Bitte unbedingt weiter informieren. Wirkliches Abenteuer hat nun mal keinen vollständig planbaren Verlauf, kein feststehendes Ergebnis und muss ohne Ganzkörperairbag auskommen. Solange man es aus freien Stücken und mit realistischer Einschätzung uU auch hoher Risiken macht ... Ich drücke jedenfalls feste alle Daumen für ein gutes Gelingen.
Spannend? Ich finde, der Bericht ist eine gute Gelegenheit über Verantwortung auf mehreren Ebenen nachzudenken.
zB Für sich selbst, für Retter im Fall des Falles, für abhängige Mitfahrer. Selbsteinschätzung ist das Um und Auf. Es liegt in der Natur der Sache, daß sich Außenstehende sorgen. Fast ausschließlich daraus bezieht der thread ja seine Spannung. Schilderungen von Land und Leuten, Natur und paddeltechnischen Feinheiten können es ja nicht sein, ... ein Nachbericht wird das inhaltliche Vakuum sicher füllen.
Verantwortung als Konsument und Vermittler: Gedanken dazu habe ich mir zB bei der Donautour von Peter gemacht. Im Nachhinein betrachtet, zu viele. Wenn was passiert wäre, veil zu wenige. Ich würde es hassen, den Abschluß des Themas im Teil Unfallverhütung... zu lesen! So finde ich es legitim, sich zu überlegen, ob ich nach eigener Meinung von der Verantwortung her grenzwertige Aktionen durch meine Konsumation aufwerten will.
Verantwortung im Forum: Hi Martin, Du schreibst:" ... Leute, die über diese Tour den Kopf schütteln sollten sich in Erinnerung rufen, daß Kanus auch auf den großen amerikanischen Seen genutzt wurden." Dein Kommentar hat in dieser Kürze alle Merkmale von Desinformation. Die Lebenserwartung, das Risiko, die Lebensumstände der Voyageure, die wohl kaum aus sportlichen Beweggründen oder um sich selbst und dem staunenden Publikum etwas zu beweisen unterwegs waren, würde ich Jürgen nicht wünschen. Für die großen Seen waren die Boote zwar auch Kanus, aber in einer deutlich anderen Größenordnung! Noch ein Hinweis: am Lake Superior hatte Bill Mason nach eigenen Aussagen bei Filmaufnahmen in Wind und Wellen - in einem kleinen Kanu - den Tod vor Augen. Was stimmt: Offene Wasserflächen können auch im offenen Kanu befahren werden, "windbound" ist keine Erfindung und zB bei Kevin Callen kommt der Tip: auf den äußeren Foxes in der Georgean Bay nicht zu früh das Biwak aufzuschlagen, denn am Abend schläft der Wind üblicherweise ein und die größeren Inseln können erreicht werden. Also auch hier eine Frage der richtigen Einschätzung, des Herantastens an die Grenze. Logische Folge: immer wieder werden hier Paddler gesucht, auch irgendwann gefunden - mit und ohne Boot - wie vor zwei Jahren an der Georgean Bay. In diesem Fall allerdings ein Seekajakfahrer.
Dann wünsche ich dem geneigtem Publikum: viel Spannung und wahre Abenteuer - im Kopf. Tip: Lest ein Buch von Karl May.
Gute Fahrt, W
Ps Vielleicht liegt es ja auch in der Natur der Mediums "Forum", daß keine Antwort unmißverstanden bleiben kann?
lasst euch von denen, die sich mit Canoesegeln und dem Meer nicht auseinander gesetzt haben, nicht entmutigen. Ich glaube, dass Jürgen einer der besten deutschsprachigen Canoesegler ist. Leider haben sie nicht das beste Wetter und Jürgen hat auch schon, wie man sieht, dem Rechnung getragen, in dem er unter anderem mit einer Fährüberfahrt einen Teil der Strecke zurück gelegt und ein paar Tage abgewettert hat.
Lieber Wolfgang, wir brauchen keine Diskussion über Verantwortung im Forum, denn weder du noch andere können diese Jürgen oder anderen Abenteurern abnehmen. Wenn man jeden nach seiner Meinung fragen würde, kommt man nicht mehr vor die Tür.
Ach, nun kommt sicher als nächstes, aber das Kind. Dies brauchen wir auch nicht zu diskutieren, denn das hat Jürgen sicher schon mit seiner Frau gemacht und so geht es uns nichts an!
Ganz sicher ist eines: Wer sich "veröffentlicht", also in unserem Fall im Forum schreibt und berichtet, muß zumindest billigend in Kauf nehmen - wenn er (oder sie) es nicht sogar beabsichtigt - dass es Meinungsäußerungen, Einschätzungen, Kritik, Nachdenklichkeit etc. als Reaktion gibt. Das gehört zum System und ist auch gut so, viel mehr sogar: das ist der Sinn des ganzen. Das macht ein Forum wie dieses so reichhaltig, informativ, gewinnbringend und - ja - auch spannend.
Was das Abenteuer von Jürgen und Lej angeht, so haben wir ja nicht nur die Durchführung, sondern auch die Vorbereitungen im Forum begleiten können, und dass macht die Umsetzung, auch wenn wir vorerst nur Grundinformationen erhalten, eben so interessant. Manche fiebern mit. Eben weil es ein Abenteuer ist. Und wer erlebt die noch heutzutage.... (ja natürlich, jeder entscheidet selbst für sich, was er oder sie als Abenteuer empfindet).
Was die Frage der Verantwortung angeht, so ist diese in der Tat mal wieder gefordert. Ich muss an meine nächtliche - vielleicht auch leichtsinnigen - Überfahrt über die Ostsee bei stürmischen Wetter von Stettin nach Schweden mit dem Segelboot denken und kann mich gut an die große Angst erinnern, die mich dabei begleitet hat. Aber das ist der Preis, den ich für ein großartiges Erlebnis gezahlt habe, das mir immer in Erinnerung bleiben wird und nicht in der Fülle zahlreicher, eher banaler und zunehmend im Nebel des Vergessens untergehender Erfahrungen untergehen wird.
Lej wird seinen Kindern tolle Geschichten über seine Abenteuer erzählen können und mit ihnen dergleichen unternehmen. Und das dann ganz sicher mit der gleichen Erfahrung, Vorsicht, dem gleichen Mut und Wissen wie Jürgen mit ihm.
Wenn es gut ausgeht, ist es ein tolles Abenteuer - Wenn es schlecht ausgeht, eine Katastrophe. Das ist nicht nur bei dieser Tour so. Ohne Risiken gibt es kaum ein Abenteuer.
Was ist in diesem Zusammenhang 'verantwortungsvolles Verhalten'? Gar nicht berichten? Unter jeden Artikel ein 'Don´t try this at home' zu setzen?
Auf dass es ein tolles Abenteuer wird! Markus
"Theoretisch besteht kein Unterschied zwischen Theorie und Praxis; praktisch schon." Yogi Berra
Mein Vorschlag/Bitte: lasst uns doch die Pros und Kontras ob über die Ostsee oder nicht in einem Extra thread diskutieren, sonst wird die Berichterstattung so unübersichtlich.
Bei allem Für und Wider meine ich, dass sich Jürgen der Verantwortung, die er trägt, sehr wohl bewusst ist. Nicht zuletzt auf Grund seiner Erfahrungen auf diesem Gebiet. Ich wünsche den beiden für den weiteren Verlauf viel Glück.
Die Art und Weise der Abfassung dieses Tourenberichtes mit einer Vielzahl von kurzen Meldungen fordert die Leser meiner Ansicht nach wiederrum heraus, dazu jeweils Stellung zu nehmen. Daher kann ich den Einwand "CNN-Thread" schon nachvollziehen und es ist bisher schon ein ganz schöner "Umfang" geworden. Zumal der eigentliche Tourenbericht von Jürgen, so wie ich es verstanden habe, noch kommt.
die Art und Weise werde ich beibehalten, es kommt hier an was ich bekomme. mag jeder sich seiner Natur entsprechend daran laben wie er mag - das ist erwünscht, erlaubt und gut für alle. moose
@ Wolfgang Hölbling
Zitat am Lake Superior hatte Bill Mason nach eigenen Aussagen bei Filmaufnahmen in Wind und Wellen - in einem kleinen Kanu - den Tod vor Augen.
Die Aufnahmen wurden entsprechend gestellt und organisiert, für entsprechende Werbung für die Sache Bill und ist in keinster Weise mit echten Segelunternehmungen zu vergleichen. Allerdings hat Wasser tatsächlich keine Balken, egal wo es ist. In der Tat würden Jürgen und Sohn wie wir auch, würden wir nur Schach spielen, niemals uaf dem Wasser umkommen können. moose
Zitat von Wolfgang Hölbling ... Ich würde es hassen, den Abschluß des Themas im Teil Unfallverhütung... zu lesen! ... Die Lebenserwartung, das Risiko, die Lebensumstände der Voyageure, die wohl kaum aus sportlichen Beweggründen oder um sich selbst und dem staunenden Publikum etwas zu beweisen unterwegs waren, würde ich Jürgen nicht wünschen.
Danke. Da hat einer ganz genau erfasst, was ich mit CNN Thread gemeint habe...
Ich würde das (diese Tour) auch machen. Sofort. Aber nicht im OC. Dafür gibt es geeignetere Wasserfahrzeuge.
(Und kommt mir nun bitte keiner mit Nehberg und Co.)
Ich glaube das Letzte was Jürgen und Lej im Augenblick brauchen, sind emporgereckte Moralfinger, oder Vorschläge für "geeignete" Wasserfahrzeuge. Leute, bitte macht einen eigenen Thread auf und lasst diesen hier für das was draufsteht: Über Salzwasser im oc - eine Reisebeobachtung !
um die Diskussion in einen passenderen Thread umzuleiten schlage ich DIESEN (Offenes Meer/Küste...) vor, denn mir gefällt die Art der "CNN-Berichterstattung".
@Wolfgang: war das hier aus dem vorgeschlagenem Thread
Zitat Leider sind Statements zu oft vom Hörensagen geprägt, nur selten aus eigener Erfahrung oder gar direktem Vergleich.Ich kann nur empfehlen Winisk, Kipawa und Co oder ähnliche, speziell für das offene Wasser gebaute Kanus zu testen, um sich dem Vorwurf gefallen lassen zu müssen, man rede von Dingen, die man nicht kennt. Dabei werden die Zusammenhänge schnell greifbar, Aha-Erlebnis inclusive. Ps. G fährt mit einem solchen Kanu an der kroatischen Küste, D vor Amsterdam auf offenem Wasser. Ich, teste gern, wenn sich ein Partner findet, bei Föhnsturm am Ossiacher See oder bei Gelegenheit dort, woher diese Kanus stammen- von den großen Seen in Ontario.
nur ein Werbeversprechen von Dir (oder etwa Desinformation)?
Bis irgendwann, am Meer! Martin
"Ein See ist der schönste und ausdrucksvollste Zug einer Landschaft. Er ist das Auge der Erde. Wer hineinblickt, ermißt an ihm die Tiefe seiner eigenen Natur." - H.D.Thoreau: Walden