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Dieses Thema hat 321 Antworten
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 TOURENBERICHTE
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strippenziacha Offline




Beiträge: 951

13.05.2016 22:31
#221 RE: Bergfahrt 44 / 2016 Antworten

Super Bilder und Berichte wieder,

ganz schön fit Jung....wär bei mir ein Fall fürs Sauerstoffzelt!

Hans

Aus am grantigen Orsch kimmt koa lustiga Schoaß


Donaumike Offline




Beiträge: 1.365

27.05.2016 10:22
#222 RE: Bergfahrt 45 - 47 / 2016 Antworten

45. Bergfahrt

Nach einer Zwangspause endlich wieder auf dem Fluss, vielleicht auch gut so gewesen.
So wurden in diesem Leerlauf Fähigkeiten und Fertigkeiten u.a. in Zunderbeschaffung und Feuermachen wieder geübt, als Nachtisch gab es einen Fichtennadeltee. Irgendwann werden diese Soft- Bushcraft- Geschichten für zukünftige Kanutouren fernab doch noch gebraucht?



21.05.2016, Pegel 213 cm, heiter bis Wolkig, gute zweistellige Temperaturen.

Auf Bergfahrt ein größeres Schlauchboot der Wasserwacht auf der Überholspur. Die ankommenden Wellen bereiteten mir keine Sorgen, sie wurden eine willkommene Zugabe.

Die Wasserwacht / Feuerwehr ...hatte in der nahen Vergangenheit einiges zu tun, an, auf und über der Donau. Am 3. Mai wurde eine stark unterkühlte Frau nahe Mailing(gehört zu Ingolstadt) aus der Donau gerettet. Ein Kanufahrer aus dem Landkreis Mühldorf am Inn, hatte sie zufällig (kaum Verkehr auf der Donau) gesichtet und durch seinen Notruf ihre Rettung eingeleitet. Ein Rettungshubschrauber war auch beteiligt.

Nach wenigen Tagen am 12. Mai, fanden Kanufahrer nähe Großmehring einen Körper in der Donau, der schon sehr lange im Wasser zugebracht haben soll. Anfangs kam die Autobahnbrücke über der Donau bei Ingolstadt versehentlich bei den Meldungen mit ins Spiel. Einige vermuteten dass ich Retter oder Finder wäre, dies war aber nicht der Fall. Ganz abwegig war dies nicht, weil in letzter Zeit ich dort oft unterwegs war.

Auf späterer Talfahrt lies ich mich einfach treiben, dazu setzte ich mich in die Bilge auf den Hosenboden und machte es mir mit einer Cola gemütlich. Kurz vor dem Ausstieg raffte ich mich wieder nach oben. Dabei stellte ich fest, dass ich eine Zeit lang brauchte, mich wieder an den gewohnten Focus zu gewöhnen. Die hohe Aussicht auf das Wasser war anfangs etwas gewöhnungsbedürftig.




46. Bergfahrt

Feuer an Bord und Sturmleiter

Dienstag 24.05. 2016, später Nachmittag, etwas über 10 Grad, sehr sanfter Nieselregen, Pegel 234 cm.
Eine Talfahrt als Treibgut im gesprächigen Trio. Grund: zwei Kajaks hatten sich Backbords und Steuerbords angedockt.

Kurz Feuer an Bord, Feuerstahl und Zunder waren die Schuldigen. Es wurde nun Zeit umzukehren für die Bergfahrt gegen den leichten Wind und den stetig spürbaren steigenden Pegel. Jenseits am Ufer wurde eine Leiter sichtbar, während der Talfahrt wurde die Leiter wohl übersehen oder wurde gerade angelegt. Die Neugierde zog mich dahin, die zwei Kajaks paddelten weiter.
Diese Art Sturmleiter am Ufer war mit Leinen gesichert, dahinter ein aufgeräumtes schönes Plätzchen. An einem umgebrochenen Baum, der die Westgrenze des Verstecks bildete, waren frische Biberspuren sichtbar. Nach dessen kurzen Sichtung vom Kanu aus ging es wieder weiter.
Nach drei Paddelschlägen plötzlich ein wüstes Knacken im Gebüsch. Kurz täuschte ich mich durch dessen Größe ein Wildschwein zu erkennen, war dann doch ein Riese von Biber geworden der sich ins Wasser gleiten ließ. Einige stattliche Biber hatte ich ja schon in der Vergangenheit gesehen, dieser hatte fürchterliche Ausmaße. Eine vielleicht abgesehene Übernachtung eines Unbekannten sollte dort spannend werden.
Weit voraus waren noch die Kajaks sichtbar. Auf dem treibenden Flussgras in Ufernähe tanzten Bachstelzen. Das Flussgras behinderte etwas das Paddeln. Erstaunlich stellte ich fest, dass zu den Kajaks stetig aufgeholt werden konnte. Sie hatten wohl mehr Probleme mit dem Flussgras und dem steigenden Pegel, ich fragte aber auch nicht nach



47. Bergfahrt

Geplant war zum AOC- Treffen zu fahren, leider gelingt es wieder nicht.

Donnerstag am 26. Mai. Nach dem Mittagessen und Abwasch öffnete sich ein Spalt im Zeitfenster für einen kurzen Abstecher auf die Donau. Der Pegel war vormittags noch um die 240 cm, nachmittags 236 cm. Die Temperaturen, weit über 20 Grad.

Auf dem Weg zum Fluss waren die Wegesränder wieder von weißer Samenwolle bedeckt. Die Samenwolle, eine Art Wattekonstrukt beherbergt die winzigen Samen, z. Bsp. der Graupappel. Der Wind besorgt so die Samenverbreitung. Auf dem Fluss kam nun eine Art Wattewölkchen von Samenwolle entgegengeschwommen. So fischte ich diese auf und versuchte dieses mit einem Zündfunken zum Brennen zu bringen. Beim ersten Versuch fing es an den trockenen Stellen zu lodern an, zwar kurz, aber ausreichend um anderen Zunder damit in dessen Brisanz zu verstärken. So hatte ich schon wieder Feuer an Bord. Es musste zumindest diesmal nicht von Hand gelöscht werden.



Zuvor am Einstieg lag ein kurzes Kajak mit Luftkammern, kein Supermarktartikel. Ich nahm an, dass es von einem Durchreisenden wäre. Später war zu sichten, dass dieses Kanu nicht talwärts, sondern bergauf seinen Kurs bestritt. Augenblicklich sichtete ich noch einen Talfahrer voraus mit einem langen Faltkajak, sein Ziel war Vohburg. Das kurze Faltkajak arbeitete sich sichtlich träge gegen die Strömung voran. Nach meinem Zündeln besuchte ich die Einstiegsstelle (Feuerwehr) unterhalb der Schillerbrücke (Bratwurststand). Dort im Kehrwasser, was einen pegelbedingt durch den Sog anfangs Richtung der befestigten Einfahrt riss, wartete ich auf das Kajak. Die zehn Minuten Wartezeit wurden für Kehrwasserausfahrten und Einfahrten genutzt. Die Ausfahrten in straffer Strömung, die Einfahrten waren mehr ein Einfahren in Verschneidungen, Pilze und Wirbel. Darüber wurde das Kanu auch gewendet, weil das Kehrwasser dort schon zu Ende war. Dies stellte wie schon so oft eine Art Herausforderung dar. Das eigentliche Kehrwasser konnte lagebedingt nicht immer klassisch angefahren oder getroffen werden, weil dafür vorher ein weiter nach oben paddeln nötig gewesen wäre, oder man kommt als reiner Talfahrer dort angeflogen.

Nach den Geschichten kam das Faltkajak an. Wir hielten längeren Smalltalk ab. Danach drehte ich ab, das Kajak verweilte noch etwas dort vor Ort. Später auf dem Heimweg begegnete ich noch einmal dem Kajakpaddler an seinem Mountainbike, mit seinem Kanu in einer kleinen Tasche, die leicht geschultert werden konnte.





Grüße Mike


Donaumike Offline




Beiträge: 1.365

02.06.2016 11:21
#223 RE: Bergfahrt 48 - 49 / 2016 Antworten

48. Bergfahrt

Sonntag 29. Mai, Pegel ebenfalls 236 cm. An diesem Vormittag nach dem frühen Frühstück besuchte ich das Räuberleiterversteck was ja letztens entdeckt wurde. Das Versteck werde ich nicht das letzte Mal besucht haben. Zuvor flog ein Fischreiher ab, leider nicht auf dem Bild zu sehen, ich war mir fasst sicher ein Bild davon gemacht zu haben. Auf dem Rückweg tauchte mein Kanu kurz noch in einen Kanal hinein, der gut verstopft und zugewachsen ist. Die Wettersausichten versprechen hohe Pegel.



49. Bergfahrt

Kein Kindergeburtstag für elf Minuten!

Kindertag, Mittwoch 1. Juni 2016, Pegel 236, nein 336 cm steigend. Es war gut warm, windig und der Pegel nicht niedrig. Nach anfänglichem Zögern, weil hoher Pegel und böiger Wind mit weit über 5m/s noch aufmarschierte, landete ich doch noch auf der Donau. Keine zehn Sekunden auf dem Fluss und ich hörte ein komisches brummendes Geräusch. So dachte ich, es stamme von der naheliegenden Autobahnbrücke. Nein, siehe da ein großes M- Boot von unseren Streitkräften mit seinem markanten rechteckigen Bug stampfte träge der Donau hinauf. Die daraus folgenden Bugwellen und Heckwellen ließen nicht lange auf sich warten. Deshalb versuchte ich noch rasch Meter gut zu machen, um in eine gute Zone weitab von Strauch und Baumhindernissen zu gelangen.

Nun wurde böiger Wind, Wellen vom Wind, hoher Pegel, straffe Strömung, und Wellen vom M- Boot beschert; nix unbekanntes. Nur dieses alles auf einmal, das könnte zu viel des Guten werden?

Gut, die Wellen wurden abgeritten, wenige Meter wurden förmlich erobert, um dann doch festzustellen, das teilweise nur auf der Stelle hin und her geschaukelt wurde, mit Kurs auf das naheliegende Ufer, das teilweise genug Fangklauen bereithielt. Kurz wurde mit dem Paddel das Kanu über die Donau mit Seegang gehebelt, was wirklich Spaß machte. Wenige Meter wurden so erklommen. Nun musste ich mir doch eingestehen, hier abzubrechen. Auf der kurzen Talfahrt hüpfte das Kanu gut über eine kurze Wirbel und Pilz-zone, wo wenige Wellen sich an diesem Ort zusehends überschlugen. Darüber wollte und musste ich mein Kanu treiben, es machte dabei wirklich richtig Laune.

Eine noch nie zuvor erlebte Kehrwassereinfahrt wurde noch gefahren. Das interessante: Das Kehrwasser war sehr wellig und das Kanu glitt über den Wellenkamm in das Wellental beim eindrehen fix hinein. Kurz dachte und fühlte ich, dass der klassische Winkel und Ankantung des Kanus in solch einer Situation eher ungünstig oder es dafür kein besseres Mittel gäbe. Im Kehrwasser wurden daraufhin die Wellen abgeritten. Die Wellen liefen teils Richtung Breitseite, sind aber glücklicherweise unter dem Kiel durchgewandert. Neue Erfahrungen wurden wieder gemacht, kurz aber knackig.

Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon Mike

M- Boot ist mit auf dem Foto noch zu sehen...



Donaumike Offline




Beiträge: 1.365

14.06.2016 10:03
#224 RE: Bergfahrt 50 - 52 / 2016 Antworten

50. Bergfahrt

Mike trifft wieder Mike

Sonntag 5. Juni 2016, Pegel steigend von 322 – 328 cm. Wassertemperatur 15,7 Grad, Lufttemperatur gegen 19 Grad.
Aufgrund des Zusammentreffens mit Mike verschob und verkürzte ich diese Bergfahrt gerne. Mike aus Übersee, ist oft die TID in Etappen hier und da mit seinem abenteuerlich zusammengeflickten, nein mit Tape zusammengehaltenen Faltboot gepaddelt. Diesmal hat er andere Pläne...

Mike half mir mein Kanu mit zur Einsatzstelle zu tragen. Er war sichtlich begeistert vom offenen Kanu. Am Fluss meinte Mike, die Strömung der Donau sei die des Yukon ebenbürtig. So legte ich ab und paddelte auf dem Yukon herum ;-). Der Pegel war nicht niedrig und bescherte wieder seit längeren höhere Aussichten zum Ufer.



51. Bergfahrt

Dienstag, 7. Juni. Donaupegel 326 cm, Paarpegel 63 cm.

Mike half mir wiederholt mein Kanu mit zur Donau zu tragen. Diesmal hatte ich etwas mehr Gepäck dabei, weil ich anfangs eine Talfahrt auf der Donau unternahm. Im Anschluss setzte ich in die Paar ein. Nach einem kurzen Paarteilstück setzte ich wieder in die Donau ein um wieder auf der Donau zurück zu paddeln. Grund dieser Tour war, zwei unmittelbare Zugänge zur Paar zu erkunden, um bei Sturm oder ungünstigen Wind den Stauseeabschnitt vor Vohburg zu um-paddeln.

Das Wiedereinfinden nach dem Paarteilstück an die Donau hatte schon etwas Beindruckendens. Der vorherige Wechsel vom Großfluss zum Kleinfluss und der anschließende Wechsel vom Kleinfluss zum Großfluss, lies die Donau plötzlich so mächtig und hell auf meine Sinne wirken. Noch nie hatte ich die Donau so breit und lang in diesem Moment erleben können.

Trotz des hohen Pegels ging es nicht schleppend voran. Die Windstille und der gelegentliche leichte Rückenwind im Wechsel konnte diese längere Bergetappe gut erträglich machen. Bei Gegenwind hätte dies im abrackern gegen die Elemente geendet. Natürlich musste das Kanu dabei auf Fahrt gehalten werden, um nicht zu viel neu Schwung zu holen. Die toten festgefahrenen Bäume im braungefärbten Fluss ließen meine Gedanken zum Amazonas wandern. Die Nibelungenbrücke und später die auftauchende Autobahnbrücke von Ingolstadt verlangten von den Sinnen die Entfernungen nicht zu ernst zu nehmen, um nicht in das Gefühl zu versinken in der Weite nicht voran zu kommen. Dazu braucht es Erfahrung, die ich glücklicherweise anderweitig erlangen konnte.

Kurz vor Ingolstadt passierte ich das kleine Versteck wo diesmal die Sturmleiter hochgezogen war und so ein anlanden fasst unmöglich erscheinen ließ. Etwa zehn Meter neben dem Versteck lag eine Person im hohen Gras und sonnte sich. Ich glaube fasst, dass derjenige das Versteck gar nicht vernommen hatte, sonst hätte er sich bestimmt dorthin auf die hergerichtete Fläche gelegt. Nicht weit weg davon sichtete ich erstmalig einen SUP- Paddler. So war wieder eine schöne Erkundungstour auf zwei Flüssen zu Ende gegangen.

Tourenbericht Donau - Paar - Donau: Donau – Paar - Donau


52. Bergfahrt

Freitag, 10. Juni. Pegel 397 - 401 cm. Geplant war nach der Mittagsstunde, die Donau bei diesem für mich noch nie im Kanu erlebten höchsten Donaupegel zu versuchen, so kam es auch. Auf dem Weg zum Bootshaus hielt ich an der Eisenbahnbrücke inne, um das Rauschen, die Wellen, die Brecher, die Stromzunge, die Kehrwasser...und die straffe Strömung zu bewundern. Der Abschnitt Eisenbahnbrücke über Schillerbrücke und etwas dahinter schaut für mich zumindest bei hohem Pegel immer wieder spektakulär aus. Der Wechselsprung mit Stromschnelle ist sicher mit WW 2 zu bewerten.

Im trüben Fluss eingesetzt ist die Aussicht vom Kanu zum Ufer wieder hoch, sehr hoch. Bei einigen Bäumen sind die Baumstämme gut unter Wasser, ganze Hecken verschwunden. Äste oder umgefallene Bäume, wo sonst darunter entspannt hindurchgepaddelt wurde, sind nun in Griffweite oder sie liegen im Fahrwasser. Unerwartet konnte doch ohne größere Probleme den Hindernissen ausgewichen werden. Die Hindernisse, die mich sonst bei Hochwasser ärgerten, waren entweder verschwunden oder einfach verschluckt.
Durch das Gefahrenpotenzial verzichtete ich lieber auf ein paar Schnappschüsse mehr. Am alten Unterschlupf konnte man direkt anlegen, früher ging es dort einige Meter hinauf. Umso näher die Schillerbrücke ertastet wurde, rauschte es mehr in den Ohren, das Wasser unruhiger und unberechenbarer. Ein paar Tropfen Wasser besuchten das Innere vom Boot. Plötzliches unheimliches Gurgeln an den Ufern, die die Wellen verursachten, ließen mich einmal gut zusammenzucken. Unterhalb der Schillerbrücke gut angekommen und angelegt, dachte ich: Für heute sollte es unter diesen Umständen gut sein!

Danach stattete ich den talwärts gelegenen Donaustrand einen Besuch ab, der seine Ufer gut landeinwärts verlagert hatte. Mein Kanu küsste fasst eine alte Feuerstelle. Auf diesem Weg dorthin probierte ich wie so oft den Indianstroke aus. Über unruhiges Wasser empfinde ich damit mehr Kontrolle zum Wasser und Kanu. Es war wieder einmal eine sehr interessante Fahrt gewesen und bin froh darüber es einfach gemacht zu haben.

Ahoi Mike



Wolfgang Hölbling Offline




Beiträge: 3.677

14.06.2016 11:32
#225 RE: Bergfahrt 50 - 52 / 2016 Antworten

Du fährst nie zweimal denselben Fluß.
LG W

http://www.canoebase.at/
http://www.swiftcanoe.eu/

Wolfgang Hölbling


Donaumike Offline




Beiträge: 1.365

21.06.2016 14:30
#226 RE: Bergfahrt 53, 54 / 2016 Antworten

53. Bergfahrt

Mittwoch 15. Juni, Pegel 330 cm. Die TID steht vor der Tür und die ersten sind schon angekommen. Auf dem Fluss ist es etwas windig und die Sonne steht gut blendend im Westen, ja es ist gegen Abend. Durch die Lichtspiele ist nicht alles auf Anhieb zu erkennen. Ein Biber schwimmt ein paar Bootslängen voraus und taucht ab. Nicht weit weg davon nagt ein Biber am Geäst. Dicht herangepaddelt sucht er das Weite.
Diesmal ging es etwas höher hinaus. Absicht war in flotter Strömung über einige Wellen mit Seilfähre vorwärts zu kreuzen. Jenseits in einem Kehrwasser hinter einem Baumhindernis gut angekommen ging es dann wieder talwärts. Einige Kehrwasser wurden dabei angesteuert. Im Donaustrand ein paar winzige Übungseinheiten. Am Einstieg wieder angekommen wurde etwas mit TID Gästen geratscht...Steuerschlag, Donaudelta, Canadier...waren Thema. Nun auf zu den letzten Vorbereitungen für das kommende Holzcanadiertreffen in Ludwigshafen.



Hallo Wolfgang,
ja diesen kostbaren Satz muss man sich wirklich immer wieder vor Touren jeglicher Art vor Augen halten.
LG Mike

54. Bergfahrt

J- Schlag Testung heute, wenige Tage davor Kentern oder halbes Drama an der Schillerbrücke

Sommersonnenwende, 20. Juni 2016, Pegel 381 cm fallend. Die Mittagsstunde wurde herbeigesehnt um etwas auf dem Grund zu gehen; ein Puzzle vom J- Schlag.

Während der Tour auf dem Altrhein beim Holzcanadiertreffen wurde ich ertappt und danach ertappte ich mich auch selbst dabei , dass meine Schafthand bei der Rückholphase sich verkrümmte. Das heißt meine Schafthand dreht den Schaft etwas mit und so verkrümmte sich die Hand am Handgelenk. Ich war mir gut sicher, dass dieses am ungewohnt breiten Paddelblatt oder an anderen Zufälligkeiten liegen sollte.

Auf der Donau angelangt begann die Testung meines J- Schlags.
Ab und an je nach Strömung und Frequenz knickte meine Schafthand tatsächlich leicht ab, dieses geschah nach dem Ende des Paddelschlages. Mein Paddel liegt in diesem kurzen Zeitfenster auch locker in der Hand. Ich empfinde dieses als Entlastung der Finger und Arme. Ich werde aber trotzdem ein Augenmerk weiter darauf richten.

Diesmal kam mir auch wieder ein Kanu entgegen, es war eines zum aufpumpen. Leider war dieser Doppelpaddler sprachlos, oder er war noch benommen von den vorherigen Durchfahrten der turbulenten Zonen nach den Brücken.

Am vergangenen Wochenende sind zwei Passagierdampfer auf der Donau in Fluss-Not geraten.

Hier in Ingolstadt an der Schillerbrücke kenterte am vergangenen Samstag gegen 11: 30 Uhr ein Ruderboot mit fünf Schülern aus Osnabrück. Zwei Wellen schlugen das Boot voll, sodass es kenterte. Sie wurden einige hundert Meter abgetrieben und konnten sich glücklicherweise unverletzt selbst retten. Das Boot konnte erst in Vohburg von Rettungskräften aufgesammelt werden. Die Armada bestand aus 13 Ruderbooten, die restlichen Boote wurden vor der Schillerbrücke wegen der gefährlichen Wellen, Strudel ..von der Wasserwacht, Polizei, Feuerwehr und Lehrkräften gemeinsam rechtzeitig angehalten, die Tour wurde angebrochen.

Mein Abstecher ging dann Richtung dieser besagten Schillerbrücke. Der Weg dorthin ist wirklich irre zu erfahren, weil es nur schaukelnder Natur schleppend vorwärts ging. Es ist schon sehr gewöhnungsbedürftig auf einem Fluss Seegang zu erfahren.
Diesmal wagte ich mich bis zum Baumhindernis, das Kehrwasser zog das Kanu sacht zum Baum dahin. Nach einer guten halbwegs schaukligen Position knipste ich noch schnell ein paar Fotos. Nur gut das dieses Baumhindernis und die anderen stromab verteilten den Schülern nicht zum Verhängnis geworden sind.

Nun bin ich mir sicher, dass es weiter bergauf auf dieser Route linker Hand nicht mehr weiter geht. Jenseits ist es um vieles turbulenter...ich glaube ein Wildwasserkanu hat da sicher auch seinen Spaß.

Nun musste aus dem Kehrwasser wieder herausgefahren werden. Die entgegenkommenden Wassermassen waren nicht glatt gebügelt, mehr aufgewühlt und orientierungslos. Das Kanu drehte gut über etwas Wellengang ein. Einige Meter hopste das Kanu über den unruhigen Fluss. Wiedererwarten konnte meine gedachte Fahrlinie etwas gehalten werden, teils haben Heckhebel und fixer Deppenschlag gute Dienste geleistet.
Die unruhige Zone war überwunden und der ruhige überflutete Hafen des Donaustrandes konnte angepaddelt werden. Dort einige ernste Spielerrein am Paddel, dabei wurde ein M- Boot gesichtet was sich dem Fluss hinaufplagte.
Ich wollte erst abwarten, nun paddelte ich doch dem M- Boot entgegen. Als die Besatzung auf mich aufmerksam wurde drehte das M- Boot ab. Durch das abreiten der kleinen oder nicht großen Wellen in der flotten Strömung verpasste ich fasst meinen Ausstieg. So stach nun mein Kanu direkt auf Talfahrt den Ausstieg an, dabei geriet das Kanu in einen ungünstigen Winkel was die entgegenkommenden und orientierungslosen Wellen betraf. Das Kanu befreundete sich mit diesen nicht wirklich tragischen Verhältnissen gut an. Vor zwei Jahren hätte ich es auf solch einen beabsichtigten Versuch nicht ankommen lassen.
Übrigens das M- Boot hatte eine gelbe Flagge; dies bedeutet Rettungsdienst. Diese Boote fahren an den Grenzen der Wasserübungsplätze der Bundeswehr, wenn Übungsbetrieb, sprich Kriegsbrückenschläge und andere Geschichten, auf, über oder unter Wasser durchgeführt werden, um Neugierige oder Durchreisende zu warnen oder ggf. zu retten.

Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon Mike



Ulme Offline




Beiträge: 886

22.06.2016 06:15
#227 RE: Bergfahrt 53, 54 / 2016 Antworten

Hallo Mike!
Mir wurde beim Betrachten der Bilder ziemlich mulmig diesmal.
Geht es nur mir so?
Da bleibe ich lieber am Ufer.
Nur meine persönliche Meinung.

---------
"Be prepared - not scared!"
C. Lundyn


docook Offline




Beiträge: 1.382

22.06.2016 09:22
#228 RE: Bergfahrt 53, 54 / 2016 Antworten

Moin Ulme,
auch ich empfinde ein paar Donaubilder vom "Wasserbild" her als anspruchsvoll. Gerade habe ich auf dem Rhein bei Hochwasser eigene Erfahrungen machen können. Genau was Mike beschreibt: die massive Wassergewalt bewegt sich nicht nur schnell flussabwärts, sondern produziert auch seitliche Strudel ,manchmal ohne erkennbaren Grund/Hinderniss. Da ist schon gute Bootsbeherschung wichtig. Beeindruckend waren auch die Strudel, sowohl im Durchmesser, wie im sichtbaren Strudeltrichter. Meine Großflusserfahrung half mir da ein wenig.
Viele Grüße
docook


Ulme Offline




Beiträge: 886

22.06.2016 09:52
#229 RE: Bergfahrt 53, 54 / 2016 Antworten

Ich bezeichne mich nicht als Angsthasen, aber Hochwasser führende Ströme sind eine Erfahrung,
welche ich im Kanu nicht unbedingt machen muss.
Das fängt beim braunen Wasser an und hört bei unvorhersehbaren Schwällen, treibenden Bäumen,
Strudeln, usw. auf.
Da gruselt es mich!

---------
"Be prepared - not scared!"
C. Lundyn


Donaumike Offline




Beiträge: 1.365

23.06.2016 08:56
#230 RE: Hochwasser / Hochwasserführender Fluss Antworten

Hallo Ulme,

Dein sachlicher Einwurf ist angebracht und nicht verkehrt!

Respekt vor jeder Art von Flüssen haben wir sicherlich gemeinsam. Bei hochwasserführenden Flüssen steigert sich der Respekt durch unseren gesunden Verstand.

Mulmige Gefühle schlummern auch in mir, sie verlagern sich oder nehmen an Brisanz zu und ab oder verschieben sich je nach gemachten Erfahrungen über das Kanu, über mich selber, der Lage vor Ort (Jahreszeit, Pegel, Strömung, Wind, Hindernisse, Tagesform...).

Fehltritte sind mit eingeschlossen. Ich weiß noch, wo ich eine viertel Stunde im Kehrwasser herumgetrieben bin und überlegt hatte, ob ich jetzt die Kehrwasserausfahrt wagen sollte oder nicht. Der damalige Pegel würde mich heutzutage nur kurz für dessen Konzentration zögern lassen, um auch wirklich bei der Sache zu bleiben.

Die Wirbel in dem Gewässerabschnitt bereiteten mir auch schon Kopfzerbrechen.
Ich denke das es sich um „Nicht gründige Wirbel“ handelt, d.h. die Wirbel tauchen hier und da auf und würden einen Schwimmer nicht in die Tiefe ziehen. Kanus drehen da gerne ab, Schwimmer sicherlich auch.

Bei dieser folgenden Art Wirbel ist es Lebensgefährlich!

Gründige Wirbel verlaufen in Richtung Gewässergrund und würden einen Schwimmer in die Tiefe ziehen, auch Kanus teilweise je nach Stärke, da gibt es auch ein Video irgendwo im Netz davon.

In diesem Falle darf nicht aufgetaucht sondern muss abgetaucht werden, um seitwärts heraus zu kommen, weil der Sog Richtung Grund stetig abnimmt. So die Theorie, auf die Praxis möchte ich aber auch verzichten. Es fragt sich nur, ob da die Schwimmweste lieber abgelegt werden sollte, wenn man es überhaupt schaffen sollte? Besser noch solche Gefahren vermeiden oder umgehen!

Meine Bergfahrten hier auf der Donau sind auch eine Art Vorbereitung für die wenigen Touren auf anderen Flüssen. Vielleicht ist auch mal lagebedingt irgendwo ein ruhiger Fluss dabei der zum hochwasserführenden Fluss mutiert. Dafür bin ich nicht gut aber auch nicht zu schlecht eingestimmt.

Beste Grüße von der Donau

Mike


Ulme Offline




Beiträge: 886

23.06.2016 09:28
#231 RE: Hochwasser / Hochwasserführender Fluss Antworten

Zitat von Donaumike im Beitrag #230

Gründige Wirbel verlaufen in Richtung Gewässergrund und würden einen Schwimmer in die Tiefe ziehen
...
In diesem Falle darf nicht aufgetaucht sondern muss abgetaucht werden, um seitwärts heraus zu kommen, weil der Sog Richtung Grund stetig abnimmt. So die Theorie, auf die Praxis möchte ich aber auch verzichten.
...



Hej Mike!

Leider kenne ich auch die Praxis. Habe zweimal Schwimmer welche in so einen gründigen Wirbel gerieten,
tauchend und schwimmend rausgefischt. Die kämpften gegen den Sog an und waren am Ertrinken.
In einem Fall genügte die Wucht meines Hechtsprungs und der Stoß meiner ausgestreckten Arme,
um ihn aus dem Wirbel rauszuschubsen.
Allerdings hab' ich im Fluss das Schwimmen gelernt und damals den Rettungsschwimmer gemacht.
Freiwillig würde ich mir das nicht antun.
Dunkle Wassermassen noch dazu in Verbindung mit Hochwasser sind mir ein Gräuel.

---------
"Be prepared - not scared!"
C. Lundyn


Donaumike Offline




Beiträge: 1.365

24.06.2016 13:37
#232 RE: Bergfahrt 55 und 56 Antworten

55. Bergfahrt

Donnerstag 23.Juni, Pegel 290 cm, hochsommerliche Temperaturen knapp vor 30 Grad. Das Ziel war wieder die Schillerbrückenzone.
Dort angelangt, entschloss ich mich dort die Donau zu queren, weil keine Brecher auszumachen waren. Pilze, Wirbel und kleinere Wellen bestückten diesen leicht bis mittel rauschenden Abschnitt schon. Die Kehrwasserausfahrt wurde wie üblich anvisiert, korrigierte aber noch kurz davor den Einfahrtwinkel in die Strömung etwas spitzer, weil keine saubere Stromzunge, mehr kabbelig die Verhältnisse dort waren. Dadurch wurde auch das lesen der Strömung schwieriger, weil Abschnitte in Strommitte mit wenig oder gegen null Strömung behaftet waren.
In dieser Strommitte ist das Kehrwasser gut bewegt und nicht auf Anhieb durch Sicht sondern mehr durch das Gefühl zum Kanu zu erfahren. Die anschließende Ausfahrt daraus kann einen auch überraschen und das Boot abdrehen lassen und es somit schwierig oder unmöglich machen es wieder in einen Fährwinkel zu stellen.
Die Überfahrt über das bewegte Kehrwasser zur flotten Strömung wurde nicht zügig wie üblich, sondern gut wellig mit Wirbel und Pilzen, sprich ständig mit abwechselnden Verhältnissen überwunden. Mein Paddel war oft am Stützen und korrigierte auch so meinen spitzeren Kurs. Das anschließende einklinken in die Strömung trotz spitzeren Winkel war gut hart. Die folgende Durchfahrung der bewegten Strömung hatte mit einer Durchfahrung einer klassischen Stromzunge nichts zu tun. Kam auch gut ab dabei.
Am Ufer angelangt paddelte ich noch die paar Meter zur Einsetzstelle der Feuerwehr im Schatten der Schillerbrücke, wo das Echo der Strömung wie gewohnt noch lauter wurde. Die Strömung zog das Kanu sehr zügig in dem Durchzugkehrwasser dahin.Tempo herausnehmen und anhalten wurde nur mit knackigen Rückwärtsschlägen und hebeln Richtung Ufer möglich.
Nun fuhr ich dort aus dem Kehrwasser in die Strömung. Das eindrehen war dort so schwierig, das nur mit Mühe das Kanu flussab gestellt werden konnte. Dabei glitt das Kanu kurz in ein welligen Wirbel und ich ertappte mich schon dabei an den Süllrand zu fassen, hatte aber ja das Paddel in der Hand und stach ins Wasser damit. Ja es war eine kleine Schrecksekunde in der doch noch alles gerichtet werden konnte. Fasst zufrieden paddelte ich zurück über die letzten Ausläufer der kleineren Pilze, Wirbel und Wellen.




Gut oder etwas abgetrieben! Einen Tag später nicht so weit! Blick voraus und nach achtern.


56. Bergfahrt

Freitag 24. Juni, Pegel 277 cm (Anzeige Konrad- Adenauer- Brücke), 274 cm (Anzeige Luitpoldstraße im Internett), Wassertemperatur 17,9 Grad. Luft zehn Grad wärmer.

Ja, nun praktizierte ich diese Übungseinheit fasst wie gestern, aber nicht nur einmal sondern oft. Auch weil ich etwas unzufrieden war. Nicht wegen der Süllrandgeschichte, sondern ich wollte mehr über mein Kanu und mich, sprich mehr gute oder schlechte Erfahrungen dort dazugewinnen.

Trotz des etwas weniger anzeigenden Pegels wurden die folgenden Querungen nicht einfacher, aber nach und nach vertrauter. Zum Abschluss fand ich doch noch den Mut aus der Mitte vom Fluss zwei Fotos zu knipsen.

Als Abschluss praktizierte ich noch zwei gute Axel, wenn ich zumindest den gelungenen Radius dafür betrachte. Diesmal versuchte ich die Initiation mit dem Indianerstroke, was Laune macht.

Der Pegel wird fallen und ich bin froh dort unter diesen Verhältnissen geübt zu haben. Diese Art Verhältnisse sind ähnlich der Isar und Loisach im Hausfrauenmodus / Strecke, sprich Wildwasser 1 gewesen...ich bilde es mir einfach mal ein

Grüße von der Donau Mike

Auf dem Foto Nr. 4 vom Baumhindernis ist schön der gefallene Pegel (etwa 100cm) zu erkennen! Vergleiche Foto Nr. 2 von 54. Bergfahrt.



Donaumike Offline




Beiträge: 1.365

25.06.2016 08:15
#233 RE: Bergfahrt 57 Antworten

Abends landete ich wieder auf der Donau. 10000 Mücken und drei Biber wurden gesichtet. 20 Mückenstiche gab es gratis dazu, dort wo kein Mückenschutz aufgetragen wurde.
Wieder Richtung Schillerbrücke mit anderen Paddel diesmal, funktionierte ganz gut damit.
Eine interessante neue Erfahrung wurde gemacht. Mein Kanu klebte oder saugte sich über einem Strudel fest. Das Kanu drehte sich kaum dabei. Mit etwas Mühe kam ich wieder heraus. Der Strudel war etwa knapp eine Bootsbreite im Durchmesser.

Grüße von der Donau
Mike


Donaumike Offline




Beiträge: 1.365

30.06.2016 14:04
#234 RE: Bergfahrt 58 und 59 Antworten

58. Bergfahrt

Sonntag, 26. Juni, gut bewölkt und nicht so heiß wie die vorherigen Tage. Der Pegel mit 316 cm ist somit wieder etwas angestiegen, die Mücken sind immer noch da. Deswegen diesmal mit langärmliger Jacke zum Einstieg und auf´s Wasser. Nach ein paar hundert Metern verflüchtigen sich nun auch die letzten Mücken vom Kanu und es wurde gut warm unter dem Jäckchen.
Fix zum Ufer nahe eines Erdlochs in der Uferböschung.



Ruhiges Wasser; ein guter Platz um Schwimmweste und Jäckchen abzulegen um letztendlich kurzärmlig und mit Schwimmweste weiter in den Fluss zu stechen. Als ich in Begriff war die Weste wieder anzulegen, krabbelte ein Biber träge aus seiner Röhre und verduftete im Fluss. Der Schrecken wurde glücklicherweise ohne Folgen überstanden, ja zurzeit hüpfen die Biber wieder gerne ins Kanu.

So überquerte ich den Fluss Richtung Donaustrand.



Dort ein paar Übungen mit dem Paddel, danach Kurs hinauf.
Durch einen Angler jenseits und einem alten Baumhindernis diesseits konnte ich nicht weiter bis unmittelbar zur Schillerbrückenzone paddeln.



In dem Baumhindernis wie im Bild zu erkennen ist verfing sich ein angetriebener Rest von einem Baum. Dieses bewegte sich als ob es atmen würde ständig auf und ab und wartete ab weiter auf Abenteuerreisen gehen zu dürfen.

Das große Baumhindernis unterhalb der Schillerbrücke ist durch den hohen Pegel abgetrieben, dieses ist mir erst bei der letzten Bergfahrt so richtig aufgefallen. Das neue an Ort und Stelle ist einfach durch den hohen Pegel beschert wurden weil sonst darunter durchgepaddelt werden konnte.

Mein stabiles Edenwood Paddel hat sich nun auch unter diesen Bedingungen mehrfach bewährt. Das anfangs sehr glatt anfühlende Finish am Knauf und Schaft ist griffig genug.

Nach dem Abstecher auf der Donau bereitete ich die Ausrüstung für die geplante Paar-Tour vor.


59. Bergfahrt

Mittwoch, 29. Juni, heiter bis wolkig, warme Temperaturen, Pegel 253 cm fallend. Absicht war ein paar Sachen hervorzukramen um für eine gebuchte Altmühltour gerüstet zu sein. Ja ich werde wieder einmal mit einem Leihatomeisbrecher unterwegs sein. Ich möchte ja auch nicht vergessen wo meine Anfänge im Kanu begannen!

Plötzlich kam etwas Wind auf und ich bin so doch noch auf dem Wasser gelandet um etwas in Sachen „Schiff vor dem Wind“, nein das ist ein Buch; sprich „Kanu vor dem Wind“ auszuprobieren. Leider war zu wenig Wind aufgekommen für mein versagendes Hilfsmittel was dadurch auch noch keiner weiteren Rede an Wert verdient.

Danach befasste ich mich mit der anfangs geschilderten Absicht weiter.



Grüße von der Donau
Mike


Ulme Offline




Beiträge: 886

05.07.2016 06:24
#235 RE: Bergfahrt 58 und 59 Antworten

Zitat von Donaumike im Beitrag #234

Der Schrecken wurde glücklicherweise ohne Folgen überstanden, ja zurzeit hüpfen die Biber wieder gerne ins Kanu.



Hallo Mike!

Ist das ernst gemeint?

Biber im Kanu kommt gleich nach Grizzlybär.

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"Be prepared - not scared!"
C. Lundyn


Donaumike Offline




Beiträge: 1.365

06.07.2016 11:09
#236 RE: Bergfahrt 60 Antworten

Hallo Ulme und Interessierte!

Ja, es ist nicht ganz ernst gemeint aber nahe gelegen

Durch den hohen Pegel sind erfahrungsgemäß die Biber irritiert und schauen bei Tage auch einmal mehr nach dem Rechten. Sie nutzen nun die höhergelegenen Röhren in ihren bis zu einhundert Meter langen Tunnelsystemen, die teilweise durch ihre längere Nichtbenutzung bei flachem Pegel an ihrem Ausgang sowie Eingang gut mit Vegetation getarnt sind und somit nicht gleich auffallen. Diese sind nicht immer mit Biberrutschen versehen oder sind durch den höheren Wasserstand verdeckt.

Erst gestern war genau diese Röhre pegelbedingt noch weiter höher gelegen. Wenn dort knapp angelegt, könnte ein Biber gut ins Kanu fallen. Biber sehen sehr schlecht, deswegen kommt man ihnen auch sehr nahe. Biber die in die Enge getrieben werden, können unberechenbar werden. In Russland wurde ein Angler gebissen und ist daran verblutet...


Angeblich hatten Biber in gewissen Gebieten von Canada offene Kanus angegriffen oder zumindest angenagt??? Deshalb wurde dort auf Alucanadier zurückgegriffen.

Sicher ist, dass Streitkräfte der Bundeswehr in Canada, Alucanadier mit Hoheitszeichen (Schwarzes Kreuz) in Gebrauch hatten... irgendwo hatte ich mal ein Foto davon gesehen?


Hier ein Textabschnitt zum Thema Biber:

Bergfahrt Nr. 19 vom 19.07. aus dem Jahre 2013!

„Plötzlich erscheint lautlos ein großer Biber aus dem Nichts, wir sind etwa vom Boot aus nur drei Meter voneinander entfernt. Wir starren uns auf gleicher Höhe an, ich bin kurz starr vor Schreck. Er grunzt mich an, so in etwa wie ein Wildschwein. Er springt in meine Richtung ins Wasser, scheinbar mir fasst ins Boot hinein und ist schon dort wo ich blitzschnell mein Paddel ins Wasser tauche um schnell das Weite zu suchen. Das Boot ist in diesem Moment durch meinen Schreck sehr unruhig, dreht aber schnell ab. Der Biber ist mir achtern unter das Boot getaucht.“


60. Bergfahrt

Fließgeschwindigkeit und Urschreie aus dem Nichts

Dienstag 5. Juli, Gut warm mit 24 Grad und windig, Pegel 219 cm fallend.
Diese zahme Donau kam mir auf einmal sehr träge vor, obwohl die müde Fließgeschwindigkeit der Altmühl von der vergangen Tour vom Sonntag einen Kontrast bereiten sollte, so war es aber nicht. So war Touch and Feel mit Kanu und Paddel auf der Donau anfangs überraschend, weil mehr positiver Natur. Der vergangene hohe Pegel hatte einiges vermittelt, wohl auch brauchbares hinterlassen.

Hier und da hohe Äste die noch vor Tagen in der Strömung streiften.
An den Rändern vom Fluss weiße Blütenteppiche vom Flussgras, wäre es Winter so könnte man glauben die Donau friere langsam zu.



An diesem Blütenteppich daneben nach oben gepaddelt plötzlich ein Urschrei eines Lebewesens! Nur welches?

Anfangs dachte ich an ein Tier was in unseren Koordinaten nicht mächtig sein sollte. Nach einigen Sekunden erblickte ich einen urbanen Menschen, der an einen riesigen Baum stehend abgestützt die Baumkrone mit einem Mix aus Schrei und Jodeln laut angerufen hatte.
Als er mich bemerkte sagte er nett; ich solle keine Angst bekommen und teilte den jetzt mir leider entfallenen Fachausdruck dafür mit. Auf dem Weg gab er mir noch in etwa mit: ich sollte ruhig und entspannt weiter paddeln.

Dennoch ungewohnt fix wurde vor der nicht überfluteten Brückenpfeilerinsel der Eisenbahnbrücke im Kehrwasser Halt gemacht, davor eine Seilfähre zügig gefahren.



Danach eine Kehrwasserausfahrt, die mich zufrieden stellte. Eine allzu große Herausforderung wurde dabei nicht erfahren, aber ich sehe dieses als positive Frucht. Auf Talfahrt noch eine Kehrwassereinfahrt unter der Schillerbrücke, zufrieden wurde zurück gepaddelt, der Wind frischte dabei etwas auf.





Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon
Mike


Ulme Offline




Beiträge: 886

06.07.2016 13:41
#237 RE: Bergfahrt 60 Antworten

Ja, deswegen schrieb ich das. Youtube Links erspare ich euch, ist erschreckend.

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"Be prepared - not scared!"
C. Lundyn


Donaumike Offline




Beiträge: 1.365

08.07.2016 14:30
#238 RE: Bergfahrt 61 und 62 Antworten

61. Bergfahrt

Mittwoch, 06. Juli, Sommerliche Temperaturen mit kühlen Wind als Zugabe, Pegel 208 cm.

Zwischen Schillerbrücke und Eisenbahnbrücke, in einem am Ufer gelegenen kleinen Kehrwasser wurden Daisy Doddle Übungen gestartet. Diese Drehungen wurden durch die gute Strömung die anfangs den Bug und anschließend das Heck zügig herumdrehte und mit ein paar Paddelschlägen dazwischen gut begünstigt. Irgendwann hörte ich auf damit, weil so Drehwurmfest bin ich nicht mehr, wird aber durch diese Übungen wieder auffallend besser

Das Hauptziel war das Kehrwasser vor der Brückenpfeilerinsel der Eisenbahnbrücke. Dort ein paar Fähren hin und her und Kehrwassereinfahrten und Ausfahrten. Richtung Brückenpfeilerkehrwasser wurden bei den Fähren u.a. kräftige Ziehschläge über die Verschneidung nötig, um nicht allzu weit abzukommen.


62. Bergfahrt

Donnerstag 07.07.16, Sommerliche Temperaturen, Pegel 205 cm.

Der Weg Richtung Einstieg wurde mit Hubschrauberlärm begleitet, der sich summend und rauschend durch die Bäume hindurch verflüchtigte. Vom Kanu aus wurden einige Manöver mit Hubschrauber und Booten gesichtet. Der Verkehr über der Autobahnbrücke wurde sicherlich unterhalten, weil der Hubschrauber oft auf gleicher Höhe der vorbeischießenden Fahrzeuge sich befand.

Nicht viel Zeit verging und es wurde wieder ruhig. Keine sechzig Meter vom Einstieg entfernt trieb etwas in Ufernähe. Ich rechnete schon kurz mit dem schlimmsten. Beim näher heranpaddeln wurde ein lebloser Rehbock mit ein paar komischen Bisswunden entdeckt. Wer weiß ob nicht ein Biber den vielleicht schöpfenden Rehbock vor seiner Röhre als Gefahr verspürte und deswegen zugebissen hatte? Vor zwei drei Jahren bekam ich einmal eine Hirschkuh unterhalb der Schillerbrücke vom Kanu aus zu Gesicht, vor einigen Wochen zeigte sich kurz auf dem Weg zum Einstieg ein Rehbock.



Auf dem weiteren Weg vielen diesmal mehr Biberröhren ins Auge. Unmittelbar vor einer Biberröhre bin ich einmal dem steilen Ufer mit Kanu zum Fluss hinab. Erst von Kanu aus wurden die Röhren so richtig war genommen.



An der Eisenbahnbrücke angekommen ging es nach ein paar Manövern durch die Brücke pegelbedingt träge hindurch. Glücklicherweise konnte ich mein Paddel an der Brückenpfeilerinsel einklemmen und so in Ruhe die zwei Fotos knipsen...

An der neu gestalteten Donaubühne, die erst letztens wieder Land unter war wurde eine kurze Rast im Kanu gemacht. Danach paddelte ich wieder zurück.



Der Hubschrauber war auch wieder vor Ort und ich verdrückte mich durch das kleine Auenwäldchen zum Bootshaus zurück.
Der Pegel sinkt, in Zukunft werde ich mich an ein paar Solo Freestyle Manövern wieder versuchen.


Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon
Mike


Donaumike Offline




Beiträge: 1.365

12.07.2016 13:12
#239 RE: Bergfahrt 63 und 64 Antworten

63. Bergfahrt

Samstag 9. Juli, Pegel 199cm, Luft gut warm bis heiß.
Letztmalig war mein Kanu am 8. Mai am oberen Donaukiesstrand angelandet und am 10. Mai daran vorbeigepaddelt, weil es ja über die Staustufe hinausging. Danach kamen höhere Pegel und mein Wirkungskreis war auf der Donau nach oben hin etwas eingeschränkt.
Diesmal war es wieder soweit und mein Ziel sollte der Donaukiesstrand werden. Die Brücken ließen sich gut durchpaddeln, obwohl die Durchfahrung der Eisenbahnbrücke diesmal sich etwas schwieriger gestaltete wie am vergangenen Donnerstag. Diesmal parkte sogar ein Bavaria Mustang an der Stadtanlegestelle gegenüber vom Reduit Tilly.



Die Besatzung war nicht in Sicht, sicher waren sie auf dem nahegelegenen Viktualienmarkt und ließen sich etwas schmecken.


Kurz vor dem anlanden oben wurde der bekannte kleinere Schwall sehr dicht angefahren und nach näherer Begutachtung als kleine Felsstufe oder als kleinere Sohlrampe identifiziert. Diese wurde nun wie so oft mit nicht ganz ohne Mühe seitlich um-paddelt. Danach erkundete ich diese Felsstufe vom Ufer aus noch einmal, vom Kanu aus war die Sicht eindeutig aufschlussreicher. Man konnte auch gut erkennen, dass talwärts hinter dem Gestein sich es mittlerweile gut ausgespült hatte.

Foto von Landerkundung aus!



Auf Talfahrt dachte ich mir warum ich nicht darüber gepaddelt bin, ein auflaufen auf Flusssteine wäre so gut wie ausgeschlossen gewesen. Surfen gegen den Strom wäre dort vielleicht möglich, obwohl das Paddel dort stellenweise dürftig aber sicher brauchbar Tiefgang hätte. Bei nächster Gelegenheit werden Surfversuche es beantworten.
Übrigens der Rehbock wurde von einem Jäger geborgen, angeblich hatte der Rehbock einen Blattschuss von einem unbekannten Schützen. Wilddiebe und Schwarzangler gibt es sicher noch, letzteres wurde erst unabsichtlich ohne Angel überrascht. Ich kann ja auch nix dafür wenn ich gerne Geisterpaddler mit Jagdpaddel spiele




64. Bergfahrt

Montag 11. Juli, Pegel 189 cm, Lufttemperatur etwas über 31 Grad. Es wurde durch die Hitze und einer interessanten Unterhaltung nur eine knappe Stunde auf der Donau gepaddelt. Es reichte aber gut aus zwei Free Spin in nicht korrekter Weise (ohne mein Knie zur gegenüberliegenden Seite zu platzieren), mehrere Daisy Doddle, Ziehschläge, Far Back´s, die sehr oft in interessanten Kehrwassern hier vor Ort auch gebraucht werden. Die harmonischen Side Slip´s werden bei allen Ausfahrten praktiziert. Letztendlich bin ich zufrieden an Land zurückgekehrt. Beim nächsten Sprung auf die Donau wird der Wedge ausprobiert, ich mag einfach gern Kurven auf engstem Raum paddeln. Erfahrungsgemäß wird es nicht gleich funktionieren, soll es ja auch nicht.




Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon
Mike


Donaumike Offline




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14.07.2016 10:28
#240 RE: Bergfahrt 65 Antworten

65. Bergfahrt

Daisy Doddle und Wedge unter ungünstigen Bedingungen

Mittwoch 13. Juli, Pegel 259 cm gegen 12 Uhr, 13 Uhr 269 cm, gegen 14 Uhr 287 cm!

Auf den Pegel hatte ich während dem Mittagessen geschaut, 259 cm wurden übermittelt. Ein Zeitfenster ohne Regen kündigte sich an, dieses sollte genutzt werden und so kam es auch.

Über dem Wasser wieder einmal etwas was HUBT und SCHRAUBT, deswegen schnell nach oben hinaus, wie weit würde sich zeigen. Ursprünglich wollte ich mich anfangs am Wedge versuchen, wurde aber ein Digestif daraus; dazu später.

Nicht so lange und der matte Schatten der Schillerbrücke überdeckte das Kanu. Ein gutes Gefühl versprach Kehrwassermanöver in einem neuen Grenzbereich an der Eisenbahnbrücke zu versuchen. So wurde nun der Kurs Richtung erster Hürde eingeschlagen. Es irritierte mich unter der Schillerbrücke, weil mein Kanu nun in einem unsichtbaren Joch aufgefangen wurde, es ging einfach nicht weiter hinauf.

Es sollte nicht sein, so ließ sich mein Kanu rückwärts in ein Kehrwasser zurücksacken. Dort einige Versuche meiner Drehwurmspielchen in Form von Daisy Doddle. Die Manöver verliefen sehr zügig und so versuchte ich es mit einem Filmversuch. Das Handy wurde irgendwie an die Schwimmweste gesteckt und so ging es los. Das hineinsacken in die Strömung gelang nicht nach meinem Geschmack, die ersten 180 Grad der Drehung wurden sehr müder Natur. Mein Handy wollte sich dabei auch noch aus dem Staub machen. Die zweite 180 Grad Drehung, wo das Heck in die Strömung diesmal etwas brauchbarer gelang wurde etwas munterer. Im Kehrwasser eingeparkt erkannte ich plötzlich, dass der Pegel es sehr eilig und die Verschneidung sich auch gut verlagert hatte. Vor der lausigen Aufzeichnung in Parkstellung deutete sich auch schon in dieser Richtung etwas an. Die plötzlichen Verhältnisse verwehrten mir leider eine fixe harmonische 360 Grad Drehung.

Hier die Aufzeichnung, wollte sie erst löschen.

https://youtu.be/oVM4LJaklLw

So drehte ich nun ab und besuchte den Spielplatz um es mit dem Wedge aufzunehmen. Wie positiv erwartet funktionierte es nicht so auf Kante und mit dem abenteuerlichen Kniestand. Zumal beeinträchtigte das Flussgras das Paddel noch zusätzlich und übertrug noch mehr Unruhe ins Kanu. So probierte ich es mit leichter Kante weiter. Irgendwann erkannte ich, dass ich vom Prinzip her oft auf leichter Kante so anlande und so eine 180 Grad Drehung fix bewerkstelligte. Mein Paddelblatt ist dafür schräg nahe unterm Kiel platziert und so dreht das Kanu annähernd auf der Stelle gut und zügig ein. So versuchte ich es nun nicht mit schräger Paddelhaltung sondern mit senkrechtem Paddel wie beim Wedge gefordert. Das Paddelblatt wurde nun so zum Rumpf platziert, das das anströmende Wasser den Bug Richtung Offside versetzte. Im Buch ist es ausführlicher beschrieben. Siehe da die ersten 180 Grad der Drehung funktionierten auch mit senkrechter Paddelhaltung, Der Weg zu 360 Grad ist somit eine spannende Geschichte die noch nicht am Ende ist.

Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon
Mike


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