Bin mir nicht mehr sicher, da es nicht meines ist! Wenn ich mich recht entsinne wurde etwas bei 900gr. genannt, was gefühlt auch in etwa hinkommen dürfte.
Die beiden WRC Paddel haben aktuell 620 bzw. 630 g - da kommt noch ein bißl was weg mit der Endfertigung. Immerhin. Bei der Form halt ich das für o.k. Meine ersten waren dagegen fürchterliche Klopper. Inzwischen mach ich auch mal Eichenpaddel mit 550g, Kirschbaum/Ahorn mit 430 bzw.380g, Erle mit 350g, allerdings mit schmaleren Blättern. Gruß Hans-Georg
Ich würde nicht behaupten, dass das Gewicht keine Rolle spielt, so lange man unter 1kg bleibt, doch wären mir Kriterien wie: "Catch", slicen, Griffform, Balance, zunächst wichtiger als 900g oder 800g.
Das Kriterium "gut paddelbar" erzeugt (nach meiner Erfahrung) auch immer schöne Paddel, da kann man also nichts falsch machen.
"Slicen" müßte mir noch erklärt werden, ob und wie das Paddel verwirbelt wird sich zeigen. Ausbalanciert sind sie Alle und die Griffform passt zu unseren Patschehändchen.
Habe auch eine neue Experimentierreihe gestartet, zwei Stück in Lärche, zwei Stück in Linde, Blätter, Schäfte und Griffe jeweils aus dem gleichen Holz. Dazu der Versuch so schlank wie möglich zu bauen. Ist gehörig in die Hosen gegangen - drei von vier sind beim Belastungstest alle an der gleichen Stelle zerbrochen. Übergang Blätter zum Schaft, da habe ich schlicht zu viel Material am Schaft abgenommen. Try'n'error eben, aus Schaden wird mensch klug.
Leider hat's auch eins der Zedernpaddel erwischt. Bis vor dem Fräsen der Schaftrundung alles gut, danach nicht mehr. Maserungsverlauf nicht schnurgerade - bingo - der Schaft ist über gut 2/3 seiner Länge aufgebrochen. Vielleicht hält eine Verleimung, mal sehen.
Fazit des heutigen Werkstatttages: Vier von sechs Rohlingen zerbrochen, den einen heil Gebliebenen in Linde werde ich nicht fertig stellen wegen der gleichen Schwachstelle am Übergang. Ob ich die Zedernpaddel fertig stelle wird sich zeigen wenn das Verleimte den Belastungstest aushält.
Shit happens, ist nun mal so, und besser in der Werkstatt als später im Wasser.
Zitat von Trapper im Beitrag #47Die Bedingungen deines Belastungstests würden mich da interessieren.
Ich stelle das Paddel schräg auf den Boden, eine Hand am Griff, die Andere etwa auf halber Höhe am Schaft. Dann drücke ich mal. Wenn sich das Ganze eine gute Handbreit durchbiegen lässt wird's wohl auch taugen.
Zitat von Trapper im Beitrag #47Uih,herzliches Beileid!
Danke. Meine "Trauer" hält sich in Grenzen, ich buche das unter "wieder was dazu gelernt" ab und gut ist es. Das Schöne am Tüfteln im Holz ist, wenn's mal nicht klappt, kann's noch immer verwertet werden. Hab' schon Einiges für den Ofen produziert, im Laufe der Jahre...
Zitat Danke. Meine "Trauer" hält sich in Grenzen, ich buche das unter "wieder was dazu gelernt" ab und gut ist es.
Die Einstellung gefällt mir und schafft die waren Inovationen!
Zitat Ich stelle das Paddel schräg auf den Boden, eine Hand am Griff, die Andere etwa auf halber Höhe am Schaft. Dann drücke ich mal. Wenn sich das Ganze eine gute Handbreit durchbiegen lässt wird's wohl auch taugen.
Wirklich eine Handbreit(bei mir ca. 11cm)? Ich wage zu behaupten das da auch viele "kommerzielle" Paddel versagen würden,bzw. sich gar nicht so weit durchbiegen lassen. Welche Maße haben denn deine Schäfte;wie dick ist das Blatt am Übergang!
Wenn ich mir so einige als gut anerkannte Paddel und auch meinen letzten Eigenbau ansehe, dann kommt bei so einem Test wie du, gleiter, ihn beschreibst, der wesentliche Teil der Durchbiegung nicht vom Schaft, sondern vom Blatt. Wenn deine Blätter noch nicht dünn genug waren, dann versagt die schwächste Stelle. Bei dir offensichtlich der Übergang von Schaft zu Blatt.
Bei den Paddeln mit den Ahornschäften habe ich auf 2,4 zu 2,8 ausgehobelt, liegend verbaut. Am Übergang hat es 2,8 zu 1,8. Blattstärke ausgehobelt auf 1,8.
Beim Weichholz auf 3,0 zu 2,4. Stehend verbaut. Dazu die Blatthälften auf 1,0 ausgehobelt, ergo für den Übergang viel zu viel Material am Schaft abnehmen müssen. Hab's mir eh' gedacht, dass das nicht gut gehen kann und überlegt noch Zwickel einzuleimen um diesen Bereich stärker zu machen. Wollte es dann aber doch genau wissen - jetzt weiß ich es.
Mein Patschehändchen ist um Einiges schmaler, und gut möglich, dass ich die Paddel nicht knapp 9,0 durchbiegen kann, viel wird nicht gefehlt haben. Mangels dritter Hand zum Nachmessen kann ich mich da nur auf mein Augenmaß verlassen...
@gleiter >>> "Slicen" müßte mir noch erklärt werden Meine Formulierung wäre, das Paddel im Wasser von A nach B ziehen ohne Vortrieb zu erzeugen. Dafür finden sich viele sinnvolle Einsatzmöglichkeiten, nicht nur Show und Jagd. Eine dünne Paddelkante begünstigt das "slicen".
Am Sinn des Druchbiegeversuches melde ich mal Zweifeln an. Meine Paddel die eine ähnliche Form hätten würde alle den Versuch, sie zum Beispiel 11cm durchzubiegen mit einem Bruch beantworten. Die sind nähmlich sehr steif und sollen es auch sein. American freestyle mit einem schwabel Blatt wird ja noch schwieriger. Ich habe auch lange schmale Tourenpaddel die das locker wegstecken, da muss man schon gucken welche Paddel soll wieviel Flex haben.
Eigentlich geht es um Kräfte und nicht um Durchbiegungen, warum als nicht einen Test mit einer bestimmten Kraft. Ist natürlich spannnend wie viel Kraft man ansetzen müsste.
Viele Kaufpaddel großer Hersteller zollen in ihrer Form der Möglichkeiten großer Trommelschleifmaschinen Tribut. Da lässt sich mit liebevoller Handarbeit meist mehr aus dem Holz machen. Gerade runtergeschleifen und mit dem Abrundfräser dran lang, habe ich bei billigst Importen gesehen.
Von unseren Paddeln hat keines unter 26mm beim Schaftgriff (senkrecht zum Blatt), die steifen haben 29 bis 30mm. Vergleiche sind nur sinnvoll, wenn auch die Holzsorte berücksichtigt wird.
Grüße Dich und Danke für die umfangreiche Antwort!
Zitat von Andreas Schürmann im Beitrag #52 Am Sinn des Druchbiegeversuches melde ich mal Zweifeln an. Meine Paddel die eine ähnliche Form hätten würde alle den Versuch, sie zum Beispiel 11cm durchzubiegen mit einem Bruch beantworten.
Habe da inzwischen auch meine Zweifel. Allerdings bei unseren bisherigen wenigen Paddeleinsätzen gemerkt, dass so ein kräftiger Bogenschlag ganz schön Druck auf's Paddel bringen kann - von daher meine Simulation. I.Ü, ich habe das noch mal nachgestellt, es ist keine Handbreit (meine Hand, 9 cm) um die ich ein Paddel durchbiegen kann, es ist weniger.
Zitat von Andreas Schürmann im Beitrag #52 Eigentlich geht es um Kräfte und nicht um Durchbiegungen, warum als nicht einen Test mit einer bestimmten Kraft. Ist natürlich spannnend wie viel Kraft man ansetzen müsste.
Eben, das war auch meine Überlegung zum Test.
Zitat von Andreas Schürmann im Beitrag #52 Von unseren Paddeln hat keines unter 26mm beim Schaftgriff (senkrecht zum Blatt), die steifen haben 29 bis 30mm. Vergleiche sind nur sinnvoll, wenn auch die Holzsorte berücksichtigt wird.
Wenn's beim Griff senkrecht zum Blatt 26 bis 30 mm hat - wieviel hat's dann am Übergang zu den Blättern? Und in welcher Breite arbeitest Du die Schäfte aus?
Und auch klar, dass die Holzart eine entscheidende Rolle spielt.
Danke auch für die Erklärung des Slices, an eine wenige mm starke Paddelkante muß ich mich noch heran arbeiten. Meine bisherigen Versuche sind weit entfernt von dünn.
@gleiter >>> Wenn's beim Griff senkrecht zum Blatt 26 bis 30 mm hat - wieviel hat's dann am Übergang zu den Blättern?
Für die Antwort habe ich etwas länger gebraucht, das reine Maß nützt recht wenig die Form drum herum macht erst ein gutes Paddel. Auf Fotos war das nicht gut zu erkennen, aber ich habe mal Bilder mit einer Streifenprojektion aus 30° gemacht, mit etwas Übung wird die Form da recht klar.
Das ist mal ein Sperrmüllpaddel, also ich habe es im Sperrmüll gefunden, da war es auch gar nicht so falsch eingeordnet. 24mm am Übergang vom Schaft zum Blatt.
Auch dies ein Paddel der billig Kategorie.26mm am Übergang vom Schaft zum Blatt.
Das ist nun ein richtiges Paddel vom Pied Pieper aus Hameln. 23mm am Übergang vom Schaft zum Blatt, Glasfaserbeschichtet, kein Flex.
Ein Paddel mit dem Frame Label von Hans-Georg Wagner. 25mm am Übergang vom Schaft zum Blatt. Erle, reichlich Flex und sehr leicht.
Ein Paddel das ich während eines Baukurses bei Holzstoff in Potsdam gebaut habe. 26mm am Übergang vom Schaft zum Blatt. Kirsche mittlerer Flex mittel schwer.
Das bilig Paddel lässt vorallem am Übergang vom Schaft zum Blatt eine Bearbeitung der Blattkante vermissen. Diese Klotzigkeit bestätigt sich mit Strudeln und Sprudeln, spätestens beim Slicen und Wriggen.
Wow! Super Idee, die Bilder mit Streifenprojektion zu machen. Danke!
Das hilft, die eigenen Aktivitäten kritisch zu hinterfragen, Optimierungspotentiale zu erkennen und auch ein wenig zu bestätigen, wo man auf dem richtigen Weg ist ;)
Vielen Dank für diese sehr eindrucksvollen Bilder und die Extraarbeit mit der Projektion.
Realistisch betrachtet sind meine ersten vier Paddel in der Kategorie "billig" einzuordnen, die beiden Zedernpaddel der zweiten Versuchsreihe kommen da schon eher in die Richtung "brauchbar" - auch wenn sie definitiv einen zu dünnen Schaft haben.
Werde sie dennoch fertig stellen, vielleicht schaffe ich es sogar bis zum Treffen am Faaker See.
Wo ich wohl einen guten Vergleich mit anderen Paddeln haben kann, da hast Du recht, sowas muß mensch "begreifen" können.
Unsere ersten Paddel hatten Alle einen viel zu langen Schaft, da waren wir eher suboptional beraten gewesen...
Die beiden an sich viel zu schweren Nußpaddel habe ich nun gekürzt, mal sehen wie sich das im Einsatz bewährt. Dazu werde ich auch noch ordentlich Material an Blättern und Schäften abnehmen, was bei meinen ersten Versuchen die Blattkante ist, ist beim AOC Treffen "begriffenen" Paddel die Stärke innen...
Und ich arbeite an zwei neuen Paddeln - diesmal so "Schwanzförmige" in Linde. Mit passender Schaftlänge.
Dazu eine Frage: Die Blätter habe ich auf eine Breite mit 12 cm und eine Länge mit 70 cm konzipiert - gut oder eher nicht?
Abmessungen habe ich aus dem Netz gezogen, Vergleich mit Einigen zum Verkauf angebotenen.
12 cm breit, 70 cm lang entspricht recht genau meinen letzten beiden Eigenbauten. Das dürfte eine recht gute Basis für eigene Versuche sein. Schmaler als 12 cm würde ich nach aktuellem Stand allerdings nicht versuchen.
Vor Allem bei der Breite bin ich ein wenig unsicher - da hat es nach den Netz-Funden schon eine recht große Differenz zwischen gefühlt viel zu breit und verdammt schmal, 12 cm sind da schon recht schmal, schaut aber auch sehr gut aus...