Auf Anregung von Frank eröffne ich vorsorglich mal ein separates Thema und kopiere meine Ausführungen zu dem Tourenbericht von Amarok (Lausitzer Wolfstour) hierher in den allgemeinen Teil.
"Ja, warum stören sich andere Naturnutzer besagter Zunft an ihm? Ich denke, die Gründe sind vielschichtig und unterschiedlich.
Die einen tragen zwar den Naturschützer demonstrativ vor sich her, denken aber vor allem - wie heutzutage allseits akzeptiert - wirtschaftlich und so gesehen, ist der Wolf einfach kein wirtschaftlicher Vorteil. Diese auf das jagdbare Wild fixierten Vertreter sind nach meiner Einschätzung aber gar nicht mal so viele.
Viel mehr Vertreter der grünen Zunft stören sich an der so emotional geprägten Fixierung auf diese eine Tierart; eben weil sie doch eine gewisse Kenntnis größerer Zusammenhänge haben und daher mehr Wert auf den Schutz von zumindest naturnahen Lebensräumen mit gewisser Artenvielfalt legen (Don Quichote lässt grüßen). Es ärgert sie, dass so ein (auch finanzieller) TammTamm um den Wolf gemacht wird, der sich ohne viel Aufwand auch in Kulturlandnischen zurechtfindet, während den Bemühungen um nicht so spektakuläre Flora und Fauna häufig der nötige (finanzielle und politische) Rückhalt fehlt. Letztere kann ich sogar verstehen, auch wenn es im Kern auch nur wieder um Resourcenverteilung im Naturschutz geht.
Und dann gibt es sicher noch paar aus falschen Informationen gespeiste Ablehnungsgründe. Auch nicht viele, aber letztlich nur auf diese Gruppe fixieren sich (teure) Aufklärungskampagnen. Wenn es gelänge, vielleicht sogar über das große Interesse am spektakulären Rückkehrer Wolf, den Blick der Öffentlichkeit (inbesonderen der politischen) auf die Natur insgesamt und das echte Problem fortschreitender Monotonie zu Lasten der Artenvielfalt schaffenden Lebensräume zu lenken, wäre viel gewonnen. Aber ich bin da eher pessimistisch solange Geld die Welt regiert, denn z.B. auch die Energiewende ist kein Freund der Natur sondern nur der Umwelt (des Menschen)."
Warum steht der Wolf so viel mehr im Fokus des positiven Interesses als diverse andere Tierarten, die auch zurückkehrten oder aber langsam verschwinden? Liegt es vielleicht an der innigen Beziehung zu unseren Hunden oder drückt sich darin auch eine durchaus romantische Sehnsucht nach wirklich wilder ungezähmter Natur aus? Dafür steht der Wolf ja durchaus als Symbol. Und ich halte Romantik nicht per se für etwas Schlechtes, nur weil sie aus der Mode gekommen ist.
Aber ist es gut für den Schutz der Natur, wenn man sich so stark auf bestimmte Tier- oder Pflanzenarten fixiert?
Es ist ja meiner Meinung nach ganz gut erkennbar, dass die breite Öffentlichkeit sich viel eher für Wolf, Luchs, Wildkatze, Biber Adler, Uhu & Co. begeistern lässt, als für inzwischen gefährdete Feldhamster, Amphibien, Feldhasen, Spatzen usw.. Das führt in krassen Fällen sogar soweit, dass ein wohl eher naturferner Spaziergänger ohne jedes Schuldbewusstsein einen der letzten Auerhähne erschlägt, weil es sich durch dessen Balzverhalten bedroht fühlte.
Kleine Gruppen von Spezialisten sehen dann wiederum häufig nur ihr Interessengebiet und so kommt es immer wieder zu Konflikten nicht nur zwischen wirtschaftlich orientierten Landnutzern und Naturschützern sondern auch zwischen den vermeintlich besseren und schlechteren Naturschützern. Ich denke es ist - wie so oft - eine Gratwanderung. Ohne solche menschlichen Emotionen kommt Naturschutz einerseits nicht aus, weil man sich nur für etwas engagieren kann, für das man auch positive Gefühle entwickelt. Andererseits stehen heftige Emotionen der Vernunft und der fachlichen Kommunikation nicht selten im Weg.
Das Leben ist sehr komplex - zu komplex, als daß man als Normalverbraucher in bestimmten Bereichen alle Zusammenhänge richtig verstehen und werten kann. Daher konzentriert man sich auf einen Teilbereich, für den man Sympathie empfindet und engagiert sich mehr oder weniger. Als Sympathieträger hat es ein Wolf oder ein Lux natürlich leichter, als ein Lurch oder eine Butterblume.
Schutz der Natur definiert jeder für sich anders. Wichtig ist für mich, daß Naturschutz überhaupt ein Thema in einer Zeit ist, in der Werte ausschließlich in Euro oder Prozenten Wirtschaftswachstum definiert werden. Das Erleben einer einigermaßen intakten Natur, sich als Teil dieser zu begreifen, Zufriedenheit und Glück dabei zu empfinden läßt sich nun mal nicht in Erfolgsstatistiken messen.
Es wäre gut, wenn Naturschutz ein hohes Ziel der gesamten Gesellschaft wäre, so auf kommuniziert werden würde und nicht eher als nette Zugabe hinter Todschlagargumenten wie "Arbeitsplätze, Steuereinnahmen und Wirtschaftswachstum" rangieren würde. In dem Zusammenhang nutzt es nichts, ein paar kleine Teile der Natur abzuzäunen und disneyparkähnlich für für die naturentfremdete Allgemeinheit konsumierbar zu machen, die Menschen müssen auch die Möglichkeit haben, intakte Natur zu erleben. Nur so kann man lernen, wie wertvoll das Gesamte für uns ist.
Hauptproblem ist für mich weniger das Profilieren oder die Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Naturschützern, sondern eher der wirtschaftliche Blick der Gesellschaft auf die Natur.
"Hauptproblem ist für mich weniger das Profilieren oder die Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Naturschützern, sondern eher der wirtschaftliche Blick der Gesellschaft auf die Natur."
Da gebe ich Dir völlig recht. Mir stellen sich auch regelmäßig die Nackenhaare hoch, wenn in der Politik unter Ausschaltung jeder Logik parteiübergreifend das Mantra vom ewigen Wachstum, dem ständig steigenden Wohlstand hergebetet wird und sich andere Tierarten ganz weit hinten anzustellen haben, wenn auch nur die Gefahr besteht, dass Menschen ihre Arbeit verlieren könnten; ganz egal was das eigentlich für eine Arbeit ist, um die es da geht.
Nur lässt sich an diesem Hauptproblem leider so verdammt wenig ändern. Von den vielen Ratschlägen, wie man als Verbraucher (ich mag schon den Begriff nicht - warum nicht gleich begrifflich auf "Parasit" reduzieren) auf den Schutz der Umwelt, der nicht mit Naturschutz gleichgesetzt werden kann, angeblich einwirken kann, halte ich z.B. nicht allzu viel. Das hat oft so was von einer Beruhigungspille fürs Gewissen und kommt für den gar nicht so kleinen Teil der Bevölkerung in prekären Lebensverhältnissen auch reichlich elitär daher.
Ändern bzw. zumindest überdenken könnte allerdings jeder, der sich mit Naturschutz beschäftigt, weil die Hoffnung eben doch zuletzt stirbt, die Art und Weise, wie er das tut. Denn wenn die ohnehin schon schwache Lobby der Natur auch noch die eigenen Gräben nicht zu überwinden vermag und durch Scheuklappenprojekte immer mal wieder die ganze Idee des Naturschutzes in öffentlichen Misskredit bringt, dann wird es doch noch hoffnungsloser, als es ohnehin schon ist.
Ich werfe dem echten fachlich fundierten Wolfsmanagement nicht einmal vor, ein solches Scheuklappenprojekt zu sein, wenngleich ich mir wünschen würde, dass auch noch mehr fachliche Generalisten mit einbezogen würden und in einigen vermeintlichen Gegnern noch eher der potentielle Partner erkannt würde. Für problematischer halte ich die aus dem großen öffentlichen Interesse entstandenen vielen Unterstützungsprojekte, die überwiegend sehr auf den Wolf fixiert daherkommen. So gut solches Engagement auch gemeint ist. Es richtet durch fachliche Unbedarfheit und den Überschwang der ja durchaus erklärbaren starken Gefühle für den Wolf leider oft mehr Schaden an, als es nützt. Besser wäre es meiner Ansicht nach, wenn dieses durch den Wolf geweckte oder verstärkte Interesse an der Natur von offizieller Seite stärker auch auf andere "Baustellen" in der Natur gelenkt würde, denn der Wolf ist doch eine vergleichsweise kleine "Baustelle".
Und auch wenn ich die Gründe für die Beschränkung auf Teilbereiche verstehe. Naturschutz ohne ein gewisses Verständnis von (zu allem Überfluss auch noch teils fachlich umstrittenen) Zusammenhängen ist so eine Sache, die durchaus manchmal richtig nach hinten losgehen kann. Da ist es sicher ein besserer Weg, die Natur einfach zu erleben, zu genießen und dabei vielleicht auch in ihren Zusammenhängen etwas besser zu verstehen.
Besonders zynisch ist es, dem bundesdeutschen Prekarianer z.B. zu erklären, dass er sich mal ein neues umweltfreundliches Auto kaufen soll, damit er dann mit einer grünen Plakette in die Umweltzone fahren kann, die lediglich populistischen Aktionismus in Sachen "Umweltschutz" zeigt und ganz nebenbei eine nette Einnahmequelle für klamme Kommunen ist. man tut halt was für den "Umweltschutz" ... ein gutes Gefühl für Politiker.
Speziell beim Thema Wolf spielen ganz viele Emotionen eine Rolle. Vom "Rotkäppchensyndrom" auf der einen Seite, bis hin zu den kommunizierten Horrorszenarien für Landwirte, Tourismus (niemand kann mehr in den Wald) usw. Aber vielleicht ist es auch positiv zu sehen, dass so kontrovers gedacht und berichtet wird - vielleicht wird auch so der Blick für den wirklichen Naturschutz geschärft. Im Detail kann ich nicht beurteilen, in wie fern Naturschutzprojekte auch nach hinten losgehen, da fehlt mir das Insiderwissen. Ich merke es höchtens, wenn es wieder ein paar Verbotsschilder mehr in der Landschaft gibt, ich wieder einmal mehr ausweichen muß oder meine eigenen Entscheidungen treffe.
Immer wieder frage ich mich, wie weit Entscheider in Politik und Wirtschaft vom wirklichen Leben und vom Volk der Verbraucher und Treter in den Hamsterrädern und auch von der Natur eigentlich entfernt sind.
Die alte Indianerweisheit trifft wohl doch zu "Erst wenn der letzte Baum gefällt ist ... werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann." (Aber bis es soweit kommt, kann man die Menschen sicher aus der Retorte ernähren)
ich halte das Wolf Management für Quatsch, das ist Ressourcenverschwendung. Der Wolf, wie anderes Großraubwild, oder politisch und auch sonst korrekter, Beutegreifer (blödes Wort) ist ein Indikatorlebewesen für intakte Umwelt und dies großflächig.
Diese müssen wir wiederherstellen. Die Tiere werden den Lebensraum schon zurückerobern. Wenn die auf die Einzelprojekte des Menschen warten müssten, wäre es ein Drama. Über den Wolf ist auch schon genug geforscht, da gibts nix neues. Einfach kommen lassen. Aber Nabu BUND und wie sie alle heissen mögen, müssen sich ja werbewirksam aufgeilen.
Wenn es ordentlich wildnisnahe Naturareale gibt, dann gibt es auch wieder Wölfe (Bären denke ich eher nicht) Luxe sowieso, Biber etc, alles das hat hier Platz.
Und man sieht ja, dass die Gralshütter wie WWF auch nur das machen was Ihnen hilft. (Genfood). Bisscvhen platt sind die aber auch.
Nun, wir gleichgültigen Bürger sind eben Schuld daran, dass an sich überflüssige Umweltschützerfreakorganisationen (mit einem unglaublichen Etat) einschliesslich Greenpeace eine Existenzberechtigung erlangt haben.
Ich hoffe, dass sich der Wolf als Indikator für eine intakte Großraumnatur wieder ansiedelt (und das kann der auch alleine, wenn man Ihn lässt) und auch wieder jagdbar wird, genauso wie der Biber, die Schnepfe, das Rebhuh etc.
Und das ist der Job der Politik, der Staatsführung, das sollte Chefsache sein. Sonst kommen möchtegern Bambischützer und wollen, dass wir barfuss laufen, vegetarisch leben, keine Kröte totfahren und auf gar keinen Fall auf die Jagd gehen.
p.s. Ich bin Jäger, ich hab auch schon von der Jagd gelebt, ich habe auch Wölfe gejagt (auf Ski immer hinter den Rudel her) hat Spass gemacht, auch wenn ich nie einen geschossen habe, aber dürfen hätte ich gekonnt. moose
hallo drei Antworten, drei Meinungen. Und alle finden Naturschutz gut auch wenn jeder etwas anderes versteht. Gerade beim Wolf sieht man wie die Meinungen auseinandergehen. Von Italien wandern alle Jahre wieder einzelne Wölfe nach Norden. In der Schweiz darf der Wolf dann eine bestimmte Anzahl Schafe reissen, sind es mehr wird er zum Abschuss freigegeben. In einem bestimmten Kanton wird regelmässig auch schon vorher geschossen. Dasselbe bei Bären, und auch schon ein Bartgeier wurde da erlegt. Aber alle wollen die Natur schützen und bei diskusionen mit Jägern (über den Luchs) kam schlussendlich das Argument, dass diese Tiere das Rotwild aus dem Jagtrevier vertreibe und sie somit nicht mehr die Abschusszahl erreichen könne. Schöner aktiver Naturschutz .Natürlich sind nicht alle Jäger so, ich kenne auch einige die gegen den Luchsabschuss sind. Es wird gefordert, dass die Politiker in Bezug auf den Naturschutz mehr unternehmen. Das ist jedoch illusorisch, jeder Politiker erzählt das, was die Mehrheit seiner Wähler hören möchte. Jeder einzelne hat es in der Hand, mit den Resourcen möglichst sparsam umzugehen. Etwas was oft vergessen wird ist, dass die Erde sehr gut ohne Menschen weiterexistieren kann und somit viele Pflanzen und Tiere sich dann wieder entfalten können.
gruss
Thomas
PS ein Witz muss ich trotzdem noch bringen: Treffen sich zwei Planeten. Der erste fragt wies geht. Antwort: "Schlecht, ich habe Menschen". Darauf der erste: "Hatte ich auch schon, aber das geht vorbei"
Beim dem auch sehr kontrovers diskutierten Thema der Aufnahme des Wolfs in das Jagdrecht entstehen sicher viele Missverständnisse einfach durch fehlende Informationen. Der Luchs unterliegt z.B. dem Jagdrecht (und das war schon vor seinem Wiederauftauchen so - aus historischen Gründen). Das ändert aber nicht das Geringste an seinem strengen Schutz. Der Luchs hat dementsprechend auch keine Jagdzeit (also keine Zeit, in der er wirklich gejagd werden darf) und daran wird sich - wie bei allen anderen Tierarten auch - nichts ändern, solange eine Bestandsgefährdung besteht. Das einzige was sich durch die Aufnahme in das Jagdrecht ändert, ist die Mitveranwortlichkeit der Jäger für die Tierart, denn das Bundesjagdgesetz regelt ja auch eine Hegeverpflichtung, die vor allem mit aktivem Naturschutz zu tun hat.
Hege kann aber z.B. auch bedeuten, nicht mehr tatenlos daneben stehen zu müssen, wenn sich ein Tier langsam zu Tode quält. Die größte Gefährdung bei der Ausbreitung des Wolfs geht ja bekanntermaßen vom Straßenverkehr aus. Was passiert z.B., wenn ein Wolf angefahren und schwer verletzt wird. Derzeit ist es so, dass ein Jäger sich schweren Ärger einhandeln würde, wenn er das tun würde, was er bei anderen Wildarten vernünftigerweise tut, nämlich das Tier von seinen langwierigen Qualen erlösen. Als Alternative dazu käme dann theoretisch noch die Pflege des verletzten Wildtieres in Frage, sofern das möglich ist. Nur ist es nach der Heilung mit zwangsläufigem Menschenkontakt eben kein Wildtier mehr und man kann es nicht (und gerade den Wolf nicht) einfach wieder aussetzen. Wenn man das im Sinne der Wildtiere für richtig hält (Die Natur sieht fressen und gefressen werden, also sterben, vor, aber nicht Gefangenschaft), kann man diese Tiere dann allenfalls noch in ein Gehege sperren. Das geht aber auch nur solange gut, wie es eben nicht die gewünschte vollumfängliche Wiederansiedlung gibt. Welche Gehege sollten z.B. die zigtausend gut angesiedelten Rehe, die jährlich verletzt im Straßengraben liegen aufnehmen. Also unabhängig davon, dass es dazu ganz unterschiedliche Einstellungen gibt, stößt letztere Variante bei erfolgreicher Wiederansiedlung zwangsläufig an ganz praktische Grenzen, es sei denn man wollte die heimische Natur sukzessive in einen Riesentierpark verwandeln.
Ich sehe allerdings nicht, dass der Wolf bei der Vorgeschichte seiner Ausrottung durch die Jägeschaft wirklich so ohne weiteres jagdbar werden muss. Ich meine zwar, dass dem Bürger, und zwar auch und gerade dem der jagen darf, eigenverantwortliches Handeln zugetraut werden darf und muss. Aber da gilt eben auch: Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus. Und wenn man so vielstimmig und mit einigen erheblichen Misstönen ruft, darf man nicht erwarten, dass einem uneingeschränktes Vertrauen zurückhallt. Außerdem halte ich es zumindest für fraglich, ob die sogenannten Top-Prädatoren, die von der Natur keine echten natürlichen Feinde zur Regulierung zugeteilt bekamen, wirklich irgendwann einmal durch Dezimierung von außen reguliert werden müssen. Da es bei der Regulierung aber irgendwann mal wieder gar nicht um die Natur, sondern die Verträglichkeit mit unseren "so viel wichtigeren" Interessen in der Kulturlandschaft, die ein Verzichten und Teilen nicht gestatten, gehen wird, wird es aber voraussichtlich leider doch irgendwann wohl dazu kommen, wie das genannte Schweizer Beispiel ja schon gut zeigt (dann allerdings definitiv ohne mein Zutun).
Wenn wir eine stabile Wolfpopulation wollen, mit gesunden, kräftigen Wölfen und genetischer Vielfalt im Erbgut brauchen wir ne Menge Wölfe. Ne menge Wölfe fressen ne Menge Tiere, leider keine Wildschweine, wenns anders geht, aber Rotwild und Rewild, was ich begrüssen würde. Wenn da mal ein Gleichgewicht erreicht ist und die Förster nicht mehr jammern, dass das Schalenwild die Holzerträge mindert, dann haben wir viele Wölfe, die leichte Beute suchen und auch finden. Verstecken brauchen die Jungs sich nicht. Kühe, Schafe, Jogger, etc. Damit man mich nicht falsch verstehen möge. Ich liebe Wölfe, weil sie mit Ihrer Anwesenheit beweisen, dass die Natur auf dem richtigen Weg ist. Wie das in einem Land mit 80 Millionen EW funktionieren soll ist mir aber noch ein Rätsel.
zunächst einmal freue ich mich darüber, wie weit das Thema Natur und Naturschutz inzwischen in die breite Bevölkerung eingedrungen ist. Mein Heimatfluss, in dessen klarem Wasser ich als Kind baden konnte, entwickelte sich in den frühen 60er Jahren zu einer Kloake, nachdem die Plumpsklos in den Dörfern verschwanden und WC und Waschmaschinen Allgemeinstandard wurden. In den letzten 30 Jahren wurden Kläranlagen Pflicht und "mein" Flüsschen ist wieder sauber. Allerdings ist nicht alles "Öko", "Bio" und "Natur", was dem naturschwärmerischen Stadtmenschen so vorkommt oder eingeredet wird. Bei uns auf dem Lande machen sich eintönige Maisdjungel breit, wo kurz zuvor Bracheprogramme eine erste Rückkehr von Rebhuhn, Feldhase und anderer Tiere einleiteten. Die Ökokraftstoffe sind alles andere als "öko" und Weizen in Pelletbrennern sehe ich noch unter ganz anderen ethisch-moralischen Blickwinkeln!
Nun zum Wolf: Der Wolf ist ein Großraubtier, das im Rudel lebt und als Habitat große Naturgebiete und als Beute Großtiere wie Elch, Hirsch, Damhirsch und notfalls auch Wildschweine braucht. Die Rückkehr des Wolfes und anderer Großraubtiere wird von vielen hier begrüßt, die Ausbreitung des Hirsches in seine angestammten Reviere, der selbst in den waldreichen Bundesländern Hessen und Bayern nur in kleinen inselartigen Rotwildgebieten gedultet wird, wird mit allen Mitteln verhindert, "weil er den Wald frisst" (täglich wird in Deutschland ersatzlos eine Fläche im Umfang von zehn Fussballfeldern von Neubauten für Gebäude und Straßen "gefressen"). Wolf und Bär sind (anders als inzwischen die Großtiere Afrikas) keine bedrohten Arten, das Landesinnere Kanadas, Alaskas und Russlands ist durch Landflucht der Bevölkerung heute menschenleerer als vor 100 Jahren. Die kleinflächig zersiedelte Bundesrepublik ist dagegen kein Land mehr für Wölfe und Bären! Auf der Suche nach Habitat landen Wölfe immer wieder vor Autos und Eisenbahnen. Ein Reh stellt für ein Wolfsrudel nur einen Partyhappen und Anlass zu Beißereien dar. Was sollen die Wölfe also fressen? Dass ihnen die Naturschwärmer ein paar Schafe zubilligen (natürlich nicht ihre eigenen!) ist naiv. Was ist mit den in unserer Region weidenden Rindern? Was mit den Pferden der Pferdezüchter, der Sportreiter und Hobbyreiter? Wir haben in Deutschland eine auch durch die Jagd erhaltene artenreiche Kultur(!)landschaft. Darin ist aber unter dem Aspekt wirklich artgerechter Habitate kein Platz für Großraubtiere.
Zitat von Pegasus im Beitrag #16 zunächst einmal freue ich mich darüber, wie weit das Thema Natur und Naturschutz inzwischen in die breite Bevölkerung eingedrungen ist. Mein Heimatfluss, in dessen klarem Wasser ich als Kind baden konnte, entwickelte sich in den frühen 60er Jahren zu einer Kloake, nachdem die Plumpsklos in den Dörfern verschwanden und WC und Waschmaschinen Allgemeinstandard wurden. In den letzten 30 Jahren wurden Kläranlagen Pflicht und "mein" Flüsschen ist wieder sauber. Allerdings ist nicht alles "Öko", "Bio" und "Natur", was dem naturschwärmerischen Stadtmenschen so vorkommt oder eingeredet wird. Bei uns auf dem Lande machen sich eintönige Maisdjungel breit, wo kurz zuvor Bracheprogramme eine erste Rückkehr von Rebhuhn, Feldhase und anderer Tiere einleiteten. Die Ökokraftstoffe sind alles andere als "öko" und Weizen in Pelletbrennern sehe ich noch unter ganz anderen ethisch-moralischen Blickwinkeln!
Nun zum Wolf: Der Wolf ist ein Großraubtier, das im Rudel lebt und als Habitat große Naturgebiete und als Beute Großtiere wie Elch, Hirsch, Damhirsch und notfalls auch Wildschweine braucht. Die Rückkehr des Wolfes und anderer Großraubtiere wird von vielen hier begrüßt, die Ausbreitung des Hirsches in seine angestammten Reviere, der selbst in den waldreichen Bundesländern Hessen und Bayern nur in kleinen inselartigen Rotwildgebieten gedultet wird, wird mit allen Mitteln verhindert, "weil er den Wald frisst" (täglich wird in Deutschland ersatzlos eine Fläche im Umfang von zehn Fussballfeldern von Neubauten für Gebäude und Straßen "gefressen"). Wolf und Bär sind (anders als inzwischen die Großtiere Afrikas) keine bedrohten Arten, das Landesinnere Kanadas, Alaskas und Russlands ist durch Landflucht der Bevölkerung heute menschenleerer als vor 100 Jahren. Die kleinflächig zersiedelte Bundesrepublik ist dagegen kein Land mehr für Wölfe und Bären! Auf der Suche nach Habitat landen Wölfe immer wieder vor Autos und Eisenbahnen. Ein Reh stellt für ein Wolfsrudel nur einen Partyhappen und Anlass zu Beißereien dar. Was sollen die Wölfe also fressen? Dass ihnen die Naturschwärmer ein paar Schafe zubilligen (natürlich nicht ihre eigenen!) ist naiv. Was ist mit den in unserer Region weidenden Rindern? Was mit den Pferden der Pferdezüchter, der Sportreiter und Hobbyreiter? Wir haben in Deutschland eine auch durch die Jagd erhaltene artenreiche Kultur(!)landschaft. Darin ist aber unter dem Aspekt wirklich artgerechter Habitate kein Platz für Großraubtiere.
Pegasus
Es ist natürlich ligitim, wenn man das Thema "Rückkehr der Wölfe" kritisch bewertet, insbesondere als mehr oder weniger direkt Betroffener (Schäfer, Jäger ...). Finde ich auch ok und betrachte selber das Thema nicht durch die rosarote Brille. Aber das Statement von Pegasus ist leider nur Anti-Wolf-Propaganda. Die angewendete Argumentationskette ist bekannt und häufig beim Thema Wolf anzutreffen. Aber mit so vielen Halbwahrheiten, Unwahrheiten fängt man nur Dumme. Und dann auch noch Ängste schüren, das ist einfach "so was von platt".
platt ist nicht meine Argumentation, sondern der Pauschalvorwurf, ich betriebe Anti-Wolf-Propaganda. Beseitigt heftiges Wollen etwa eine einzige Autobahn in Deutschland, die Waldgebiete zerschneidet? Macht es aus den vielen Häuschen im Grünen wieder Wald und Steppe? Welche Lösungen zugunsten des Wolfes hättest du gegen diese real existierenden Besiedelungshindernisse für Wölfe, die im Rahmen unserer geltenden Gesetze zu verwirklichen wären? Wenn dies "Halbwahrheiten" sind, bin ich gespannt auf deine Wahrheiten.
Zitat von Pegasus im Beitrag #16Wir haben in Deutschland eine auch durch die Jagd erhaltene artenreiche Kultur(!)landschaft. Darin ist aber unter dem Aspekt wirklich artgerechter Habitate kein Platz für Großraubtiere.
Pegasus
Was mich immer wieder entsetzt, ist die Arroganz, wie über Daseinsberechtigung von Mitbewohnern dieses Planeten entschieden wird.
Grüße aus HB Bernd
Klug ist jeder. Der eine vorher, der andere nachher.
die 12 Jahre, seit dem sich Wölfe in D wieder reproduzieren sind Realität. Trotz anfänglicher Konflikte, insbesondere mit Schafhaltern, sind Schutzmaßnahmen erfolgreich. Niemand will Schafe zu gunsten von Wölfen opfern. Einen 100%-igen Schutz gibt es aber nicht. Nirgendwo. Polen, Italien, Spanien ... sind Beispiele dafür, dass Wölfe schon Jahrzehnte auch in Kulturlandschaften leben. Deutschland ist eines der wildreichsten Länder Europas. Alleine in Brandenburg wurden in den letzten Jahren jährlich zwischen 60.000 bis 80.000 Wildschweine, ca. 70.000 Rehe, 8.000 - 9.000 Stück Rotwild und 13.000 Stück Damwild geschossen. Nach wie vor ist die Wilddichte aber hoch. Das von dir geschilderte Ernährungsverhalten von Wölfen ist eine Halbwahrheit bzw. Unwahrheit. Die von dir dargestellte Gefahr für Rinder- und Pferdehalter durch Wölfe ist eine Halbwahrheit. Die von dir dargestellte Situation des Verdienstes der Jagd für eine vermeindliche Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft ist eine Unwahrheit. Ich biete dir keine Lösung, sondern halte mich an die Realität, an belegbare Tatsachen, Zahlen und Fakten. Da ich mich lieber Draußen, u.a. auch mit Wölfen beschäftige, mache ich an dieser Stelle einen "PUNKT". Komme doch zum nächsten Canadiertreffen, da können wir uns zur Thematik unterhalten.