Hallo, hier eine kleine Datenwolke zur Unterrichtung..
Wer gegen den Strom oft paddelt, gelangt irgendwie auch zur Quelle.
Die Bergfahrten 36,37 und 38 bei höherem Pegel, bescherten mir hinter Gebüsch – Baumstumpf - Gehölz – Hindernissen eine Unmenge an Onside Duffek-Manövern, mehr oder weniger gut zu erleben.
Zwischendurch ein Tapetenwechsel, es zog mich und meine Tochter wieder einmal zum Auwaldsee und genoss wieder einmal das stille Wasser.
Die 39. Fahrt am 14.06. 2015, war wieder einmal etwas Besonderes. Erstmaliger Test von meinem Holzstoffpaddel gegen den Strom und mit dem Strom auf der Donau. Ein Versetzen des Kanus nach Backbord gegen die Strömung ging flotter und souveräner wie sonst. Das Wasser strömte gegen das lange Paddelblatt, eine besondere Art der Harmonie zwischen Paddel, Kanu und dem Wasser war zu erfahren. Am Endpunkt der Bergausfahrt angekommen, erblickte ich wiederholt die Auswüchse einer Eiskalten Leidenschaft in Form von Grill und Saufmüllutensilien. Leider war meine Mülltüte in meiner Schwimmweste nicht zu finden, wurde später einer leeren Einkaufstüte im Gebüsch fündig um sie auffüllen zu können.
Am 16. Juni paddelte ich nicht, dafür fuhr ich erstmalig zum Canadierstammtisch nach München, was mir ausgesprochen gefallen hat…wenn man davon absieht, das ich im Schnitt 26 Liter (kein Tippfehler) Kraftstoff auf 100 Km verballert hatte.
Die 40. Fahrt am frühem Morgen des Mittwoch des 17.06. 2015 bei einem Pegel von 242, war ein Versteckspielen mit Enten und deren Sprösslingen, denen ich so gut wie es ging aus dem Weg paddelte, im Anschluss einige TID Vorbereitungen für unsere Gäste.
41. und 42. Bergfahrt am Morgen und am Abend
Am Dienstag dem 23.06.2015 zu guter früher Zeit, bei einem Pegel von 265 cm, plus 13 Grad, Sonnen Wolkenmix und Westwind bei 7m/s, schleppte ich mich mit meinem Kanu, Kurs West gegen die Strömung. Seit geraumer Zeit tauchte ich wieder mein Moll Contra in die Donau, ich wollte ursprünglich dieses Paddel kürzen, lasse nun doch davon ab, weil ich ja nun eine gute Auswahl zur Verfügung habe. Ich dachte mir, der Westwind bekommt den TID Paddlern als Rückenwind zumindest an diesem Tag zu gute.
Seilfähre unter Wellen, Kanu verschluckt?
Am Abend zog es mich noch einmal auf die Donau, weil der Regen Nachmittags plötzlich aufgab mich zu ärgern, der Pegel stieg zwischenzeitlich von 265 cm auf 336 cm, dies war natürlich wieder eine andere Liga, die Bergfahrt war nicht so aus dem Ärmel zu schütteln. Unerwartet kämpfte sich ein größeres Feuerwehrboot gegen die Strömung, die davon verursachten höheren Wellen animierten mich zwischen diesen Wellen und der stärkeren Strömung eine sehr schaukelnde Seilfähre zu fahren. Ich behielt meinen Winkel etwas spitzer zur Strömung wie üblich, weil ich keine Breitseite bei dem noch dazu starken Wind riskieren wollte. Zufälligerweise gesellte sich ein Wildwasserboot noch zu mir, ich war überrascht wie dieses kleinere Boot fasst von den Wellen verschluckt wurde. Dieser Paddelabend hatte sich wieder sehr gelohnt, weil ich wieder unter erneuten schwierigen Bedingungen Erfahrungen sammeln konnte.
43. Fahrt
Am Mittwoch gegen 13 Uhr bei einem Pegel von 316 cm steigend, ging es wieder Richtung den nahegelegenen ersten Donaustrand. Komisch war das auf dem Weg bei diesem Pegel einige Kehrwasser verschwunden waren, oder einfach flachgebügelt waren. In der Bucht des Donaustrandes übte ich wieder mehrmals den Axle. Mir ist glücklicherweise eine 180 Grad Drehung gelungen ohne noch einmal mit dem Paddel nachzudrücken.
44. Fahrt im Sinne des Indian Stroke
Freitag den 26.06.15 war ich bis auf wenige Ausnahmen, Indian Stroke- mäßig unterwegs, um in Wirbeln bergauf und bergab Erfahrungen zu sammeln. Eine Seilfähre ging auch richtig gut. Ich schrieb einiges dazu im Thread - Laufende Stromschnellen/ Indian Stroke. Der Pegel betrug etwa 250 cm, der Vormittag war sonnig und fasst entspannt das Wasser zum Kanu und Paddel. Ich ließ mir richtig Zeit beim Paddeln um keinen Stress aufkommen zu lassen. Nach einer Paddelpause paddelte ich unterhalb der Schillerbrücke zur bekannten Einsetzstelle, die die Feuerwehr benutzt. Dort ging es mal kurz richtig zur Sache, weil dort die Strömung stark, und der Weg zum Kehrwasser über Wirbel und Pilze zu bestreiten ist. Das Kehrwasser ist hier und da auch Strömungstechnisch sehr lebhaft, und drückt einen schon mal nahe an die Kanuunfreundliche Uferböschung, für absolute Anfänger keine sichere Parklücke zum Verschnaufen, eher ein Testbecken für Geübtere oder Anfänger mit Ambitionen.
45. Bergfahrt zur Schlüsselstelle
Montag den 29.06.2015, Pegel nur 208 cm, reichte aber für spritzige Donautropfen. Eine angedachte Jet- Fähre wurde mir versalzen, das Kanu wurde dabei in die Strömung herumgerissen und es spritzte einige Wassertropfen. Ich wurde während der Anfahrt durch das Kehrwasser durch eine wellige vorher nicht einsehbare Verschneidungszone überrascht, als ich um die Ecke der Brückenpfeilerinsel schoss. Am Anfang der Fahrt wurde ich auf dem Wasser von einem Tagpfauenauge begrüßt, daraufhin von einem riesigen Kormoran der auf einem toten Baum Ausschau hielt. Der erste Donaustrand ist leider sehr verkrautet, so dass es nicht viel Spielraum für Kanu und Paddel gibt, bei hohem Pegel fällt dieses nicht ins Gewicht. Das Wetter war hochsommerlich, mit einigen willkommenen Wolken.
46. Bergfahrt zur Staustufe
Hochsommerlicher Mittwoch, der erste Tag im Monat Juli 2015, der Pegel steht auf 204 cm. Ich paddelte ohne Spielereien Richtung Stadt zur Donaubühne / Strand, die Eisenbahnbrücke durchfuhr ich äußerst links bergauf. Kurz davor im langen Kehrwasser vor der Eisenbahnbrücke hatte ich einen Schrecken bekommen, so dass mein Kanu von der Strömung erfasst und eine komplette Wende vollzogen hatte. Ein Entenähnliches Geschöpf wurde wohl von mir überrascht, nur blöd, das ich schon vorbei war, und nicht wusste was überhaupt achtern los ist. Ich glaube dagegen hilft nur „mehr paddeln“.
Nach kurzer Rast an der Donaubühne mit Blick zum neuen Schloss ging es zur zweiten Schlüsselstelle, der Konrad- Adenauer- Brücke. Ich paddelte äußerst links das Joch an, kam nicht weiter voran und ließ auch davon ab, die linke Seite des Brückenpfeilers als steinige und strömende Fahrroute zu versuchen. Ich probierte erstmalig, wenn ich mich nicht irre, die Durchfahrung entlang der rechten Seite des Brückenpfeilers. Das Kehrwasser war dicht am Pfeiler einigermaßen ruhig, dort wo die Aufschüttung für den Brückenpfeiler das ankommende Wasser teilte, verlief die Strömung schräg. Aber direkt am Brückenpfeiler überraschend rechtwinklig zum Bug. Ich dachte jetzt geht es schief, ein Zurück gab es nicht mehr. Mit Schwung und Kante wurde nun die Querströmung halb überwunden, daraufhin musste ich um die Ausläufer der Querströmung herum und Richtung der Aufschüttung zurück, die direkt vor dem Brückenpfeiler liegt, um überhaupt vorwärts, sprich Land oder Wasser zu gewinnen, glücklicherweise war genug Tiefgang für mein Paddel. Mit Arbeit am Paddel schleppte ich mich durch die Brücke und paddelte daraufhin links im Schatten angelehnt Richtung Donaustrand unterhalb der Staustufe. Auf dem Weg dorthin sah ich an einem Baumhindernis, gerade noch die Hinterläufe von einem Reh oder Hirsch, die in den schmalen Auenwaldastreifen fix verschwanden, ohne Wasser schöpfen geht’s halt nicht, daraufhin genehmigte ich mir auch einen Schluck. Weil der renaturierte Donaustrand in praller Sonne lag und von wenigen Leuten besucht war, entschloss ich mich im Schatten weiter zu paddeln und an der Staustufe direkt vor der Schleuse für Bergfahrer anzulegen. Nach einem schattigen Snack paddelte ich wieder bergab.
47. Erster Applaus
Hitziger Donnerstag, gegen Abend bei einem Pegel von 197 cm. Auf dem Wasser begegnete ich einige Biber, einer wollte mir einen vollen Eimer Wasser schenken, verfehlte leider knapp sein Ziel. Wenig später, eine eher seltene Begegnung mit einem grauen 8-10 Mann Schlauchboot mit vier Personen, die sich treiben ließen und nur selten das Paddel einsetzten. Später zwei Kajaks von unseren Club hinter mir und jenseits Richtung Eisenbahnbrücke, viel Verkehr für meine Verhältnisse. An der Eisenbahnbrücke war es mir unmöglich linker Hand am Brückenpfeiler unter der Brücke hindurch zu paddeln, nutzte aber diesen Anlauf und wechselte mittels Seilfähre zum linken Ufer, wo ich über den Stromzungenanfang landete, und so mit weniger Mühe das Brückenjoch durchfuhr. Dies war für mich eine ganz neue Variante, ich dachte immer dass der Stromzungenanfang rechts und links gegenüberliegt, es sind nur wenige Meter, die aber ausreichten die Strömung zu überlisten. Die Seilfähre sollte aber gut sein, sonst triftet man unterhalb der ausfallenden Strömung jenseits ab. Bei der geglückten Durchfahrung hörte ich Applaus, eine bis zum Applaus unbemerkte Menschengruppe aus Jung und Alt beobachtete still mein Treiben an der Eisenbahnbrücke und drückte mir die Daumen. Beim Rückweg über das Wasser ließ sich seit geraumer Zeit wieder ein Eisvogel blicken.
48. Bergfahrt
Etwas hitziger Montag den 06.07. 2015, bei einem Pegel von unter 180 cm. Glücklicherweise wurde der strahlende Planet ab und zu mit Wolken verdeckt, gut erfrischender Wind gab es als seltene Zugabe diesmal auch. Ich startete bis zur Donaubühne durch, wollte eigentlich der schönen schattigen müllbelasteten Sandbucht vor der Schillerbrücke einen Besuch abstatten, war aber schon von einem Hund mit Frauchen und Herrchen besetzt, auch noch wo ich zurück paddelte.
49. Flagge zeigen über einem Versteck
Dienstags Vormittag den 07.07.15, bei einem ähnlichen Pegel wie am Tag zuvor gab es einige Überraschungen. Am ersten Donaustrand drehte ich nach längerer Zeit zwei Axle, der wenige Spielraum einer Verkrautungsarmen Zone reichte dafür aus. Auf dem Weg zur Eisenbahnbrücke stattete ich der schattigen Sandbucht einen kurzen Besuch ab um sich der Müllsünder anzunehmen. An der Eisenbahnbrücke einige Spielerein, u.a. mit Duffek nahe an der Brückenpfeilerinsel. Zuvor sondierte ich bergauf das Wirkungsgebiet meines Paddels für den geplanten Duffek ab, um steinige Überraschungen auf der Gegenseite der Brückenpfeilerinsel teilweise auszuschließen. Dabei scheuchte ich eine Vielzahl von Tauben auf. Der Duffek selber glückte später grad noch gut, nur befriedigend war die angepeilte Stelle, die ich nicht ganz nach meinem Wunschdenken traf. An der Donaubühne angelangt, peilte ich die seit einigen Tagen gehisste Deutschlandfahne an, die auf der vorgelagerten Wackersein / Kiesinsel, vor der Konrad- Adenauer – Brücke weht. Dabei entdeckte ich eine kleine Box die an einer Kette gesichert, und machte so meine erste Geocaching Entdeckung. An der Konrad- Adenauer- Brücke spielte ich noch ein wenig, und war überrascht wie wellig und stufig die Stromzunge aussah und sich auch danach anfühlte. Beim zurückpaddeln besuchte ich noch einmal kurz die Donaubühne mit angedockter schwimmender Biergartengarnitur. Weil es keine Zuschauer gab, probierte ich dort auf engeren Raum eines Ziffernblatt ähnlich mit meinem Kanu als Zeiger einen Axle aus. Ein guter Abschluss bis kurz vor dem Ende der Tour, wo ich doch noch ein kurzes Selbstgespräch „ Oh Schei……“ führte, weil ein M- Boot von der BW mit einer nicht zu großen Welle, die aber zum Kentern taugt, entgegenkam. Die Wellentäler wurden gut überwunden, nun hieß es schnell am Ausstieg sein, weil das Boot wieder zurückkam.
Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon, Mike
Moin Mike, mal wieder viele verschiedene und interessante Eindrücke vom gleichen Revier. Erstaunlich ,was dort für Pegelunterschiede auftreten. Viele Grüße docook
Servus...is so..Donau...künstlich gesteuert....durch die Alpenflüsse Iller Lech mit den Staustufen.... Forggensee, der je nach Schmelze und Regen schnell mal abgelassen wird....da kann man oft zuschaun...
Hallo docook und Hans, ja.. die Pegelunterschiede sind für mich auch ein regelrechter Pulsmesser.
Hallo liebe Leser, wollte erst in der Paddelflaute nach dem Sommer wieder von meinem Revier etwas berichten, um den frischgebackenen Tourenberichten nicht in die Quere zu kommen. Weil sich derzeit nicht allzu viel tut, lege ich jetzt einmal vorsichtig nach.
50. Bergfahrt
Am Freitag den 10.07. 2015 trieb mich es noch einmal zum Geocache, um ihn zu öffnen und natürlich auch etwas zu hinterlegen…Siehe da die Fahne wurde ausgetauscht, irgendwer hatte Schiffbruch erlitten wie ich es aus dem Logbuch entnehmen konnte und die Verpflegung sei wohl auch ausgegangen…..ich hatte ja Wasser und eine Banane dabei, nun gut. Nach dem Logo zu urteilen war es wohl ein Fahrrad was schwimmen konnte, oder fuhr es bei einem Pegel von 166 cm?
51. Bergfahrt teilweise mit Passagier
Diese Bergfahrt war etwas Besonderes. Die Berganfahrt zur Donaubühne fand bei einem Pegel von nur etwa 160 cm statt. Auf dem Weg dorthin entdeckte ich zwei kieloben gelegte Canadier aus Ungarn, die an der kleinen Sandbucht unterhalb der Schillerbrücke die Nacht verbrachten. Aus Zeitgründen beließ ich es nur für ein paar Schnappschüsse. Kurz vor der Eisenbahnbrücke hatte ich mein erstes kleines Stelldichein mit einem kleinen Kaninchen, was nach ein paar Sekunden der Uferböschung wieder hinauf hoppelte. An der Donaubühne planmäßig angelegt, hatte ich mein zweites Stelldichein mit meiner Tochter und wir machten uns auf, zusammen auf dem Wasserweg zur Steininsel zu gelangen, die mitten in der Donau liegt. Unser Bootstrimm war zwar für eine Bergfahrt zu zweit in einem Solo-Kanu etwas abenteuerlich, ging aber ganz gut für die kürzere Anfahrt zum Eiland. Der wenige Gegenwind kam dem Trimm eher gelegen. Überrascht stellten wir fest, dass wir im Kanu schneller unterwegs waren als unsere Begleitung über Land. Die Anfahrt und das spätere Anlegen hatte schon etwas anmutiges, wenn man dem Eiland mitten in der Donau gegen die Strömung immer näher kommt. Als wir einen Anlegeplatz gefunden hatten, gingen wir an Land. Bei der Anfahrt bemerkte meine Tochter, dass ein Wechsel der Fahnen stattgefunden hatte. Von Streitigkeiten hatten wir nichts gehört. Zwischen den Steinen fanden wir glücklicherweise den Geocache vor und trugen auch ein paar Zeilen in das Logbuch ein, natürlich legten wir auch einen kleinen Schatz in die Kiste. Nach einer Weile verließen wir wieder die Insel und ich brachte meine kostbare Fracht wieder sicher zur Donaubühne zurück. Ein guter Vormittag.
52. Bergfahrt
Am Montag den 13. Juli über Mittag bei einem Pegel von knapp unter 160 cm, paddelte ich unter wolkenverhangenen Himmel und warmen Wetter meine bekannte Route entlang. Diesmal wagte ich zwei Axel an einem anderen Ort, nahe der Sandbucht. Alle zwei gelangten, der zweite war sehr knapp ausgegangen, weil mein Heck einen Hauch an einem Stahlpfosten vorbeischleuderte. Das nächste Mal werde ich besser meinen Wendekreis prüfen.
53. Bergfahrt
Dienstag gegen Abend einen zügigen Abstecher zur Konrad- Adenauer- Brücke. Die Durchfahrung der Schlüsselstelle gelang mir mit meinem Holzstoff ohne Steinkontakt, weil die Strömung einen großzügigen Abstand zur Brückenpfeilerinsel zuließ. Bei der Rückfahrt begegnete ich sieben Bibern….schöne 65 Minuten.
54. Bergfahrt
Mittwoch nach der Mittagsstunde bei einem Pegel von 155 cm, paddelte ich teilweise unter Frosch-Gequake auf der Donau hin und her, auf und ab. Durch das Flussgrasverhangene seichte Wasser am Rand fühlen sich neben Fischen wohl auch die Frösche dort gut aufgehoben. Eine Vielfalt von Libellen, Schmetterlingen ….waren zu beobachten. Oberhalb vom ersten verkrauteten Donaustrand, entdeckte Ich eine Art fahrbaren Untersatz unter der Wasseroberfläche, der irgendwann dazu bestimmt ist mit dem Paddel dort einzufädeln. Nach der etwas umständlichen Bergung, stellte sich heraus, dass es sich um einen entledigten fahrbaren Kugelgrill handelte, den ich am Donaustrand neben einen großen Mülleimer ablegte. Wer nicht blind ist, stellt sicher fest, dass er aus dem Wasser zurück an Land gefahren ist.
55. Bergfahrt
Donnerstags Punkt neun Uhr, tauchte ich mein Tenderfood Paddel in die Donau ein, der Donaupegel betrug 153 cm. Ich schlich mich in etwa 60 Minuten die knapp vier Kilometer nach oben zur Staustufe. Mein Tenderfood Paddel setzte ich diesmal auch beim hindurchpaddeln der Brücken ein. Ich bin froh, dass ich dieses, mein erstes Paddel nicht aus dem Sinn verloren und aus meinen Händen gegeben habe. Es ist wirklich sehr leicht und handlich und für schnellere Frequenzen gut. Am Anfang von meinen Paddelversuchen hatte ich keinen Schub mit diesem Paddel erfahren oder fertiggebracht, nun ist eine andere Welt damit zu erfahren. Meine Paddel mit längeren Blatt, wollte ich pegelbedingt und durch die Untiefen und steinigen Schlüsselstellen unter den Brücken nicht einsetzen. An der Staustufe angelangt und nach einen kurzen Snack und Trank, lauschte ich über die Staumauer zum Donaustausee. Ich wollte ursprünglich diese Staustufe noch fix überwinden und weiter paddeln. Als ich die 27 Stufen sah und mein Zeitfenster für ein Donaustauseepaddeln doch zu knapp war, entschloss ich mich stressfrei zurück zu paddeln und lieber ein paar anfällige Nachbereitungen und Vorbereitungen für die kommende Loisachtour zu treffen.
56.Bergfahrt
Nach der schönen Loisachtour vom 19.07.2015, gelang es mir erst wieder am Mittwoch dem 22.07.2015 auf der Donau entspannt herum zu paddeln. Der Pegel betrug nur 147 cm. Kurz nach dem Start jubelte wieder eine Kindergartengruppe zwischen dem Auenwäldchen hindurch, ich paddelte natürlich hinüber um sie kurz zu begrüßen, was immer Freunde und ein kleines Abenteuer für die Kinder ist. Danach stattete ich wieder die von Partys mit Wodka & Co, vermüllte Sandbucht an. Ich freue mich schon, wenn es wieder Winter wird, da wird dieses Fleckchen nicht mehr von diesen Konsorten besucht. An der Konrad- Adenauer- Brücke spielte ich diesmal unterhalb des rechten Jochs gegen den Berg gesehen mit meinem Kanu herum. Dort absolvierte ich einige Jet- Ferrys von nicht so zügiger Natur. Zuvor durchpaddelte ich das linke Joch und paddelte im Bogen wieder talwärts um an dem besagten Joch hinter dem Brückenpfeiler im Kehrwasser mich einzuhängen, dieses praktizierte ich erstmalig. Bei höherem Pegel herrscht dort eine gefährliche Querströmung (laut Flussführer für die Deutsche Donau. Bei Gelegenheit werde ich dort diese Spielereien bei hohem Pegel starten, sicher ein lohnendes Training. Das Eiland unterhalb ist derzeit nicht mehr beflaggt. Kurz vor dem Ende der Talfahrt setzte ich mich wie ein nasser Sack direkt auf meine Kniematte und probierte einmal so zu paddeln, diese Technik ist auch entspannend…wenn es die Lage zulässt.
57. Bergfahrt
Die letzten Bergfahrten waren, was die Lufttemperaturen anbelangte, stetig über 30…35 Grad. Am Donnerstag den 30.07.15, pendelte die Lufttemperatur um die 18 bis 19 Grad herum, dieses war wieder einmal ein perfektes Paddelwetter um nicht arg ins Schwitzen zu gelangen. Der Pegel betrug nur 149 cm. So rüstete ich drei Paddel auf und paddelte ja nach Lage mit den drei Paddelwerkzeugen aufwärts. Unterhalb weit vor der Sandbucht, entdeckte ich weit voraus etwas seltsames, halb im Wasser von runder Natur. Als ich näher heran kam, war ein wohl erst vor kurzen entsorgtes Kinderwagenfahrgestell zu sichten. Ich barg dieses und paddelte damit zur Sandbucht, wo ich das Sperrmüllgut an einem entfernteren Mülleimer ablegte, danach legte ich noch ein paar leere Flaschen von Hochprozentigen bei, die im Gestrüpp an der Sandbucht lagen. Danach paddelte ich an der Stadt vorbei Richtung Staustufe an den davorgelegenen Donaustrand, dort wo meine Bänderverletzung mich so aus der Bahn riss. Kurz davor ließ sich ein Eisvogel aus nächster Nähe ausmachen und bewundern. Das Anlegemanöver am Strand praktizierte ich mit meinem Tenderfoot. Dort gab es eine Orangen Fruchtschnitte als Snack, wo ich wiedererwarten davon geschmacklich sehr gut überrascht wurde. Die Pause mit Rauschen des kleinen Baches als Zugabe in dieser Ecke ist dort sehr beruhigend, besonders wenn man alleine ist. Nach einiger Zeit kamen Besucher, so suchte ich mit meinem Kanu das Weite Richtung Tal.
58. Bergfahrt
Freitag 31.07.2015, Pegel 148 cm, 15 Grad Lufttemperatur und flauschige Wölkchen am Himmel. Vor 8 Uhr noch auf dem Schulweg, 0815 Wasserkontakt, wenige Augenblicke später hockte ich im Kanu. Mit der Sonne im Rücken und sonnenden Fischen zwischen Kanu und seichtem Wasser, paddelte ich gelassen Richtung aufwachende Stadt. Die Stadt kam noch nicht ins ungedultige treiben, so auch an der noch menschenlosen Donaubühne, eine willkommene Atmosphäre für einige Spielerein.
59.Bergfahrt
Samstag, 1. August, nach der Mittgasstunde. Siehe da, ein Canadier auf der Zeltwiese vom Verein und ein Mann dazu der sein Zelt aufbaut, Canadierpaddler sind hier zu selten anzutreffen. Nach einem kurzen Plausch bin ich auf dem Wasser, das sich eher einem See hier und da anfühlte. Nach wenigen Augenblicken, sichte ich voraus etwas Kurioses auf dem Wasser dümpeln. Ein oder zwei Schlauch-canadier mit Schlauchboot und Luftmatratzen ineinander verbundenen trieben gemächlich dahin. Wenig später ein Eisvogel der meinen Weg kreuzte. Es ist traurig, weil ich auf dem Wasser so viele Flaschen mit und ohne Pfand sichte; etwa ein Dutzend, sonst sind höchstens eins, zwei oder drei. An der Donaubühne angelangt, sichte ich schräg gegenüber ein Kajak beim an oder ablegen mit zwei Insassen und darunter einen hölzernen Kahn der herrenlos an der Ufertreppe ausharrte. Die Insassen hatten einen französischen Dialekt, sie teilten mir kurz mit, das sie zum Schwarzen Meer unterwegs sein, Ahoi. Leider musste ich feststellen, dass sie von Ingolstadt einen faden Beigeschmack mitbekommen haben mussten. Auf der großen Ufertreppe, schräg gegenüber der Donaubühne, waren eine Unmenge von Müll verteilt worden. Im Wasser sah es nicht anderes aus, am Vortag hatten einige Gelage anlässlich der beginnenden Schulferien im Klenzepark und an der Donau stattgefunden, deswegen auch die Flaschen die ich zuvor auffischte. Als ich wieder im Bootshaus war traf ich noch ein neues Mitglied, wie sich herausstellte hatten wir schon einmal telefonischen Kontakt und ist im Forum auch vertreten. Nach einem Talk und einen weiteren Plausch mit unseren Gast mit Canadier auf dem Gelände, radelte ich zeitdruckbedingt zurück. Ach ja, einige Flaschen fischte ich während dieser Tour auf, der Müllsack füllt sich, vielleicht reicht es einmal für ein neues Paddel.
Auwaldsee
Kein paddeln gegen den Strom, aber gegen die Physik an anderer Stelle. Am Mittwoch dem 05.08. 2015 trudelten ich und meine Tochter mit Mutterschiff und Ableger zum Auwaldsee. Neben paddeln, baden, Entern lassen von Kindern mit Schlauchboot, kam der Spass nicht zu kurz. Davor waren meine Hausaufgaben zu bewältigen und danach das Vergnügen.
Ich probierte nach längerer Zeit den Wiedereinstieg aus dem tiefen Wasser. Es stellte sich heraus, dass ich nach dem Flippen zu viel Wasser im Kanu noch hatte. Der Wiedereinstieg gelang zwar beim ersten Versuch, aber nach dem Einstieg ging ich nach etwas Nachhilfe, um etwas Wellengang zu simulieren…, wieder gemächlich unter. Gut ich versuchte so zu flippen das weniger Wasser im Boot zurückblieb. Es wurde nicht viel besser. Meine Kräfte gingen langsam den Bach herunter. So versuchte ich, im zuvor seichten Wasser, ausgeleertem Kanu, den Wiedereinstieg im tiefen Wasser. Der Wiedereinstieg gelang bei jedem Versuch, zwar nicht einfach aber mit einen Zerren und Zwicken an den wenigen Muskeln machbar. Nun bin ich zu dem Entschluss gekommen, nach einer möglichen Kenterung auf einem See… mein Kanu nach dem flippen das Restwasser mit meinem Ösfass auszuschöpfen. So bin ich mir fasst sicher in mein Kanu wieder zurück zu gelangen. Das „fasst“ bezieht sich auf den möglichen Wellengang, Wind….
Auf dem Heimweg bewunderten wir das hübsche Hinweisschild für den Anbau von Biokartoffeln. Auf der Autobahn fahren ja seit 2060? nur noch Elektroautos, da ist es ja in Ordnung, wenn man von den Reifenabrieb usw. absieht.
„Sei kein Treibholz, paddle gegen den Strom“ Mike
Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon, Mike
Hm, dieses Kinderwagengestell hätte ich wohl nur teilentsorgt und Räder und Achsen mitgenommen. Daraus lassen sich vortreffliche Bootswagen basteln, deren Räder mit einem Handgriff abzunehmen sind. Die Räder scheinen auch hinreichend groß zu sein um auch mal über einen Maulwurfhügel rollen zu können.
Vielen Dank für die vielen Berichte Deiner Donaufahrten. Schön, dass wir daran teilhaben können.
Deinen interessanten PADDELPLOG verfolge ich regelmäßig, eine Bereicherung in vielen Richtungen, hierfür auch meinen Dank. In der Tat, die Räder hätten einen guten Beitrag zu einem selbst gebauten Bootswagen geben können. Irgendwie hatte ich dieses verschlafen.
Die 60. Bergausfahrt am Freitag dem 07.08. 2015, war eine besondere Ausfahrt. Wir verabredeten uns am Bootshaus, und erst als die Kanus im Wasser vor Anker lagen, klingelte es. Am Einstieg lagen wirklich erstmalig zwei Solo-Canadier. Ein überraschender, unwirklicher; ein sehr schöner Anblick. Die anschließende unterhaltsame gemächliche Bergfahrt mit einem neuen Bergfahrer unter geringer Strömung, machte richtig Laune. Zudem kam hinzu, dass dieses neue Kanu, ein interessantes Kanu ist. Schön es einmal Live zu sichten, es wurde u.a. in dem Canoe Reviews schon darüber berichtet. Irgendwann werde ich einmal damit ein wenig paddeln. Erfreulich das die offenen Kanus hier bei Ingolstadt auf der Donau an Zuwachs bekommen.
Nachtrag: (Edit) 19.08.2015
Am Mittwoch dem 12. August, gelang am späten Nachmittag der 61. Donauanlauf. Der Pegel war etwas angestiegen um die 150 cm. Kurz vor der Konrad- Adenauer- Brücke begegnete ich einen Angler, zufällig kannten wir uns aus vergangener Nachbarschaft und er wunderte sich über mein plötzliches Auftauchen im Kanu bei dieser Strömung! Ein innerliches Grinsen überkam mich. Jeder hat halt eine Art Leiche im Keller. Unter der Konrad- Adenauer- Brücke versuchte ich erstmalig eine Kehrwassereinfahrt knapper hinter der abweisenden Strömung wie üblich. Weil es dort sehr steinig, hatte ich bisher darauf verzichtet. Es gelang richtig gut und fix, das Kanu schleuderte förmlich ums Paddel, eine kleine Ratte, die gerade in dem Treibgut des Kehrwassers herumstolzierte, suchte das Weite. Bei der Talfahrt kam mir erstmalig ein Canadier entgegen, der mir als Standuhr im Bootshaus zwar bekannt ist, aber die Person am Stechpaddel nicht… Einem Eisvogel konnte ich auch wieder begegnen, Biber sichtete ich nicht, obwohl die Uhrzeit dafür ideal war.
Leider beginnt jetzt ein absehbarer Zeitraum, wo ich das Paddel an den Nagel hängen muss. Schönen Paddelsommer für die Leser, bis bald.
Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon, Mike
Der Sommer hat verloren, es schaut nach Regentropfen aus, so sitzt mein Tarphut wieder auf meiner Rübe, so am 5. September nach längerer Paddelpause bei einem Pegel von 162 cm. Glücklicherweise lässt sich nicht der Regen sondern ab und zu die Sonne blicken, dafür ist es gut windig. Auf dem Weg nach oben erkunde ich zwei richtig gute Kehrwasser, jeweils unterhalb der Brücken. Dort besteht keine Gefahr bei Volldampf bei Duffek-Manövern mit dem Paddel Paddelbruch zu riskieren. Dort verbrachte ich einiges an Zeit. An der Donaubühne praktizierte ich wieder wenige Axle. Erstaunlich war, dass dies richtig gut ging, trotz der längeren Paddelpause. Ich fühlte mich auch insgesamt sehr wohl im Kanu.
63. Ereignis C- Manöver (Daisy Doodle) und Sideslip als Ziehschlag und Hebelschlag
Dienstags gegen 1730 bei einem Pegel von 180 cm ging es über Wasser zu den bekannten Spielstellen, drei Tourenkajaks die mich kurz begleiteten waren nur auf Strecke und Geschwindigkeit aus, mein Schwerpunkt ist und war anderweitig verlagert, so ließ ich mich zurückfallen. An dem Durchzugskehrwasser unterhalb der Schillerbrücke, an der oft genutzten Einsetzstelle der Wasserrettung und Feuerwehr, probierte ich einige C Manöver aus, die ich bis dato meist als Kehrwasserfahrten abgetan hatte. Im Buch Kanu -Stechpaddeltechnik 3 wurde ich nun der genauen Begriffsbezeichnung als „C- Manöver“ fündig. Die C- Manöver in verschieden Radien funktionierten in der Vergangenheit mal gut oder weniger gut, was auch strömungsbedingt, wirbelbedingt ...abhängig war. Nun führte ich eine Abwandlung des C- Manövers durch, auch „Daisy Doodle“ genannt. Der Unterschied ist, dass die Anfahrt aus dem Kehrwasser in die Strömung mit nur geringer Geschwindigkeit vollzogen wird und man dreht das Kanu auf der Verschneidungszone..., die hier recht ordentlich bis prickelnd sein kann. Mit den Ergebnissen unter gemächlicher Fahrt war ich zufrieden, zumal diese Geschichten in der Vergangenheit mit mehr Geschwindigkeit praktiziert worden (anderer Übungszweck), was bei den Durchfahrten über die Verschneidungen...in das Durchzugskehrwasser ab und an zu schwer kontrollierbaren Momenten führte, weil das Wasser dort sehr launisch und schwer zu lesen sein kann, und irgendwann sollte der richtige Punkt zum eindrehen ja gewählt werden.
An der Donaubühne auch wieder Axle wie bei der vergangenen Ausfahrt, diesmal lief es in dieser Richtung nicht richtig gut sondern nur befriedigend. Die vollständige Drehung klappt zwar, mir kommt es aber auf die Harmonie an.
Bei der Talfahrt probierte ich bekanntes aber auch neues und vernachlässigtes aus. Dieses war wie üblich eine Vielzahl von Sideslips als Hebelschlag und eine Vielzahl von Sideslips als Ziehschlag. Letzteres für mich neu oder zu selten praktiziert? Hierbei war zu erfahren, dass die Ergebnisse für das seitliche versetzen des Kanus, außer der Richtung, annähernd gleich waren, aber meine Eintauchpunkte des Paddels, abhängig von Hebel und Ziehschlag, stets andere waren, von der Blattwinkelstellung mal abgesehen. Vielleicht täusche ich mich auch. Insgesamt fühlte sich mein Sideslip als Ziehschlag sehr souverän und elegant an, besonders was die Strecke und den Leichtlauf des Kanus betrifft. Kurz vor dem Ausbooten ließ sich noch ein Biber blicken.
Überrascht von bis zu 27 Grad Lufttemperatur, bei gutem heiter bis wolkigen Wetter und einem flachen Pegel von 146 cm, ging es zur 64. Bergfahrt, unterhalb der Staustufe, am vergangenen Sonntag den 13.09.2015, gut dahin. Durch den niedrigen Pegel und die günstig gestellten Sonnenstrahlen, die einen guten Durchblick durch das Wasser spendierten, waren einige ungelüftete Geheimnisse in den seichten Wasserpassagen; mehr zu entdecken. Einige verschiedenartige gestaffelte Gesteinsformationen unter Wasser, die mir nur stellenweise bekannt waren, verrieten nun die Ursache der Wasserzeichnung Überwasser, in Form von Strömung, Pilzen und Wirbeln. Kanu und Paddel sind ja gerne für solche Begebenheiten eine Antenne für die Sinne. Gegenüber dem markanten Turm des alten Gießereigeländes, entdeckte ich ein kurioses Gebilde unter Wasser. Anfangs als senkrechter Baumstumpf verkannt, entpuppte es sich als T- Eisenprofilteil, ein Relikt einer alten Behelfsbrücke oder Steg...? Nach den äußerlichen Spuren zu beurteilen, wurde das obere Ende abgesprengt oder ist durch andere Gewalten abgerissen worden. Hier und da ein Fahrrad auf dem Flussgrund, kurz vor der Staustufe halb im Wasser ein eisernes Bettgestell. Mit meinem Otterschwanz Solo Paddel machte ich auch neue Erfahrungen. Ab und an spürte ich einen leichten Schmerz in der Knaufhand. Ich überlegte schon seit Wochen den eigentlich sehr guten Griff etwas zu verjüngen. Jetzt bin ich verspätet darauf gekommen, meinen Knauf minimal versetzt zu ergreifen, dafür ist der rundliche Knauf vom Hersteller auch zusätzlich gedacht, siehe da die Schmerzen sind weg. Das Paddel ist dennoch fest im Griff, gut abgewartet zu haben und noch eine zusätzliche Griffmöglichkeit ausprobiert zu haben. Unterhalb der Staustufe setzte ich über den Fluss Richtung Fischtreppe zum Kiesstrand, der von wenigen Sonnenbadegästen besucht wurde. Ich landete mit alten Paddel oberhalb davon an, weil ich in diesem Bereich die Kiesbänke und die möglichen Hindernisse mit erkundete. Neben den Einlauf der Fischtreppe ist die steile hohe Kiesböschung, die jüngst eingebrochen ist, mit einem Trassierband notdürftig abgesperrt. Nach der Rast paddelte ich noch etwas höher hinaus an einigen Untiefen in Form von Kiesbänken oder Aufschüttungen heran, die mit Strömungen von der Staustufe durchzogen wurden, und mit Wirbeln und Pilzen gut gewürzt wurden. Ein größerer Fisch protestierte, indem er mehrmals hintereinander nach oben sprang und seine ganze Größe Preis gab. Dort erlebte ich bei meiner ersten Staustufenanfahrt bei höherem Pegel eine höchst kipplige Situation, weil ich mich zu früh von der knienden Position auf meinen Sitz gesetzt hatte und nach einiger Zeit die Kontrolle dort fasst verloren hatte. Bei der Talfahrt sprangen doch immer wieder einige Fische ziemlich hoch hinaus. Jetzt wurde es auch wieder Zeit mein Beavertail mit Northwood- Griff einzusetzen, ein wirklicher Genuss. Unterhalb des Brückenjoches der Konrad- Adenauer- Brücke, konnte ich erstmalig auf den Flussgrund kurz durchblicken, darüber war ich sehr überrascht. An der Donaubühne hatte man derweil spontan die Gastronomie wieder eröffnet, weil der Nachmittag sommerlich warm wurde. Kurz vor der Eisenbahnbrücke frischte der Ostwind spürbar auf, der Fluss wurde welliger Natur und die Fahrt weniger flott, sodass ich mein Paddel wieder austauschte, weil mehr Arbeit am Paddel von Nöten wurde.
Mein Gespür für Kanu und Paddel wächst, langsaaaaam wie meine Pfandflaschensammlung aus der Donau.
Ich werde die kommenden Monate wieder mehr aufs Wasser gelangen, deshalb wird die Berichterstattung ein gutes Stück einschlafen.
Dienstags Abend am 15.09.2015, Pegel 160 cm. Eisvogel, Graureiher und Biber lässt sich blicken.
66. Bergfahrt
Mittwoch am 16.09.2015, Pegel 160 cm. Ein Eisvogelpaar musiziert, hört sich an, wie ein Metallbohrer der kurz keine Bohrmilch mehr bekommt;-). Erstmalig fliegt mir ein Eisvogel entgegen!
67. Bergfahrt
Donnerstag am 17.09.2015, Pegel 153 cm. In kurzen Hosen unter sommerlichen Temperaturen ändert sich plötzlich das Wettergeschehen auf der Donau. Anfangs schlugen kleine Wellen an meiner Breitseite an, so drehte ich mein Bug in diese Richtung. Nun gesellte sich noch der Wind mit bis zu 10m/s dazu. Diese Windstreiche nutzte ich aus um mit Trimmung und Kursrichtung herum zu experimentieren. Unterschiede im Fahrverhalten wurden so von extremerer Natur war genommen. Die Bäume quietschten ähnlich wie die Takelage von einem Segelmast.
68. Bergfahrt
Samstag am 19.09.2015, Pegel 148 cm. Unter gutem Sonnen und Wolkenmix und kaum Wind, ging es auf die Paddelreise wie vergangenen Sonntag, Richtung des knapp vier Kilometer entfernten Donaukiesstrandes unterhalb der Staustufe des Donaustausees. Mein zu langes Moll Contra probierte ich wieder einmal aus, besonderes bei Duffek- Manövern, um Paddelblattmäßig in deren Wirkung, Unterschiede irgendwo zu erfahren. Bei der Talfahrt überraschte ich wieder das Eisvogelpaar. Ich war etwa nur zwei Bootslängen entfernt, sodass ich die Eisvögel Bilderbuchmäßig in Augenschein nehmen konnte.
69. Atlantis Bergfahrt
Sonniger Herbstmontag mit 18 Grad am 21.09.15, Pegel 144 cm. Eigentlich wollte ich nicht so hoch hinaus paddeln. Ich hatte von der Eisenbahnbrücke aus ein Kanu dort gesichtet, als ich näher kam, war es doch nur die Anlegestelle schräg gegenüber der Donaubühne. Bei der Talfahrt entdeckte ich endlich Atlantis. Unterhalb des Donausteges sichtete ich beim ersten Kontakt ein Wohnzimmergroßes eckiges helles Gebilde. Beim zweiten Anlauf der Erkundung waren einige Meter Spundwand an dessen Rand zu entdecken. Beim dritten Anlauf unter mehr Ausnutzung der Sonnenstrahlen, entdeckte ich noch zusätzlich auf der Fläche einen riesigen Fahrradständer. Sehr komisch, weil es so weit in Flussmitte ist.
Die folgenden...Bergfahrten hatten einiges an Gefährlichkeit, Überraschungen, Hindernissen und Mysteriösität zu bieten, hier eine kleine Zusammenfassung. Mehr Fahrräder, ein Bettgestell, Einkaufswagen, mehrere Fahrradfelgen, Fahrradrahmen, eine Autobatterie, Baken mit Ständern, ein Eisenbahngleisabschnitt, ein Auspuff....
70. Bergfahrt
Dienstag 22.09. 2015, Pegel 144 cm, 16 Grad und Wolkig.
71. Bergfahrt
Donnerstag, 24.09.2015, Pegel 169 cm, 14 Grad und Wolkig. Anfangs sah es aus wie eine kleine farbliche Schatulle. Beim herumstochern mit dem Paddel entpuppte sich das Geheimnis als Autobatterie. Die Bergung muss leider noch warten. Der Ort ist eigentlich vom Hochwasserdamm und festen Wegen sehr weit entfernt und schwer zugänglich. Eine sachgerechte Entsorgung wäre um einiges für den Verursacher einfacher gewesen. Dieses zeugt von mehrfacher Dummheit.
72. Bergfahrt
Freitag, 25. September 2015, Pegel 152 cm. Ein Junger Kanute Namens Marc mit Ziel Schwarzes Meer, begegnete mir direkt an der Einsetzstelle. Durch unser Gespräch verkürzte sich mein Paddelzeitfenster, dafür verabredeten wir uns für Samstag 0900, um gemeinsam im Geleit die 42 Kilometer von IN bis Kelheim zu bewältigen.
73. Bergfahrt
Dienstag, 29.09.2015, Pegel 148 cm, Ostwind mit 10m/s, hier und da Schaumkronen Ich hörte im Radio von Ostwind bei herrlichstem Wetter, so war es auch. Nun strampelte ich mit meinem Fahrrad Richtung Bootshaus. Der Gegenwind war gegen unerträglich, ich dachte schon ans umkehren. Blicke zur welligen Donau mit ein paar Schaumkronen hier und da, verstärkte diese böse Absicht noch. Ich dachte; Was soll das auf dem Wasser erst werden? Mit Kanu in die Kabbelsee, nein Kabbeldonau eingeschifft, ging es bergauf. Hier ein plätschern und da ein gurgeln am Ufer. Unterstrom waren Wasserpioniere mit Booten auf dem Wasser um unter erschwerten Bedingungen zu üben. Nun schaukelte ich gemächlich auf Wellen vom Ostwind getrieben bergauf, ein genüssliches Gefühl, als wenn das Kanu einem in den Schlaf wiegen möchte. So nun querte ich die Donau, dies war bei extremeren Windböen und Wellengang ja auch nichts neues, so dachte ich...ja falsch gedacht. Umso mehr ich mich vom Ufer entfernte, wurden die Wellen immer höher, dieses vernahm ich vor der Querung nicht. Das Kanu schaukelte hin und her, eine optimale Stellung des Kanus war für diese Verhältnisse nicht zu finden, überall nur Kompromisse. Ich vertraute meinem Material und bin doch noch Gut am jenseitigen Ufer angekommen. Dort schnaufte ich durch und es war mir bei dem Gedanke wieder zurück zu queren, nicht wohl dabei. So ging es mittels Seilfähre wieder zurück, auf halben Weg musste ich das Kanu stromab stellen um das Ufer auf diagonalen Kurs zu gewinnen, geschafft. Nun ging es weiter bergauf, ich hörte auf zu paddeln und stellte fest dabei, dass der Wind mich von alleine der geringeren Gegenströmung nach oben drückte. Ideal für besegelte Canadier. Bergab ging es schwierig und schleppend gegen den Ostwind mit Böen aus Nordost voran. Neue Erfahrungen wurden wieder erarbeitet.
74. Bergfahrt
Donnerstag, 01. Oktober, Pegel 146 cm, blauer Himmel, Ostwind mit 5m /s Nach wenigen hundert Metern Paddelstrecke kreuzte ich die gekrauste Donau. Auf halben Weg drückte der Ostwind über Achtern das Heck nach Westen, die Gegenströmung half mit dabei den Bug Richtung Osten zu drücken. Ich wollte diesmal nicht dagegen ankämpfen und so drehte ich mich Talwärts und paddelte über die Wellen schräg zum jenseitigen Ufer hinüber. Dieses Manöver hätte ich gestern auch zulassen sollen, da wäre mir sicher wohler dabei gewesen. Unterhalb der Schillerbrücke neben dem Durchzugskehrwasser ist die Strömung bei solch einem Pegel kein Problem. Diesmal war es anderes. Durch den Ostwind entwickelten sich dort auf einer größeren Fläche gute Wellen, genau dort wo ich den Wechselsprung, durch Untiefen vermute. Die Wellen waren schon gestern von weitem zu erkennen, diesmal war ich ja direkt daneben und knipste auch Fotos. Leider sind die Wellen nicht gut zu erkennen, auch weil der Wind gerade in diesem Moment kurz abriss. Ich nahm meinen Mut zusammen und versuchte dort zu queren, mitten in den Wellen trete ich lieber mein Kanu talwärts und schaukelte über die wellige Passage hinweg. Mein Kanu fühlte sich in dieser kabbeligen Passage wohler an als anfangs gedacht.
75. Bergfahrt
Freitag, 02. Oktober, Pegel 149cm, Wassertemperatur 12,7 Grad, dank einer im Netz gefundenen Wassertemperarturanzeige, deren ich durch dieses Forum erst aufmerksam gemacht wurde. Wieder ein dahinschaukeln mit plätschernden Nebengeräuschen. Der Indianstroke macht eine gute Figur bei diesen Bedingungen. Wieder ein Eisvogel der sich blicken lässt. An der Donaubühne angelangt, ist der Schwimmsteg was die Sitzgelegenheiten und das Geländer anbelangt gut abgetakelt. Die Elemente, Strömung, Wellen und Wind versetzen mich in einen Rausch bei der Talfahrt. Ein stetiges Wellenreiten, bei mehr Tempo klatscht das Kanu hörbar und spürbar auf den nächsten Wellenkamm, ähnlich wie bei einem Powerboot, nur in Nanoausgabe.
76. Bergfahrt
Roter Traktor oder Bahnhof?
Montag, 5. Oktober, Pegel 143 cm, herrliches Wetter. Das Wasser ist glatt mit sachter Strömung. Kein Wind, ein schöner Kontrast zu den vergangenen letzten Fahrten, ein angenehmes dahingleiten wie auf Schienen. Ein rotes etwas zieht mich diesseits der Donau. In einem kleinen Baumhindernis hängt überraschenderweise ein Feuerlöscher. Im Verlaufe der Tour sind noch mehr rote Gebilde voraus zu sichten. Anfangs nahm ich an, dass es noch mehr Feuerlöscher seien, es Wurden dann eine Vielzahl von roten Luftballons. Diesmal entdeckte ich durch die günstige Sonneneinstrahlung an der Eisenbahnbrücke Unterwasser, mehrere riesige tonnenschwere Drahtkörbe, die vom Brückenbau her stammen müssten oder später als zusätzliche Brückenfundamentsicherungen eingebracht wurden? Bei der Talfahrt unterhalb der Schillerbrücke nahe der Sandbucht war für mich auch erstmalig ein Gleisabschnitt Unterwasser zu entdecken, dies irritierte mich. Die Donau ist wohl doch ein Atlantis, jetzt mit einem Bahnhof.
77. Bergfahrt
Am selbigen Tag am Abend ging es auf ein zweites auf die Donau. Diese Gelegenheit nutzte ich mehr für Spielerrein im Wasser. Die Stadt mit markanten Spitzen voraus, leuchtet im Abendlicht der untergehenden Sonne.
78. Bergfahrt
Dienstag, 6. Oktober, Pegel 145 cm. Ein Sonnenscheinfenster zog mich auf die Donau bis zur Konrad- Adenauer- Brücke. Auf dem Weg dorthin wurde mir mehr und mehr bewusst, dass die Donau ein regelrechter Fahrradfriedhof ist. Das größte Fahrradgeschäft der Region ist ja auch in Ingolstadt. Ich schätze es handelt sich um etwa ein halbes Hundert, was ich mit meinen Augen gesichtet hatte, die Dunkelziffer möchte ich gar nicht wissen.
79. Bergfahrt
Donnerstag, 8. Oktober, Pegel 155 cm. Endlich zehn Zentimeter mehr Wasser und auch spürbar. In der Ersten Donaustrandbucht stirbt die Verkrautung gut ab, sodass ich wieder darüber paddeln kann. Nun ja, mein Paddel kann ich noch nicht ganz eintauchen. Stellenweise sind auch Fischschwärme von kleinen Fischen auf der Flucht.
80. Bergfahrt
Sonntags am 11. Oktober 2015, zu guter Zeit und erstmaligen einstelligen Plusgraden, paddelte ich bei einem Pegel von unter 150 cm, bis zur Konrad- Adenauer- Brücke entspannt heran. Die Wassertemperatut betrug 13,7 Grad. An den ruhigen Donauufern der Stadt ist fasst kein Mensch zu sichten, was die Atmosphäre aufwertet. An den Kehrwassern der Brücken sind zufriedenstellende Kehrwassermanöver zu erfahren.
81. Bergfahrt
Montag, 12. Oktober 2015, Pegel 143 cm, Wassertemperatur 13,1 Grad. Die Stimmung unter bayrisch blauen Himmel und der Sonne ist eher frühlingshaft, wenn man vom bunten Herbstkleid absieht. Seit einigen Wochen hing am Ufer zwischen zwei Bäumen eine Leine, darunter lagen zwei blaue Sitzkissen. Über die Leine wurde bestimmt eine Plane als Wetterschutz gezogen. Nun wurde ich neugierig und ging dort an Land. Nun kamen noch ein Feuerzeug, mehrere leere Bierflaschen, zerbrochene Bierflaschen, Müll und eine volle Bierflasche zum Vorschein. Ich barg diese Gegenstände, bis auf die Glasscherben, die ich ein andersmal einsammeln werde. Die Sitzkissen sind gut brauchbar sowie die Leine, die einen hochwertigen Eindruck macht. Ich glaube dies sind die Überbleibsel eines Gelages. Die Verdächtigen sind bestimmt mit Luftmatratzen oder ähnlichem dort angelandet und haben beim Abbruch des Lagers im Rausch die Hälfte vergessen.
82. Bergfahrt
Dienstag, 13. Oktober, 12,6 Grad Wassertemperatur, Lufttemperatur nicht höher. Die Sonne quält sich durch das Grau, dies gelingt nur für Sekunden. Tags zuvor war das Wetter schöner und ich hatte eine materielle und sonnige Ausbeute als Zugabe. Diesmal gelang mir unbeabsichtigt, erstmalig ein Christie. Ich probierte dies schon ein andermal aus, was nicht funktionierte. Diesmal kam es anderes. An der Donaubühne probierte ich wieder einmal ein Axle, weil es kurz windstill wurde. Weil ich in dieser gekanteten Sitzposition nun mal hockte und mutig wurde, probierte ich den Christie mal aus. Weil ich so positiv von dem Ergebnis überrascht wurde, glaube ich, dass ich nicht viel falsch gemacht haben sollte. Das Kanu drehte sich anfangs zügig und besonderes im letzten Drittel des Kreisels, extrem fix. Bei einem Axle schaue ich konzentrationsbedingt nicht so oft nach achtern, obwohl die Drehung auch zügig ist. Bei dem Christie hätte ich diese Zügigkeit nicht vermutet, besonderes weil es der erste wahre Versuch war.
83. Bergfahrt
Mittwochs ging es trotz eines Schönwetterfensters nicht auf die Donau. Dafür genehmigte ich mir die DVD vom diesjährigen zehnten Kringelfieber. Es ist für mich als dabei gewesener eine wirklich schöne Erinnerung. Aber heute am Donnerstag, am Vormittag des 15.10.2015, bei einem Pegel von 169cm um 07:45 Uhr gemessen (es regnete über Nacht) und einer Wassertemperatur um 0800 Uhr gemessen, von 11,7 Grad und einer Lufttemperatur von etwas über fünf Grad, startete ich Richtung Bootshaus. Kurz davor machte ich meine Thermoskanne noch klar. Warum warten an meinen feien Vormittag, es regnete nicht mehr... Im Wasser mit Kanu eingeschifft, zogen einzelne Nebelschwaden über die mit Laubblättchen bedeckte Wasseroberfläche. Ein stattlicher Fisch treibt bauchoben mit blutigen Kiemen dahin, die Lebensgeister hatten ihn noch nicht ganz verlassen. Ich querte den Fluss durch die Nebelfetzen, am anderen Ufer streift ein Ästchen mit einem Laubblatt meinen Hals, die Wassertropfen kühlten kurz ab und weckten die Sinne. Von überhängenden hohen Bäumen regnete es die Reste auf das Wasser vom Nass ab. Ein Eisvogel sucht das Weite. Eine pfandfreie Dose wird geborgen. Der höhere Pegel von knapp 30 cm machte sich massiv bemerkbar, spätestens an den Brücken. Hier und da eine Kehrwasserfahrt. An der Donaubühne im Kanu sitzend eine erste Tee-Pause. An der Konrad- Adenauer- Brücke zeichnete sich das V wieder mehr Schwallmäßig ab. Ich versuchte den Durchmarsch, verlor aber mein Kanu am Anfang der Stromzunge und musste eine Seilfähre daraus veranstalten. Ich muss zugeben ich war nicht darauf gefasst. Hätte mir pegelbedingt aber vorher klar sein sollen. Glücklicherweise konnte aus dieser Lage noch gutes Gelingen. Der Durchmarsch gelang glücklicherweise links vom Brückenpfeiler. Die Fahrroute ist wie schon so oft erwähnt mit knapp überspülten Steinen bestückt, wo vernünftig Strömung herrscht, einmal hatte mein Paddel einen kräftigen Vollkontakt. Nach etwa einem Kilometer ertappte mich wohl ein Blitzer, das war und ist mir neu. Nach knapp vier Stromkilometern am Donaustrand angelangt, wurde die zweite Teerunde eröffnet, dazu ein Minisnack. Nach guter Pause ging es bergab. An der Konrad- Adenauer- Brücke versuchte ich in das Kehrwasser einzuhaken. Der Duffek gelang zwar, war aber zu fix unterwegs und verpasste meinen Ankerpunkt mit meinem Paddel, das so die zu überwindente Verschneidungszone immer breiter und welliger wurde. Die Eindrehung war nicht ganz einfach, weil so gut wie kein Kehrwasser mehr vorhanden war. Zu guter Letzt war es nur eine wellige Parklücke. Danach paddelte ich wieder etwas höher für eine Kehrwasserausfahrt. Natürlich positionierte ich mich nicht weit genug an den Stromzungenanfang und drehte halb in der Verschneidung ein. Das Kanu flutschte in ein Wellental und kam dem Kentern vielleicht etwas nahe. Die Situation war ein gutes Signal, Kehrwassermanöver sollten nicht neu erfunden werden. An dem Wetter hatte sich währenddessen nicht viel geändert, fürs Kanu fand ich´s okay, auf dem Fahrrad hingegen auf dem Heimweg eklig. Jetzt klingelt es, es kommt Post, „ Die Kunst des Kanufahrens“.
Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon Mike
Am Sonntag den 18. Oktober startete ich kurz entschlossen im Grau, bei acht Grad Richtung Bootshaus. Dort organisierte ich mir etwas umständlich die benötigten Hilfsmittel, um mit der ernsten Absicht ans Werk zu gehen die Autobatterie zu bergen. Der Pegel betrug 160 cm, und deswegen eilte diese Aktion. Ein netter leiser Zug vom Norden motivierte mich zusätzlich.
Glücklicherweise konnte ich die Autobatterie noch ausfindig machen, weil von meiner ersten misslungenen Aktion ohne Hilfsmittel, die Algenschicht etwas abgetragen wurde. Nach konzentrierter Suche konnte ich das Objekt der Begierde orten. Vom Kanu aus konnte ich die Batterie nur etwas bewegen, so musste ich aussteigen und im seichteren Wasser waten. Mit Mühe konnte die Autobatterie mit einem Gartengerät geborgen werden, dabei nahm ein Paddelstiefel gut Wasser auf. Danach paddelte ich noch zu einem Fahrradwrack, stieg ebenso aus und konnte so die Fahrradleiche bergen. Die Autobatterie fand zufälligerweise am Bootshaus gleich einen Abnehmer, der sie vernünftig entsorgen wird.
85. Bergfahrt
Ich musste ja meinen getrockneten Paddelstiefel wieder zum Bootshaus bringen. So ergab es sich, dass ich heute von kurz vor 13 Uhr, bis kurz nach 14 Uhr auf der Donau war. Diesmal galt es wieder an der Paddeltechnik hier und da etwas zu Pfeilen. Der Pegel hatte mittlerweile die 170 cm angekratzt, dies machte sich strömungstechnisch wieder gut bemerkbar. Dies nutzte ich gleich für ein seitliches Versetzen des Kanus gegen und mit der Strömung mittels Ausleger aus. Dieses praktizierte ich in der Vergangenheit schon öfters, dieses hatte ich von einem Bill Mason Video abgekupfert und bin auch vor wenigen Tagen in seinem Buch darauf gestoßen. Ich finde mit diesem Ausleger sind weitere Strecken des seitlichen Versetzens möglich, als mit einem Sid- Slip, dieser macht aber auch Laune. Nun gut...
Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon Mike
Dienstag, 20. Oktober, acht Grad Lufttemperatur und 10,2 Grad Wassertemperatur, der Pegel zeigte 179 cm an. Es ist wieder grau in grau, aber um die Mittagszeit wurde es unverhofft heller, ein Signal zum Start. Es ist fast immer der gleiche Ablauf, der nun gut zur Routine geworden ist. Mit dem Fahrrad knapp zehn Minuten radeln, Kanu ...schnappen und ab auf die Donau. Auf dem Wasser ist es immer ein neues kleines Abenteuer, auch wenn es bei diesen Fahrten immer die Donau ist. Diesmal war ich nur 45 Minuten auf dem Wasser, und es lohnte sich...wie immer. Seit kurzen halten eins oder zwei Kormorane wieder auf ihrem Stammbaum Ausschau. Der Baum hat es noch nicht hinter sich, wie der drohende schwarze Zeigefinger, der schon seit langem kurz davor umgebrochen liegt. Die idyllische Bucht im Herbstkleid zeigte guten Durchblick. Wenn mieses Wetter (für die anderen)ist oder richtig Schnee liegt, wird sie so gut wie nie von der Straßenseite aus besucht; und dann beginnen meine Besuche, von der Wasserseite aus. An der Eisenbahnbrücke wieder einige Spielereien. Seit einiger Zeit ertappte ich mich dabei, dass ich mutiger bei Jet- Ferry Anläufen geworden bin. Bei Schwierigkeiten konnte ich mein Kanu dennoch gut zügeln. Zum Ende hin verstellte ich meinen Schiebesitz wieder etwas nach achtern.
87. Bergfahrt
Zurück in die Zukunft, nun ist es soweit.
Mittwoch, 21. Oktober 2015, Pegel und Wetter ähnlich wie am Tag zuvor. Diese Bergfahrt fand an meinem freien Vormittag statt. Am Einstieg gierte ich sofort Richtung Mitte des Flusses, dabei scheuchte ich einen Graureiher auf. Nicht weit weg davon ein Eisvogel, der leicht schräg über mir gestartet war. Dabei konnte ich seinen großen Schnabel gut erkennen. Kurios, dass er nicht so weit zum nächsten Ansitz wie üblich geflogen war, er flog nur kurz. Ich hatte den Eindruck, dass der Eisvogel mit mir verstecken spielen wollte. Ich glaube der Eisvogel war kurz auf einer Zeitreise oder in einem Zeitloch. Als ich näher heranpaddelte, startete er wieder und flog die gewohnte Distanz, etwa 25 m zum nächsten Ast. Durch das Geäst waren die zwei Kormorane auf ihrem Stammplatz schon zu entdecken. Ich versuchte gedeckt näher heranzupirschen um ein Foto zu knipsen. Ein Kormoran flog schon vor dem Knipsen ab, der andere ließ mich etwas näher heranpaddeln. Unterhalb der Schillerbrücke wieder Duffek-geschichten, die positiver Natur waren. Gestern war ich etwas zu fix Richtung Ufer unterwegs gewesen und hatte die Kurve fasst nicht bekommen, weil keine Strömung am Heck mehr anlag. Das Kanu ist eindeutig wendiger, besonders wenn ich nicht zu fix aber dennoch zügig unterwegs bin. Da klappt es eindeutig besser mit dem Eindrehen nach der Kehrwasserlinie. Das Wasser ist auch besser spürbar und arbeitet gut mit. Danach Teepause um die Stimmung zu genießen. Am Bootshaus angelangt, machte ich meine blaue Tonne startklar, darin befinden sich nun nur die Grill und Kochutensilien. Bald wird es kälter, da muss ich neben dem Tee auch warme feste Nahrung beim Paddelstopp zubereiten und schnabulieren. Nun wird es Zeit, die Zeiger ticken gegen 16:29 Uhr dahin.
88. Bergfahrt
Bibertunnel und Rückwärtsgang
Freitag, 23. Oktober, Pegel 159 cm, grauer Himmel mit gelblicher Tönung. Nach Blitzstartübungen mit dem Paddel, gesellten sich auch zügige taktvolle Abschnitte mit gutem Tempo dazu. Deshalb war ich frühzeitiger an der herbstlichen Bucht angekommen. Dort streifte mein Paddel im seichten Wasser gelegentlich über die Wasseroberflüche. Am Ende der Bucht angelangt, ließen sich wenige blaue Himmellücken blicken. Dies musste genossen werden, und deshalb wurde ich mit meinem Kanu zu gerne ein Stück Treibgut, das sich im Schneckentempo wieder zum Anfang der Bucht zurücksacken ließ. Durch den niedrigeren Pegel, schaute ich mir die tiefen Tunnel im Ufer etwas näher an, die gut über einen halben Meter im Durchmesser messen. Diese Biberröhren wurden von Bibern errichtet und können gut bis zu einhundert Meter Länge gebuddelt werden. Unterhalb der Schillerbrücke ein paar Experimente mit Kehrwassereinfahrten im Rückwärtsgang.
89. Bergfahrt
Ein Grab auf Zeit?
Samstag, 24. Oktober , Pegel 152 cm. An diesem Nachmittag, zog ich zur Feier des letzten Tages der Sommerzeit, eine Grablaterne aus der Donau. Dass es sich um eine Laterne dieser Art handelte, dämmerte mir erst bei der groben Reinigung. Vielleicht wird diese Laterne ein Positionslicht mitten in der Donau? Halloween ist ja auch nicht mehr weit weg. Weil ich eh das Bergegerät dabei hatte, beförderte ich noch einen Fahrradrahmen und ein Hinterrad mit Ritzeln an das Tageslicht. Dieser Schrott wird nächste Woche nebenbei geborgen. Mein Paddelausflug kam aber deshalb nicht zu kurz.
90. Bergfahrt
Ingolstadt und die Bäume im und am Stromzug.
Grund dessen für diese zusätzliche Motivation zum Paddeln war und ist: Das Buch „Der Canadier“. Es gibt bei mir hier und da noch einiges abzuarbeiten oder zu verfeinern, besonders weil es einige parallelen gibt. Eine davon ist, die Erwähnung der Stadt Ingolstadt auf der Seite 146. Dort geht es um die Bäume im Stromzug. Montag, 25 Oktober, Pegel 149 cm. Das Wetter meinte es sehr gut. Die Sonne lachte und die Temperaturen waren in der Sonne gut sommerlich. Im Schatten waren es über 15 Grad. Der Weg zum Wasser ist seit kurzem mit einem dicken Laubteppich beregnet, der ein gemütliches dahingehen stets bereitete. Diesmal stattete ich der Konrad- Adenauer- Brücke wieder einen Besuch ab. Auf dem Weg dorthin lies ich es entspannt angehen, die Sonne musste einfach genossen werden. Ein Stück Ufer an der Feuerwehreinsetzstelle ist wohl über Nacht etwas abgegangen, der Baum darüber wird irgendwann ins Wasser fallen. Oberhalb der Eisenbahnbrücke haben es die Biber endlich wieder geschafft einen größeren Baum fallen zu lassen. Ein paar Meter hin gewachsen oder höher, wäre der Baum an der Brücke hängengeblieben. Nach ein paar Kehrwasserfahrten und Fähren in jede Richtung unterhalb der Konrad- Adenauer- Brücke, paddelte ich wieder bergab. Der Turm Triva, das ist der östlichste Flankenturm des Reduit Tillys, bot mir seine Breitseite zum Abschuss für Fotos vom Fluss aus an. Gegen einen Teil der 58 Geschütze, die früher in seinen Kasematten lauerten, hätte ich wohl alt ausgesehen. Seit 2011 ist das Bayrische Polizeimuseum darin beheimatet. Kurz vor Ende meines sommerlichen, nein herbstlichen Abstechers, wurde ich leider der Grund dafür, einen Graureiher von seinem Baum abfliegen zu lassen, danach flog noch ein Eisvogel davon.
91. Berg(e)fahrt
Erst die Arbeit, danach das Vergnügen.
Dienstag, 26. Oktober, Pegel 164 cm, dadurch eindeutig mehr Dampf im Strom. Himmel grau, Lufttemperatur neun Grad; da war es im Schatten gestern um einiges wärmer! Ein Graureiher ließ sich schon sichten, als ich auf dem Weg per Fahrrad zum Bootshaus strampelte. Als ich kurze Zeit später nun im Kanu gedeckt mich anpirschte, flog er wiedererwarten ziemlich früh ab. Unterhalb der Schillerbrücke tobte ich mich mit Seilfähren rückwärts aus, von Kehrwassern zum Hauptstrom, oder vom Hauptstrom zu Kehrwassern diesseits und jenseits der Donau. Bei den Kehrwasserausfahrten rückwärts, musste gut aufgepasst werden, damit das Kanu nicht zu stark bei Strömungskontakt eindrehte. Mittig im Fluss wurde es kurz ruhiger, hier und da ein paar kleine Pilze und Wirbel. Danach drücke die Strömung wieder gut gegen das Heck, sodass knackiger rückwärts gepaddelt werden musste. Die Einfahrten in den Uferbereich und schließlich in die Kehrwasser waren nicht so dramatisch. Nach dem Seilfährentraining wusste ich, was über einhundert Meter Wasserspiegelbreite hin und her bedeuteten. Meine Abtrift war wiedererwarten nahe gegen null. Beim Bergauf paddeln war mir ein blauer Nylonsack am Ufer aufgefallen. Bei der Talfahrt lag er plötzlich fünfzig Meter weiter weg davon im Wasser. Eine Person war dessen Inhalt neugierig und konnte nix weiter damit anfangen, als es in die Donau zu werfen. Ich fischte den Sack auf, später am Bootshaus wurde ich einer Strandmuschel ohne Heringe und Gestänge reicher. Mir kam sofort ein Windpaddle in den Sinn, weil Strandmuscheln bei gutem Wind, auch gerne wegsegeln. Währenddessen wurde es nun Zeit, die am Ufer Tage zuvor im Wasser geborgenen und deponierten Fahrradteile aufzusammeln und stromab zu befördern. Glücklicherweise war Ostwind und die Buglastigkeit erwies sich als optimal. Die Müllhalde wird langsam größer.
Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon Mike
Donnerstag, 29. Oktober, Pegel 156 cm, Grau in Grau bei acht Grad über Null. Ein Banana Minions musste gerettet werden, weil es so unglücklich an einem Ästchen im Wasser hing, jetzt hängt es im Bootshaus neben meinem Kanu.
93. Bergfahrt
Nicht nur Pfand hat seinen Preis
Freitag am Vormittag des 30. Oktober, Pegel 149 cm, Himmelfarbe und Temperaturen identisch wie am Tag zuvor. Ein Wind aus östlicher Richtung mit vier bis fünf m/s gesellte sich noch dazu. Schnell noch den gefüllten Sack mit Pfanddosen und Flaschen geschnappt, die aus der Donau stammten! um sie endlich abzugeben. Sechzig Dosen / Flaschen ergaben 13,82 €. In den kommenden zehn Jahren der Pfandausbeute, könnte ich mir dafür ein neues Paddel leisten. Im Kanu eingeschifft, entdeckte ich nach einigen Minuten diesseits der Donau einen Graureiher, der einen ziemlich langen Hals machte. Einige Augenblicke später startete er, flog einen größeren Kreis und zog auf drei Uhr an mir vorbei. Kurz danach überholte mich knapp ein Eisvogel im Eiltempo zwischen Uferböschung und Kanu. Dieser Überholflug war für mich erstmalig zu erleben. Bei aufkommendem Wind regnete es Blätter von den Bäumen, eine Vorahnung von ankommenden Schneeflocken kam kurz hoch. Eine Vielzahl von Bäumen die von Bibern angeknabbert worden waren, Sind nun derweil umgebrochen. An der Donaubühne probierte ich zwei Axle aus. Daraus wurde bei dem zweiten durch den nun mehr aufkommenden Wind nur eine Fähre, ich ließ es lieber dabei. Direkt vor und unter der Eisenbahnbrücke versuchte ich bei der Talfahrt u.a. eine Seilfähre rückwärts. Einige Meter ging es auch ganz gut, bis doch der Gegenwind unter dem Brückenjoch den Bug anstupste und die zunehmende Strömung das Kanu doch nun quer trieb, sodass ich kurz Treibgut spielen durfte. Danach paddelte ich wieder durch das Brückenjoch nach oben und wiederholte dieses Manöver noch einmal von vorne. Diesmal kam ich nicht zu sehr quer durch den steileren gewählten Bootswinkel und fuhr in das Kehrwasser wie gewünscht hinein. Vor der Ausfahrt heute hatte ich meinen Schiebsitz etwas noch vorne gerückt, um für Seilfähren rückwärts meine leichte Hecklastigkeit meiner Bergfahrttrimmung etwas zu verringern. Nach Vorgaben von Bill Mason, sollte Buglastigkeit bei Seilfähren rückwärts, sich günstiger auswirken. Auf den letzten Kilometer der Talfahrt klingelte mein Handy, ich nahm den Anruf an, ab diesem Moment war der restliche Vormittag im Eimer.
94. Bergfahrt und 1. Bergfahrt zu zweit in einem Tandem
Sonniger Sonntag am 1. November. Die erste Bergfahrt in einem 5, 65 m langen Tandemkanu zu zweit stand bevor. Der Donaupegel zeigte unter 160 cm an. Wir waren riesig gespannt, wie es funktionieren würde. Kurzum saßen wir im Boot, die Anfangsstabilität des Bootes beim zu Bord gehen kam uns entgegen. So legten wir gegen den Strom ab, querten die Donau nach jenseits, kamen den Ufer nahe, sodass der Bugmann das erste Manöver einleitete, um den Bug vom Ufer fernzuhalten. Ich als Heckmann korrigierte nur etwas dazu. So paddelten wir bergauf, gab mein Biberschwanzpaddel nach vorne ab und nahm das Flachwasserpaddel entgegen, sodass spürbar mehr Ruhe ins Boot einkehrte. So wichen wir den kleineren Baumhindernissen weiter aus, bis wir im ersten Donaustrand einliefen. Dort probierten wir eine Drehung auf der Stelle aus und schließlich nahmen wir uns dem Wriggen an, das ganz passabel auf Anhieb funktionierte. Einmal auf etwas Kante, dabei fühlte ich mich nicht so wohl dabei. Klar das Vertrauen und die Fertigkeiten im Team, muss ja noch heranreifen. So nun paddelten wir zur Einsetzstelle der Feuerwehr unterhalb der Schillerbrücke heran. In diesem Kehrwasser drehten wir das Kanu um 360 Grad auf der Verschneidung ohne große Paddelarbeit. Danach querten wir im Schatten der Schillerbrücke, mittels klassischer Seilfähre ein Teil der Donau. Ein Teilstück hielten wir nur unsere Paddel im günstigen Winkel leicht gegen den Strom und ließen uns ohne Paddelschläge unter Ausnutzung der Gegenströmung durch das Wasser ziehen. Dieses schöne dahingezogen werden fühlte sich sehr souverän an. Wir entschieden uns, hoch zur Donaubühne zu paddeln. Die Schillerbrücke wurde im Handstreich durchpaddelt, die Eisenbahnbrücke war nur einen Tick mühsamer. Die Geschwindigkeit die gegen den Strom unter den Brücken aufgebaut wurde, obwohl wir noch nicht optimal abgestimmt waren, war ganz ordentlich. An der Donaubühne angelangt, paddelten wir nach einer Pause bergab. Knapp unterhalb der Eisenbahnbrücke steuerten wir das Kehrwasser rechter Hand an, wo ich unzählig Einfahrten solo geübt hatte. Wir stachen in das Kehrwasser ein, der Bug wurde verankert und die Strömung drückte das Heck zügig bergab, geschafft. Mit diesem Erfolg hatte ich nicht gerechnet, zumal das Kehrwasser für ein Tandemkanu, für Anfänger wie wir es sind, nicht optimal an Größe hatte. Auf Halben Wege bergab wurde ich zum Bugmann, was mir auch sehr viel Laune machte, zumal der Trimm so auch etwas besser wurde. Nun experimentierten wir mit Sideslips, die nach kürzerer Abstimmungsphase weich wie durch Butter und weit funktionierten. Das Gefühl während der Sideslips, war in etwa gleich wie in meinem Solo. Im Tandem, durch die aufgebaute höhere Geschwindigkeit, wurden deutlich weitere Strecken verzeichnet. Zum Abschluss fuhren wir unsere Ab und Anlegestelle an. Dort fuhren wir einen ticken zu fix hinein, aber eine Notbremse und ein Zug mit dem Paddel parkte schließlich das lange Kanu dann doch noch ein. Es war eine schöne andere Erfahrung, zumal wenn man oft im Solo unterwegs ist, vielen Dank dafür. Klar es sind hier und da noch einige kleinere Baustellen, glücklicherweise keine tragischen.
Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon Mike
Zurück im eigenen Solo, ging es am ersten Montag des angelaufenen Novembers auf die Donau. Der Donaupegel Ingolstadt / Luitpoldstrasse zeigte konstant 151cm an. In der Sonne war es gut warm, im Schatten kühler Natur. Am Einstieg gegen 14:45 Uhr angelangt, brauchte ich nur mit meinem Kanu über meinen eigenen Schatten zu springen, um in dem herrlichen sonnigen Herbst einzutauchen. Der Ausblick war einfach nur schön. Als ich über den Fluss fuhr, viel mir plötzlich ein, das wir gestern auf demselben Wege noch einen stattlichen Biber gesichtet hatten, der noch bis zur späteren Morgenstunde abgefeiert hatte. Er schlich an seiner Biberburg entlang und verschwand plötzlich. Ruhig und entspannt an der Donaubühne angekommen, genossen auch dort wenige Leute die Sonnenstrahlen. Weil mir danach war, ließ ich wieder einmal mein Kanu kreiseln, was durch die windstille richtig gut gelang. Auf Bergfahrt und Talfahrt bin ich natürlich auch an meinen Spielstellen nicht zu kurz hängengeblieben. Kurz vor dem Heimathafen wieder ein willkommener Eisvogel als Begleiter.
So nun ist wieder eine Paddelpause angesagt. Nächste Woche geht es weiter.
Nebeninfo: Bei 100 nerv ich nicht mehr...
Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon Mike