Habe nun erstmals Bilder von dem Lager gesehen. Immerhin besitze ich ein Helsport Finnmark und ich frage mich, wie es dem bei 3 - 5 cm Schnee ergangen wäre. Dessen Stange ist ja nicht zylindrisch, sondern hat von oben nach unten ansteigende Durchmesser. Hand auf's Herz: Das sind ja nun wirklich keine Schneemengen - nass hin oder her.
Die Brüche sehen spröde und nahezu verformungslos aus. Vermutung: Zu sehr "lightweight". Zu hohe Festigkeit/Härte des Aluminiums, zu dünnwandig, (rel.) niedrige Temperaturen und für all das trotzdem zu hohe Last - wenig Schnee hin oder her.
"Ein Werkstoff versagt nicht. Ein Werkstoff hat eine Belastbarkeit und eine Belastbarkeitsgrenze. Wenn er bricht, wurde letztere überschritten."
Ich denke es ist offensichtlich, dass da bei den Mittelstangen nachgebessert werden könnte und vielleicht ist das Resultat dieses Events eine ausreichend überzeugende Argumentation!
Ich war zwar nicht dabei, aber so wie ich das lese waren das doch alle langjährige Tipi-Profis im Camp, die wissen doch wie man so ein Zelt aufbaut. Und selbst wenn da ein Greenhorn dabei war, da standen doch genug Kenner mit Rat und Tat zur Seite...
Ich verwende für mein Tentipi Varie 9 einen gekürzten Windsurfmast, denn ich habe festgestellt, dass die einzelnen Original-Stangenteile ineinandergedrückt werden. Das könnte man vermeiden. indem man innen passende Stangenstücke zur Verbindung verwendet. Je länger diese sind, desto stabiler wird das Ganze. Meinen Ersatzmast transportiere ich halt auf dem Autodach.
Hi Pogibonsi, Tentipi ist informiert, nachzulesen in Angel's Beitrag #118 2. BlackForestWinterCamp 2016 (8). Ebenso wurde Helsport schon informiert, siehe Thoma's Beitrag #33 etwas weiter oben.
So wie ich das lese, reagieren beide Firmen schnell und unkompiziert. Wobei aber wieder zu betonen ist, dass dies kein Problem einer einzelnen Firma ist; sondern ein allgemeines Problem, vermutlich durch den (auch von uns geforderten) Leichtbau.
@Wezo: Biegt sich so ein Windsurfmast nicht zusehr? Habe da leider keine Erfahrung damit.
Ein Danke an die "Schweizer Runde" für Euer Video
LG Günter
A bad day on the water is better than any good day at work (Jerry Vandiver)
Ich hatte noch kein Problem damit. Allerdings handelt es sich um einen Anticorodalmast. Da der Druck auf den Mast von oben erfolgt, biegt er sich kaum. Damit er nicht einsinkt oder seilich wegrutscht, habe ich darunter ein ein kleines Brett mit Löchern für Häringe und einem passenden, runden Schraubdeckel, den ich mit der Öffnung nach oben auf dem Brettchen befestigt habe. Wenn man das Surfsegel für Starkwind mit einem Flaschenzug am Gabelbaum flach zieht, biegt er sich zwar, da das Zelt aber nur im Top am Mast angreift, ist das kaum möglich. bei Starkwind werden viel eher zuerst die Häringe aus dem Boden gerissen.
Servus Wezo, der Wind war ja kein Problem. Wenn ich die Beiträge richtig interpretiere (selber war ich ja nicht dort) gab es Stangenbrücke/-verbiegungen durch den (einseitigen) Druck der Schneelast auf der Zelthaut. Dadurch verbogen sich die Stangen und brachen teilweise an der schwächsten Stelle, der Verjüngung. Diese "Sollbruchstelle" fällt natürlich bei einer einteiligen Stange weg. Dafür hast du ein Transportproblem, solltest du nicht mit dem Auto bis zum Lagerplatz fahren können. Was ja speziell bei einem Winter Tipi Lager fast eher die Norm ist. Auch auf Tour im Canadier ist eine ~3 m Stange eher sperrig.
Zitat dass die einzelnen Original-Stangenteile ineinandergedrückt werden
Kannst du das näher schildern? Rutschen bei dir die Segmente über die Verjüngungsstelle durch?
LG Günter
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Zitat von GünterL im Beitrag #46Servus Wezo, ... gab es Stangenbrücke/-verbiegungen durch den (einseitigen) Druck der Schneelast auf der Zelthaut. Dadurch verbogen sich die Stangen und brachen teilweise an der schwächsten Stelle, der Verjüngung. ...
@GünterL Hallo Günter Für das Ergebnis des Bruchs zwar unerheblich, für das Verständnis und die Nutzung von Tipis aber vielleicht interessant: Ob die Last auf der Zelthaut einseitig oder rundum ist, ist für die Belastung der Stange unwichtig. Da die Stange momentenfreie Lager hat, kann auch eine einseitige Belastung der Zelthaut keine Biegekräfte einleiten. Wesentlich ist nur die Knickbelastung aus den Druckkräften.
Leite ich allerdings direkt Momente in die Stange, zum Beispiel zusätzliche Kleiderhalter an der Stange, sieht es anders aus. Dann sinkt die mögliche Belastung bis zum Versagen erheblich. Ich habe jetzt keine Lust zu rechnen, würde aber schätzen, das 5 kg Jacken an einem 15 cm langen Halter an der Stange die mögliche Belastung bis zum Knickversagen halbieren.
Knickbelastungen und Brüche sind recht tückisch, weil das komplette Versagen sich nicht so ankündigt, wie bei einem Biegebruch. Gerade steht alles noch 1A und im nächsten Moment ist alles am Boden.
Das man das Versagen der Stange bei den Herstellern durchaus mit einkalkuliert, sieht man doch schon daran, dass bei Tentipi die Aufbauhilfe-Schnur auch gleich eine Markierung für die Stangenlänge hat um im Wald entsprechenden Ersatz zu suchen.
Zitat von Andreas Schürmann im Beitrag #47 Ob die Last auf der Zelthaut einseitig oder rundum ist, ist für die Belastung der Stange unwichtig. Da die Stange momentenfreie Lager hat, kann auch eine einseitige Belastung der Zelthaut keine Biegekräfte einleiten. Wesentlich ist nur die Knickbelastung aus den Druckkräften.
Diese Aussage halte ich persönlich für inkorrekt - kann sie jedoch nicht so schön wortgewandt physikalisch richtig begründen - an der Stelle, wo sie in der Tipispitze einliegt, wirken jedoch nicht nur senkrechte Kräfte auf sie, erst recht nicht, wenn sich die Festigkeit der Stange ggf. durch Windstöße an den Abspannungen gelockert hat (sofern man immer schön alles abspannt), eine weitere Fehlerquelle in der Festigkeit der Zeltstange sehe ich auch durchaus darin, wie sicher die Stange auf dem Untergrund steht - auf Waldboden sinkt diese durchaus unter Belastung mehrere Millimeter ein, auch wenn man diese zum Aufbauzeitpunkt straff abspannte.
Interessant wäre für mich tatsächlich, ob es irgendjemanden hier im Forum gibt, der die auftretenden Kräfte messen kann (Gewichtsbelastung der Stange korrekt abgespannt, mit Schneelast, quer auftretende Zug- und Biegekräfte - - - )
Sorry Jungs, ich bin weder Mathematiker noch Statiker, deshalb tu ich mir mit Ausdrücken wie "Momentefreies Lager" etwas schwer. Ich würde jetzt darunter verstehen, dass die Zelthaut die Stange immer nur direkt nach unten belastet, egal wie die Belastung auf die Zelthaut aussieht. Da glaube ich aber, so wie Leichtgewicht, dass dem nicht so ist. Die Stangen sitzen ja alle oben in einem Korb und können deshalb nicht "frei" unter der Zelthaut hin und herrutschen. Auch haben alle Stangen, die ich kenne, in ihren Verbindern Spiel und sind bei Druck von oben dadurch ganz leicht Bogenförmig. Bildlicher Vergleich: Die Stange ist die Wirbelsäule, die Zelthaut der Einkauf. Was ist gesünder für meine Wirbelsäule, den ganzen Einkauf auf einer Seite zu tragen oder gleichmäßig auf links und rechts zu verteilen? Wo liegt mein Denkfehler?
Was mich auch interessieren würde: Gab es infolge der Stangenbrüche Löcher in den Zelthäuten? Oder durch die Schneemassen geplatzte Nähte? Die Stangen können ja im Einsatz "leicht" ersetzt werden, eine defekte Zelthaut wiegt meines Ermessens viel schwerer.
LG Günter
A bad day on the water is better than any good day at work (Jerry Vandiver)
eine Stange "leicht" zu ersetzen ist gar nicht so einfach. Wo bekommst Du in der Arktis eine 3m lange HolzStange/Baum her? Und dort wäre es ziemlich sicher bis tödlich, wenn Dir das Zelt wegen Schnee oder Sturm wegbricht. Weit hergeholt? ok, wo bekommst Du auf Spiekeroog einen 3m langen Baum mal eben geschlagen? Wird nix. Ich hatte das Problem. UNd da war nur ein wenig Wind ( ok, Stärke 11-12).
Ich beharre auf meiner Aussage, daß das Zelt/die Stange eines der Marktführer nicht unter "Normalbedingungen" (und ich meine damit 20cm Schnee, Windstärke 12, etc) brechen darf! Dafür bezahlen wir nicht ein Markenprodukt mit jahrelanger Forschung und Expertenexpertise! Und wenn der Hersteller sich auf Zusatzbelastungen durch kleine Kleiderhaken stützt und rauswindet, wo bitte ist dann die Experten und Kundenorientierung. Es hat doch jeder etwas an seiner (einzigen) Stange hängen!
Jeder der ein 14kg Zelt durch die Gegend trägt oder fährt, wird nicht bei 1 kg mehr für die stabile Stange weinen! Und selbst auf ner Pulka ist der Mehraufwand die SIcherheit wert.
Sonst kann ich auch bei Aldi oder Salewa etc (;-)) mein Zelt kaufen.
Grüße Agathos
Nature never betray the heart that loved her. (Rutstrum)
vermutlich ist "leicht" die falsche Wortwahl von mir gewesen. Ich hab mich darauf bezogen dass eine zerrissene Zelthaut wesentlich schwerer zu Reparieren ist. Das auf deinen beschriebenen Touren beides schwer wiegt ist klar.
Ich widerspreche ja deiner Aussage nicht und will auch die Hersteller gar nicht aus der Verantwortung nehmen, bin nur der Meinung, dass wir als Kunden, die immer noch leichtere Ausrüstung fordern (allein schon durch das Kaufverhalten), auch einen Teil der "Schuld" tragen. Und wo hört "Normalbedingungen" auf? Für mein Verständnis (wiederhole, ich war nicht mit auf dem Lager), wenn ich mir das Bild des gebrochenen Baumes auf Welfis Beitrag #83 2. BlackForestWinterCamp 2016 (6) ansehe, waren dass keine Normalbedingungen mehr.
Bieten die Hersteller eigentlich noch verschiedene Stangen für ihre Tipis an? Ich hab u.a. ein Bison Tinde3 das mit einer nestbaren Alustange geliefert wurde. Bison bot aber auch zugleich eine wesentlich stärkere Stahlstange dazu an.
LG Günter
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Günter du bist einfach kein richtiger Kerl, tut mir leid. Wenn mir in der Aktis die Zeltstange bricht nehme ich die Rippe eines Potwales als Ersatz, für die kaputte Zelthaut die Sehnen eines Rentieres, das Fell brauch ich ja eh und die Nadel schnitze ich aus der Gräte eines Kinglachses.Das ganze mache ich mit meinem schweizer Taschenmesser. Wo ist das Problem.
Es waren Normalbedingungen für den Schwarzwald und es waren ca. 20 cm nasser Schnee. Das Camp lag knapp an der Schneefallgrenze. Im Dorf, ca. 50m tiefer, war es schon mehr Regen als Schnee (ich war an dem Abend bei einem Banktermin und bin danach zum Camp)
Leute, ihr seid zu verkopft, sorry. Der einzige Pragmatiker hier ist Eckes mit seiner wunderbaren teleskopierbaren Gerüststange. Hätte ich ein Tipi, würde ich eine Solche bei ihm ordern und immer mitnehmen, wenn mit schwierigen Bedingungen gerechnet werden muss. Für die restlichen 90 Prozent reicht die Standardausstattung.
Wir haben hier im Schwarzwald viel Schnee (siehe Bild). Das Wochenende verbringen wir gerade in Ischgl, das fast gleich hoch wie Grafenhausen liegt. Aber selbst bei den Bergstationen in 2700m Höhe liegt nicht so viel Schnee. Ist halt so.
Viele Grüße aus dem Paznauntal Angela und Stefan
__________________________________________________ Stark und groß durch Spätzle mit Soß'
Meine ehrliche Meinung! So überraschender Schneefall und Sturm unsw.ist doch die Würze an so einer Aktion! Die beste Wahl und Lösung ist mal schnell in den Wald und eine nätürliche schön anzusehende Mittelstange zu schlagen als Zweitstange.....lasst noch ein paar Seitenäste dran da kann man prima noch Trappergedöns ranhängen unsw. Also ich hätte keine Lust noch unnötigerweisse einen Stahlspries oder dergleichen mitzuschleppen warum auch? Meine Meinung unabhängig von der Qualität der Tarpstangen / Tipihersteller PS.Über was würden wir jetzt diskutieren wenn die Aufhängungen bzw.Bänder gerissen wären? Lg Eckes
Zitat Meine ehrliche Meinung! So überraschender Schneefall und Sturm unsw.ist doch die Würze an so einer Aktion! Die beste Wahl und Lösung ist mal schnell in den Wald und eine nätürliche schön anzusehende Mittelstange zu schlagen als Zweitstange.....lasst noch ein paar Seitenäste dran da kann man prima noch Trappergedöns ranhängen unsw. Also ich hätte keine Lust noch unnötigerweisse einen Stahlspries oder dergleichen mitzuschleppen warum auch? Meine Meinung unabhängig von der Qualität der Tarpstangen / Tipihersteller PS.Über was würden wir jetzt diskutieren wenn die Aufhängungen bzw.Bänder gerissen wären? Lg Eckes
Hab mir grade mal meine 9er Tentipi Stange angesehen und folgendes überlegt:
Die Stange ist zusammengesteckt unten und oben geschlossen. Wenn man nun an einem Ende diesen "Verschlussdeckel"l entfernt, dann sollte man doch die Stange "füllen" können und zwar mit der etwas kleineren 7er Stange, und beim 7er mit der etwas kleineren 5er Stange und beim 5er wird das wohl wegen der kleinen Größe nicht nötig sein (evtl. passt aber hier die vom Olivin 2?)
Eine zweite Stange ist super zu transportieren und wenn die in der größeren Steckt, dann müsste das doch eine erhebliche Verstärkung sein, zumal dann die "Sollbruchstellen" in unterschiedlichen Höhen angeordnet wären!
Nope. Wenn du zwischen Stange 1 und Stange 2 Spiel hast, wird unter Überlast Stange 1 (die mit dem größeren Durchmesser) gebogen, bzw. wird die knicken. Stange 2 wird dann unmittelbar knicken, da sie dafür nicht ausgelegt ist.
Zum Thema "gib dir den Kick und fäll' einfach einen Baum wenn deine Stange Erektionsprobleme hat": Ich habe keine Ahnung wo ihr da gecampt habt oder wem das Gelände/der Wald gehört. Möglicherweise war das eh alles abgesprochen und ok.
Aber wir leben hier im dicht besiedelten Mitteleuropa und nicht im Yukon. Mal eben schnell einen Arm- oder fußdicken frischen Baum zu fällen, oder dies zu empfehlen, weil mein hochpreisiges High - End Tipi sich als Mogelpackung erwiesen hat, und jemand seine Gränsfors Axt unterbeschäftigt sieht, mag im Yukon durchgehen. Bei uns wird man dem Wald- oder Baumbesitzer schwerlich von der Unabdingbarkeit des Baumfällens überzeugen können, weil man sonst erfroren wäre. Leave no traces wird doch hier 10 Mal pro Jahr proklamiert. Oder bedeutet das: Am nächsten Tag bin ich eh eine Wolke, keiner wird es je erfahren?