Mike
Grenzen verrückt und glücklich darüber nach über zwei Jahren im Kanu
Heute, Dienstag 12. Mai 2015, Pegel 0600 Uhr 259 cm fallend, gegen 1200 Uhr 251 cm, steigend.
Die Temperaturen sind schon am Vormittag auf über 20 Grad im Schatten geklettert und ein fasst freier Tag verleiteten mich auf die Donau Richtung Schlüsselstelle zu paddeln. Ich hatte mir fest vorgenommen, erstmalig bei diesem Pegelstand zumindest eine Kehrwasserfahrt an der Schlüsselstelle/ Eisenbahnbrücke zu versuchen. Das gesponnene Resultat vom sicheren Ufer aus betrachtet …gut machbar, später vom Kanu aus betrachtet, gut für ein Waterloo, zumal am neuen Schloss Napoleon mir zuschaut. Derzeit läuft in Ingolstadt die Bayerische Landesaustellung 2015 „Napoleon und die Bayern“.
Nun gut, ich paddelte entspannt nach oben, ein gutes oder schlechtes Zeichen ist unterhalb der Schillerbrücke auszumachen. Die Feuerwehr ist vor Ort, ein Motorboot im Wasser. Ich denke mir das passt ja wieder. Damals bei meinen Anfängen war die Feuerwehr auch vor Ort, und der Pegel ist um einiges höher als damals bei meiner sechsten Bergfahrt (233 cm), wo ich dem Kentern sehr nahe war… und daraufhin richtig Respekt und auch Angst hatte. Ich paddelte nun an die Brückenpfeilerinsel heran, die vorige Durchfahrung der Schillerbrücke war nicht einfach aber auch nicht zu schwer.
Nach wenigen Augenblicken im Kehrwasser entschloss ich mich, es zu tun. Ich tastete mich stückchenweise an die Anfänge der Stromzunge heran, neben mir auf Tuchfühlung die Brückenpfeilerinsel, ein paar Tauben schauten mir sehr nahe neugierig dabei zu. Nach längerer Beobachtung der Stromzunge fiel mir auf, dass die Stromzungenkante? mit größeren Wellentälern wie sonst geformt ist, ich paddelte noch ein Stückchen weiter, bis ein paar Wackersteine den Weg versperrten, ich denke mir; das muss reichen, weiter geht es ja nicht.
Ich paddelte die Stromzungenkante aufgekantet an, viel Speed war nicht aufzunehmen, weil der Tiefgang für kräftige Paddelschläge dafür nicht vorhanden war. Ein Ruck geht durchs Kanu, die Strömung erfasst das Kanu, ich tanze oben auf der Stromzunge kurz schräg entlang, versuche sofort zu drehen und gleite schräg in das Wellental hinein, die Drehung gelingt nicht so gut, weil ich mit meinem Körper ausgleichen muss, reicht aber aus um vom Stromstrich wieder ins Kehrwasser zu gelangen. Die unruhige Verschneidungszone und das folgende Kehrwasser schießt mir und dem fix gekanteten Kanu entgegen, geschafft.
Daraufhin nahm ich noch vier bis fünf Anläufe, um mehr Gespür für diese neue Lage zu bekommen. Ehrlich gesagt kamen mir die Wellentäler bei jedem Anlauf immer größer vor….vielleicht ist auch der Pegel kurz angestiegen. Einen nicht ganz gelungenen U- Törn von einem zum anderen Joch probierte ich auch noch aus.
Zufrieden wechselte ich zum neuen Paddel und paddelte zum Donaustrand bergab. Dort einiges herumprobiert, eine Hand voll AXLE als Zugabe, davon war der letzte gut genug um zufrieden nach Hause zu paddeln / radeln. Von der Eisenbahnbrücke und von der Feuerwehr knipste ich noch Fotos, danach von Napoleon am neuen Schloss und die Pegelanzeige durfte auch nicht fehlen.
Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon, Mike
Vielen Dank auch an die Forumsteilnehmer , die mir Rat und Tat... Tipps an anderer Stelle mitgegeben haben, oder wo ich Informationen herausfiltern konnte!
Ganz vergessen….Seilfähre davor; auch eine Art Grenzverschiebung
Eine beobachtete Kajakkenterung während einer weit vergangenen Seilfähre an diesem Ort… bei meiner 56. Bergfahrt, bei einem Pegel von 225 cm; ermutigte mich noch mehr, dieses nicht zu unterschätzen. Jetzt hatte ich einige Zentimeter mehr. Die nötige Seilfähre um unterhalb der Brückenpfeilerinsel zu gelangen, bereitete mir zwar keine Bauchschmerzen, rechnete aber mit Schwierigkeiten. Ich arbeitete mich im unruhigen verblockten Uferbereich des Kehrwassers knapp zum Stromzungenanfang heran, setzte mit Schwung zur Seilfähre gekantet an, gut das mein Paddel genug Tiefgang hatte um über die Stromzungenkante zu paddeln. Danach kreuzte ich die reisende Strömung, die Verschneidungszone und das Kehrwasser konnte ich gut erwischen, so das nichts außer Kontrolle geriet.
Der Ruhetag danach
Am Mittwoch dem 13. Mai war der Pegel um ein paar Zentimeter darunter. Das herrliche Wetter konnte ich mir auf der Donau nicht entgehen lassen. Zeitbedingt paddelte ich nicht weit von der Anlegestelle noch oben weg, ein paar Kehrwasserspielstellen hinter umgestürzten Bäumchen reichten aus um mich an meinen Duffek vielmals zu probieren, Kehrwassereinfahrten praktizierte ich Axle- mäßig auch sehr oft…
Männertag
Am gestrigen Donnerstag paddelte ich am Vormittag zu guter Zeit bei schönem Wetter der Donau entspannt hinab. Ein Eisvogel tauchte glücklicherweise auch wieder auf. Weit voraus war es noch etwas neblig, und ich konnte im Nebelschleier ein träges Wasserfahrzeug ausmachen. Umso näher ich herankam, war das schwimmende etwas, einem Floß ähnlich, irgendwann interessierte es mich nicht mehr. Ich paddelte auch wieder an dem Hochsitz vorbei, wo ich diesem Januar eine Rast mit Kochfeuer einlegte. Wenig später entdeckte ich einen getarnten Unterstand, wohl von einem Jäger. Ich kenne einen Jäger der schon über fünfundachtzig Lebensjahre hinter sich hat, der dieses Szenario mit einfachen Mitteln, unauffälliger, billiger und besser macht. Weil plötzlich Westwind aufkam, wollte ich nicht weiter paddeln, weil ich ja nun noch bergauf gegen den Wind zurück paddeln musste. Die Bergfahrt hatte es in sich, ich musste gut trimmen und fasst zu dicht am Ufer paddeln, gut das ich sofort umkehrte. Knapp vor dem Ziel kamen mir zwei nebeneinander zusammengekoppelte Kanus einer klassischen Männertagpaddeltour entgegen. Die Kanus hatten die Strömung, den Wind und das flüssige Brot auf ihrer Seite, auf meiner Seite,die Gegenströmung, den starken Wind, eine Flasche Wasser und die Schwimmweste. Am Ziel musste ich einfach mein Kanu neben diesen schönen Unterschlupf legen und mein Kopf-kino starten. Schön war´s.
Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon, Mike