Hi Sebastian, ob man im gleichen Boot sitzt oder kniet, spielt bei der Auswahl der Paddellänge eher keine Rolle. In beiden Varianten ruht der Körper auf dem Sitz. Die Höhen bei etwas unterschiedlicher Körperhaltung dürften dabei zu vernachlässigen sein. da ja auch Paddellängen nicht in Abstufungen von Millimetern am Markt sind sondern meist 2 oder 3´´, also mehrere Zentimeter. Erheblicher ist es dann, ob man im flachen Solocanadier paddelt, oder im höheren Wildwasserboot, oder auch in Booten, die nur zum Sitzen ausgelegt sind und z.B. mit einem Schalensitz ausgestattet sind.
So wie in den Bildern vorher gezeigt, ist der rechte Winkel am Paddel Mumpitz. Beim Paddeln sollte man dann aber doch drauf achten, dass beide Arme annähernd einen rechten Winkel zum Paddelschaft ergeben. So ist ein ergonomisches Paddeln mit einer guten Kraftübertragung gewährleistet. Es gibt wenige Paddelschläge, die da eine Ausnahme bilden.
>>> Beim Paddeln sollte man dann aber doch drauf achten, dass beide Arme annähernd einen rechten Winkel zum Paddelschaft ergeben.
Tut mir leid Frank, aber da kann ich nicht folgen. Wenn ich sitze, sind meine Schultern(in gewissem Abstand) waagerecht montiert. Das Paddel soll ich senkrecht halten - wie soll ich dann auch noch mit beiden Armen einen rechten Winkel zum Paddelschaft bilden?
>>> ob man im gleichen Boot sitzt oder kniet, Dann aber auch an der gleichen Position. Im Prospector (hochbordig und rocker) hinten sitzend,gegenüber mittig kniend(gekantet), brauche ich unterschiedliche Längen, wenn es optimal sein soll.
Ja Andreas, natürlich auch an der gleichen Position. Ich bin jetzt mal davon ausgegangen, dass der Paddel auf einem der beiden Sitze im Kanu sitzt oder kniet.
Arme im rechten Winkel zum Paddel: Ich habe jetzt grad keine passenden Fotos auf die Schnelle gefunden. Die Arme sollten beim Paddeln ungefähr senkrecht zum Paddelschaft gehalten werden. Ausnahme z.B. Bugziehschlag ... Ich bemühe mal den Trailer zu meiner DVD etwa ab 0:50 https://www.youtube.com/watch?v=9QpfWIA0qwc
Vielleicht zum Verdeutlichen zwei Beispiele: 1. Typischer Anfängerfehler ist es, das Paddel am Schaft mit breiten Armen dicht über dem Blatt zu fassen, oft noch am zu langen Schaft. Richtig ist, das Paddel etwa gut schulterbreit zu fassen, also etwa in rechten Winkeln. 2. Typischer Fehler beim J-Schlag: Das Paddel zur Korrektur viel zu lang nach hinten auslaufen zu lassen, von der Seite gesehen bilden die Arme zum Paddel keine rechten Winkel mehr, sondern verschieben sich zum Parallelogramm. Die Kraftübertragung verschlechtert sich, das Gelenk der Schafthand wird ungünstig belastet. Richtig ist, die Schafthand nur bis Körperhöhe zu führen, so bleiben die rechten Winkel etwa erhalten.
Zitat von Frank_Moerke im Beitrag #127Arme im rechten Winkel zum Paddel: Ich habe jetzt grad keine passenden Fotos auf die Schnelle gefunden. Die Arme sollten beim Paddeln ungefähr senkrecht zum Paddelschaft gehalten werden. Ausnahme z.B. Bugziehschlag
Ich habe jetzt eins gefunden und das sieht irgendwie schwierig aus beide Arme auf 90° zu bringen.
Aber wir meinen sicher das selbe, haben nur unterschiedliche Blickrichtungen, denn Deinem weiteren Text stimme ich zu.
Zitat von el_largo im Beitrag #120 das längere meiner Paddel hat einen Schaft (gemessen von unterhalb des Palmgriffes bis zum Blattübergang) von 100cm. Wenn ich bei Globetrotter (Ja ich weiß, Paddel ohne in der Hand gehabt zu haben nicht kaufen . aber ich habe ja ein Grey Owl, nur in der falschen Länge) Paddel ansehe, geben die zb beim Voyageur Schaftlängen ab 132cm an. Ja was soll denn das geben?
Das wäre jetzt also geklärt:
wir waren gestern kurzfristig in München und haben uns bei Globetrotter direkt inspirieren lassen.
(bei uns hats geregnet und wir wollten trotzdem ein bisschen Paddeln )
Es ist also tatsächlich so, dass die Paddel im GlobiOnlineshop, deren Schaftlänge online mit zB 132cm angegeben ist, insgesamt 132cm lang sind! So gab es also für meine bessere Hälfte ein 137cm langes Voyageur von Grey Owl, welches auch getestet und für gut befunden wurde.
Witzigerweise wurde uns vom "Fachverkäufer" eine weitere Längenmessmethode eröffnet: "ein bisschen über Schulterhöhe" und "der Hintermann braucht eher ein längeres, denn er muss ja steuern" Von sich aus hätte er uns also zwei noch Längere verkauft, als wir schon haben und ließ uns erst auf Nachfrage aufs Wasser, um zu Testen.
Letztes Wochenende hättet Ihr am Pilsensee testen können. Da hatte Globi die hiesige Globeboot. Samstag bei Sonne, Sonntag teils bei Regen aber dafür vermutlich mit weniger Publikum. Da wurde sogar ein Canadierkurs angeboten ... wobei ich keine Ahnung habe, ob der Kurs es wert gewesen wäre.
Da ich auf der Suche nach einem leichten (und robusten?) Tourenpaddel in der richtigen Länge bin, ist mir dieser Beitrag natürlich nicht entgangen. Erste Erkenntnis: viel zu lange mit viel zu langem Paddel unterwegs:-( Was mich bei der ganzen "richtigen" (Schaft)Längenbestimmung verwundert: kennen sich die meisten deutschen Paddelhersteller mit der Längenbestimmung nicht aus, oder warum wird bei vielen Modellen mit ca.45cm Blattlänge die Gesamtlänge erst ab 140cm aufwärts angeboten? Wenn ich z.B. meine Körpergrösse (178) und der ermittelten Länge nach der Stuhlmessmethode (82) ins Verhältnis setze komme ich im Umkehrschluss auf eine ungefähre errechnete passende Körpergrösse zu einem 140er Paddel von ca. 2,06m !!!!, beim 165er auf sage und schreibe 2,60m!!! Gibt es so grosse Paddler??? Ich werde vor dem Paddelkauf auf jeden Fall unter reellen Bedingungen im Wasser messen.
das von dir beschriebene Phänomen könnte mit unterschiedlichen Paddelstilen/-philosophien zu tun haben. Wenn man, wie bei manchen Kanuverbänden, z.B. die Griffweite der Hände am Schaft nach dem Prinzip des rechten Winkels festlegt(bei rechtwinklig gebeugten Armen sollen die Arme zum Paddelschaft ebenfalls im rechten Winkel stehen), ergibt sich ein viel weiterer Griff als bei der z.B. von der ACA propagierten Grifftechnik (Hände am Schaft ca. Schulterbreit),und somit tendenziell auch ein längerer Paddelschaft. Es kommt auch immer darauf an, wie und wofür ein Paddel eingesetzt wird. Das Paddel eines Raftguides sieht vom Aufbau ähnlich aus wie ein Canadierpaddel, ist aber wesentlich länger. Auch im Wettkampfsport wird oft anders gepaddelt und daher mit anderen Längen gearbeitet. Mir ist auch aufgefallen, dass die von dir zu Grunde gelegten 45cm Blattlänge für ein Tourenpaddeln auch ziemlich kurz ist - auch das kann das Bild verzerren, wenn du grundsätzlich von dieser Blattlänge beim Vergleich ausgehst.
Diese Methode kommt vielleicht für die Doppelpaddel in den relativ breiten Booten um 1900 in Frage. Sonst macht es keinen Sinn, wie ich versucht habe, hier zu zeigen: