...und dann noch die, in die ich selbst auch 'rein passe: Bluewater Prospector 16,5" Bell Yellowstone solo Bell Prodigy Skin-on-frame Eigenbau solo (da kommt noch ein Bildchen) Pakboat 15" Ally tour (eine Hälfte davon) ..und dann noch ein uraltes Kajak & ein Renngig Rudereiner (schöner raditionller Bootsbau geklinkert) .. ich glaub das war's erstmal - derzeitiger Wasser- äh: Bootsstand.
Zum Glück schaut kaum ein Nichtpaddler ins Forum, sonnst schickt uns noch jemand die freundlichen Leute mit den weissen Jacken auf den Hals.
Hallo Claudia, das mit den W-Westen da gibt es bestimmt schlimmere Hobbys. Wenn ich so deine Bilder anschaue werde ich auch mal Badewasser einlassen müssen. Wo hast du die Puppen her? Kann man die mal fürs Fotoshootieng ausleihen. Gruß Klaus
ich muss leider gestehen, dass ich auch zu den Verstrahlten gehöre, die ihr sauer verdientes Geld nicht auf die Bank bringen, sondern ein immer größeres Platzproblem schaffen.
Angefangen hat alles mit einer Fahrt mit Leihbooten auf der Lahn, als ich eine Woche später bei meinem Fahrradhändler vorbei schaute, erwähnte ich die Tour und der Fahrradhändler meinte er hätte noch ein Klepper Faltboot auf dem Dachboden. Für 100 DM war es meins. Die erste Tour ging mit meiner ältesten Tochter, damals 3 Jahre alt, auf die Weser. Wir in unserem Baumwollkreuzer mit Armeeponcho als Wetterschutz, Schlafsack und 2 Isomatten ausgestattet, kamen prompt in ein heftiges Unwetter mit Sturm, Hagel, Regen und jede Menge Blitze. Der Virus war gesetzt.
Ein neues Boot muss her! Also sammelte ich alle Informationen, die mir zugänglich waren, studierte Prospekte und überlegte was für ein Boot es sein sollte. Zu der Zeit hatte ich 3 Kinder im Alter von 1 bis 4 Jahren, meine Damalige und einen Hund zu berücksichtigen, also wenn wir paddeln wollten und alle mit fahren sollten kam nur ein Canoe in Frage. Es musste eine Menge Personen und Material aufnehmen, kippstabil sein und sollte auch auf Fließgewässer einsetzbar sein. Auf der „Boot" in Düsseldorf konnte ich mir die Boote, die diese Eigenschaften besaßen, anschauen. Die Auswahl war damals noch sehr überschaubar. Ich entschied mich für den Mad River Reflection 17, das Boot hat unsere Familie immer dahin gebracht wo wir hinwollten, na gut, auf Stauwasser ist er nicht der schnellste, aber im bewegten Wasser hat er eine Menge Potential, welches ich dann auch auf Gepäcktouren mit Freunden auslotete.
Dann kaufte ich mir ein Kayak von Perception, ich glaube dass es Corsica S hieß. Habe es aber schnell weiter verkauft, weil ich mittlerweile der Bruderschaft der Einarmigen Banditen beigetreten war.
Da die Bruderschaft der einarmigen Banditen nicht viele Mitglieder hatte, lernte ich auch recht schnell Jörg kennen. Auf der ersten gemeinsamen Tour fuhren 2 Tandem Canadier und Jörg und ich jeweils in einem Soloboot. Was soll ich sagen, immer wenn ich die Truppe eingeholt hatte, ging es auch schon wieder weiter. Meine Gedanken gingen immer nur um die Frage, wie macht der das denn. Ich, durchtrainiert, jeden Tag auf Baustelle als Landschaftsgärtner und der ein Musik Professor im Canoe.
Mein Ego konnte befriedigt werden, als Mitglied der Bruderschaft der einarmigen Banditen darf man Augen-Diebstahl betreiben und wenn man Glück hat richten Mitbrüder ein Auge auf einen und unterweisen den Novizen in der hohen Kunst des Paddelns. Doch der Weg ist sehr lange und man muss auch ordentlich Lehrgeld zahlen.
Um einen Schritt auf diesem Weg weiter zu kommen, habe ich mir von Wenonah den Rendezvous gekauft. Der Rendezvous ist ein für seine Länge ein recht drehfreudiges Boot und kommt auch mit höheren Wellen gut zurecht. Stauwasser oder Seen sind für ihn aber auch keine Schinderei, insofern man in gut trimmt.
Irgendwann, ich dachte nur Gutes, rief mich der Händler meines Vertrauen an und sagte mir mein neues Boot sei da. Ich sagte ich hätte doch gar keins bestellt, doch er erwiderte ich sollte zu ihm kommen, ich würde dann schon sehen. Nachdem wir einen Container mit Booten entladen hatten fuhren wir zu einem See und entluden 2 Canoes vom Autodach. Eines war der Chum von Chestnut. Liebe auf den ersten Blick und als ich im Bauch des Bootes saß wuste ich, dass soll kein anderer mehr haben, das ist mein Schatz! Der Chum von Chestnut ist der kleine Bruder des Pal und Prospector, er hat eine Länge von 15 Fuß ist ca. 81 cm am Sülrand breit. Er hat einen massigen Kielsprung und ein flaches Unterwasserschiff, wobei er weiche Übergänge in die Bootswand hat. Vermisse ich übrigens bei vielen Chestnut- Designkopien, die auf dem Markt sind. Der Chum ist einer der besten Soloboote, die ich kenne. Er ist das Boot welches ich für fast alle Einsatzzwecke verwende. Zur Zeit ist es in Reparatur und ich hoffe, dass Thomas es zum Frühjahr wieder fit bekommt. „Lieber Chum, wenn du wieder kommst weißt du, die nächsten Jahre werden noch besser, wir haben die Reife." An dich lieber Händler meines Vertrauens und Mitbruder der einarmigen Banditen, du wusstest, dass wir zusammen gehören. Danke, alles war, ist und wird gut.
Gelegenheit macht Boote. Eines schönen Tages hatte ich die Gelegenheit einen Kohlefrachter von American Traders zu paddeln und günstig zu erwerben. Leider weiß ich den Namen des Bootes nicht. Ist aber meiner Meinung ein modifizierter Prospector. Das Boot ist ca. 15,5 Fuß lang, hat aber gegen einen Prospector nur eine 33 cm hohe Seitenwand und wiegt mit Holztrimm 19 Kg, ein Traum von Boot. Auf den kleinsten Paddelschlag reagierend und auch im hohem Alter noch zu händeln. Das Boot bleibt in meiner Flotte, auch wenn es als Kohlefaserboot nicht gerade als stabil gelten kann, läßt sich dafür leicht reparieren.
Unter der Kategorie Gelegenheit macht Boote passt auch der Erwerb eines Old Town Camper, den haben überwiegend die Kinder oder Freunde benutzt. Geeignet für Anfänger und Kinder mit seiner hohen Anfangsstabilität recht sicher. Er ist nicht mehr in der Flotte vorhanden und wurde durch einen Mad River Explorer 16 ersetzt.
Da nach dem Verkauf einiger Boote ist eine Lücke in meiner Flotte entstanden, diese musste geschlossen werden. Als erstes kaufte ich, um mit meiner neuen Liebe ein adäquates Boot für Gepäcktouren zu haben, einen American Traders Atkinson Traveler, auf die Eigenschaften dieses Bootes brauche ich nicht näher ein zu gehen, da dies im Forum schon häufiger besprochen wurde.
Der letzte Neuerwerb? Für den Einsatz auf Kleinflüssen habe ich mir den Bell Yellowstone (Solo) gekauft. Er ist mit dem Wildfire sehr werwandt, nur dass er aus Royalex gefertigt ist oder war es der Flashfire, weiß ich nicht mehr genau. Der Yellowstone ist mit seinen Abmassung von LÄNGE ( cm ) : 427, BREITE ( cm ) Süllrand : 69, Maximal : 76, Wasserlinie :76, HÖHE ( cm ), Bug : 47, Mitte : 32, Heck : 42, KIELSPRUNG ( cm ), Bug : 6,4, Heck : 3,8 ein wendiges Boot, das einer eierlegenden Wollmilchsau nahe kommt. Ob Freestyle oder Kleinfluss, er macht eine gute Figur. Ich habe meinen Yellowstone mit Auftriebskörpern bestückt und baue noch einen Schenkelgurt ein. Ich bin ihn nun 1 1/2 Jahre gefahren und muß sagen ein klasse Boot.
Abschluß Auch wenn ihr nun schon ermüdend gähnt, möchte ich noch einige abschließende Worte an euch richten. Wenn man vom wilden Kanuten gebissen wurde, verschieben sich nun mal die Prioritäten im Leben und wenn man der die Bruderschaft der einarmigen Banditen anhängt im besonderen. Ich gehe bewusst auf Paddel, Starkstangen, Zelte und etc. nicht mehr ein, würde den Rahmen „zeigt her eure Boote" sprengen. Ich hoffe euch einen kleinen Abriss aus dem Leben eines verstrahlten Kanuten, der der Bruderschaft der einarmigen Banditen angehört, gegeben zu haben.
Ja, ich brauche noch ein paar Boote um glücklich zu sein.
Danke für euer Intresse.
P.S. Die aktuelle Flotte im Bild:
Foto 1 Chestnut Chum Foto 2 bis 3 Kohlefrachter von American Traders Foto 4 bis 5 American Traders Atkinson Traveler Foto 6 bis 8 Bell Yellowstone (Solo) Foto 9 Mad River Explorer 16 Mit Besatzung in Ausbildung im Synchron-Paddeln
Danke Frank, ich kann da Claus nur zustimmen, ein erfrischender, aber auch ermutigender Beitrag, der das eigene schlechte Gewissen etwas zurückdrängt. Und vor allem die Sammeltendenz, sei es bei Booten oder anderen Dingen, die du nur kurz angesprochen hast, irgendwie begründet.
Du vermittelst das Gefühl, wir sind nicht allein! Danke!
Heinz
PS.: der Chum ist wirklich ein schönes Stück und soll Solo absolut super sein, das Bild zeigt den (leider in der Zwischenzeit verschiedenen) Chum von Robin aus dem Solotripping-Forum.
PPS: Nachtrag: Nachdem ich eine Anfrage hatte, wie ein Chum verscheiden kann, hier der Bericht zu dem Ereignis (leider kommen bei mir die Bilder nicht mehr, vielleicht klappt es ja bei euch noch...).
Zitat leider kommen bei mir die Bilder nicht mehr, vielleicht klappt es ja bei euch noch...
@ Heinz: in den verwinkelten Kellergewölben meiner Festplatte habe ich ein Verzeichnis mit dem Namen "Calamities" gefunden, in das ich einige Zeit lang immer wieder Aufnahmen von Wracks, die mir im Netz begegnet sind, gespeichert habe. In Momenten tiefer Depression kann ich einige davon lange und eingehend betrachten und fühle mich danach immer gleich bedeutend besser...
Unten ist das Bild von Robins W/C-Boot nach dem fatalen Mißgeschick.
Wenn wir schon über Kanus im Modellformat sprechen, dann kann ich nicht umhin, euch meinen derzeit größten Stolz zu präsentieren: Die Kringelfiebertrophäe! Dieses Boot und das dazugehörige Paddel sind aus Bronze gegossen, und zwar von Peter Jacob-Kolbe, seineszeichens Kanufahrer und Kunstgießer.
Die weniger wichtigen Bestandteile meiner Kanusammlung sind ein Wildfire (das Allroundboot schlechthin), ein Starfire (ideal zum Einkaufen, oder um meine Tochter zum Klavierunterricht zu bringen), ein Advantage (wenn ich mal schwitzen will - oder locker vorankommen, ohne zu schwitzen), ein Twister (für kleine Menschen, oder als kleine Herausforderung), ein Ally Solo (immer dabei, für alle Fälle) und ein Finkenmeister (wenn's holprig wird), mit dem ich seit wenigen Wochen rollen kann (vorläufig aber nur unter Schwimmbadbedingungen ). Oh ja, und das schon gezeigte Birkenrindenkanu von Schleich...
die Figuren - nicht ganz so schick wie die Glaspaddler: es gab mal eine Set von Playmobil, meine habe ich dann über ebay erstanden. Fotoshooting: ja gerne bei der nächsten Altrheinrunde am Ufer, denn die Boote schwimmen zwar, dafür gehen die Paddel gleich unter...
Das Bild vom Eigenbau hatte ich noch vergessen, kommt jetzt.
..ich hatte ja ursprünglich nicht vor, zu dem thread was zu schreiben, bis am Vor-Nikolausabend am Ufer des Rheines nach einigen (Glüh-)Wein das Thema Badewannepaddeln aufkam (Dank noch an Hanno, Bernd und die anderen). Letztlich ist es ein schöner Luxus, den wir hier betreiben, und der unsägliche Werbespot mit "Mein Haus, mein Auto.." kommt mir bei solchen Beiträgen sofort in den Sinn. Wenn wir nicht vergessen, dass das Sein und/oder Wandern auf und am dem Wasser der wesentliche Punkt ist, ist das dann auch ok. Ohne eine gewissen Pragmatismus beim Material hätte ich z.B. einige der schönsten Touren überhaupt nicht durchführen können.