Donnerstag der 29.08.2013.Die Nacht bricht schneller hinein wie von mir erwartet. Es war wohl mit die letzte Fahrt diesen Jahres in die Dämmerung hinein auf der Donau, bergauf bei einem Pegel von +197 cm. Schön mitzuerleben das sich die Vegetation ständig verändert, das Ufer schaut auch immer wieder anders aus. Neue Baumhindernisse, Biberbauaktivitäten, Biberpfade, und Ufereinbrüche. Der Fluss fühlt sich immer wieder etwas anders an. Mehr Verwirbelungen wie sonst, einmal fühlt sich mein Paddel in einer Verwirbelung so an, als ob es ins Nichts eintaucht. Überraschend; es ist für mich auch gerade so, möglich gewesen, bei einem Pegel von 197 / 198 cm, durch das knifflige Eisenbahnbrückenjoch zu fahren, was ich vor geraumer Zeit, bei solch einen Pegel, noch für unmöglich gehalten habe. Interessant auch, dass der eine bekannte riesige Wackerstein am Brückenpfeiler, nur rechtzeitig zu erkennen war, weil eine neuere saubere Abschürfung am Algenbewuchs einer Wackersteinkante zu erkennen war. Dort ist wohl ein noch unbekannter hinweggeräubert und sauber an der langen Steinkante abgerutscht. Bei der stillen Abfahrt konnte ich fünf Biber beobachten. Zwei größere zupften am Uferbewuchs, ignorierten mich und zeigten mir nur ihre Rückseite weiter. Kurz danach ein lautes Getöse eines Güterzuges der gerade über die Brücke fuhr, dies ließ die Biber völlig kalt, nur ich war aus der Ruhe gerissen. Ich war auch begeistert, dass sich ein paar Enten, ganz in ihrer Nähe aufhielten und sich von den Bibern nicht weiter stören ließen. Ich nahm sonst an, wo Enten sind, sind keine Biber. Etwas später, ein Biber, der in einem halb mit wassergefüllten Erdlochtunnel in der Uferböschung, sich gemütlich machte. Kurz danach zwei jüngere Biber im Wasser, die zusammen einen Schwimmwettbewerb veranstalteten, später mit ihrer Flosse Alarm gaben und abtauchten. Beim Anlegen ist es schon fasst Dunkel. Ich trage mein Boot durch die stille noch dunklere Auenlandschaft zurück. Meine Sturmlaterne als Lichtquelle und Positionslicht, wird zukünftig auch im Boot zum Einsatz kommen. Ein schönes Ausklingen in der Dunkelheit.
Im Gedanken beim 13.Canadiertreffen, leider noch nicht dabei gewesen zu sein….. aber im Solo ungewollt die Nase erstmalig vorn.
Gestern Nachmittag kam es zu einer zufälligen erstmaligen Gemeinschaftsbergfahrt, zusammen mit einem Tandemcanadier bis zur Staustufe hinauf. Glücklicherweise wurden diese sonst begeisterten Kajakfahrer vom Club, von meinerseits wohl etwas animiert sich auch einen Canadier anzuschaffen. Wir fuhren gemütlich bei einem flachen Pegel von 154 cm bergauf. Bei solch einem flachen Pegel zu paddeln, war für mich das erste Mal und zugleich ein Genuss. Ich im Solo als Anfänger ging davon aus, das ein Solo ja langsamer sein müsste, als ein Tandemboot mit zwei Paddlern, die schon jahrelang mit Kajaks und nicht das erste Mal im Canadier unterwegs waren. Anfangs musste ich ständig Geschwindigkeit herausnehmen, um nicht davon zu fahren, was ich aber für mich behielt. Das eine mal wurde sogar zum Doppelpaddel gegriffen um mehr Speed zu bekommen, was aber auch nichts nützte. An den Schlüsselstellen, wo auch bei diesem Pegel die Strömung nicht zu verachten ist, kam ich im Solo auch zügiger hindurch. An der Konrad- Adenauer- Brücke musste ein Anlauf durch die Brücke zu fahren sogar abgebrochen werden, weil ein Durchkommen für das Tandemboot nicht möglich war. Mit Kajak war es dieser Mannschaft aber dort immer möglich gewesen. Sie wählten danach meine Route, die erst schwieriger für die Tandembesatzung erschien, dort gelang aber die mühsame Durchfahrt. Auf dem Weg bergauf übergab ich kurz der Besatzung mein Reservepaddel und später mein Holzpaddel, wo Begeisterung ersichtlich war. Ihre Kunststoffpaddel waren zu schwer und auch viel zu lang. An der Staustufe angelangt fuhren wir kurz zurück zum Donaustrand und legten dort kurz an. Bei der Abfahrt kam ich etwas dem Geheimnis des langen Gegenstandes auf sie Spur (Bergtour Nr.: 20), was sich auf und unter der Wasseroberfläche befindet. Es ist kein langer Baumstamm, sondern ein langes Eisenrohr, was ausschaut wie ein alter Laternenmast. Es war eine schöne lehrreiche Fahrt für uns alle, natürlich war das Gesamtpaket der Tandembesatzung noch nicht optimal gebündelt, was unteranderen den enormen Geschwindigkeitsunterschied zwischen den Booten ausmachte. Aber immerhin ein erster greifbarer Erfolg, im Vergleich zu einem Tandemcanadier.
Pegel am Ende des 45 Minütigen Ausflugs auf der Donau 261 cm! davor mehr als 10 cm weniger. Bei der früheren kurzen Berg und Ab-Tour Nummer 11, betrug der Pegel 264 cm, wo das Limit am sicher bergauf zurückkommen für meine Verhältnisse erreicht war.
Diesmal kamen noch einige Faktoren hinzu, die das Blatt fasst wendeten.
Das Wetter anfangs sonnig bei knapp + 10 Grad und Windig, später Nieselregen in starken Regen übergehend, als Zugabe gab es noch Hagel mit Sturm.
So war ich angehalten, bei der Regenphase etwas Schutz unter der Autobahnbrücke zu suchen .Der wechselnde starke Wind zwang mich in die Strömung hinein weiter bergauf an einem Baumhindernis vorbei zu paddeln, um mittels Seilfähre über die Donau zum Ausstieg zu gelangen. Der rasch einsetzende Hagel und Sturm veranlasste mich das Vorhaben abzubrechen. So paddelte ich näher ans Ufer zurück, um unter Bäumen etwas Schutz zu suchen. Aus Hagel wurde wieder mehr Regen und der Sturm wurde heftiger, ich harrte kurz aus. Kleinere Wasserpfützen im Boot wurden größer.
Ich vernahm wohl, wie der Pegel blitzartig anstieg, das Boot bewegte sich selbstständig zügig rückwärts auf das Baumhindernis zu, was ich zum Glück noch im Gedächtnis hatte. Rechtzeitig konnte ich ein verfangen darin abwenden. Ich fuhr entschlossen einiges weiter bergauf, weil dort noch mehr Gefahrenzonen lauerten.
Das Wetter änderte sich zu meinen Gunsten und konnte schließlich über die Donau sicher übersetzen.
Ja, so kann man auch Erfahrungen sammeln….Spaß hat es trotzdem gemacht.
Dienstag der 24. 09. 2013. Es ist gegen 1030 Uhr, der Himmel ist blau, der Mond ist zu sehen, im Schatten schattig kühl und in der Sonne fasst zu warm. Ein schöner Morgen. Der Pegel beträgt + 120 cm. Im Bootshaus überlege ich noch, ob ich das Ösfass mitnehme, nein heute mal nicht. Ich begebe mich in mein Boot und höre das Poltern der Fahrzeuge die über die Fuge der Autobahnbrücke fahren. Ich sitze noch auf dem Gurtsitz und mache mich gerade bereit um meine Knieposition im Boot einzunehmen.
Auf einmal überrascht mich, aus dem Nichts kommend ein Motorboot 3 (M 3) in Begleitung mit drei Sturmbooten der Bundeswehr mit Volllast am Gas. Sie konnten mich nicht sehen in der verdeckten Anlegestelle, genauso wie ich sie vorher auch nicht rechtzeitig hören konnte. Ich reagierte sofort, um in die Knieposition zu kommen und mein Bug gegen die anbrausenden Wellen zu richten, um dies vielleicht heil zu überstehen. Wer schon einmal solche Boote in Aktion gesehen hat, kann sich in etwa vorstellen was für Wellen davon ausgehen. Die Wellen die ich bisher auch schon erlebt hatte auf einem Fluss, zum Beispiel im Donaudurchbruch, waren dagegen Verhältnismäßig winzig und auch nicht harmlos. Die Wellen kamen näher und wurden größer. Ich dachte, mein Boot hat gegen Wellen schon manch eine gute Figur gemacht, diesmal wird es sicher nicht gut gehen. Das Boot tauchte wiedererwarten sicher in die riesigen Wellentäler hinab und wieder hinauf. Da die Donau wie in einer Badewanne die Wellen wieder schön zurückkommen lässt und das Wasser noch unruhiger macht, dachte ich kurz, überstehe ich das auch von hinten? Ich paddelte zügig mit Seegang gegen die Wellen, die Situation war unter Kontrolle. Die Motorboote waren schon weit weg, das Wasser hat eine Zeit lang gebraucht sich wieder zu beruhigen. Kurz danach paddelte ich an einer Biberburg vorbei, wo das sonst Nachtaktive Tier, auch kurz zu sehen war, um sich wohl von diesem Schrecken auch etwas erholen und sortieren musste. An der Eisenbahnbrücke fuhr ich diesmal ohne Zögern aus dem Kehrwasser in den Strom hinein, um schließlich meine zahlreichen Wenden im Strom abzuarbeiten. Die Kabbelung ist dort nicht zu verachten. Diesmal gelangen mir die Manöver zügiger und flüssiger als sonst.
Ja, mein Ösfass habe ich doch nicht gebraucht, obwohl ich jetzt selber erfahren durfte, dass mein Canadier auf einem Fluss, ohne diversen Umbauten und Ausstattungen, trocken läuft und auch Seetüchtig sein kann.
So ähnlich ging es mir am Sonntag auch am RMD-Kanal an dem es eigentlich immer beschaulich zugeht. Die schwimmenden Hotelburgen habe mir etwas 10 m vom Ufer entfernt hübsch das Wasser entzogen, ging vom Bug bus zum Heck des Schiffes rasant bergab und dann in die rollende Heckwelle...gottseidank alleine im 2er, sonst wären wir mit Sicherheit abgesoffen und überrollt worden... So was noch nie erlebt auf dem Kanal, aber der hat die Kurve stark geschnitten, die fahren normal nie so nah ans Ufer ran... Wie auch immer ging gut aus...den Dingern geh ich in Zukunft noch mehr aus dem Weg....die sind viel schlimmer als Frachtschiffe aller Art.
Trotzdem war es am Sonntag noch wunderbar im Altmühltal....Sonne und kaum Wind...
F u. W aus Marburg schildern Ähnliches vom Main. Unter Kommerzielles, Artenvielfalt ... 1. Seite unten nachzulesen. Und da fält mir ein, was ..... locker in der Hüfte.... Lese immer gerne Deine Updates, W
Nein! Der bescheidene Mann und der Fluss, im Herbstwind.
Montag der 30.09.13,Pegel 174 cm. Temperatur knapp zweistellig, wie das Wasser der Donau auch. Ich fahre bei Sonnenschein, aber im Schatten des Ufers dem Fluss bergauf. Vier Komorane sitzen abwartend auf einem toten Baumgerippe. Einige Augenblicke später, starten sie und fliegen als schwarze Kreuze, wie dichte Flügelmänner davon. Diesmal ließ ich schon nach 25 Minuten die Eisenbahnbrücke hinter mir.
An der nördlichen Bootsanlegestelle ist ein grünes Boot auszumachen. Ich fahre auf gleicher Höhe am Südufer auf und giere Richtung Norden zu dem Canadier, der sich als Ally entpuppt. Dahinter sitzt ein älterer Herr, der in seinem Kartenwerk vertieft ist und sein Schlafsack nebenher lüftet, bis ich bemerkt wurde. Während dem schönen Gespräch, stellte sich heraus, das er aus Österreich kommend, weit über siebzig Jahre jung ist und seit Wochen auf der Donau unterwegs ist, um in Wien, seine Tour zu beenden. Auf dem Amazonas und in Nordamerika war er unteranderen auch schon mit einem anderen eigenen Boot, solo; unterwegs gewesen.
Nach weiteren Gesprächen und einer schönen Weile, sind wir zusammen ein paar Kilometer bergab gefahren. Das Wetter änderte sich, der Wind wurde stärker, so dass wir unsere Boote nicht immer mühelos steuern konnten. Es war für mich diesmal nicht nur wegen dem starken Gegenwind, schwieriger bergab als bergauf zu fahren. Wir verabschiedeten uns, ich bog zur meiner Anlegestelle ab.
Schade dass der starke Ostwind, seine Fahrt Richtung Osten, gegen die vorerst letzte Staumauer, nicht so einfach machen wird. Einen Tag zuvor musste er seine Fahrt wegen zu hohen Wellen mit Schaumkronen, kurz vor Ingolstadt abbrechen. Ich wäre zu gerne, mit weiter gefahren……
Sonniger Mittwoch am 02.10.2013, Donaupegel 184 cm, unter blauen Himmel.
Auf meiner 90 Minütigen Route gegen den Strom, begegne ich wie all so oft eine alte bekannte Fahrradleiche, mehrere Metallpfosten am Ufer, deren Sinn über Jahre hinweg, mir noch unbekannt ist. Am Donaukiesstrand vor der Staustufe, gönne ich mir eine kurze Pause, vor der etwa 30 Minütigen Talfahrt gegen den Wind, wo ich all so oft versuchte, meine Kniesitzstellung Richtung Bug zu verlagern, um besser gegen den Wind zu bestehen.
Zuhause gab´s Labskaus aus der Dose was ich mir von der Nordsee mitgebracht hatte. Hier in Ingolstadt musste ich vor Jahren in einen größeren Supermarkt die Suche nach Labskaus aufgeben, weil die Angestellten plus Marktleitung nicht wussten, was das ist. Sie kamen mit einem Duden herbei, weil sie dachten ich möchte sie auf den Arm nehmen, und siehe da, sie fanden das soooo unbekannte Wort und hatten es erstmalig gelesen, wie auch gehört. Das machte mich sehr nachdenklich….
Pegel 173 cm, keine Sonne, kein blauer Himmel, etwas Regen aber trotzdem schön.
Am 10.10. bis 10 Uhr auf der Donau, Auf 10 Uhr Biberspuren an geschälten Ästchen und Ästen, von 10 Uhr, hoch am Himmel, fliegen Schwäne nach 1 Uhr. Ein Fischreiher fliegt vom Ufer aus von 3 Uhr, Richtung 10 Uhr. Ich sichte einen bunten Drachen auf 10 Uhr hoch im Baum. Ja es ist Herbst. Auf 3 Uhr springt ein Fisch hoch hinaus aus dem Wasser. Ein riesig scheinender Schwan im Tiefflug, fliegt mittig über die Donau von 12 Uhr nach 6 Uhr, ein fantastischer Anblick. Ein altes Fahrrad dicht unter der Wasseroberfläche, bekommt etwas Aufmerksamkeit. Ein dröhnen am Himmel, eine Transall nicht hoch am Himmel fliegt von 9 Uhr nach 3 Uhr, und überfliegt den Weißwurstäquator, der die Donau in manchen Augen sein soll? Ein toter Fisch streift das Boot, leichter Regen setzt ein und zeichnet sich auf der Wasseroberfläche ab. Ich fahre nach einigen Kehrwasserfahrten bergab und die schöne Stunde auf der Donau ist um. Ich bin schon gespannt auf den ersten Schnee….
Eine neue Richtung.....Jet- Ferry, Blitzstart und Abtriften?
Die 29. Bergfahrt wurde von mir fasst unterschlagen, diese war an dem schon mittlerweile weit entfernten Dienstag den 22.10. 2013 gewesen, bei einem Pegel von 210 cm. Es war eine gemütliche Fahrt kurz vor der Dämmerung, bis zum Kehrwasser der Eisenbahnbrücke, mit den Gedanken an die kommende Altmühltour, woraus sich jetzt eine schöne Erinnerung gefestigt hat. Ein Biber kreuzte lässig meine Fahrroute, mehr gibt es nicht zu berichten.
Heute ist der 15.11 2013, Pegel plus minus 226 cm, endlich wieder auf der Donau, die 30. Bergfahrt, ein kleines Jubiläum bei Grau in Grau und bei 2 Grad Lufttemperatur und Ostwind. Der gelbe Kontrast des Bootes hebt die Stimmung. Geplant ist ein Praxisfernstudium, ja es ist die gezeigte Jet-Ferry von Axel (Altmühl), die gilt es halbwegs nachzuahmen, muss aber leider wegen Zeitmangel das Vorhaben zu Beginn schon abbrechen und halte mich deshalb in der Bucht des Donaustrandes auf, um erstens den von Eckes praktizierten Blitzstart (Altmühl) nachzuahmen, der gelingt mir natürlich nicht, da braucht es bestimmt längere Zeit. Ich widme mich einer anderen Hexerei die auch von Eckes mir oft gezeigt wurde, es ist das seitliche Versetzen oder Abtriften des Bootes in flotter Fahrt, durch das seitliche geschickte Eintauchen des Paddels. Wie dieses Manöver heißt, weiß ich leider nicht. Es ist mir anfangs noch ein Rätsel, komme aber langsam dahinter und kann durchaus zufriedenstellende Ergebnisse, mal mehr bei weniger Wind, dann mal weniger bei mehr Wind verzeichnen. Dieses Manöver eignet sich auch gut, hoffe ich…. ohne Großartig Geschwindigkeit zu verlieren, um auch einen Hindernis elegant auszuweichen. Aller Anfang ist schwer, ich bin froh, dass ich wieder etwas zum Üben bekommen habe.Ein Graureiher zeigte sich mir kurz vor dem Abschluss.
Moin Mike, Zitat:Ich widme mich einer anderen Hexerei die auch von Eckes mir oft gezeigt wurde, es ist das seitliche Versetzen oder Abtriften des Bootes in flotter Fahrt, durch das seitliche geschickte Eintauchen des Paddels. Wie dieses Manöver heißt, weiß ich leider nicht.
Manöver =sideslip Das Paddel muß unter Fahrt genau an dem seitlichen Punkt angesetzt werden, wo keine einseitigen Steuerkräfte nur auf Bug oder Heck wirken. Das seitliche Abdriften wird durch den Anstellwinkel des Paddels gesteuert/dosiert. Viele Grüße docook
Jet Ferry? Das ist Paddelspaß pur! ZB an der Mündung der Kor.. in die Soca. Wuuuuuusch, ab die Post, und zurück und .... ein wenig Schwimmen, wenn was falsch läuft, dann gleich wieder rein ins Vergnügen, und schwuuuuuuuuuppppp ... LGW
@ docook: Danke für das Rezept „sideslip“ und das andere Rezept.
@ Wolfgang Hölbling: Danke, das Geräusch „Wuuuuuusch“ kommt mir jetzt bekannt vor; von den ersten Kehrwasserausfahrten in die gröbere Strömung… nur das ich da am Kentern, sehr oder zu nahe war.
Freitag der 22.11.13, Pegel plus minus 214 cm, Temperatur unter 5 Grad beim Start, Himmel ist grau. Am entfernten stromauf liegenden Donaustrand ist ein Schwanenpaar beim Kopfuntertauchen zu erkennen, ich möchte nicht stören und entscheide mich zu einer Talfahrt. Guten Gewissens denke ich mir, zurück wird es ja wieder eine Bergfahrt, Richtung Westen; und mein Horizont erweitert sich vorher etwas Richtung Osten.
Ein blaues Hinweisschild mit der Aufschrift „Vorsicht! Pionier-Wasserübungsplatz Schwimmbrücken Gespannte Drahtseile“ ,was etwa 100 Meter vor der Autobahnbrücke der A 9 am rechten Ufer steht, deutet auf militärischen Charakter des kommenden Flussabschnittes an. Ich setze immer unterhalb des Hinweisschildes ein, so sehe ich bei meiner Abfahrt nur die Rückseite, nur bei Bergfahrten passiere ich das besagte Schild. Ich taste mich an meiner Steuerbordseite an dem Militärischen Ufergelände entlang, dies und jenseits ist alles grau zugepflastert, ich fühle mich wie in einer riesigen Freiluftbadewanne. Die wenigen Hinweistafeln „Militärischer Sicherheitsbereich, Betreten verboten Der Kasernenkommandant“ erheben den Zeigefinger! Die drohenden kalten einsamen Brückenstellen (Zu und Abfahrten für Kriegsbrücken usw.) halten ruhig wacht, bis sie zu Übungszwecken wieder aus dem Schlaf gerissen werden. Hier und da, sind nicht tragische Kehrwasser durch die Brückenstellen. Eine Brückenstelle erinnert mich einfach so an den Strand von „Omaha Beach“ (Normandie), kein Wunder. Ich fahre weiter und passiere einen kleinen Hafen, der auch zum Militärischen Gelände gehört. Am Ufer der Hafenzufahrt steht etwas verborgen, eine rot-weiße Tafel, die bedeutet: „besondere Vorsicht walten zu lassen“. Ich paddle etwas weiter und habe keine Lust mehr an dieser Optik, ich möchte lieber bergauf zurück paddeln. Es geht ziemlich zügig bergauf in meinen zivilen Hafen, ich bewundere kurz ein Astkunstwerk eines Bibers, ich denke mir dabei, dass die vergangenen 30 Bergfahrten oberhalb der Autobahnbrücke, von der Flora und Fauna, viel interessanter waren, die Strömungen und die damit verketteten höheren Anforderungen, sind auch viel lohnender gewesen. In Zukunft geht’s wieder bergauf.
Minusgrade und Premiere im Trockenanzug, noch ohne Wasserkontakt…
Mittwoch der 27.11.13, Pegel 205 cm, abfallend. Wetter ist sonnig bei Minustemperaturen, im Bootshaus messe ich später 0 Grad.
Schnell Tee kochen zum Mitnehmen, Trockenanzugreisverschluss nochmals mit Bienenwachs versehen, danach nochmalige Trockianprobe im Wohnzimmer mit der vorgesehenen Unterbekleidung, wieder ausziehen, verstauen, Tee nicht vergessen und in Normalo / Klamotte auf zur Fahrradfahrt zum Bootshaus, dem weißgezuckerten Hochwasserdamm entlang.
Anzugwechsel! -beim Versuch den RV zuziehen, hole ich mir einen kleinen Krampf am Oberarm, die Generalanprobe im Wohnzimmer ging besser, klappt aber dann anschließend; für den ersten Ernstfall.
Endlich mit Boot im Wasser, geht es am schattigen weißen Ufer entlang, ich meide die Sonnenroute, weil ich wissen möchte wie sich der Trocki in der Kälte und ohne Sonnenbestrahlung anfühlt. Wenig später kreuzt ein Schwanenpaar meine Fahrroute. Nach etwa 30 Minuten Bergfahrt komme ich immer noch nicht ins Schwitzen. Bei der folgenden Anfahrt und Durchfahrt der Schillerbrücke und auf dem Weg zur Eisenbahnbrücke, muss ich etwas mehr am Paddel arbeiten, bin auch ab und zu der Sonne ausgesetzt und spüre wie die Schwitzphase beginnt. Nach ein paar Kehrwasserfahrten an der Eisenbahnbrücke fahre ich bergab zum Donaustrand. Wenig später fahre ich zurück zum Startpunkt, wobei die Schwäne meine Fahrroute wieder kreuzen. Ein paar Silberreiher konnte ich ab und zu am Himmel beobachten.
Zurück im schattigen 0 Grad Bootshaus, Wechselte ich zügig komplett meine gesamten Klamotten. Kalt ist es mir während der Fahrt nicht geworden, ich werde demnächst noch an der Unterbekleidung abspecken, um die Schwitzphase etwas hinauszuzögern.
Die Jet- Ferry ist mir noch nicht gelungen, ich muss mal ein Video dazu suchen….
Dreistündige Paddeltour auf der Donau bei Pegel +- 175 cm. Die Wetterzauberkugel verspricht mehr als sie hält, es sind 6 Grad plus, ich erwarte während der Fahrt die Sonne, die sich aber doch nicht blicken lässt. Muss gestehen; dass die sechs Grad ohne Sonne eine angenehme Temperatur zum Bergfahren ist. Ach so; es war Dienstag der 10. Dezember 2013.
Auf dem Weg zum Boot fällt mir sofort auf, dass die Biber sehr gewütet haben, die paar mächtigen Bäume die noch stehen sind jetzt auch arg in Mittleidenschaft gezogen wurden. Vor dem Einsetzen erhasche ich einen Blick auf einen Buntspecht und später vom Boot aus noch auf zwei Grünspechte. An der Uferböschung bis in die Donau hinein liegt stellenweise sehr viel Müll, später bei der Abfahrt ist zu erkennen, das sich nicht weit von den Müllabladeplätzen behelfsmäßige Unterschlüpfe in Form von Planen, Folien jeglicher Art, aus Menschenhand im Unterholz befinden. Bettler errichteten aus meiner Erfahrung schon das zweite Mal in den Auen, ihr Winterquartier, dieses Mal wenigstens nicht zu nahe am Kindergarten, zurück zum Thema….
An der Eisenbahnbrücke angelangt, versuche ich im Strom mehrere Seilfährenanläufe durchzuführen. Diesmal setze ich keine Paddelschläge dabei an, sondern verwende mein Paddel nur als Ruder und versuche nur mit Hilfe der Strömung, gekanteten Boot und nahezu richtiger Schrägstellung mein Boot gegen die Strömung halbwegs auf das backbordseitige Ufer oder zurück zum Kehrwasser unterhalb der Brückenpfeilerinsel zu steuern. Es gelingt nicht auf Anhieb, aber es sind schon kleinere Erfolge zu erfahren. Es macht immer wieder Spaß etwas anderes mit dem Boot anzustellen. Nach ein paar anschließenden Kehrwasserfahrten paddele ich durch die Eisenbahnbrücke hindurch.
An der Donaubühne angelangt, trinke ich kurz einen Becher Pfefferminztee. Beim weiterpaddeln sind auf der Gegenüberliegenden Uferseite, eine kleine Gruppe von Kindern zu sehen die sich später zu einer langen Traube von etwa über Einhundert Schulkindern entwickelt. Ich höre die Rufe „ ein Boot“ und fahre natürlich näher heran, dass die Kinder etwas mehr an dem nicht Öfteren Ereignis haben. Mein Kurs ist die Konrad- Adenauer- Brücke, durchfahre sie auf der rechten Seite, vorher überquere ich die „Querströmung“ bedingt durch den Brückenpfeiler die auch als Hinweis im Bootswanderführer vermerkt ist. Die Durchfahrt ist nicht so schwierig wie schon gehabt an dieser Stelle, später nach der Abfahrt erfahre ich auf der anderen Standartkursseite, weitaus mehr beachtliche Schwierigkeiten und Risiken.
Ich bin mir noch nicht schlüssig ob ich umkehren soll, denke aber an meinen heißen Tee und an meine selbstgebackenen Kekse die ich fast vergessen hatte und fahre schließlich weiter. Am oberen Donaustrand unterhalb der Staustufe die mit ihren Toren dumm stromabwärts schaut, ist zu sehen wie die Baumaßnahmen für die Versetzung des alten Treidelweges vom Ufer weg, in Angriff genommen wurden. Es soll auch angeblich am Ufer direkt zurück zur Natur gefunden werden. Die Strömung am Kiesstrand ist etwas stärker und es sind auch kleinere Schwallstücke und Wirbel durch Untiefen und Hindernissen aus Felsbrocken und alten Baumstümpfen zu erfahren. Dort ist mir immer etwas unwohl, es dauert auch nicht lange bis ich fasst auf einen riesigen Fels auffahre, den ich zu spät erkannte, knapp unter der Wasseroberfläche, trotz Vorsicht. Das Fahrwasser reichte glücklicherweise aus. An der Staustufe angelangt, mache ich das Boot fest und genieße mein Tee und die Kekse an einem geschmückten Bäumchen. Nach etwa 15 Minuten geht es wieder bergab. Es ist etwas windiger geworden, dies bereitet mir meist bei der Talfahrt, mehr Unbehagen.
Die Konrad- Adenauer- Brücke kommt näher, ich lasse natürlich nicht aus, das Kehrwasser hinter dem Brückenpfeiler anzusteuern. Um in dieses Kehrwasser zu gelangen, muss erst die Wirbelzone und Verschneidungszone die sich abwechseln, überwunden werden. Dieses hat mir schon Augenblicke beschert, wo ich mich in einem Vakuum ohne Stabilität fühlte. Aus dem Kehrwasser geht es wieder bergauf in die Strömung hinein, wende das Boot, steuere Richtung Ufer um in ein kleines Kehrwasser zu gelangen. Dort muss ich erfahren, dass die Verschneidungen und Wirbel, dieses Mal mich Richtung Ufer arg überrumpeln und mit Not! komme ich mit Hilfe von Ziehschlägen aus dieser Situation heraus und überquere mittels klassischer Seilfähre die Strömung. Ich versuche noch einmal unter das Brückenjoch zu fahren um etwas höher die Einfahrt in die Strömung anzupeilen. Die Fahrroute die ich schon sehr oft gefahren bin bei mehr und weniger Pegel, hatte es diesmal Faustdick hinter den Ohren. An einem flachen Stück am Brückenpfeiler, wo das Wasser auch etwas unruhiger ist, drehte das Boot überraschend nach Steuerbord, Richtung der Aufschüttung des Brückenpfeilers ab. Das Szenario ist mir nicht neu aber dieses Mal ist der Angriffswinkel des Wassers auf das Boot etwas überspannt. Ich fühlte mich kurz als Passagier in einer steuerlosen Nussschale die ja keine ist, die jedem Moment am Hindernis strandet. Mit Not und Glück fand ich ein Mittel aus mehreren Zutaten flüssig kombiniert und konnte letztendlich aus dieser riskanteren Lage wieder Herr über die Dinge werden.
Bei der Abfahrt zum Startpunkt passierte ich noch ein entsorgtes Fahrrad halb im Wasser, dahinter Spuren von Bibern und dabei konnte ich noch einen Kormoran beobachten, der gerade auftauchte und das Weite zum Trocknen suchte. Etwas später zwei Schwäne die mir etwas mitteilen wollten? Die drei Stunden hatten sich wieder gelohnt.
Hauptsache paddeln, sonst Vergebens besitzt, der nicht genießt, egal wo.
Mike ich bewunderne deinen Biss beim Training...könnte ich auch nur einen Bruchteil davon brauchen.
Auch zu den Bibern, nicht weit weg vom Mike stromab...fressen die ganze Maisfelder und Rapsfelder kahl alle 10 m eine ausgelatsche Biberrutsche über den Radweg, bevorzugt werden dummerweise die Felder vom dor ansässigen Biobauern, also dumm sind die Viecherl ned..wissen schon was gut is!!! :-)