Ja super, Super Mario ist damals an mir vorbeigegangen, ein guter Grund um es in der Wasserwelt wieder einmal zu versuchen. Das Level heißt übrigens DPD im Kreisverkehr (Donau- Paar- Donau)!
Am 07. Juni 2016 war es soweit, die Sterne für diese Tour standen gut, zumal ich Weltenbummler Mike aus Übersee wieder begegnete. Er war so nett und trug mein Kanu schon zum zweiten Male in dieser Woche mit zum Fluss. Er selber ist u.a. von Faltboot und der TID begeistert, hat aber für dieses Jahr mit seinem abenteuerlichen Kanu andere Pläne.
Mike deutete schon am Sonntag an, dass Strömung die des Yukon glich. Im Fluss angekommen war das Wasser in deren braunen Farbe für mich neu zu erleben, mehr Amazonascharakter stellte sich ein.
Interessante Pflanzen und Fluginsekten belebten die Ufer, Hauhechel, gemeiner Bläuling oder doch etwas anderes flatterten umher. Ein paar Schwäne und ein Graureiher wurden gesichtet. Kurz vor dem anlegen nach sechs Kilometern bergab nahe der Nibelungenbrücke, zeigte sich eine Nutria. Anfangs dachte ich noch an einen kleinen Biber oder an eine Bisamratte.
Die Strömung hatte nun gut ihren Dampf herausgenommen, der Rückstau von der Staustufe Vohburg (SK 2444,1) wurde nun gut spürbar. Deshalb die Absicht mit anschließender Erkundung hier an der Nibelungenbrücke (SK 2449,2) bei Großmehring in die Paar umzusetzen. Die Paar versucht hier erstmalig die Donau zu küssen, die Paar gute 200 Meter entfernt.
Bei ungünstigen Wind oder Sturm könnten so die 5,1 Stauseekilometer umgangen werden. Das Schleusen oder umsetzen an der Staustufe Vohburg erübrigt sich, weil die Paar unterhalb davon kurz vor Vohburg in die Donau an zwei Ausgängen mündet. Natürlich sollte auf der Paar mit flotter Strömung und sicherlich mit Baumhindernissen... gerechnet werden.
Die folgende Portage zog sich etwas länger hin wie gedacht, weil kurz in einen falschen Pfad abgebogen und der Zugang zur Paar an deren Brücke hinab etwas steil und abenteuerlich wurde. Dieser Zugang glich sich mit einer anderen Paar-Tour an einem anderen Ort.
Die Paar ist in diesen Teilstück halbwegs gerade geschnitten, die Strömung ist gut flott. Der Paarpegel Manching betrug derzeit 63 cm, übers Jahr um die 50cm und die Strömung ist ebenfalls flotterer Natur.
Uhu und Specht klangen nun in den Ohren, ein dicker Eisvogel wurde ein kurzer Begleiter. Plötzlich voraus ein grünliches Hindernis, vegetationsbedingt nicht auf Anhieb zu erkennen. Siehe da ein Baumhindernis an einer Biberburg, mehr zwei Bäume ineinander verschachtelt, na ja es war ja zu erwarten.
Das Ufer rechts und links im Auge wie so oft sehr urig und mit Vegetation versponnen, ein aussteigen wollte ich trotz leichten Kanus wenn machbar vermeiden. So geisterte ich vor dem Baumhindernis auf und ab, Seilfähre vorwärts und rückwärts, hin und her, um nun endlich eine brauchbare Lücke zu finden. So entschied ich mich für eine Durchfahrung linker Hand, nur dort war die Strömung nicht flott und eine Lücke offen. Es reichte aber kurz dafür aus um Unruhe im Kanu zu erleben. Als das Kanu gut durch war, blieb das Kanu am Heck plötzlich hängen. Es verklemmte sich unter dem kleinen Deck an der Heckspitze an einem starken Ast. Mit abenteuerlichen Rückwärtsschlägen und Gewichtsverlagerungen nach achtern löste sich das Kanu.
Die Reise ging dann nach zwei Fotos flott weiter. Nicht weit weg davon die Flusskilometerangabe 4,4 und später 3,6. Nun war ich auf der Hut meine beabsichtigte Aussetzstelle nicht zu verpassen. Die Sichtung von mehreren Rohrleitungen über dem Fluss vom Kraftwerk Irsching sollte eine Hilfe sein, davor mündet ein kleines Rinnsal in die Paar, darüber eine Art Brücke, so kam es auch.
Dort legte ich an, stieg aus und lenkte das Kanu auf die andere Seite, weil dort ein hinaufziehen des Kanus sich angenehmer gestaltete. Die fünf Meter lange Bootsleine reichte dafür gerade noch aus. Der Weg Richtung Süden an der Brücke endete dort direkt in einer Sackgasse.
So schlenderte ich mit dem Kanu und Gepäck auf dem Pfade Richtung Norden, nach wenigen Sekunden wurde das Donauufer erreicht. Ein plötzlicher Kontrast von der Enge zum Weiten.
Nun begann die Bergfahrt mit etwa 8 Stromkilometern. Die etwa 2000 Meter entfernte Nibelungenbrücke war das erste Etappenziel. Nach der Nibelungenbrücke kam irgendwann die Autobahnbrücke von Ingolstadt in Sicht. Nun wurde oft Paddel und Sitzposition je nach Gegenströmung gewechselt. Das Kanu musste ständig auf Fahrt bleiben um nicht im Tempo abzusacken, das gestaltete sich nicht immer einfach.
Im Bereich der Brückenstellen des Pionierübungsplatzes kam mir erstmalig ein SUP entgegen, er war auf dem Weg nach Regensburg. Leider verpasste ich dem stehenden Mann zu fragen, wie die Überfahrt über den Wechselsprung unterhalb der Eisenbahnbrücke sich gestaltete. 13:17 Uhr war ich wieder zurück am Startpunkt, eine kleine Blase am Finger, zwar Handschuhe griffbreit aber zu faul anzulegen. Meine Art Erlebnispädagogik war wieder einmal zu ende. Am Bootshaus angelangt bot ich Mike seine erste originale eisgekühlte Vita Cola die ich mit auf Tour hatte an.
Ja Ostwind hatte ich ein wenig und dachte auch sofort daran. Bei Westwind hätte ich diese Tour auf keinen Fall gestartet, außer ich wäre über die Paar bis zu ihrer Mündung gepaddelt und mit Auto zurück nach IN.. Aber das ist langweilig.
Während der 21. Bergfahrt benötigte ich ab Großmehring bei einem Pegel von 280 cm, 1 Std. und 45 Minuten. Dabei hatte ich ab und an mit nicht so tragischen Gegenwind zu tun, bremst aber auch aus und summiert sich mit der Zeit.
Bei dieser erstmaligen Rundtour benötigte ich ab Großmehring bei einem höheren Pegel von 326 cm nur gute 1 ½ Std. Ja.. ich machte auch keine Pause auf diesem Teilstück und der minimale Rückenwind half ein wenig mit. Da sieht man aber deutlich was Wind ausmacht, da spielt der Pegel nicht immer eine Rolle, weil höhere Pegel auch ruhige Fahrzonen schaffen können oder auch unruhigere...
Die Windpaddle- Nummer beschäftigt mich schon länger, gibt auch hier im Forum ein Filmchen dazu. Ich würde gerne die kleinste Ausführung gebraucht anschaffen. Ich wollte erst selber eines aus einer Strandmuschel basteln, vielleicht kann auch ein modifizierter Regenschirm für einen Versuch klappen.
Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon Mike
Diese Bilder hatte ich verpasst noch mit anzuhängen. Kommunikation auf dem Fußboden;-)
Die Paar Ist wie eine Schachtel Pralinen, denn man weiß nie was einen wirklich erwartet! Nun bin ich auf diesem Teilstück ab Manching das zweite Mal unterwegs gewesen. Das erste Mal mit Kanu war im Winter.
Diesmal ein neuer Part auf dem Flüsschen Paar im Sommer. Die oben beschriebene Tour hängt halbwegs mit dieser irgendwo zusammen, weil ich zweimal mit der Donau ebenfalls eine kürzere Verabredung hatte.
Am Montag den 27. Juni 16 ging es los, diesmal nicht solo im Solo sondern mit zwei Kanus. Der Pegel Paar Manching zeigte 64 cm und der Pegel der Donau in Ingolstadt 300 cm an.
Die Paar zog nicht zu träge durch die Marktgemeinde Manching hindurch. Der lieblichen Mündung der Sandrach bei Manching wurde ein kurzer Besuch abgestattet. Nicht lange und die Vegetation an den Ufern triumphierte durch dessen Höhe und Urwaldcharakter. Oft wurden die Ohren spitz durch unvertrautes Knacken im Dickicht.
Baumhindernisse waren noch fehl, alte Spuren davon schon und Erinnerrungen wurden wach. Plötzlich passierten wir schon die Paarbrücke bei Großmehring und hatten gut die Hälfte der Strecke absolviert. An dieser Brücke startete ich ja den geraderen Paarabschnitt der oben beschriebenen DPD Tour.
Das zu erwartende Baumhindernis wurde von Natur oder Mensch so gut wie komplett entfernt. Ein Eisvogel begleitete uns für einige Minuten. Nicht viel später wurde der Endpunkt der DPD Tour erreicht.
Der folgende Abschnitt wurde wieder etwas kurviger. Wieder ein knacken, ein Rehbock entfernte sich mit riesigen Sätzen. Ein nicht so tragisches Baumhindernis wurde unterfahren, eine vorherige Besprechung darüber blieb nicht aus. Nach wenigen Minuten ein Baumhindernis was eine intensivere Erkundung in Anspruch nahm. Meine Bekleidung wippte abenteuerlich sein Kanu über einen Teil vom Hindernis darüber. Danach wurde an einer gedachten Fahrlücke Maß genommen und ein Ästchen verschoben. Dieses alles in nicht in einschlafender Fließgeschwindigkeit. Nach Überlegen, Sortieren und Konzentrieren visierte ich diese Lücke an. Manche Zahnlücken sind größerer Natur. Ein verzögern des Kanus wurde notwendig und gelang. Unmittelbar darunter übernahm der Fluss den Rest und ließ das Kanu mit Ballast durchsacken.
Vom Gefühl und auch von der Uhr her zog sich der letzte Flussabschnitt länger hin wie anfangs gedacht. Kurz vor der zu erwartenden ersten und offiziellen Mündung der Paar teilte sich der Fluss. Bei meiner damaligen Wintertour ohne Schnee musste ich den rechten Flussarm einschlagen, weil der andere mit Aufgetürmten Holz verstopft war. Diesmal wurde auch ein Flusskilometerschild dort erspäht. Wir schlugen dennoch den mir bekannten Flussweg ein und nach wenigen Metern kam der sich teilende Fluss wieder zusammen. Der Rückstau der Donau machte sich dort schon gut bemerkbar, sachte Strömung war dennoch zu erkennen. Ein lautes Rauschen mahnte zur Vorsicht. Nach wenigen Minuten erblickten wir die Donau auf gleicher Höhe wie die Paar.
Wir ließen uns es nicht nehmen kurz in die Donau zu stechen und einen Blick Richtung der rauschenden Staustufe Vohburg zu werfen. So paddelten wir wieder zurück und verfolgten den weiteren mir noch unbekannten Flusslauf bis zur zweiten mir bekannten Mündung, die ebenfalls sich Waage zur Donau eingepegelt hatte. Reste einer nun harmlosen Verklausung wurden passiert. Das andere Kanu nahm einen sich neu erschlossenen etwa achtzig Meter langen Wasserweg an und tauchte dort in die Donau ein. Nach einigen Hundert Metern auf der Donau landeten wir unterhalb der Straßenbrücke am rechten Ufer an. Die Technik zeigte etwas mehr wie 13 Flusskilometer an, wir waren fast exakt zwei Stunden unterwegs gewesen.
Da mein Speicher voll war, sind auch keine Bilder der zweiten Mündung entstanden.
Hier Bilder von der zweiten Mündung von einer Erkundung vom 14.04. 2016. Der Pegel der Donau betrug 199cm. Die Mündungszone ist sonst nicht eben zur Donau und etwas spritzig wie hier zu sehen ist. Auf dem Bild schaut es vielleicht etwas harmlos aus, ist es aber nicht.
Das zweite Bild zeigt den unübersichtlichen Eingang zur Linkskurve.
Beschreibung von einer Donaufahrt von Ingolstadt Richtung Donaudurchbruch!
„Dort ist mittig in der Fahrrinne ein riesiger Fels oder Findling, leider bin ich dort nicht zum Knipsen gekommen. Gegenwärtig ist dort ein großer Baumstamm zwischen Ufer und Findling auf Brusthöhe eingeklemmt. Wirklich Zeit zum viel reagieren für Paarpaddler gibt es nicht, weil dieser Hinterhalt direkt hinter einer Flussbiegung ist, in richtig flotter Strömung. .Daneben ist vielleicht etwas Platz zum kentern, aber auch sehr verblockt. Wer dieses einmal wagen möchte, sollte sich vorher diese zweite Mündung vor der Tour erst einmal anschauen, ob sie von Bäumen... auch frei ist, wenn ja der mittige Stein ist auch nicht zu unterschätzen“