Hallo, hier etwas Paddelberichtnachschub im Sommersumpf, leider lande ich ebenfalls nicht zum Forumstreffen an.
66. Ausflug zu Tal und zu Berg
Sonntag 24. Juli, Pegel 211 cm steigend.
Ja ein gerngesehener und leider ein zu selten angetroffener Paddler sowie Forumsmitglied stach mit in den Fluss. Und siehe da, es wurden neue Aha- Erlebnisse erfahren. Das erste war, das ich mit dem ausgeliehenen Kober Ranger Paddel einen sehr knackigen Anschub meines Kanus aus dem Stand erlebte. Mit meinem Holzpaddeln geht dieses nicht so oft in dessen Beschleunigung. Man spürt halt, dass diese Art Paddel für wildes Wasser gedacht sind, wo u.a. ein beachtliches flottes Beschleunigen mehr von Nöten ist. Diese Art Paddel sind für ihren Zweck nicht von schlechten Eltern. Meine Holzschätze sind mir aber doch auf Wanderflüssen lieber. Auf Talfahrt wurden weitaus mehr Graureiher wie üblich gesichtet, am Himmel war auch einiges größeres mehr unterwegs. Und siehe da ein Eisvogel streifte an Backbord vorbei, denn ich bin schon länger keinen mehr begegnet hier auf der Donau. Die Strömung war ungewohnt sehr träge. Das zweite Aha – Erlebnis war, das ich die ganze Zeit an einem bis dato unbekannten Seitenarm, der in eine Sackgasse endet, stets vorbeigepaddelt bin. Der Wasserpfad ist nicht so lang, aber gut genug um in eine andere Welt einzutauchen. Ein Eisvogel flog dort auch überraschend ab. Als wir am Endpunkt des Wasserpfades angelangt waren, wurden wir aus dem Nichts von einer Stimme angerufen. Nur wo kam sie her? Sie war so nahe aber es war nichts zu sehen. Plötzlich blendete ein Gesicht aus einem kleinen Fenster von einem getarnten Unterschlupf heraus. Der Vogelbeobachter vom LBV beobachtete u.a. junge Eisvögel. Der Vogelbeobachter hielt sich kurz und war sehr nett, wir paddelten ruhig zum Hauptfluss zurück. So nun begann die Bergfahrt und wir ließen dabei nix anbrennen. Dadurch sind wir auch sehr dicht an einem Graureiher herangepirscht, den wir zuvor bei der Talfahrt auch schon gesichtet hatten und sogar nicht das Weite gesucht hatte. Die Strömung war zwar noch träge, aber man spürte dass sie stetig anzog. In meinem schlanken Kanu war dieses nicht so zu spüren wie beim breiteren und kürzeren Begleitboot. Es war eine schöne Zeit auf dem Wasser.
67. Bergfahrt
Spritzwasserfahrt und Öltanker im Fluss
Montag 25. Jul. 2016. Es war um die Mittagszeit gut warm bis heiß bei 26 Grad, der Pegel stand auf 222 cm. Auf dem Wasser war es gut zu ertragen weil es ab und an ein paar Tropfen Wasser spritzte und ein Lüftchen zog. Das Wasser spritzte bei meinen Kehrwasserfahrten, Fähren und anderen Geschichten. Es lag teils an meiner ausbaufähigen Paddeltechnik, teils am klobigen Kunststoffpaddeleinsatz an der Eisenbahnbrücke, und teils an den Strömungsverhältnissen die aber nicht so tragisch waren. Den größten Anteil verbuchte das absichtlich sehr abenteuerliche ab-pflügen der Ausläufer der Stromzunge um etwas wie eine Jet- Fähre ansatzweise zu erleben. Als nun doch die Hitze triumphierte wurde auf Talfahrt der erste Donaustrand angesteuert, der nach und nach etwas zuwächst. Kurz vor den anlegen wurde noch eine Pfandflasche und eine gut volle Ölspraydose für 7,90 € geborgen. Nun steht sie in der Werkstatt vom Bootshaus und wartet auf ihre sachgemäße Verwendung.
68. Bergfahrt
Sturm über Wasser
Donnerstag 28.Juli 2016, Pegel 235 cm. Nahe der Schillerbrücke war die Feuerwehr auf und unter der Wasseroberfläche am üben. Im Kehrwasser der Brückenpfeilerinsel der Eisenbahnbrücke beobachtete ich plötzlich wie von Unterstrom mehrere Boote der Klasse M- Boot und Sturmboot von unseren Streitkräften unter Volldampf Richtung Oberstrom in meine Richtung schossen. Die breit aufgestellte Armada beeindruckte mich schon etwas, die Besatzungen mit ihren Sonnenbrillen nicht. Die Boote kamen immer näher, an ein Fahrt herausnehmen war von den befohlenen Leuten am Gashebel zu denken aber nicht zu erfahren. Die schwierig berechenbaren aufeinandertreffenden Wellen von dem Jetantrieb und den Schrauben kamen rasch näher. Das Kehrwasser in dem ich mich nun wie in einem Papierschiffchen fühlte wurde nun von den Wellen überrannt. So war ständig durch rollen und stampfen des Kanus ein ausrichten und stützen von Nöten. Gleichzeitig durfte nicht das Kanu in der Verschneidung zur Strömung verloren werden. Rasch war zu erfahren, dass dieser Teil der Situation glücklicherweise im Griff gehalten werden konnte. Das M- Boot pflügte sich rechts durch das Brückenjoch und die Sturmboote durch das linke Brückenjoch. Die Sturmboote gierten hin und her und starteten durch das Brückenjoch hindurch. Das M- Boot mit seinen Wellen bereitete doch noch etwas Sorge, weil stellenweise ein gut ausgeklappter Zollstock zwischen Wellental und Wellenberg passte. Glück dass die Flanke der Stromzunge die Wellen doch etwas abklingen ließ, zumindest blieb noch knapp Zeit mein Handy nach Schnappschüssen in Sicherheit zu bringen. Die Situation blieb unter Kontrolle. Ein gewichtiger Vorteil erschien mir im brauchbaren erkennen im Verhaltens des eigenen Bootes. Ich kann mir gut vorstellen dass weniger vertraute mit ihrem Kanu in Schwierigkeiten geraten wären.
Fix entfernten sich die Boote, das Wasser noch von nervöser Natur. Ein Blick zur Strömung wo ein geplantes einklinken in diese stattfinden sollte beeindruckte gut. Die Verschneidung und Stromzunge war von den Booten noch gut beeinflusst. Was tun; abwarten bis das Wasserbild in gewohnter Natur ist, oder diese neue Herausforderung annehmen, die sich müde nach und nach entschärfte? Nach wenigen Augenblicken der Besinnung schaukelte mein Kanu über das neu zu erfahrende Element an diesem Ort und stach in die nicht klar zu definierende Strömung ein. Die Kehrwasserausfahrt fühlte sich unter diesen Verhältnissen überraschend zufrieden an. Auf Talfahrt war die Donau noch stellenweise in Wallung von diesem Sturm der vorher über das Wasser gefegt war. Es reichte dafür noch gut aus das der hüpfende Bug auf kleinere Wellen peitschte.
69. Bergfahrt
3. August, Pegel 201 cm. Zweimal Floss auf Kurs, ein guter Gitarrenspieler unter der Konrad- Adenauer- Brücke mit Klängen die zum Paddeln passten und zwei Schwimmer im Fluss waren auf der sonst verkehrsberuhigten Donau eine bunte schöne Sache. Die Reise ging bis nach oben nahe der Staustufe.
70. Bergfahrt
Erst-Befahrung der Welle und Zerstörung von greifbarer Geschichte am Fluss
4. August, Pegel unverändert bei 201 cm. Was mich auf dem Weg nach oben wurmte, war ein kreischender Bagger der Weltgeschichte und Kulturerbe hinter den Ufern der Donau, die Eselbastei abriss. Von diesem historischen brisanten Ort wurde der Schwedenkönig Gustav Adolf in den Wirren des dreißigjährigen Krieges mit einer Kanonenkugel von seinem Schimmel getrennt. Wer mag kann auf der siebten Seite der Bergtouren (Zeitmaschine Kanu) noch einige geschichtliche Infos dazu entdecken. Der Abriss der Eselbastei wurde unter demokratischen Schachzügen zugestimmt.
Zum Vergleich, die Bastille in Paris die am 14. Juli 1789 erstürmt wurde, wurde leider im Sinne des Absolutismus, zwei Tage nach dessen Erstürmung abgerissen. Zwei verwandte Ereignisse in so krassen unterschiedlichen Zeitfenstern, die doch nur das eine Ziel verfolgten; kaputt machen. Schade dass die Aussicht von und zur Donau an diesem lange verschollenen Ort, nun für allemal abgeräumte Geschichte ist
Oben nach knapp vier Kilometern angekommen inspizierte meine Kanuspitze wiederholt die kleine Sohlrampe vom Fluss aus, wo schon in der 63. Bergfahrtberichterstattung darüber berichtet wurde. Diesmal tauchte erstmalig mein Kanu sachte zentimeterweise gegen die Strömung in die größeren Wellen vor der Sohlrampe hinein. Nach zögern und wenigen Paddelschlägen befand sich nun mein Kanu in einer Welle die zum Surfen taugen sollte. Mein Kanu hing schön in der Welle ohne gröbere Korrekturen mit dem Paddel. Der Tiefgang für das Paddel war nicht auf der ganzen Linie optimal, sodass die Surfversuche wohl zusätzlich sich schwieriger gestalten würden. So folgte das erste platzieren des Paddels als Ruder um nach backbord zu surfen, es funktionierte. Leider musste ich nach wenigen Sekunden wieder abbrechen, weil der Tiefgang vom Paddel durch Steine gestört wurde und das Kanu dadurch nervös am Übersteuern war. Nach dem Auffangen des Kanus ging die Reise ein paarmal auf der / in der Welle hin und her. Plötzlich verlor ich doch das Kanu und es drehte sehr rasch ab, dabei nahm es gut Wasser auf was vorher an meinem Paddel und Kanu emporspritze. Zufrieden wurde diese Passage über dem Wasserweg umgangen und im Anschluss wurde diese Sohlrampe unter fixer Fahrt erstmalig über paddelt. Über den Absatz und danach schaukelte es etwas, Steinkontakt Fehlanzeige. Nun gibt es eine neue Spielstelle im Hausrevier, der Pegel sollte nicht unter 201 cm liegen. Schön ist, dass noch kein offenes Kanu dort gesurft ist, von anderen Booten habe ich noch nichts gesehen und gehört.
71. Bergfahrt
Willkommen Zuhause
15. August, Pegel 200 cm, Lufttemperatur 23 Grad. So schön und ruhig es war an diesem Vormittag im angenehmen Schatten bei noch erträglichen Temperaturen zu paddeln, nach einer Woche fernab der Donau. Bei einem Spaziergang am Fluss um die Staustufe herum am 6. August war der Pegel bis auf 437 cm angestiegen, sodass die Spuren davon bei dieser Fahrt noch gut zu erkennen waren. Baumhindernisse wurden verrückt, das Ufer unterhalb der Staustufe an der Fischtreppe ist wieder etwas abgegangen. Auf Talfahrt wurde ein größeres bemanntes Schlauchboot überholt, was zuvor an der Staustufe durch die Schleuse wabbelte. Die Eselbastei ist nun wirklich Geschichte, eine Lücke ist entstanden. Die vergangenen drei Bergfahrten gingen am Stück die knapp vier Kilometer hinauf, was zusammen mit den Talfahrten etwa 24 Stromkilometer ergab. Diese 24 bunten Flusskilometer auf einem Fluss auf und ab bescherten neue Erfahrungen und Ansichten.
So isses....Y-Reisen...wir buchen...sie fluchen....
egal ob die oder dickbäuchige Feinrippbehmedete mit ihren dicken Jachten hier...die mal vollgas den Fluß queren und dann gleich wieder ankern bei den Verbräuchen....posen muss schon sein... :-)
an der Altmühl schaut es friedlich und auf der Donau schaut es „wieder“ friedlich aus
Genaugenommen habe ich gegen solche abenteuerliche Begegnungen auf dem Wasser nichts, es war halt rundherum sehr nahe am zu viel des guten.
Nur gut das diese Begegnung meiner Entwicklungsstufe gerade noch gerecht wurde
72. Bergfahrt
Sonntag 21. August, Pegel 187cm, Wetter gut heiter bis wolkig, unter 20 Grad. Vor dem Aufbruch zum Wasser regnete es; sodass wasserscheu bedingtes abwarten folgte. Nun kam mir wieder in den Sinn doch ein schmales Schulterpolster am inneren Süllrand zu befestigen. Ein leichtes Kanu kann bei längeren Portagen auch unangenehm auf der Schulter werden. Gedacht ist noch zusätzlich für die Gepäckbefestigung ein paar Ankerblatten mit Schlaufe, Schnalle oder D- Ring im Boot einzukleben. Dieses muss noch in deren Ausführung und Umfang gut überlegt werden. Nicht lange und nun war ich auf dem Weg zum Wasser. Der Kurs wurde bestimmt, die Donaubühne. Auf dem Weg dorthin sprangen wieder die Fische gern. Plötzlich ein Geruch in der Nase von einer Feuerstelle mit Duftnoten einer Müllverbrennung, Rauch oder Qualm wurde nicht wirklich entdeckt. Dieser Auenberiech wurde gern in der Vergangenheit als Lagerplatz von Bettlern benutzt, einiges an Müll ist dort noch immer noch vor Ort. Beim durchpaddeln der Eisenbahnbrücke klopften zwei drei Steine weit vor meinem Bug ins Wasser. Ein kleiner Junge mit seinem großen Papa warfen Steinchen in die Donau. Sie waren sichtlich überrascht wo nun auf einmal das Kanu herkomme. Gespannt verfolgten sie den trägen Durchmarsch des Kanus über den Rand der Stromzunge. Vor dem Steilufer der Donaubühne ein Kaninchen in Sicht. An der Donaubühne folgten ein paar Spielereien mit Kanu und Paddel. Ich glaube ein älteres Pärchen hat von dem Donausteg aus interessiert zugesehen. Von der etwas belebten Donaubühne aus gesehen war ich zum Glück fasst unsichtbar. Auf Talfahrt kein Geruch von einer Feuerstelle in der Luft. Nach dem Abstecher auf der Donau wurde es gut windig und es tröpfelte wieder.
Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon Mike
Nur gut das diese Begegnung meiner Entwicklungsstufe gerade noch gerecht wurde
Deine Worte in Gottes Ohr!
Genau daran habe ich gedacht. Vorletztes Wochenende hat ein Freizeitkapitän an der heimatlichen oberen Traun geglaubt, er muss uns zeigen was in seinem Zodiac steckt. (Davon abgesehen dass es mir schleierhaft ist, wie und mit welcher Erlaubnis man in einem Natura 2000 Habitat mit Motor unterwegs sein darf). Nackter Oberkörper, Gössermuskel, zwei Goldketten mit Panzergliedern, Nackenwelle statt Frisur. Macht mächtig was her an einem Canadier mit 2 Erwachenen und zwei Kindern in 15m Entfernung vorbeizurauschen. Ich weiß nicht ob ich die Parade in deiner Situation unter gleichen Bedingungen (zu viert) ausreiten hätte können.
Da hilft nur noch Hubschraubereinsatz! Oder Humor. Viel .... und eine gute Paddelstütze. Die hohe oder flache? Geschmackssache?
LGW
Ps. Irgendein Genie hat gesagt: Es gibt zwei Dinge, die unendlich sind: Das Universum und die menschliche Dummheit. Wobei er sich beim ersten, nicht ganz sicher ist.
„Hubschraubereinsatz“ Mit dem eigenen Paddel herumrotieren bis man abhebt, klingt gut
Wolfgang woher weißt Du das es Hubschrauber, sogenannte Paddelhelis gibt, die wirklich mit Paddelstangen ausgerüstet sind? So sieht man wieder wie eng Fliegen und paddeln verwandt sind. Ich glaube paddeln ist einen Tick anspruchsvoller
73. Bergfahrt
Freitag 2. September, Pegel 177 cm steigend. Rege Unterhaltung im Gehör, nur von welcher Richtung? Aha, von Richtung Staustufe schwimmend Richtung Stadt neun oder zehn Personen voraus, ein Kind mit von der Partie. Die Wassertemperatur betrug 20,6 Grad. Am oberen Donaustrand angelegt, wurden gerade Vorbereitungen für eine Strandparty getroffen, die Bierkisten verweilten schon im Donauwasser. Hoffentlich bleiben keine unschönen Dinge zurück...Ich genoss derweil eine Cola aus östlicher Richtung.
74. Talfahrt / Bergfahrt mit köstlicher Beute
Zu guter Zeit, 3. September, Pegel 162 cm. Geplant war bis nach oben zu paddeln, lies aber nach etwa einhundert Metern davon ab und fuhr mit dem sanften Strom hinab. Auf dieser Talfahrt wurde anfangs ein Fischreiher; darauf ein Greifvogel und ein Kormoran gesichtet, letzteres verspeiste gerade einen Fisch. Ja, die Kormorane sind wieder zurück, ich hatte schon länger keinen mehr gesichtet. Später flog eine Flugstaffel von Kormoranen ab, die ich wohl überraschte. In einem Kehrwasser wurde eine Minipuppe gesichtet und gerettet. Ab und zu fielen grüne Eicheln ins Wasser, so wurde mir erst bewusst, dass dort am Nordufer dieses Flussabschnittes doch nicht wenige Eichen stehen.
Plötzlich hingen rote Äpfel vor meiner Nase. Ich wusste zwar dass irgendwo hier ein Wildapfelbaum am Ufer stehen sollte, war aber trotzdem überrascht, weil ich ihn erstmalig zu Gesicht bekam. So versuchte ich vom Kanu aus einen Apfel zu pflücken. Plötzlicher Seitenwind drückte das Kanu gegen die Äste. Mit Wriggen und Ziehschlägen kam das Kanu von dem fruchtigen Baumhindernis etwas fern und versuchte es noch einmal. Es hatte sich gelohnt, hm war dieser Apfel köstlich. Wildäpfel sollten doch roh nicht genießbar sein, dieser Apfelbaum ist sicher etwas Besonderes. Das schöne ist, das dieser Apfelbaum von Land aus, wegen der Vegetation schwer zu entdecken, geländebedingt schwer zu erreichen ist, und die Äpfel nur vom Kanu aus zu pflücken sind.
Die Reise ging noch etwas bergab, unter grüner Hölle und an toten Bäumen vorbei.
Angler an zwei Plätzen wurden noch überrascht, die anschließend meine Bergroute etwas beeinflussten und einen Umweg zum erneuten Besuch des Apfelbaumes bescherten. So pflückte ich noch ein paar Äpfel und nicht weit weg davon wurde ich doch noch einen Wildapfelbaum mit gelben Äpfeln fündig, den ich anfangs glatt übersehen hatte.
75. Bergfahrt
Sonntag früh, 4. September, Pegel 161 cm. Nach wenigen Paddelschlägen ein seltenes Schauspiel, drei offene Kanus im Pack auf Gegenkurs, die Katz und Maus spielten.
Unterhalb nahe der Konrad- Adenauer- Brücke ein startender Eisvogel, mitten in der Stadt! Das Anlanden oben unterhalb der Staustufe war etwas umständlich, weil diesseits einen und jenseits zwei Anglern ausgewichen werden musste. Ich bin froh wenn die Jahreszeiten beginnen, wo das Fleckchen dort wieder einsamer wird. Auf Landgang verspeiste ich einen Apfel den ich am Tage zuvor vom Kanu aus gepflückt hatte. Das steilere Ufer an der Mündung der Fischtreppe geht nach und nach ab. Nahe an dem Baum linker Hand, der noch steht, hatte ich schon Rast gemacht. Dort oben stand die Donau kurz vor ein paar Wochen...
Auf Talfahrt experimentierte ich wieder mit meinem Paddelschlägen herum. Sechs bis neun Paddelschläge in Serie mit kaum oder ohne Korrektur zum Ende hin, danach erst ein vollständiger kompakter J- Schlag, um das Kanu weiter exakt auf Kurs zu halten. So wurde gute Geschwindigkeit ohne großen Kraftaufwand mit nicht zu hektischer Frequenz erzielt. Der Paddelschlag ist so ein Ding zwischen C- Schlag und Canadian Stroke, klappt. Manchmal denke ich, dass der klassische J- Schlag am Abdanken ist? Ein Eisvogel ließ sich dabei noch kurz hören und blicken.
Wilder Apfel ... habe ich noch nicht probiert, aber für Wildkirschen weiß ich ein paar Plätzchen. Oft freue ich mich dreimal im Jahr über diese Bäumchen: Blühte, Früchte - direkt ins Kanu und Herbstfärbung. LGW
76. Ausflug auf der Donau und Pfad zu Tal und zu Berg
Samstags morgen, 10. September 2016, Pegel 160 cm. Früher Vogel fängt den Wurm, den Apfel oder den Fisch. Eines davon dachte sich bestimmt auch ein Fliegenfischer der in der Donau stehend sein Glück versuchte. Ja ich war gerade mit meiner Apfelernte für die kommenden Tage am Ende und erblickte auf der weiteren Talfahrt so meinen ersten Fliegenfischer (Foto Nr. 2) in der Donau.
Die nächste Überraschung ließ nicht lange auf sich warten. An einen unscheinbaren Durchgang, wo ich eh und je vorbeigepaddelt war, weil es knapp dahinter schon zu Ende erschien, riskierte ich doch mal einen Blick mit dem Kanu hindurch. Animiert wurde ich hierzu durch den hoch interessanten Stochid -Tourenbericht von Spartaner. Plötzlich wurde es mir klar, dass es dort vielleicht noch weiter ging. Anfangs wie in einem kleineren Teich mündend wo ein größerer Fisch (vermute Graskarpfen?) sich kurz blicken ließ, führte ein Wasserpfad an kleinen Inseln vorbei in eine mit totem Holz bestückte Sackgasse. Ich muss zugegen das ich einen willkommenen Hauch von absoluter Abgeschiedenheit durch diesen spontanen Kontrast von Großfluss zu Wasserpfad sowie den folgenden Licht und Schattenspielchen verspürte.
Später auf dem Rückweg über den Fluss kamen mir noch ein paar Kajaks entgegen die zuvor an der Staustufe zu Ingolstadt eingesetzt waren. Als ich nach deren Anfrage nach der Zeit bis Vohburg berichtet hatte (noch gute 90 Minuten), waren sie arg überrascht darüber. Ja die Strömung war dort schon gut mager, zudem legte die Sonne noch gut nach.
14. September, Pegel 155cm, Apfelernte vor der Dämmerung, eine Obstschüssel voll. Ein neugieriger Biber auf Kurs.
78. Bergfahrt
Samstag 24. September, Pegel 164 cm. Nun ist es klar, es handelt sich um seltene Rosenäpfel. Gewissheit bekam ich darüber (Danke) während dem Canadiertreffen an der Naab.
Nach zehn Nächten wieder im Einsatzkanu. Es ist spürbar fixer wie das andere Kanu vom gleichen Hause. Eine Kehrwassereinfahrt unterhalb der Schillerbrücke. Level etwas anspruchsvoll, weil winzige Parklücke vor einem kleineren Baumhindernis in der Strömung. Hat funktioniert, ja gut der Pegel meinte es gut...Weiter auf Kurs, die Donaubühne. Die schwimmende Biertischgarnitur ist nun verschwunden, ein gutes Zeichen. Oh nein, ein Einkaufswagen hat sich verlaufen. Weiter bis nach oben zum Donaustrand, ein Eisvogel freut sich ebenso. Erstmals eine kurze Einfahrt in die Mündung des kleinen wilderen Bachlaufs. Zum Wenden zu eng, zum kontrollierten rückwärts absacken lassen gut genug. Als Belohnung ein Pfefferkuchen mit Getränk. Aus Lust, Laune und Erfolgskontrolle entsteht ein Feuer in Miniausführung.
79. Ausflug zu Tal und zu Berg
Montag 26. September, Pegel 166 cm. Die Apfelschüssel ist leer und in drei Monaten ist Weihnachten schon wieder fasst vorbei! Kurs Rosenapfelbaum mit einem Erntegerät. Es hatte sich wieder gelohnt und man kommt sich schon fast so vor wie Robinson Crusoe. Das zurück paddeln nahe am Ufer, gerade noch gut genug das der Tiefgang für die Paddelschläge ausreichte, wurde eine Fahrt mit Durchblick zum Gewässergrund, was gut in einen Rausch oder doch in einen Tunnelblick endete. Weit voraus über der Stadt wurde eine dunkle Schlechtwetterfront gesichtet, die dann doch noch einen Bogen um die Stadt gemacht hatte.
80. Bergfahrt
Dienstag 27. September, gegen Abend. Weil ich mein mager gefülltes Fahrtenbuch abgeben wollte, sprang noch eine kleine Tour mit bunter Vielfalt von Kajaks zur Konrad- Adenauer- Brücke heraus. Schöner wäre es natürlich inmitten von Open Canoes. Zuvor gab es bei einer anderen Paddler- Gruppe eine Kenterung an einem harmlosen Kehrwasser mit harmloser Strömung. Diese Kenterung hätte man sicher demjenigen bei diesem niedrigen Pegel ersparen können. Biber wurden nicht gesichtet, dafür eine Ratte. Die zweite heute! Die erste wurde am späten Nachmittag mitten in der belebten Stadt auf einer Mauer, von dort aus sie mittels Sprung, das Objekt der Begierde, den Abfalleimer erreichte. Auf demselben Wege verschwand sie wieder. Es war gut Dunkel beim zurückwandern mit Kanu auf der Schulter zum Bootshaus.
81. Bergfahrt
Mittwoch 28. Sep. 2016, zu guter Stunde, Pegel 164 cm. Schön, vor etwa 13 Stunden hockte ich noch im Kanu... nun hoffte ich auf etwas mehr Waschküche, um das Zeit und Weggefühl wieder zu verlieren. Die tropfenden Bäume am Ufer simulierten etwas Regen, voraus und das Ufer jenseits gut im Nebel. Der frische Morgen kam in die Gänge, einzelne Fische huschten weg, quirlige Vögel in den Bäumen und am Himmel. Ein lebloser Fisch im Geäst. Der Einkaufswagen steht noch immer. Ein Eisvogel auf Kurs kurz vor dem Ziel. Dort zu einer Kaffeepause angelegt mit kurzer Gesellschaft eines interessierten und begeisterten älteren Herrn. Auf Talfahrt ein unbekanntes herrenloses Kajak am steilen Ufer der Eisenbahnbrücke - abgelegt. Etwas Glasabfall was in der Feuerstelle lag, wanderte in den Glasabfalleimer. Das Kanu wartet nun wieder auf seinen nächsten Start.
1.Bergfahrt am 1. Morgen des neuen Monats. Pegel 154 cm, 13 Grad im Schatten. Graureiher, Eisvögel, Kormoran, Kranich? Keine Menschenseele, 8 Stromkilometer Frühsport
Spaziergang über Wasser Richtung Tal am Abend des zweiten Oktober. Die Stadt liegt achtern, der Himmel verspricht Regen, mein Poncho liegt im Kanu. Die letzten Äpfel 🍎 wandern in's Kanu. Zugvögel? am Himmel. Das Wetter kann sich nicht entscheiden, 🌞 und Regen. Ein Baum wird zum Regenschirm ☔, der Apfel 🍎 schmeckt. Die 🌞 lachte wieder. Eine Flaschenpost auf Gegenkurs, nein eine leere Wodkaflasche die Richtung Osten treibt. Ein Biber auf Streifzug zu Tal.
Mittwoch 5. Oktober, Ebbe 148 cm, Wassertemperatur 14,5 Grad, Lufttemperatur gerade noch zweistellig, heiter bis wolkig, Wind 6 m / s.
Weil ein Angler an der Donaubühne großflächig Stellung bezogen hatte, landete der Wasserreisende doch noch an der offiziellen Ingolstädter Anlegestelle für Gäste, die über dem Wasserweg zu Ingolstadt kommen, an.
Ja anlegen ist gut, das Empfangskomitee mit Sekt und Häppchen war schon wieder weg und ließen nur einen Barhocker als Anlegeschikane zurück. So bekommt man einen Durchreisenden nicht los, leider sehr unfreundlich. Nach verrücken des Hindernisses wurde doch noch angelegt und die Stadt betreten.
Zu guter Letzt wurde der Barhocker an Land gebracht. Leider tröpfelte der so sehr, dass ein Platz nehmen und ausruhen von der weiten Reise unsinnig erschien.
Gegen Abend barg ich endlich die über Jahre in der Donau liegende Plastikplane von Land aus.
Die schwere Plane verfrachtete ich dann auf zwei herumliegende dünnere Baumstämmchen (Stangenschleife aus der Jungsteinzeit ) und zog diese durch den Urwald... Gut vor einem Jahr missglückte eine Bergung, weil u. a. der Pegel ungünstig war. Ein gutes hatte diese Aktion damals ja doch. Die Plane entfernte ich damals teilweise von der Vegetation, ein anderer Teil der Plane war zu gesandet und unter Wasser...
85. Bergfahrt
Freitag 7. Oktober, Pegel 155 cm, 10-11 Grad plus. Abstecher zur Stadtanlegestelle. Auf dem Weg zur Stadt zwei Eisvögel gesichtet. Auffällig waren Vögel ? mit Gelblichen Gefieder die in Grüppchen Parabelflüge dicht über der Wasseroberfläche veranstalteten. Um ein Haar hätte ich mich an einen waagerechten bekannten Baumstamm ausgeknockt. Ich war zu sehr mit dem Gewässergrund auf flotter Bergfahrt beschäftigt... Der weiße Barhocker liegt wieder im Wasser!
Samstag 8. Oktober, Pegel 148 cm, bewölkter Himmel bei 9 Grad plus. Auf dem Weg zur Donau freute es mich, dass die Plane die ich etwa 100 m von der Donau an einem Weg abgelegt hatte, von der Stadt weggeräumt wurde. Dort stand ein PKW der von innen aus verständlichen Gründen extrem angeschlagen war. Nach der Tour war der PKW weg, etwas Abfall wurde hinterlassen. Auf dem Wasserweg Richtung Stadt hielt ich den Ausnockbaumstamm auf Foto fest.
Es war bei diesen hohen einstelligen Temperaturen trotzdem zu spüren, dass die Füße rascher einschlafen möchten. Positiv überrascht wurde ich darüber, dass der Barhocker verschwunden war. Nicht viel später kam die Erleuchtung; der Barhocker ist nur unter der Wasseroberfläche abgetaucht obwohl der Pegel etwas gefallen war. Da wollte jemand ganze Arbeit leisten, vielleicht ist derjenige auch dabei ins Wasser gefallen...
Weil es etwas windig wurde und die leichte Strömung um das Eiland herum gut zu Manöverübungen im flachen Wasser und Wind taugte, kreuzte ich dort etwas herum. Die Schwierigkeit gestaltete sich nur darin, den Wind auszunutzen, genug Tiefgang für Kanu und Paddel zu finden und auf dem rechten Wasserweg zu sein. Die Übung ist nicht sehr anspruchsvoll wenn man es schon oft gemacht hat. Wo ich damals das erste Mal dort unter besseren Bedingungen dieses geübt hatte, stieß ich rasch an meine Grenzen der Bootskontrolle. Einmal bin ich mit meinem Kanu und einem Durchreisenden (Ally), dort durch Windstreiche und Strömung in Schwierigkeiten geraten. Der Wind blies uns förmlich durch die Gegend dort. Ein zusätzliches Problem gestaltete sich durch die ungünstige Trimmung des Ally.
87. Bergfahrt
Mittwoch 12. Oktober, Pegel 151 cm, 11,8 Grad Wassertemper, knapp 10 Grad Lufttemperatur. Abgelegt wurde unter blauem Himmel. Die Fahrt ging nur bis zur Donaubühne, weil ein älterer Passant Fragen zur Strömung und schließlich über mein Kanu stellte. Weil sich ein längeres Gespräch ankündigte legte ich an und stieg aus. Es wurde eine nette Unterhaltung. Der Mann war nicht ganz ohne Kenntnisse was das Segeln und Kanus betraf. Letztendlich war er von meinem Kanu nicht nur begeistert, sondern wird sich nach seinen Reden nach der Materie des Open Canoe stellen. Dieses wäre sehr erfreulich. Beim zurück paddeln wurden noch ein paar Fotos geknipst, vielleicht bekomme ich mal eines in die Hände. Das Wetter hatte sich derweil ins Grau verwandelt. Die Laune war dafür immer noch sonnig.
88. Bergfahrt
Gepäckfahrt
Donnerstag 13. Oktober, Pegel 144 cm, Luft 0 Grad gefühlt, Thermometer 3 Grad, stellenweise noch Raureif. Die Donau war hier und da mit Nebelschleiern verziert. Der frische Morgen wurde mit Sonnenstrahlen auf das Nordufer beschenkt. Ein Fischreiher flog ab. Richtung Stadt wurde es wieder etwas nebelig und grau. Nach den Brücken flog ein weiterer Fischreiher ab und pflügte durch die Nebelfetzen, dieser kreiste noch geduldig über Kanu und Fluss.
Am Ziel angekommen baute ich mein Tipi- Tarp auf, nein vorher gab es etwas grünen Tee. Die Heringe weigerten sich wie schon erwartet in den Kiesboden zu gelangen. Irgendwann stand der Unterschlupf, zusätzlich wurden noch Wackersteine als Wiederlager der zusätzlichen Abspannungen verwendet. Nach Rhein und Naab stand nun endlich mein Notunterschlupf an der Donau. Leider fing es nicht an zu regnen. Nun fehlte nur noch ein kleines Feuerchen; dazu gab es Tee und Lebkuchen. Das kleine Sonnenbad konnte nun beginnen.
Auf späterer Talfahrt kam guter Ost- Südwind auf. Die Trimmung des Bootes konnte dank zusätzlichem Gepäck gut kopflastig justiert werden. Die Talfahrt über die leicht gekräuselte Donau und Gegenwind wurde einfacher wie anfangs gedacht. Einzelne Böen erzeugten ein Lächeln und Freude. Ein Eisvogel wurde ein kurzer Begleiter.
Anlegestelle in Sicht! Beim eindrehen für das Anlegen wurde durch die Trimmung das Kanu etwas träge, langsam im Vorwärtsgang aber nicht. So fuhr das Kanu trotz Notbremse mit Tempo auf das harte Ufer. Ich war etwas interessiert wie nun die neue Kampfspur aussehen würde. Am Bootshaus konnte ich nix neues feststellen; auch gut.
Sonntag am 16. Oktober 2016 zu guter Zeit, Pegel 144cm. Auf dem Fluss angekommen zeigte sich die Donau Richtung Westen in einem prächtigen Spiel von Sonnenlicht, bunter Herbstbracht und sanften Nebel. Ein Blick nach Osten zeigte eine neblige graue Wand.
Ich war so beeindruckt von dem sonnigen, leicht nebligen und bunten Anblick Richtung West, das ich für einige Minuten inne halten musste. Schön war zumal, dass die Stadt abhandengekommen erschien.
So beschloss ich auch nicht weiter hoch hinaus zu paddeln, um der Realität nicht doch noch zu begegnen. So paddelte ich Richtung Tal dem grauen Element entgegen und hindurch. Hier ein Eisvogel, dort ein Fischreiher. Kurz verlor ich die Orientierung und landete in einen Hafen.
Der Nebel schien sich zu verflüchtigen und so verirrte ich mich nicht weiter. Die Reise führte weiter den Flusslauf entlang. Der Nebel gab doch nicht auf und trotzte weiter. Es wurde nun ringsherum grau, die Sonnenstrahlen hatten wohl wirklich aufgegeben. Diese Atmosphäre hatte dennoch seinen Reiz.
Als es wieder Zeit wurde den nicht allzu weiten aber auch nicht kurzen Weg zurück zu paddeln, hielt ich nahe am Ufer an. Die Stille wurde durch ein plötzliches Knacken und Rauschen unterbrochen. Ein Blick Richtung hoher Vegetation aus Schilf und Gehölz lies eine Bewegung eines unsichtbaren Geschöpfes erfahren. Nun kehrte das Kanu um. Nach und nach Richtung Ziel verzog sich der Nebel, der Himmel wurde plötzlich blau. Kurz vor dem anlegen ein Blick Richtung Tal, immer noch grau, ja die Geisterpaddler.
Der weitere Tag wurde mit Sonne belohnt, sodass auch ein Blick auf die nicht ganz freie Fahrroute unter der Konrad- Adenauer- Brücke sich bot. Auf dem Bild erkennt man gut, dass ein Paddel im mittigen Stromstrich für Manöver nicht viel Spielraum hat. Der Pegel betrug derzeit 148 cm.
Mittwoch 19. Oktober 2016, Pegel 166 cm, regnerisch und windig bei unter 10 Grad. Es regnete und es bot sich doch noch an auf die Donau zu hüpfen, Poncho mit an Bord. Auf dem Wasser verflogen sich einzelne Regentropfen und Blätter von den Bäumen in mein Kanu. Der Wind kam mit weit über 6 m/s aus Nordwest. Ich hielt es für spannend die angefauchte Süduferroute nicht zu verlassen. Trotz diesen nicht so guten Bedingungen ging es nicht schlecht voran. Am grauen Himmel eine kleine blaue Hoffnung.
Unter dem Joch der Schillerbrücke zog es höllisch, nicht die Strömung sondern der Wind. Bei dieser Gelegenheit fuhr ich noch zwei Kehrwassermanöver, die vom eindrehen in dieses mir zu träge erschienen. Beim folgenden Anlauf die Brücke zu durchpaddeln blieb das Kanu einfach im Strom stecken und verflüchtigte sich rasch Richtung Ufer. So dachte ich schon an einen Rückzieher, das hieße anlanden und umsetzen. Das kann doch nicht sein, der Pegel günstig, der Gegenwind möchte es mir zeigen. Nach einigen harten und halbwegs präzisen Schlägen, die ich schon lange nicht mehr so abrufen musste, gelang es doch noch gerade so durch das Joch durchzukriechen. Unter dem Joch der Eisenbahnbrücke war es ähnlich schwierig. Der Wind drückte ebenso stetig das Kanu Richtung steiniges Ufer, Spielraum für das Paddel musste oft gesucht werden. Bei einer geglückten Gegenmaßnahme mit dem Paddel gelangte einiges Spritzwasser ins Kanu. An der Donaubühne setzte ich mich auf alle vier Buchstaben und paddelte gemütlich weiter. Der Wind flaute etwas ab und die Sonne zeigte sich. Kurz vor einer kniffligen Stelle unweit vor der Konrad- Adenauer- Brücke kniete ich wieder im Kanu.
Seit der 26. Bergfahrt dieses Jahres hatte ich in den Sinn, an oder hinter dieser Brücke anzulegen und mein Zuhause einen Besuch abzustatten. So kam nun der Entschluss dieses zu tun. Unter der Brücke anzulegen erschien zwar machbar, aber der Steingarten am Ufer bietet leider einige Stolperfallen und verborgene Glasscherben. So legte ich oberhalb der Brücke an einen schon oft erkundeten Ankerplatz an.
Fix war das Kanu draußen und der Bug zeigte auf die Marschkompasszahl. Genau dieser Richtung sollte gefolgt werden.
Leider war auf meinen schnurgeraden Weg, der über einen Schulhof führen sollte, gerade Hof-Party, nein Hof- Pause. Mit meinem Kanu hätte ich sicherlich Aufsehen erregt und einige Köpfe rasiert. So nahm ich einen kleineren Umweg in Kauf und sorgte für weniger aufsehen neben der Hauptstraße auf dem Gehweg und Radweg; nun Kanuweg
So landete ich nun vor dem Wohnzimmer trockenen Fußes an. Nach ein paar Handgriffen lag mein Kanu auf den wohl auch für Kanus gedachten Balkongeländer.
Nach der verdienten Mittagsruhe meines Kanus ging es wieder Richtung Fluss. Diesmal konnte der geplante kürzere Weg eingeschlagen werden. Nicht lange und die Reise auf dem Fluss unter der Sonne ging wieder weiter. Es war etwas ungewohnt auf diese Art und Weise den Ausflug fortzusetzen. Neben der Pegelmessstelle schwamm wieder der schon bekannte grüne Kasten im Wasser, wo Schwebstoffmessungen durchgeführt werden. Ungewohnt fix durch den Zwischenstopp war ich oben unterhalb der Staustufe angelandet.
Dort lachte immer noch die Sonne und auf der späteren Talfahrt verzog sie sich wieder. Unterhalb der Eisenbahnbrücke fuhr ich noch ein Kehrwassermanöver. Diesmal nutzte ich den Grundspeed des Kanus ohne mit dem Paddel mehr Geschwindigkeit aufzulegen. Die Drehung im Kehrwasser gelang zügig nach meinem Geschmack.