Ich möchte mir auf jeden Fall bei nächster Gelegenheit ein mit Fuhrmannsknoten und Seil verzurrtes Kanu ansehen. Das interessiert mich jetzt.
Ich verzurre nun schon etliche Jahre mit Klemmschloßgurten. Hatte dabei auch schon ein gebrochenes Gurtschloß (war ein teurer Gurt, aber schon ein paar Jahre im Einsatz und früher habe ich die Gurte oft vom Busdach geworfen, tut bestimmt auch nicht gut), vor Kurzem ein zerstörter Ratschengurt (billiger Baumarktgurt, beim Brennhozverzurren total das Schloß verbogen) und einen gerissenen Gurt (auch gute Qualität, hatte damit aber 1 Jahr lang das Ersatzrad auf dem Dach befestigt).
Normalerweise sichere ich inzwischen mein Kanu mit 2 Gurten je Trägerholm. Vorne und Hinten auch noch. vielleicht ist es nicht verkehrt, auch noch den Seiltrick zu beherrschen, falls die Gurte ausgehen oder einer ausfällt. Waren auf jeden Fall interessante Meinungen zu dem Thema.
Was die GS-Zettelchen angeht: die flattern so, daß sie nach kurzer Zeit unleserlich sind. Die Hersteller sollten dazu übergehen, die Daten einzuweben, wie es bei Hebegurten üblich ist.
Problem beim Seil sehe ich nur: wie dick soll es sein, welche Dehnung, welche Oberfläche. Da kann man auch einiges falsch machen.
Zitat Problem beim Seil sehe ich nur: wie dick soll es sein, welche Dehnung, welche Oberfläche. Da kann man auch einiges falsch machen.
Im Zweifel wie bei den gewöhnlichen Gurten: Bruchdehnung >= 1000 daN
Apropos Baumusterprüfung für Knoten: Das wurde und wird gemacht. Man kann das genauso wie bei Gurten messen. Unterschiedliche Knoten verringern die Reißfestigkeit eines Seiles unteschiedlich stark. Der Fuhrmannsknoten kommt da vermutlich recht gut weg. Der Knoten am anderen Ende ist aber auch eine Bruchstelle. Da verwende ich den bewährten Achter um eine Schlaufe zu knüpfen. Der hält bricht nicht so leicht und geht auch in festgezurrtem und nassem Zustand immer wieder auf.
Grüße, Sebastian
--Canoes sind wie Hufeisen; die offene Seite gehört nach oben damit das Glück nicht rausfällt. - ...der will nur spielen! Für alle die am Bodensee spielen wollen: http://www.freestylecanoeing.org
Zitat Apropos Baumusterprüfung für Knoten: Das wurde und wird gemacht. Man kann das genauso wie bei Gurten messen. Unterschiedliche Knoten verringern die Reißfestigkeit eines Seiles unteschiedlich stark.
Du hast natürlich recht. Was ich meinte war, dass der Nachweis, den Knoten ordnungsgemäß nach Muster gemacht zu haben, schwer sein dürfte.
Einen entsprechenden Knoten (wenigstens für den Notfall) zu beherrschen, kann aber keinesfalls schaden. Kann man ja am Boot oder im Camp auch anderweitig benutzen.
Nur mal so in die Runde: Es gibt ja zwei verschiedene Herangehensweise an die Statistik. Die einen sagen: 'Der Gurt hat soo lange gehalten, da ist es unwahrscheinlich, dass er ausgerechnet jetzt kaputt geht.' Die anderen: 'Die Ausfallwahrscheinlichkeit steigt ab einem gewissen Alter exponentiell an.'
Markus
Amateur
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gelöscht
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Beiträge:
07.04.2010 08:30
#44 RE: Neue Verordnung für Spanngurten / Seilbefestigung
Zitat Einen entsprechenden Knoten (wenigstens für den Notfall) zu beherrschen, kann aber keinesfalls schaden.
Insbesondere weil das einer dieser leicht wieder zu lösenden Universalknoten ist, mit denen man alles fest verspannen kann (Zelt, Tarp, Wäscheleine, Kanu auf dem Autodach,...)
Zitat Problem beim Seil sehe ich nur: wie dick soll es sein, welche Dehnung, welche Oberfläche. Da kann man auch einiges falsch machen.
Im Zweifel wie bei den gewöhnlichen Gurten: Bruchdehnung >= 1000 daN
Grüße, Sebastian
Hallo Sebastian,
ich hatte nicht die Bruchlast gemeint, sondern wirklich die Dicke. Also 3mm, 6mm, 8mm, 11mm etc. Im Bergsport ist es zumindest so, daß bestimmte Knoten nur bei entsprechenden Seilstärken verwendet werden dürfen, weil sie sonst nicht richtig funktionieren. Dann ist es auch noch so, daß die Ummantelung eines Seiles auch Einfluß hat. Ein handgedrehtes Hanfseil hat mit Sicherheit einen anderen Reibungswert wie ein modernes Kunststoffseil.
Wer ein schönes Holzkanu, Tipi und Duluth-Packs hat, möchte bestimmt auch das handgefertigte Seil vom Seilemacher des letzten Mittelaltermarktes verwenden.
Im Bergsport hat sich in den letzten 30 Jahren ungeheuer viel getan in Bezug auf Sicherung mit Seil. Mich wundert, daß ich überhaupt noch lebe, wenn ich daran denke, wie ich als Jugendlicher im Fels unterwegs war. Damals aber absolut korrekt.
Stefan, der nicht studiert hat, aber trotzdem alles genau wissen will.
Zitat daß bestimmte Knoten nur bei entsprechenden Seilstärken verwendet werden dürfen, weil sie sonst nicht richtig funktionieren.
Genau das ist der Vorteil beim Truckers-hitch. Du hast kaum Reibung auf dem Seil. Die Schlaufe die das ganze fixiert, wird unterhalb der Zugschlaufe gelegt und kann deshalb nicht nach oben rutschen. Auch gibt es bei diesem Knoten kaum enge Radien, was sich positiv auf die Bruchfestigkeit auswirkt. Ein Bergseil wäre vemutlich schon zu dick und zu steif um das komfortabel hin zu bekommen. Ausserdem dehnen sich Bergseile sehr stark, da sie die Sturzenergie auffangen müssen. Genau das Gummiverhalten will man ja beim Verzurren von Ladung eher nicht. Bei unseren ausgemusterten Bergseilen ist diese Dehnbarkeit altersbedingt so gut wie nicht mehr vorhanden. Ich verwende normale Boots-Leinen aus dem Seeglerladen mit entsprechender Reissfestigkeit. Eine dicke Reepschnur ginge sicher auch. Das Seil soll die Ladung ja nur auf dem Dach halten und nicht auffangen. Die Haftreibung des Bootes auf dem Träger hilft da auch noch mit, besonders mit entsprechenden Schaumunterlagen. Wenn man dann noch die kleinen "Bremsklötzchen" z.B. von Thule am Träger hat, kann das Boot eh nicht mehr nach vorne oder hinten weg. Jemand der berufsbedingt ofter mal Boote von der Autobahn aufgelesen hat sagte mir mal, dass bei den meisten Booten die Dachträger noch drann waren. Könnte einem auch zu Denken geben.
Grüße, Sebastian
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Hallo miteinander! Nach meinem Anruf beim Landegendarmeriekomando Kärnten, gilt in Österreich folgendes Praxis: Eine wichtige Unterscheitung liegt zwischen Privat und Kommerziell!
Privat: "Geeignetes" Material zur Befestigung verwenden - dh. Norm- oder Prüfnachweis sind nicht bindend. Der Zustand von Zurrgurten ( eingeschnitten, ausgefranst...) ist dann Ermessenssache.
Kommerziell: Nur geprüfte Befestigungsmittel, mit Kennzeichnung und lesbarem Ablaufdatum! Seile sind aber durchaus möglich - wenn geeignet. Abminderung der Bruchlast durch Knoten ( zB Palstek X 0,7 ) ist natürlich zu berücksichtigen. Interessant: Zurrgurte dürfen nicht verdreht sein! Kommentar vom zuständigen Beamten sinngemäß: Das Verdrehen verhindert das Surren im Wind, eine zusätzliche Belastung und schnellere Alterung des Gurtes werden vermieden. Also: Verdrehen und das Argument parat haben, falls ein buchstabentreuer Beamter amtshandelt.
Persönliche Meinung: Geprüft und mit sichtbarem Ablaufdatum bei Gurten schützt mich selbst vor Nachlässigkeit - ich werde umgehend ausmustern. Seil ( 6 mm ) wird mein persönlicher Favorit.
Für meine Nerven: So viele Befestigungen pro Kanu, daß bei Versagen einer nix passiert! zB Auch am Hänger 3, obwohl 2 genügen würden - wenn nichts Unvorhergesehenes passiert. Alle Abspannungen selber machen, kein Delegieren, keine Kommunikationsfallen!
Tut mir leid, wenn ich überreagiert habe, aber ein eifriger und doch nicht ganz richtig informierter Beamter, hatte mich doch ein wenig aufgerüttelt. Andererseits: Vielleicht hat die Auseinandersetzung mit der Materie den einen oder anderen Nutzen.
Hi! Verstehe volgendes nicht: Interessant: Zurrgurte dürfen nicht verdreht sein! Kommentar vom zuständigen Beamten sinngemäß: Das Verdrehen verhindert das Surren im Wind, eine zusätzliche Belastung und schnellere Alterung des Gurtes werden vermieden. Für mich ist ein Widerspruch drin, erst nicht dürfen und dann empfohlen? dqbje für die KLärung
Liebe deutsche Freunde, bitte lest nicht weiter! Die folgenden Sätze machen Unterschiede, zwischen an sich dieselbe Sprache sprechenden Vökern, zu brutal klar. Ja ich glaube, Ihr könntet sie auch unmöglich verstehen. Mir möchte ich die Diskussion ersparen, über geografische Belange, zB wo der Balkan beginnt - zu philofophieren, da ich einige liebe Bekannte am Balkan habe , die ich sehr schätze. Die haben solche Niederungen nicht verdient. Wer bis hierher gelesen hat, ist schon zu weit gegangen!
Oldmaster ( deutsch: Altmeister? ): Als Österreicher müßtest Du solche Kleinigkeiten eigentlich zur Genüge kennen, Unschärfen vielleicht sogar schätzen? Drei Viertel aller Belange funktionieren bei uns so! Ich gebe zu: so offen zu sagen, daß es in diesem speziellen Fall besser wäre, nicht nach Punkt und Beistrich, sondern der Sache entsprechend zu verfahren, ist nicht selbstverständlich.
Im Spagat, mittels Verordnung oder Gesetz einen Sachverhalt punktgenau fur jede Variante und trotzdem allgemeingültig zu formulieren ist das Scheitern immanent. Platz für Kreativität! Heerscharen von Anwälten können darüber - klagen.
Zitat Tut mir leid, wenn ich überreagiert habe, aber ein eifriger und doch nicht ganz richtig informierter Beamter, hatte mich doch ein wenig aufgerüttelt. Andererseits: Vielleicht hat die Auseinandersetzung mit der Materie den einen oder anderen Nutzen.
Der absolut wichtigste Gegenstand jeder Sicherheitsausrüstung sitzt meiner Meinung nach zwischen den Ohren. So gesehen war die Diskussion sicher hilfreich.
Liebe Grüße, Sebastian
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welle
(
gelöscht
)
Beiträge:
07.04.2010 17:53
#52 RE: Neue Verordnung für Spanngurten / Seilbefestigung
Moin Wolfgang, ein Widerspruch???? Ist doch alles völlig klar
wenn ich Euch als deutschstämmiger Europäer am Faaker See besuche gibt es zwei Möglichkeiten: 1. mit verdrehten Spanngurten als Geschäfstmann von absolut-canoe oder 2. mit glatten Spanngurten oder Strick als Privatmann
Der Wechsel von Spanngurten auf Strick oder das Verdrehen der Spanngurte hat im Niemandsland zwischen den österreichischen und deutschen Teilrepubliken stattzufinden- Es grüßt aus der nördlichen Teilrepublik Albert
jojo wir Österreicher können auch genau hinschauen ;) Also Gurte nicht verdrehen, weil die Gurte sonst zu lange halten..und leise sind sie auch noch... :)
Hallo Axel! Zu Deiner Zeichnung wollte ich noch anmerken, dass ich bei Schritt 1 immer eine halbe drehung mit dem "Auge" mehr mache. Dann lässt sich der Knoten leichter wieder lösen.
Grüße, Sebastian
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Moin, der Anhänger war mit den üblichen Kanadiern beladen,meinen eigenen Slalomkanadier aufs Dach vom Dukato. Alle Boote auf dem Anhänger festgezurt dabei kams zum Gepräch mit einen Eingeborenen, der meinte das ich an diesen Platz mit meinen Gespann nicht stehen dürfe. Alles verlief aber nett und freundlich noch gewunken hab ich noch beim abfahren. Nach 16 km Fahrt war die Abladestelle erreicht. Mein Boot lag noch auf dem Träger und strahlte mich an auch ohne Gurte und besondern Gummi (Elka Serienträger). Bootsgewicht ca.16 kg. Länge 4 m Rundboden. Womit hab ich das verdient? Hab mir fest vorgenommen jetzt immer drei mal ums Auto zu laufen und zu prüfen. Albert