Hallo Leute, wir berichten diesmal von einer Flussfahrt auf Tara und Drina in Montenegro und Bosnien. Nach den diesjährigen Highlights Ardèche, Tagliamento, dem Torneälv und anderen lappländischen Flüssen, sollte die Tara der krönende Abschluss des Paddeljahres 2013 werden.
Die Tara-Schlucht hat eine Länge von 78 Kilometern und eine Tiefe von über 1300 Metern. Sie ist damit die längste und tiefste Schlucht Europas. Sie gehört neben der Colorado-Schlucht in den USA und einigen asiatischen Schluchten zu den größten der Welt. Viele Details zur Tara findet ihr im Faltboot-Wiki.
Die Tara wurde bereits in den 30er Jahren von Paddelpionieren wie Walter Frentz und Franz von Alber in Faltbooten befahren. Das haben wir auch vor. Unser Ally Tour 16.5 ist ein Faltcanadier modernerer Bauart, passt zusammengelegt auch ins kleinste Auto, und schluckt aufgebaut viel mehr Gepäck als die Wildwasser-Faltkajaks der 30er Jahre. Wir wollen nun nicht nur die 2 Tage auf der Tara paddeln, sondern direkt anschließend auf der Drina, jetzt in Bosnien, weiter bis Goražde. Denn bei einer so langen Anfahrt, immerhin 1500 km, wollen wir einfach ein bischen länger auf dem Wasser bleiben.
D und CZ sind auf Autobahn schnell durchquert. Ab SK lassen wir uns auf Landstraßen ein und sparen uns die Maut, auch in HU und HR. Während HR noch recht europäisch ausschaut (das Land ist seit 1. Juli 2013 Vollmitglied der EU), wird es in Bosnien zunehmend balkanisch. Am Ende des dritten Tages kommen wir in Montenegro an.
Tags darauf erkunden wir die Tara: Đurđevića Tara, die berühmte Brücke über die Schlucht, unsere geplante Einsatzstelle 'Splavište', die Teufelsklamm (Đavolje lazi) und fahren bis kurz vor Mojkovac, wo wir in der hier breiten Tara-Schotteraue einen schönen Lagerplatz finden.
An diesem Tag führt die Tara kristallklares, türkisblau schimmerndes, aber extrem wenig Wasser, also eigentlich so, wie es nach einem langen trockenen Sommer in karstiger Landschaft am Mittelmeer zu erwarten ist. Meine schlimmsten Befürchtungen bestätigen sich. Nach allem, was von der Brücke aus zu sehen ist, scheint eine Befahrung im vollbeladenen Reise-Ally kaum möglich zu sein, zumindest aber mit vielerlei Ungemach verbunden wie Umtragen oder Treideln an zu flachen Stellen.
Zum Glück habe ich noch ein As im Ärmel, den Wetterbericht. Der sagt für Mitteleuropa schönstes sonniges Herbstwetter voraus. Für Montenegro jedoch wird tagelanger intensiver Regen angekündigt (so dass ich kurz vor Abfahrt noch überlegt hatte, woanders hinzufahren - wer fährt schon wissentlich ins schlechte Wetter, wenn er die Wahl hat). Und so kommt es dann auch. Am Abend des 29. September zieht es sich zu, Regen und Gewitter ziehen die Nacht über uns hinweg. Am Morgen ermöglicht uns eine Regenpause den Abbau des Zeltes. Wir ziehen um in den Nationalpark Biogradska Gora. Dort können wir unterm offenen Dach Künzeln und Frühstücken. Anschließend wandern wir in strömendem Regen zum ersten und einzigen Aussichtsturm Montenegros. Von hier aus sollen die urwaldartigen Teile des Nationalparks sichtbar sein. Der Regen wird immer stärker. Das Wasser fließt in Strömen die Wege und Hänge herunter. Als wir abends, ziemlich durchgeweicht, den Nationalpark verlassen, hat die Tara im Durchfluss bereits ordentlich zugelegt. Braune Schlammfluten wälzen sich den Fluss hinab.
Am nächsten Tag sind immer noch Regenfälle angekündigt und wir machen einen Ausflug über das Durmitor-Gebirge zum Piva-Kloster.
Die gesamte Regensumme beträgt im Einzugsgebiet der Tara vom 30.9.-2.10.2013 flächendeckend 50 bis 110 mm (Karte). Wobei die 50 mm für den Unterlauf, die 110 mm für die Quellregionen nahe der albanischen Grenze gelten. Das war also ein wirklich ergiebiger Regen! (In Podgorica, der Hauptstadt Montenegros, wurden sogar 189 mm gemessen! Wobei, wenn ich das richtig checke, dann scheinen die Regenmesser nur in den großen Orten zu stehen, zumeist also in Tallagen und nicht auch auf den Bergen. Das heißt, dass es im Schnitt wohl doch noch mehr geregnet hat, als hier dargestellt, da die meisten Orte in Tälern liegen und es am Berg oft etwas mehr regnet.)
Am 2. Oktober aber ist es endlich so weit: wir starten auf die Tara. Der Nationalpark-Ranger an der Einsatzstelle 'Splavište' berechnet uns für den 2er und 2 Aufenthaltstage 90€ Gebühr. Dann geht es los. Das Wasser ist nicht mehr braun wie noch am Vortag, sondern bereits grau-grün. Aber es ist immer noch mehr als genug. Grundberührungen bleiben so die absolute Ausnahme.
Die ersten Meter gehen flott voran. Von links strömen die Wassermassen der Ljutica, des 'kürzesten Flusses Europas' in die Tara. Er enspringt 150 m oberhalb in einer extrem starken Karstquelle. Dann kommt schon die Brücke Đurđevića Tara in Sicht (Foto 1). Unter der Brücke beginnt eine Serie von 5 Stromschnellen, die Trešnjički bukovi. Tja, und an der letzten dieser Schnellen passiert es bereits: eine hohe Welle haut uns um. Unser erster gemeinsamer Schwimmer überhaupt! Ich halte das Paddel fest, schnappe mir das verkehrtherum auf dem Wasser liegende Boot und sehe die halbvolle Bierflasche abtreiben. Nach einem kurzen Sprint ist sie wieder mein und es geht an Land. Schwimmstrecke insgesamt 150 m in 2 Minuten. Andrea schafft es 90 m weiter unten an Land, noch vor der nächsten Schnelle.
Aber das Schicksal meint es gut mit uns: bis auf 2 verlorene Putzlappen sind keine Verluste zu beklagen. Ich leere das Boot soweit als möglich aus und drehe es wieder um, alles mitsamt dem Gepäck drin. Dann paddle ich runter zu Andrea, hier ist auch alles heile. Später sehe ich, dass wir direkt unterhalb des Manastir Svetog Arhanđela Mihajla angelandet sind. Da liegt der Verdacht nahe, dass der Erzengel Michael seine schützende Hand über uns gehalten hat.
Kurze Zeit später geht es weiter, wir gesamtfeucht, aber nicht frierend. Das Tagesziel Radovan Luka liegt noch 19 km voraus. Auch die nächsten Stromschnellen spülen viel Wasser übers Boot.
Als wir Radovan Luka erreichen, regnet es doch wieder. Aber zumindest wartet hier eine trockene warme Unterkunft auf uns. Wir werden bereits erwartet. Drei Mitarbeiter des Nationalparks halten die Anlage in Ordnung und kümmern sich um unser Wohl. Kamp Radovan Luka verfügt über ein dutzend Zimmer und eine große Zeltwiese. Wir sind heute die einzigen Gäste und können uns überall ausbreiten, um die Sachen zu trocknen. Strom gibt es nicht, dafür hätte man extra den Generator anschmeißen müssen. Damit bleibt auch das Duschwasser kalt. Ein Gastraum wird geheizt. Auch hier können wir Sachen trocknen. Eigentlich wollen die drei uns jetzt rundumversorgen mit Getränken und Speisen, aber nachdem wir ein, zwei Żubrówka-Runden kreisen lassen, haben sie die Förmlichkeiten aufgegeben und wir können tun und lassen, was wir wollen. Auch wenn das Schild bei der Ankunft unmissverständlich darauf hinweist, dass es strikt verboten sei, eigenes Essen und Getränke mitzubringen, stören sich die Angestellten nicht mehr an unserem selbstgemachten.
3. Oktober: Endlich bricht die Sonne durch und verlässt uns auch später nicht mehr bis zur Ankunft in Goražde. Der Wasserstand ist wieder einige cm gefallen, das Wasser ein Stück klarer geworden. Heute liegen 36 km vor uns. Die ersten 22 km weisen nur relativ wenige Stromschnellen auf (17 Stromschnellen, nur wenige fette). Die Schlucht erreicht jetzt ihre größten Tiefen, man schaut in der Regel 1000 Höhenmeter nach oben auf die Kämme, maximal 1100 m, offiziell bis zu 1300 m. Grandiose Ausblicke, perfektes Wetter.
Die ersten Stromschnellen will sich Andrea meist vorher anschauen. An den Tepački bukovi, 3.5 km unterhalb von Radovan Luka, lohnt sich dieser Stopp auf jeden Fall. Ohne Besichtigung hätten wir wahrscheinlich versucht, uns etwas an den höchsten Wellen vorbeizumogeln, aber das wäre schief gegangen. Da muss man eine genaue Linie treffen, um nicht an großen, dennoch von oben schwer erkennbaren Steinen zertrümmert zu werden (die Umgebung zeigen die Fotos 15 und 16).
Vorbei geht es an zwei zerfallenen Hängebrücken, und der Sige Bailovica, der schönsten Quelle an der Tara (Fotos 19, 20 und 21). Hier badeten schon Walter Frentz und Franz von Alber während ihrer Faltbootfahrten in den 30er Jahren. Zur Zeit strömt relativ wenig Wasser die Moosflächen hinunter. Und gebadet hatten wir bereits gestern genug.
Kurz darauf wird der Fluss zum Grenzfluss. Das rechte Ufer ist jetzt bosnisch.
Hat man die beiden gegenüberliegenden Kamps Encijan (BIH) und Brštanovica (MNE) passiert, wird es spannend. Erste große Stromschnellen sind die Brstanovički bukovi. Die haben wir uns vom bosnischen Ufer aus angeschaut. Es geht in 3 Stufen abwärts, wobei die ersten beiden einfach zu fahren sind (Foto 3). Die dritte Stufe macht 3 große Wellen, die von uns mittig genommen werden mussten (Foto 4). Affenzahn ... Überlegungen, hier Umzutragen, wurden zum Glück verworfen. Die Umtragewege sind schlecht zu gehen und die Zeit bis zum Sonnenuntergang saß uns im Nacken. Es waren noch 13 km bis nach Šćepan Polje. (Jetzt schlussmachen und hoch zu den gerade passierten Kamps wäre auch anstrengend gewesen, zumal Andrea vorne auch heute wieder sehr nass geworden ist und in einer Hütte übernachten wollte, und es sehr unsicher war, an den Kamps hier jemanden anzutreffen). Die jetzt folgenden 13 Kilometer haben es in sich. Eine fette Stromschnelle folgt auf die andere. Insgesamt 22 Stromschnellen, alle benamt (nur die großen Stromschnellen tragen auf unserer Tara-Karte Namen). Besichtigt haben wir keine mehr, dazu war es schon zu spät. Die meisten haben wir jetzt mittig im Hauptzug genommen, um die Wahrscheinlichkeit, mit schlecht sichtbaren Unterwasserhindernissen zu kollidieren, zu minimieren. Zweimal wurden wir von den wuchtigen Wellen fast umgeworfen.
Ein schönes Zitat von Walter Frentz bezieht sich genau auf diese Teilstrecke: "Ahnungslos bestiegen wir am nächsten Morgen die Boote und freuten uns immer noch der Schönheiten, die wir in der Schlucht erlebt hatten, da ließ uns ein schwerer Schwall aufhorchen. Rums - haut mein Boot auf einen Felsen, Donnerwetter, so viel Wasser hatte ich doch nicht übergenommen - raus, das Boot umgedreht - also doch: ein 15 cm langer Riss in meiner Bootshaut war das erste Opfer, das die Tara forderte. Schwall auf Schwall folgte nun, hervorgerufen einmal durch große Felsbrocken, dann wieder durch festgeklemmte Baumstämme. Oft mussten wir große Strecken, soweit es das Ufer zuließ, vorauslaufen und eine Durchfahrt suchen. Wenn man dann aber die Strecke mit dem Boot fuhr, so erkannte man den Felsen, den man 'rechts umfahren' wollte und 'die Rolle, die nach links dreht', nicht mehr. Alle Nerven wurden angespannt und alle Paddelkünste angewandt, um den Weg durch die dahinbrausenden Wasser zu finden. Oftmals sah man weite Strecken voraus nichts als Felsen und weiße Gischt, wusste nicht, was dort hinter der Biegung noch kommen würde. Gefällestufen bis zu 2 m waren keine Seltenheit, und da hat's uns denn auch alle erwischt, unsere Boote schwammen kieloben. Bis auf Walter, den alten Wildwasserkenner - er gab aber immerhin doch zu, dass es wohl eines der schwersten Wildwasser gewesen ist, das er bisher unter sich gehabt hat - und das war dann eine gewisse Beruhigung für uns."
¾6, die Sonne steht schon sehr tief und beleuchtet nur noch die höchstgelegenen Bergkämme, kommen wir in Šćepan Polje an - heute ohne Kenterung, stolz und erleichtert, aber körperlich völlig geschafft. Die Tara ist unser.
In Šćepan Polje endet die Tara. Am Zusammenfluss mit der Piva bilden sie zusammen die Drina (Foto 6).
Die beiden Kamps unten am Flussufer waren zu dieser Jahreszeit nicht mehr geöffnet. Erst beim dritten Kamp 50 Höhenmeter den Berg hoch, dem Camp “Tara Tour”, war noch jemand zugange. Uns wurde das totale Gegenprogramm zur vorherigen Übernachtung im Nationalpark geboten. Für den halben Preis (16€) bekamen wir ein Appartment mit viel Platz zum Sachen ausbreiten, unten mit moderner Kochnische, Bad, Veranda etc., oben mit Schlafräumen für insgesamt 6 Personen. Alles neu, alles sauber, weitgehend Weststandard. Zum Beheizen gab es einen Radiator gestellt. Abends lud uns der Besitzer des Ganzen zum gemeinsamen Dinner ein.
4. Oktober. Nachdem die Sonne den Morgennebel aufgelöst hat, marschieren wir zum Grenzübergang, melden uns in Montenegro ab und in Bosnien an (Foto 7). Beide Grenzkontrollparteien haben schnell unser Anliegen verstanden, hier ohne Gepäck abgefertigt zu werden (das Boot lag ja noch drüben). Dann sind wir wieder zurückgelaufen und später von MNE-Seite aus aufs Wasser gestartet.
Die Piva brachte kristallklares, blauschimmerndes Wasser. Seit gestern Abend bringt sie volle Wassermenge, d.h. das Wasserkraftwerk arbeitet und schüttet etwa 80 m³/s. Später in Gorazde ermitteln wir, dass wir zusammen mit dem Wasser der Tara mindestens 180 bis 200 m³/s Durchfluss haben müssen.
Die Drina war eine Überraschung. Nichts von wegen langweilig, wie der Besitzer von 'Tara-Tour' gestern noch meinte. Die Stromschnellen auf der Drina sind bei unserem hohen Durchfluss zum Teil sehr wuchtig. Einzelne Stromschnellen laufen derart zusammen, dass man keine 'einfache' Nebenlinie erwischen kann, sondern durch die höchsten Wellen gezwungen wird. Daneben überraschen uns die sehr schnelle Strömung, Wirbel, und harte Verschneidungslinien. Man muss ziemlich aufpassen, und wird dennoch manchmal wild herumgewirbelt.
Wir paddeln an Foča vorbei. Ab Ustikolina paddeln wir auf dem Gebiet der Bosnisch-Kroatischen Föderation (Foto 10), während Foča zur Republika Srpska gehört. Einige Kilometer hinter Ustikolina übernachten wir dann erstmals seit 4 Tagen wieder frei in der Landschaft.
Der Morgen des 5. Oktober war frostig. Wieder wurden die Hochnebel von der Herbstsonne vertrieben und machten strahlend blauem Himmel Platz. Der Wasserstand der Drina sank seit den Morgenstunden rapide. Da wurde wohl das Wasserkraftwerk am 220 m hohen Mratinje-Staudamm abgestellt. Das Wasser sank insgesamt um etwa 1 m.
Trotz des geringeren Wasserstandes ließ sich die Drina noch gut befahren. Wahrscheinlich waren es nie weniger als 60 m³/s. Bei den Stromschnellen musste man heute mehr auf Felsen achten und genauer die Durchfahrten suchen. Die Wucht hatte natürlich deutlich abgenommen.
Gegen ½4 endet unsere Tara-Drina-Tour in Goražde (Foto 14).
Am Ufer findet sich eine gut gelegene Pension, die wir für 2 Nächte buchen. Tags darauf trampe ich zurück nach Pljevlja (den im Online-Fahrplan ausgewiesenen Bus gab es in Realität nicht). Von Pljevlja zur Đurđevića Tara sollte zu dieser Zeit angeblich auch kein Bus mehr fahren. Ein Taxi brachte mich dann für 15€ ans Ziel. Auto alles ok, kurzer Schwatz mit dem Chef des Kamps, und schon ging es zurück in Richtung Goražde, 109 km kurvige Bergstraßen.
Die folgenden Tage waren wieder von wassertriefenden Mittelmeertiefs geprägt. Wir fuhren noch eine Runde durchs Land, besuchten Dubrovnik, Mostar und Sarajewo, sowie auf der Rückfahrt Osijek und Stuhlweißenburg.
Unser Fazit: Diese Tour kann man schon als gelungenen Höhepunkt des Paddeljahres bezeichnen. Sie ist jedem zu empfehlen, der sein Boot ausreichend im Griff hat. Viel schönere Touren wird man in Europa wohl kaum noch finden, oder? (ich bin immer für Vorschläge offen).
Einen kommentierten Bildbericht findet ihr unter picasaweb.google.com. Für die Anzeige der genauen Bildkoordinaten auf der Google-Map bitte die Picasa-Ansicht wählen, die Google+_Seite gibt das wohl nicht her.
Wie immer, zuerst für mich/uns, dann auch für die vereinzelten Leute, die sich für weitere Details unserer Tour auf diesem schönen Balkan-Fluss interessieren. Das gilt für diesen Bericht vielleicht noch mehr als für die vorhergehenden, weil der bisherige Bericht hier im Forum bereits recht ausführlich war.
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Dieser Winter zählt, wenn ich das richtig werte, wohl wieder zu den schneereicheren. Schaut hier: http://www.meteo.co.me/forumi/index.php?...g93827#msg93827 Das erste Bild zeigt die große Bogenbrücke über die Tara (Đurđevića Tara). Sieht gut aus für Tara-Fahrer dieses Jahr, wenn das Frühjahr jetzt nicht noch extrem trocken und heiß wird.
Ich kann die Wildwasser-Schwierigkeitsstufen schlecht abschätzen, ich habe da einfach zu wenig Erfahrung und zu selten kompetente Leute während der Touren dabei, die mir das beibringen.
Irgendwo hatte ich gelesen, die Schwierigkeiten zwischen Đurđevića Tara und Šćepan Polje, km 84 - 143, liegen je nach Wasserstand zwischen WW3 und WW5. Wenn ich es mit den Touren auf Lainio und Torne vergleiche, bei denen wir etliche (schwedische) IVer gefahren sind, dann waren es ähnliche Schwierigkeiten (also WW4). Aber wir haben die Angewohnheit, die schwierigsten Stellen nicht frontal zu nehmen, sondern nach Möglichkeit dran vorbei, also kann ich das wieder nicht genau sagen.
Diese Frage muss dir wohl doch ein Fachmann beantworten. Wir fahren halt einfach gerne tolle Flüsse, das geht meistens gut, und die Theorie und die Fachkenntnisse die überlassen wir denen, die sich jahrelang damit befasst haben.
Danke, aus Deine Schilderungen hatte ich schon rausgelesen, dass es im für Canadier oberen Bereich liegt was möglich ist. Der Ally verträgt ja etwas mehr als andere Canadier. Auf jeden Fall zu schwierig für uns. Also wenn du WW3-5 mir einem Ally fahrst bist Du für mich schon ein Fachmann.
Zitat von AlexWien im Beitrag #10Also wenn du WW3-5 mir einem Ally fahrst ...
Nee, ich habe nur gesagt, dass dieser Abschnitt "je nach Wasserstand zwischen WW3 und WW5" liegt. Wir hatten wohl mäßig viel Wasser und ich tippe auf stellenweise WW4. Ich glaube nicht, dass ich WW5 zu zweit im vollbeladenen Ally fahren würde.
Naja, 5-6 wäre z.B. der Rheinfall im Winter. Die obere Ötztaler Ache (Ötz) ist ein 5er. Das fährt man mit dem Ally nur 1 mal. Selbst 4 ist schon mit dem offenen festen Canadier sehr mutig.
Die Wildwasserklassifizierungen verschiedener Länder kann man nicht 1zu1 übertragen. M.M.n. unterscheidet sich die von Schweden z. Bsp. von anderen erheblich, insofern kann man schnell aneinander vorbei reden.
Inwieweit sich die Wildwasserklassifizierungen verschiedener Länder unterscheiden, haben wir schon mal hier diskutiert. Dabei kam heraus, dass sich die Texte gar nicht großartig unterscheiden, aber wohl Unterschiede in der Anwendung dieser Texte existieren, denn am Ende ist es oft so, dass die schwedische Klassifizierung oft eine WW-Stufe über der deutschen liegt. Das ist aber auch nicht immer so, zB die Pauranki und der Tornefors am Torneälv werden auch im DKV-Führer als WW4 bzw 4+ beschrieben. Nur was bedeutet das bei einem breiten Fluss? Bezieht sich das auf die Einschätzung des schwierigsten Stückes über die Breite gesehen? Das lassen wir mit dem Ally natürlich gerne aus, sofern es links oder rechts davon einfacher geht. Bei der Tara dagegen konnte man manchmal nicht groß ausweichen, da der Fluss so schmal ist und man bei Abweichung von der reissenden Hauptlinie gegen große Steine geprallt wäre.