Hallo, alles was ich an Gebammsel weglassen kann bringt mich nicht in Schwierigkeiten, die einfachsten Lösungen sind für mich die besten. Lade dein normales Kanu mal flach gut ausgeglichen getrimmt voll und schau was passiert. Seitenauftrieb rein, dann versuch das Ding um zu werfen, wirst sehen, dass das passiert muss man sich anstrengen. Hast du zusätzlich ein Schwert, wird es noch schwieriger. Hast du´s geschafft, dreh das kanu um, versuch es mit und ohne Gepäck, immer auf der schwertabgewandten Seite. Mach den Einstieg auch ins nicht entleerte Kanu und versuch ob du noch manövrierfähig bist. Segel auch so einfach als möglich, den idealen neuen Trimm finden, gut ist niedriger Druckpunkt(Hebel), alles über 2,5 qm ist überflüssig, Reffmöglichkeit ist wichtig, ab 3 steigt der Druck auf´s Ruder und sagt kleiner werden, ab 4 reicht die Hälfte, ab 5-6 die Hälfte schon wieder halbieren, das Segel nicht wegnehmen, es stabilisiert ungemein und bringt dich je mehr der Wind zunimmt auch höher ran. Als Verdränger gefahren steigst du mit halbem Segel und ca.200kg Ladung erst ab 7Bf in den 8-9er Böen über deine Bugwelle und beginnst zu surfen, am besten richtung Ufer. Praktisch ausprobieren und man macht schnell "Quantensprünge", gut ist man hat schon Erfahrung und ist nicht erst seit gestern dabei, zur Sicherheit einen Freund im Schlauchboot mitlaufen lassen, DLRG oder ehemalige Pioniere können sowas. Location mit bösen Bedingungen lassen sich auch in Ufernähe finden und ich würde erst mal nur in warmem Wasser anfangen, in kaltem Wasser ist die Übungszeit sehr kurz, zumindest bei mir.
Das ist jetzt nur für Großgewässerwanderpaddeln gedacht( Müritz, Bodensee, Plöner, Nord- und Ostsee usw., nicht für´s leichtsegeln. Alle sind erwachsen und sollten wissen, dass jeder für seinen Level an Sicherheit und Verantwortung und Ausrüstung selbst zuständig ist. Wenn es mal richtig eng wird muss man sich auf sich selbst verlassen können und kann nicht erwarten, dass andere Mitpaddler evtl. zur Hilfe kommen können, die haben dann meistens selbst mit sich zu tun. Ein Segelkurs, die ausführlichen Sicherheitsanleitungen vom DKV für Küste und die obersten Level auf den Kursen des DKV, z.Bsp. regelmäßig angeboten von Eckehard Schirmer im DkV-Programmheft zu ersehen, da können auch Canadierfahrer teilnehmen. Die Lehrer fahren Seekajak und Canadier und sind echt sehr gut, geschenkt wird nichts. LG Jürgen
moin, Hier ist noch mal der Link eines OC-Küstenpaddlers, Reinhard Zollitsch, Ex-Kieler, heute in Maine lebend. Die die seinen Bericht über eine Reise von Flensburg zur polnisch-deutschen Grenze noch nicht kennen freut es vielleicht auch wenn er in englisch geschrieben ist. http://www.zollitschcanoeadventures.com/articles/baltic.html LG Jürgen
ich hol diesen Thread mal nach oben, um die Diskussion über Jürgens (und Lejs) Tour hier eventuell weiterführen zu können. Vieles wurde hier allerdings auch schon gesagt - also vielleicht erst mal lesen...
Bis irgendwann, am Meer! Martin
"Ein See ist der schönste und ausdrucksvollste Zug einer Landschaft. Er ist das Auge der Erde. Wer hineinblickt, ermißt an ihm die Tiefe seiner eigenen Natur." - H.D.Thoreau: Walden
anlässlich der "Wiederhochholung" hab ich den Ast nochmal gelesen und fand, dass ein Aspekt nicht klar herausgestellt wurde: Die anfängliche Betonung der Wellenhöhe geht eigentlich am Thema vorbei. Sie spielt nur beim Einbooten/Landen und in sehr flachen Gewässern eine Rolle. Niemand segelt in der Brecherzone. Bist du erst draußen, fährst du zwar Achterbahn und musst Einschränkungen beim Kurs akzeptieren, kannst den Canadier aber wie üblich rennen lassen.
Fakt bleibt natürlich, ein Seekajak ist für die See, ein Canadier für die Flüsse entwickelt. Aber es spricht nix dagegen, mal über den Tellerrand zu sehen und dies und das zu testen. Dabei natürlich alle sicherheitsrelevanten Dinge beachten, versteht sich. Insofern finde ich gut (und anregend), was Jürgen macht.
Und ich würde dazu nichts sagen, wenn ich nicht schon im Canadier und anderen Schwimmschüsseln diverser Größe auf dem Meer unterwegs gewesen wäre.