Nach der vernichtenden Kritik an meinen ersten Paddeln für's Grobe habe ich zwei Neue gebaut. Und heute ausgiebig getestet. Selbst uns, mit so wenig Erfahrung, ist der Unterschied deutlich aufgefallen. Die Paddel liegen gut in der Hand, das paddeln macht Freude. Dank stärker ausgearbeitetem Blattende erste Kontakte mit Fremdkörpern unbeschadet überstanden. Blätter Kirsche, Schäfte und Griffe Linde. Bißl Flex in Schaft und Blatt. Per Stück um die 65 Deka.
Zitat von Jörg Wagner im Beitrag #77... daß der Flex sich nicht auf das Blatt beschränken sollte, meine Lieblingpaddel sind alle eher durtchgängig elastisch, und das macht auch Sinn. Jörg Wagner
Hat mir keine Ruhe gelassen, also auch parallel zwei Neue für's tiefe Wasser gebaut. Blatt nicht so extrem dünn wie bei den beiden Zedernpaddeln, zum Blattende aber schon recht dünn. Flex über gut zwei Drittel des Blattes und im gesamten Schaft. Am Wasser selbst haben wir das dann nicht bemerkt, aber nach gut fünf Stunden paddeln gab's wenigstens keine schmerzenden Schultern. Linde massiv, per Stück um die 50 Deka.
Bedingungen waren zum Teil recht heftig - starker Wind und guter Wellengang. Mitunter mußten wir beide auf einer Seite paddeln um die Richtung halten zu können, und gegen den Wind hat's uns beim Ausfahren aus dem Wasser die Paddel förmlich weg gedrückt. Da wäre dann dieser Schlag wo das Paddel im Wasser bleibt angesagt gewesen, werden wir auch noch lernen.
Und, dass selbst zwei kleine Packsäcke im Canoe Gold wert sind, Stichwort Trimm. Schön langsam kapieren wir's, macht immer mehr Spaß.
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Ich bin an Sipo oder Mahagoni gekommen. Was es genau ist, ist noch nicht ganz klar. Gibt es zu dem Holz schon Paddelbauerfahrungen? Lohnt sich ein Versuch?
Läßt sich gut bearbeiten, neigt allerdings zum Reissen beim Bearbeiten. Für "Draussen" ist's auch gut geeignet, zwei meiner Fahrräder haben Mahagonigriffe, schon seit über 30 Jahren, sehen noch immer gut aus.
Eine Frage möchte ich auch noch nachschieben: Habe jetzt mal die Blattgrößen recht genau vermessen (also nicht nur Länge mal Breite, sondern mittels Raster auch die Rundungen berücksichtigen können).
Mahagoni ist mehr als Oberbegriff zu verstehen, Größenordnung fast so wie Nadelholz. Die Eigenschaften der Hölzer die mir schon als Mahagoni genannt wurden, waren doch sehr unterschiedlich.
Insbesondere bei Fenstern wurde eine zeitlang fast jedes braune Tropenholz als Mahagoni bezeichnet. Einfach probieren ob es geht. Falls du schleifst, würde ich dringend zu einem vernünftigen Atemschutz raten, einige Hölzer die als Mahagoni laufen verursachen echt gefährlichen Staub. Es gibt sogar Leute die zum tragen von Staubschutzanzügen beim schleifen raten.
Danke für eure Antworten und speziell die Warnung.
Ich bin inzwischen dazu übergegangen möglichst wenig zu schleifen und möglichst viel schneidend zu bearbeiten. Meine Sammlung an Hobeln wächst zunehmend inklusive Eigenbauten. Schleifen werde ich dann wohl eher draußen und mit entsprechenden Schutzeinrichtungen.
Ein gekauftes, das ich mir als erstes Holzpaddel überhaupt zulegte und das wohl ansatzweise in die Kategorie passt, hat ein Blatt von 18cm Breite, 54 cm Länge. Danach folgte ein Eigenbau, der aber wesentlich runder ausgefallen ist mit 17,5 / 59 und zuletzt ein weiterer Eigenbau mit 18,5 /54.
Letztlich muss es dir (oder der Person, für die du es baust) gefallen. Dann ist es richtig.
Wenn wir über das Paddel von dir sprechen, das ich auch am Faaker See in der Hand hatte, dann meine ich mich zu erinnern, dass ich wohl den Übergang vom Blatt zum Schaft dünner gemacht hätte. Da dürfte noch etwas überflüssiges Gewicht stecken.
Zitat von Lasse Lachen im Beitrag #128 Wenn wir über das Paddel von dir sprechen, das ich auch am Faaker See in der Hand hatte, dann meine ich mich zu erinnern, dass ich wohl den Übergang vom Blatt zum Schaft dünner gemacht hätte. Da dürfte noch etwas überflüssiges Gewicht stecken.
Genau diese Beiden (ich baue immer zwei weitgehend Gleiche). Würde sie sehr gerne um gute 12 Deka erleichtern um wenigstens auf knapp unter einen halben Kilo pro Stück zu kommen. Glaube aber kaum, dass das alleine durch das Bearbeiten des Überganges erreicht werden kann.
Und ja, schon klar. Es kann nicht das EINE Whitewater geben, aber es wird wohl Sinn machen warum gar so verschiedene Blattgrößen erhältlich sind. Da würde mich eben interessieren welche Größe für welchen Einsatzzweck gedacht ist.
Unter 500 g ist je nach Paddelform und Holz schon eine Ansage.
Wären das meine Paddel, dann würde ich vermutlich da, wo es noch recht offensichtlich ist (Blatt-Schaft-Übergang), erstmal etwas abnehmen. Danach ausprobieren. Wenn die Paddel jetzt bei knapp über 600 g liegen, dann bist du doch nicht grundsätzlich falsch unterweg. Wie von Andreas Schürmann eine Seite vorher schon mal angeführt, würde auch ich nicht unbedingt Material wegnehmen, nur um möglichst leicht zu werden.
Mir wären Ausgewogenheit, gutes Handling, Stabilität und so eine Art "gefällt mir" wichtiger, als eine möglichst kleine Zahl auf der Waage.