Moin, mit gemischten Gefühlen und ohne Trockenanzug haben Jens und ich nachdem Pascal mit mir das provisorische Segel auf der prima funktionierenden Singer genäht hatte den Dampfer probegesegelt und den Punkt für die Schwerter festgelegt. Schweineschnell ist das Kanu, wendig und deutlich stabiler im Wasser als zuvor. Bei 2-3 Bf ohne Zuladung am Wind ideale Lage. Bin happy. Heute Multiplexsperrholz gekauft, teuer. Morgen kommen die Aluwinkel und am Wochenende werden die Schwerter lackiert, dann fehlt zwar noch eine brauchbare Pinne aber er ist dann reisefertig um zum Holzcanadiertreffen zu kommen.Lack und Farbe bekommt der Rumpf später. Noch ein paar Bilder für das Vorstellungsvermögen.
Moin Jürgen, sieht vielversprechend aus. Dann können wir den HKT workshop "Canadiersegeln in Theorie und Praxis" ja gut bestücken. Wind ist angesagt, mit Chance sogar halber Wind also guter Hin-und Herkurs. Viele Grüße doccok
Info für die "Holzwürmer" unter uns: 6. Holzkanadiertreffen 19.6. – 21.6.2015 DAS ORIGINAL in Ritterhude. Infos siehe hier im Forum im eigenen thread.
Moin doocok, Albert hat mich gerade darüber aufgeklärt dass das Holzcanadiertreffen am nächsten Wochenende bereits Geschichte ist. Mich hat´s fast vom Stuhl gehauen, mir ist irgendwie eine Woche verloren gegangen. Meine Frau macht fest geplant Regattabegleitung auf der Förde, für die beiden Jüngsten organisiere ich nun Papaersatz für ihren Schwimmwettkampf am Wochenende. Die Schwerter bestehen noch aus einer großen Multiplexplatte im Rohzustand und ich denke dass ich statt des Segelkanu´s den Yellowstone mit bringe oder fehlt ein Tandempartner für die Ausfahrt? Ich komme das erste mal allein. LG Jürgen
das sieht wirklich gut aus! Ja, beim Segeln kommt es auf genug Kielsprung an. Ich bin auf die Schwerter gespannt. Eine Idee: das Luggersegel profitiert fast immer von einem kräftigen, übersetzten Baumniederholer.
Zwei Schwerter oder eines? Für mich eine Frage wie zwischen Doppeldecker und modernem Jet. Also für mich lieber eines:
Moin Axel, einerseits richtig mit dem zweiten Schwert, erst gibt's auch nur das, am Ende bleibt nach dem Testen vielleicht das zweite fürs dritte Segelkanu oder als Brotschieber übrig. Ich stehe ja etwas mehr auf Doppeldecker und weniger auf Sport nur weiß ich wie schwer es ist in Kehrteminde mit nur einem Schwert bei der geringen Höhefähigkeit rein zu kreuzen andererseits ist es auch eine Frage wie aufrecht segelt der Dampfer später vielleicht entscheidet es das am Ende ob 1 oder 2 und ich mach mir nur unnötige Gedanken. Richtig schick dein neues Fluggerät, wieso hast du das Solway Rigg nicht mehr drauf?
Recht hast du. Nur Versuch macht kluch, und dein Segler hat ja andere Anforderungen als meiner. Ich bin gespannt auf neue Bilder!
Ich experimentiere hier mit 3 Segeln und habe Ideen für ein viertes. Das Bufflehead 5,2 qm ist das aerodynamischste, für die nächste Regatta. Das Solway Dory 44 sqm Bermuda-Segel hat den Vorteil, dass es um den Mast gerefft werden kann. Und ein Iain Oughtred Mac Gregor Luggersegel (mit 2 Reffs) ist die billigste Variante, Segel und Rigg kann man sich selber nähen und bauen. Ein kleineres 3 qm Luggersegel wäre eine Idee für Starkwindreviere wie bei euch... ein bisschen grösseres hast du ja auch drauf. Ziehst du noch eine Reffreihe ein?
Moin, er segelt so wie ich mir das vorgestellt habe. War einmal ohne Beschläge unterwegs, hab die Schot aus der Hand gefahren und mit Band gesteuert, war anstrengend bei einer guten 3, war schneller als die anderen nur Bremsen hat nicht funktioniert und das trotz eines balancierten Luggers was auf einer Seite spürbar weniger bringt aber dafür auch nicht steigt. Danach ein Endspurt und entspanntes Segeln bei leider recht wenig Wind. Jetzt geht es fast jeden Tag zum Testen und zwischendurch wird die Innenausstattung weiter gebaut. Etwas später versuche ich es dann noch mit einem unbalancierten Luggersegel was evtl. wegen des besseren Stands auf beiden Seiten andere Vorteile hat, dazu benötige ich dann einen Niederholer. LG Jürgen
Moin, kein Wind also hier zum nach Bauen ein paar Bilder vom Basteln. Leder um Mast und Rah genäht, die alte Ducht fliegend für die Schot wieder verwendet, Klemme und Führung zum Segel durch setzen oder Bauch machen angebracht, Seewasserschutz zum zweiten mal nachdem die ersten Messingschrauben zu rosten anfingen diesmal dank Brille mit echten Messingschrauben neu befestigt.
Moin, Lej hat mir beim Packen geholfen, kann nicht mit, Schule. Mittwoch Abend um halb sieben bin ich pünktlich aus der Innenförde zur ersten richtigen Testfahrt raus, alles Gerödel für Übernachtung etc. dabei. Ausreichend moderater Wind der gegen das Dunkel werden abnimmt. Irgend wann überholt mich die Stena Line, linker Hand mache ich ein letztes entferntes Bild der beleuchteten EX-Deutschland (Traumschiff). Nach der Reederei-Pleite geht es jetzt als Schul- oder Studienschiff auf Reisen, nach der Umrüstung auf der Lindenau-Werft. Es wird dunkel, ich habe noch keine Beleuchtung und muss mich entscheiden ob ich in Laboe oder Falckenstein auf den Strand gehe. Nachdem bei letztgenanntem wilde Feuerkreise zu entdecken sind bin ich neugierig und steuere Falckenstein an. Ein Gauklerpäärchen macht da Bilder mit Fotografen für seine Homepage. Den noch namenlosen Canadier habe ich schnell auf dem Sand, das Tarp steht sicher mit meinen Sandheringen gegen den Nordwind, ich habe mich für das große Entschieden da ich noch keinen Lukendeckel für das Kajakloch habe. Abendessen, Charly abfüttern und dann verschwinden wir schnell im Kanu.
Gefällt mir kein Zelt abbauen zu müssen, nachdem Charly Seeadler, Brachvogel, Gänse und Enten im Umkreis verjagt hat geht´s aufs Wasser. Nur mit Mühe kann ich mich gegen den auf Ost drehenden Wind mit dem Optisegel frei machen, für den AB ist es weit raus zu flach und dann brauche ich ihn auch nicht mehr. Der Wind soll 3 sein mausert sich schnell zur 5 und als ich Bülk passiere ist jede zweite Welle weiß, schräg gegen eine 6 raus funktioniert problemlos ist aber Aktion. Als mir ein 25er Jollenkreuzer mit Volldampf entgegen kommt wird mir erst klar was los ist. Der Wind hat auf Ost verholt und kommt mit einer 1,5m hohen lang anlaufenden Welle die sich hier im verhältnismäßig flachen Wasser steil macht. Charly knurrt als er den ersten Eimer drüber bekommt, er kann nicht ausweichen, ich habe so viel Gewicht als möglich in den Bug getrimmt und ihm fehlt der Schutz von oben. Geht nicht, Kursänderung zurück in die Förde und fast quer zur Welle nach Laboe auf die andere Seite um unter weniger Welle und Windschutz zu kommen. Bei der Wende wars dann schon etwas fickeliensch trocken rum zu kommen. Der Dampfer ist wie ein Pfeil aus dem Wellental raus und es gab einen kurzen Freiflug. Er steckt das einfach weg, ich kann nicht reffen, segle am Wind schiebe gut Lage, alles trotzdem stabil auch wenn bei jeder Welle das Kanu gefühlt mehr in der Luft als im Wasser ist. Mit dem Weiten und mehr Sprung rein bringen hat Jens einen Volltreffer gelandet. Jollen, auch größere sind nirgend wo mehr zu sehen. Eine Yacht motort dicht vorbei, das Optisegelzeichen hat sie wohl irritiert, mein Rumpf ist in den Wellen auch schlecht zu erkennen. Ist ein schönes Stück wieder rein, langsam kommt das Marineehrenmal näher, der Rettungskreuzer ist aus der Ferne zu erkennen, macht ein gutes Gefühl. Unter Segel geht es in den Haupthafen unterm Bug des Rettungskreuzers durch, der Vormann steht am Bug grüßt und lacht, hatten mich scheinbar ein paar da draußen beobachtet, das Optizeichen irritiert doch mehr als vermutet. Durchsegeln bis an den Hafenplatz und Beine vertreten, Charly schüttelt sich das Wasser aus dem Pelz und begrüßt die Zuschauer. Ins Hafenbüro und bescheid gesagt dass ich ein bisschen zum Trocknen bleibe, kein Problem. Segler kommen und betrachten das Gefährt. Erst mal den Golfrasen über den Zaun zum abtropfen, bei dem Wind und der Sonne geht das zügig, das Wasser mühsam mit Ösbecher und Schwamm raus, die Tonnen und Packsäcke an Land.Die Seiten vom zweiten Band der Trilogie A.E.Johanns sind das Einzige aus Papier was nass geworden ist und gegen den Wind hochkannt gestellt auch wieder irgend wann trocken geweht sein wird. Hund abfüttern , selber essen und Kaffee kochen. Herrlicher Sonnenschein dann ein Gespräch mit dem Skipper vom Jollenkreuzer, er war auch nicht mehr in der Lage zu reffen froh dass alles gut ging. Er kam von Schleimünde wo ich gerne hin wäre. Wird nichts, der Wetterbericht ändert sich rasant und morgen gibt's über 20 Knoten. Der Dampfer hat die Feuertaufe mit Bravour bestanden, am Abend will ich zurück in die Förde um dann wenn Lej frei hat mit ihm am Samstag noch mal raus zu segeln zum Fischen und evtl. noch mal eine Nacht irgend wo am Strand zu verbringen. Wir können ohne Probleme hintereinander im Kanu schlafen, Platz genug. Trotz meiner schon 2 Tage dauernden Migräne ist es eine flotte entspannende Rückreise mit gutem Wind. Um 19 Uhr erst aufgebrochen bin ich froh ohne Positionsbeleuchtung schnell genug und unbemerkt an der Hafenpolizei im Dunkeln vorbei zu kommen und unweit davon am Vereinssteg an zu legen.......
Gruß Jürgen
PS: Charly ist auf dem Rückweg abends wegen einer blöden Ente natürlich wieder über Bord gesprungen aber diesmal auch zurück gekommen. Er scheint mittlerweile zu wissen wann er sich das Baden gehen leisten kann und wann nicht.
Moin, es wird kälter, das gröbere Testsegeln ist erst mal beendet. Mal sehen wie das Wetter in den nächsten Tagen wird, wird es spürbar kälter lohnt es sich noch mal etwas zu segeln um ein paar Dorsche oder Meerforellen zu schleppen, die Makrelen werden rarer werden. In die Werft um zu lackieren, am Unterboden das Kupferpulver mit Epoxy auf zu bringen und die richtigen Beschläge für die Persenning zum Übernachten auf dem Wasser ein zu lassen geht noch nicht, da Jens ein Paar historische Fischtransporter vom Ostufer der Förde nach alten Vorgaben neu baut. Früher waren es Einbaumkanus bis man im 19 Jahrhundert anfing die Enden aus Eichenplanken her zu stellen um noch einen Zeitraum weiter dann die Kanus komplett aus Planken zu machen und mit zwei Sprietriggs zu besegeln.
Ich muss Zeit so lange für andere Bereiche der Reisevorbereitung auf bringen, Foto- und Filmknipse besorgen, neuer Schlafsack muss her, Karten sind immer noch nicht da, zur Vorsicht habe ich mir Oblastatlanten dazu bestellt, richtige russische Binnenschifffahrtswasserstraßenkarten wären mir trotzdem lieber. Der Grenzübertritt auf dem Wasserweg nach Russland schreibt zwingend Sprechfunkanmeldung vor, ein scheinbar nur schwer lösbares Problem. Da die Zeit sowieso nicht reicht um von Kiel aus zu starten, bin ich auf der Suche nach einer machbaren Möglichkeit den Segelcanadier mit der Fähre oder dem Frachtschiff näher an St.Petersburg heran zu bringen. Kiel -St.Petersburg wären zusätzliche gut 2000km, St.Petersburg-Kaspisches Meer sind bald 4000km und Kalmükkien würde ich gerne am Ende der zweiten Visazeit (3 Monate) erreichen. Nach der ersten Visazeit muss ich Nishni Novgorod unbedingt schaffen weil ich dort einen festen Winterlagerplatz habe und die Möglichkeit, mit dem Bus unproblematisch und günstig direkt Hamburg zu erreichen. Vielleicht ist es auch an der Zeit ein paar Worte Russisch zu lernen obwohl das eine m. M. n. schwer zu lernende Sprache ist, dazu noch mit diesen chaotischen Buchstaben. Bei der letzten Paddelei auf der Oka bin ich auch mit Deutsch und Englisch in der Pampa klar gekommen, das war aber auch deutlich kürzer, egal wird sich was entwickeln.
Moin, auch wenn bis auf das Leichtwettersegel, das neue Paddel und die Kuchenbude alles fertig vorbereitet und erprobt ist, war es fürs Erste erst mal alles umsonst. Tour abgeblasen und verschoben auf Mai 2017. Mit etwas hängenden Ohren und gedämpfter Stimmung versuche ich hier während der AHB in der Rehaklinik mit Blick auf die momentan etwas stürmische Ostsee zu lernen meine Knochen halbwegs brauchbar in der richtigen Reihenfolge auf den Boden zu bringen und in einem Jahr sollte ich zu großen Teilen wieder okay sein. Hier ist jetzt erst mal Pause bis es weiter geht. Jürgen
entschuldigt bitte, hab seit dem letzten Post wegen Frust keine Lust mehr gehabt hier rein zu sehen. Mittlerweile bin ich besser davor als mir prognostiziert wurde. An meinem Geburtstag Bandscheibenvorfall mit schneller OP weil mir nichts mehr weh getan hat und ich aber sonst auch nix mehr abwärts gespürt habe. Alles besser gelaufen als erwartet, nach der Reha noch nicht optimal aber um auf dem Bau weiter zu machen, dafür reicht es schon, Paddeln fällt leider noch etwas schwer besonders bei Kälte und unsicher fühle ich mich dabei..
dass Du Dich noch unsicher fühlst, ist doch normal! Nachdem, was ich da so von Dir gelesen habe, ist das doch aber noch das kleinere Übel und lässt hoffen!
Ich wünsche Dir weiterhin eine gute Besserung und viel Geduld.
Geduld wirst du brauchen. Nach dem Bandscheibenvorfall ist es normal, dass Paddeln erst wieder in kleine Etappen geht. Ja, mit etwas Glück bist du im Mai 2017 fit für die grosse Tour. Ich drücke dir die Daumen!