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Dieses Thema hat 180 Antworten
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 ALLGEMEINES CANADIERFORUM
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Trapper Offline




Beiträge: 1.916

05.09.2012 11:39
#41 RE: Wolf und Naturschutz Antworten

Es ist mir und wohl auch den meisten hier völlig klar das die Problemlösungen hier von komplexerer Natur sind und Interessengruppen gibt es halt viele konträre.Deshalb sollte man auch immer alle vorgebrachten Argumente sorgfältig lesen und dabei das eigene Hirn einschalten! Auch bei den Jägern dürfte es nicht nur schwarz und weiß geben.
Dennoch finde ich den Anspruch das es ohne Jäger keine Lösungen gibt, der immer wieder verbreitet wird,etwas verwerflich. Es gibt genügend Beispiele wo sich ökologische Verhältnisse ohne den Zugriff von Jägern,Bauern,Menschen von selber umweltverträglich geregelt haben, wenn man es denn zulässt! Da lagen selbst gestandene Ökölogen/Biologen mit ihren Vorhersagen und Szenarien völlig daneben. Eine bestandene Jägerprüfung reicht mir da nicht als Referenz zum "Ököprofi" .

Internette Grüße Thomas


Leichtgewicht Offline




Beiträge: 1.383

05.09.2012 11:55
#42 Wolf und Naturschutz Antworten



...auch gesehen im Erlichthof... ( http://www.erlichthof.de/ )

Angefügte Bilder:
Wolf & Bruno.jpg  

Ulme Offline




Beiträge: 886

05.09.2012 11:59
#43 RE: Wolf und Naturschutz Antworten

.


_Amarok_ Offline




Beiträge: 680

05.09.2012 21:46
#44 RE: Wolf und Naturschutz Antworten

Hier mal ein Link zur Entwicklung der Jagdstrecken der Schalenwildarten (wolfsrelevante Beutetiere) in Brandenburg.
Jagdbericht Land Brandenburg 2010 - 2011 (ab Seite 18)
Von Regulation durch Bejagung der Schalenwildbestände kann im Zeitalter industrieller Landwirtschaft und den damit verbundenen günstigen Lebensbedingungen nicht die Rede sein. Es ist eher eine Art "hinterher regulieren" - die Abschusszahlen steigen, aber das Wild wird nicht weniger.
Da wir im Moment von 16 Wolfsrudeln in Deutschland ausgehen können (nachgewiesen 15 im Osten, 1 im Westen), hätte bei dieser geringen Anzahl von reproduktionsfähigen Tieren eine Regulationsdikussion nichts mit dem sogenannten "Jagd ist Naturschutz" Slogan oder "der Mensch - der Regulator" gemein.
Hier noch ein informativer und aktuell gehaltener Link zum Thema "Wölfe in Deutschland" (Lausitz und mehr):
Wolfsregion Lausitz

P.S. Die Problemfelder im Zusammenhang mit der Rückkehr des Wolfs bestehen viel mehr bei den (vor allem gewerblichen) Nutztier- (Schaf-)haltern. Neben echten wirtschaftlichen Problemen durch neuere gesetzliche Regelungen (z.B. Wegfall der Mutterschafprämie), kommt nun noch ein zusätzlicher Aufwand für Prävention auf sie zu. Vor 3 Stunden bin ich von einer Rissbegutachtung zurückgekommen und habe es wieder life "erlebt".


Pegasus Offline



Beiträge: 71

05.09.2012 22:42
#45 RE: Wolf und Naturschutz Antworten

Zur Notwendigkeit oder Nichtnotwendigkeit der Bejagung (Ulme / Amarok ) möchte ich als Jäger und auch als Naturwissenschaftler bemerken: Die Natur hilft sich immer von selbst. Sie braucht nirgends den Jäger als Regulator. Auch ohne den Jäger stellt sich irgendwann ein Gleichgewicht in der Natur ein. Man muss allerdings deutlich machen, was denn ein "natürliches Gleichgewicht" ist. Die meisten Menschen assoziieren damit einen Zustand der harmonischen Ausgewogenheit, ähnlich einer Wippe mit zwei gleich schweren Kindern auf beiden Seiten oder eines biologischen Garten Eden. Die Hebelgesetze zeigen jedoch, dass es möglich ist, den Auflagepunkt der Wippe extrem zu verschieben und durch Auflegen eines schweren Gewichtes auf der Seite des kurzen Hebels und eines leichten auf der Seite des langen Hebels ein Gleichgewicht zu erzeugen. In diesem Sinne herrscht auch in der Zentralsahara ein natürliches Gleichgewicht, wenn auch auf der Seite extrem wenigen Lebens.
Wir haben im dicht besiedelten Deutschland unter anderem auch darum noch eine relativ artenreiche Flora und Fauna, weil die verschiedenen Interessengruppen aus Landwirtschaft, Naturschutz, Forst und Jagd seit Jahrzehnten in gesetzlich geregelter Zusammenarbeit einen immer wieder neu auszuhandelnden Konsens erreichen. Um den oben angefangenen Gedanken wieder aufzugreifen: Man könnte natürlich die Natur sich selbst überlassen, d.h. zum Beispiel auf die Jagd verzichten. Anpassungsfähige Tierarten wie das Reh würden sich dann stärker vermehren, die Natuverjüngung verbeißen und sich damit nach einigen Jahren selbst die Nahrungsgrundlage reduzieren. Die erhöhte Anzahl an Tieren würde mehr Stress untereinander verursachen, die Tiere würden vermehrt an Krankheiten sterben ...
Der forstliche aber auch ökologische Schaden wäre langfristig größer als unter Einbindung der Jagd. Es ist also sinnvoll, statt verwesender Tierkadaver und durch Verbiss eingehender Bäumchen den jährlichen Zuwachs an Rehen und anderen jagdbaren Tieren zu nutzen. Jagd ist immer noch die natürlichste Form der Fleischbeschaffung. Diese Aussage erregt sicher bei manchen verstädterten Menschen Unmutsgefühle. Diese sollten sich aber deutlich machen, dass sie mit dem Kauf in Kunststoff eingeschweißter Wurst im Supermarkt die wiederlichen Details der "Erzeugung" solcher Nahrunsmittel allenfalls verdrängen, aber nicht ungeschehen machen.
Welche Rolle die wenigen Wölfe in Deutschland spielen können, wird die Zukunft zeigen. Meine Auffassung dazu habe ich an anderer Stelle bereits formuliert. Ich bin allerdings skeptisch, was langfristig unter den gegebenen Biotopbedingungen an einer Population mit gesundem Genpool möglich sein wird.


_Amarok_ Offline




Beiträge: 680

05.09.2012 23:03
#46 RE: Wolf und Naturschutz Antworten

Zitat von Pegasus im Beitrag #45
Zur Notwendigkeit oder Nichtnotwendigkeit der Bejagung (Ulme / Amarok ) möchte ich als Jäger und auch als Naturwissenschaftler bemerken: Die Natur hilft sich immer von selbst. Sie braucht nirgends den Jäger als Regulator. Auch ohne den Jäger stellt sich irgendwann ein Gleichgewicht in der Natur ein. Man muss allerdings deutlich machen, was denn ein "natürliches Gleichgewicht" ist. Die meisten Menschen assoziieren damit einen Zustand der harmonischen Ausgewogenheit, ähnlich einer Wippe mit zwei gleich schweren Kindern auf beiden Seiten oder eines biologischen Garten Eden. Die Hebelgesetze zeigen jedoch, dass es möglich ist, den Auflagepunkt der Wippe extrem zu verschieben und durch Auflegen eines schweren Gewichtes auf der Seite des kurzen Hebels und eines leichten auf der Seite des langen Hebels ein Gleichgewicht zu erzeugen. In diesem Sinne herrscht auch in der Zentralsahara ein natürliches Gleichgewicht, wenn auch auf der Seite extrem wenigen Lebens.
Wir haben im dicht besiedelten Deutschland unter anderem auch darum noch eine relativ artenreiche Flora und Fauna, weil die verschiedenen Interessengruppen aus Landwirtschaft, Naturschutz, Forst und Jagd seit Jahrzehnten in gesetzlich geregelter Zusammenarbeit einen immer wieder neu auszuhandelnden Konsens erreichen. Um den oben angefangenen Gedanken wieder aufzugreifen: Man könnte natürlich die Natur sich selbst überlassen, d.h. zum Beispiel auf die Jagd verzichten. Anpassungsfähige Tierarten wie das Reh würden sich dann stärker vermehren, die Natuverjüngung verbeißen und sich damit nach einigen Jahren selbst die Nahrungsgrundlage reduzieren. Die erhöhte Anzahl an Tieren würde mehr Stress untereinander verursachen, die Tiere würden vermehrt an Krankheiten sterben ...
Der forstliche aber auch ökologische Schaden wäre langfristig größer als unter Einbindung der Jagd. Es ist also sinnvoll, statt verwesender Tierkadaver und durch Verbiss eingehender Bäumchen den jährlichen Zuwachs an Rehen und anderen jagdbaren Tieren zu nutzen. Jagd ist immer noch die natürlichste Form der Fleischbeschaffung. Diese Aussage erregt sicher bei manchen verstädterten Menschen Unmutsgefühle. Diese sollten sich aber deutlich machen, dass sie mit dem Kauf in Kunststoff eingeschweißter Wurst im Supermarkt die wiederlichen Details der "Erzeugung" solcher Nahrunsmittel allenfalls verdrängen, aber nicht ungeschehen machen.
Welche Rolle die wenigen Wölfe in Deutschland im Sinne einer Regulation ihrer Beutetiere hier spielen können, wird die Zukunft zeigen. Meine Auffassung dazu habe ich an anderer Stelle bereits formuliert. Ich bin allerdings skeptisch, was langfristig unter den gegebenen Biotopbedingungen an einer Population mit gesundem Genpool möglich sein wird.


Zitat von Pegasus
Jagd ist immer noch die natürlichste Form der Fleischbeschaffung.


Ich als Jäger und "Naturwissenschaftler" sage, dass das der einzige vernünfige Satz in deinem langen Beitrag ist. Bring doch mal was Konkretes, was mit Substanz!!! Was für ein "Naturwissenschaftler" bist du eigentlich?


Claus_Ulrich Offline




Beiträge: 337

05.09.2012 23:44
#47 RE: Wolf und Naturschutz Antworten

Ich möchte gerne verstehen, was konkret gegen eine Ansiedlung von Wölfen und eventuell Elchen in Deutschland spricht. Ulmes (mit Verlaub) wirren, vorrangig mit Konjunktiven überzogenen Ausführungen kann ich nicht folgen. Was willst du uns eigentlich sagen?

Ich freue mich, daß Wölfe und Elche wieder hier sind. Es gibt viel Geklapper und Geschrei gegen diese Ansiedlung. Durch Fakten untermauerte Argumente fehlen mir bis jetzt komplett.

Kann jemand Licht ins Dunkel bringen?

Gruß
Claus Ulrich


Ulme Offline




Beiträge: 886

06.09.2012 06:38
#48 RE: Wolf und Naturschutz Antworten

.


Pegasus Offline



Beiträge: 71

06.09.2012 15:03
#49 RE: Wolf und Naturschutz Antworten

Hallo Tuga,

ich habe 1982 eine längere Zeit als Chemiker in Schweden gearbeitet. Damals war die Elchpopulation auf dem Höhepunkt und tödliche Verkehrsunfälle mit Elchen an der Tagesordnung. Wenn ein PKW mit mehr als 60 km/h einen ausgewachsenen Elch seitlich erfasst, unterfährt der PKW den hohen schweren Elchkörper und dieser kracht auf die Windschutzscheibe/A-Säule, in der Regel mit schwersten Folgen für die Insassen auf den Vordersitzen.
In Schweden hat man damals 1. den Elchbestand durch Jagd stark abzusenken versucht und 2. inzwischen die meisten Schnellstraßen durch hohe Wildzäune und vegetationslose Blickschneisen parallel der Straßen ausgebaut.
Ich will hier nicht als Zyniker missverstanden werden, aber ich denke, es ist eine reine Risiko- und Kostanabschätzung, ob man diesen Aufwand bei uns für den Elch betreiben wird. Der Wolf ist für den Menschen im Auto von geringerem Risiko, der Schaden bei einem "Wildunfall" materiell ein geringerer.


Pegasus Offline



Beiträge: 71

06.09.2012 21:31
#50 RE: Wolf und Naturschutz Antworten

Hallo Amarok,

es ist dir offensichtlich nicht möglich, eine Aussage zu ertragen, die nicht in dein Welt- und Naturbild passt. Ich werde auf deine wiederholten Versuche, einen sachlichen Beitrag abwertend auf eine persönliche Ebene zu ziehen ("Ich als Jäger und "Naturwissenschaftler" sage, dass das der einzige vernünfige Satz in deinem langen Beitrag ist."), nicht weiter eingehen. "Wer das Denken nicht attackieren kann, attackiert den Denkenden." (Andre Heller)


lupover Offline



Beiträge: 597

07.09.2012 00:02
#51 RE: Wolf und Naturschutz Antworten

Hallo Ihr Alle,

über den Tellerrand (oder als Paddler über das Ufer) sehen ist ja ganz okay aber ist das hier eigentlich eigentlich ein Wolfsforum? Und immer locker bleiben!

Gruß
Habbo


Donaumike Offline




Beiträge: 1.368

07.09.2012 08:55
#52 RE: Wolf und Naturschutz Antworten

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Zitat : Ulme im Beitrag 38
Und, meine persönliche Meinung: ich möchte gerne wissen, was ein Moralapostel und "Experte für eh alles"
Reinhold Messner hier zu melden hat.
Von seinen fragwürdigen Parteiergreifungen abgesehen, würde ich gerne wissen ob er den ganzen Expeditionsmüll
von seinen 8000ern wieder mit ins Tal gebracht hat.
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Kleiner Einwurf für die Meinungsfreiheit aller

Und meine persönliche Meinung:
Das klingt so, als wenn jemand in dreißig Jahren über jemanden sagen würde, der sich zum Beispiel gegen Kinderarbeit engagiert: Wie konntest Du früher deinem Kind Schokolade unter den Tannenbaum legen, das förderte doch die Kinderarbeit in der dritten Welt.
Reinhold Messner war einer der ersten oder der erste der im Fair- Means – Stil „ Alles aus eigener Kraft“! mit minimalster Ausrüstung, unter anderen ohne Basislager, die ja Müll verursachen und ohne Sauerstoff / Flaschen, die wenn sie leer sind, wertlos und Müll sind und jenseits von 8000 Metern kaum oder gar nicht zu bergen sind, sich an gigantischen Bergen geschunden hat und auch bezwungen hat. Und wenn er Müll hinterlassen hat, dann wohl am wenigsten von allen die sich mit den Bergen dort messen oder gemessen haben, zumal sich Reinhold Messner für die Müllbergung an den Bergen einsetzt und noch vieles mehr.
Es gibt sicherlich dazulernende Menschen, die nicht mehr in der Gegenwart, aber in der Vergangenheit Müll irgendwo hinterlassen haben. Der eine weniger, der andere mehr.

Grüße von Mike der kein Wolf im Schafspelz ist

Ich finde das Thema „Wolf und Naturschutz“ schon eine Bereicherung hier im Forum, aber jenseits von 8000 Metern soll es ja nur Yetis geben.


Gundhar Offline



Beiträge: 36

10.09.2012 14:40
#53 RE: Wolf und Naturschutz Antworten

Zitat von Pegasus im Beitrag #
Zur Notwendigkeit oder Nichtnotwendigkeit der Bejagung (Ulme / Amarok ) möchte ich als Jäger und auch als Naturwissenschaftler bemerken: Die Natur hilft sich immer von selbst. Sie braucht nirgends den Jäger als Regulator. Auch ohne den Jäger stellt sich irgendwann ein Gleichgewicht in der Natur ein. Man muss allerdings deutlich machen, was denn ein "natürliches Gleichgewicht" ist. Die meisten Menschen assoziieren damit einen Zustand der harmonischen Ausgewogenheit, ähnlich einer Wippe mit zwei gleich schweren Kindern auf beiden Seiten oder eines biologischen Garten Eden. Die Hebelgesetze zeigen jedoch, dass es möglich ist, den Auflagepunkt der Wippe extrem zu verschieben und durch Auflegen eines schweren Gewichtes auf der Seite des kurzen Hebels und eines leichten auf der Seite des langen Hebels ein Gleichgewicht zu erzeugen. In diesem Sinne herrscht auch in der Zentralsahara ein natürliches Gleichgewicht, wenn auch auf der Seite extrem wenigen Lebens.



Das berühmte "natürliche Gleichgewicht" gehört heute zum Grundstudium eines jeden Biologielehrers und damit ist es auch fester Bestand des Biologieunterrichtes.Grundlage sind die Berechnungen von Lotka-Volterra in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts: http://de.wikipedia.org/wiki/Lotka-Volterra-Gleichungen
Hier wurde die Beziehung von Raubtieren und Beutetieren berechnet. Die Lösung der angegebenen Gleichungen ist dann ein Gleichsgewichtspunkt, verallgemeinert das natürliche Gleichgewicht genannt. Es wird dabei gerne unterschlagen daß die Gleichung nicht nur eine Lösung hat, sondern deren 2. Der zweite ist der Punkt 0,0. Wird die Beute ausgerottet, so stirbt auch der Räuber und umgekehrt.

Dies ist eigentlich schon der Beweis dafür daß die Gleichungen bei uns nicht gelten können: wie viele Beutetiere sind ausgestorben, ohne daß deren Räuberpopulation ausgestorben ist. Im Falle der Güligkeit dieser Gleichungen müßten nämlich die Räuber dann ebenfalls aussterben.

Der große Schwachpunkt der Lotka-Voltera-Regeln ist nämlich, daß sie nur dann gelten, wenn Räuber und Beute in einem festen System miteinander interagieren (Schnee-Eule - Lemming Wespenbussard - Wespen) In bestimmten Systemen können sie auch mit mehr Tierarten gelten, müssen es aber nicht. Komplexe biologische Zusammenhänge lassen sich damit nicht beschreiben. Hier gibt es neuere Untersuchungen z.B. vom Max-Plank-Institut: http://www.iiasa.ac.at/Admin/INF/PR/2009/2009-08-06g.html
Hier wird untersucht ob sich zwischen den Tierarten überhaupt(!!!) ein Gleichgewichtszustand einstellen kann, und wenn, unter welchen Randbedingungen.

Zum Argument des Verbiß und Naturverjüngung sollte man eines berücksichtigen: Eine verbissene Jungbuche ist nicht zerstört und geht auch nicht ein. Sie kann jahrelang verbissen werden und kommt über eine Höhe von 40cm nicht hinaus. Meist schafft es der Baum dann doch noch einen Trieb so hoch zu bringen daß er nicht mehr verbissen wird. Hieraus entsteht dann die entsprechende Jungbuche, die den anderen benachbarten Bäumchen das Licht wegnimmt und weiter wächst. Allerdings hat der jahrelange Verbiss seine Folgen und sie wächst nicht so schön gerade wie es eine gezäunte Jungbuche tun würde. Aus biologische Sicht sind beide Bäume gleich wertvoll, aus ökonomischer Sicht ist die gerade gewachsene natürlich wertvoller, weil sie eines Tages gefällt und geerntet werden kann.

Die Aussage:
"Jagd ist immer noch die natürlichste Form der Fleischbeschaffung"
kann ich voll unterstützen.

Was ich gar nicht verstehen kann: Warum wird jemand in Deutschland der nur die geringsten Vorbehalte gegenüber einer vollkommen ungeregelten und auch zahlenmäßig nicht begrenzten Vermehrung der Wölfe geltend macht, sofort als Wolfshasser abgestempelt. Bei dieser Art der Auseinandersetzung werden wir über kurz oder lang Verhältnisse wie in Finnland haben, wo (möglicherweise von Nutztierhaltern) Giftköder ausgelegt werden um die Wölfe zu vergiften.

Gruß Gundhar


absolut canoe Offline




Beiträge: 1.867

10.09.2012 19:05
#54 RE: Wolf und Naturschutz Antworten

Zitat Gundhar
""werden wir über kurz oder lang Verhältnisse wie in Finnland haben, wo (möglicherweise von Nutztierhaltern) Giftköder ausgelegt werden um die Wölfe zu vergiften.""

haben wir schon, haben wir schon bei den Seeadlern und anderen Greifen hier in unserer Gegend - da stellt sich
die Frage, warum ein Jagdausübungsberechtigter es entweder Jahre lang nicht merkt, was in seinem Revier vorgeht oder wenn
er es gemerkt hat, warum er es nicht gemeldet hat.Hat sich damit selbst disqualifiziert. Wirft kein gutes Licht auf die Jägerschaft.

Und das zeigt auch : eine Regulierung/Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht ist/wäre eine schlecht/falsche Entscheidung. Es ist schon lange nicht mehr so, dass die Reviere durch ortsansässige Jäger bewirtschaftet werden, die sich oft im Revier aufhalten und jeden Knick kennen - das war bei Hermann Löns so/der aber auch schon die Umstrukturierungen beklagt hat - in der Regel werden die Reviere von Seiten der Grundeigentürmer gegen Höchstgebot verpachtet und diese Pacht will man ja zum Teil wieder reinbekommen. Da stört die Konkurrenz - man muss länger ansitzen, das Wild wird unsteter und die Trophäenträger lassen sich nicht mehr so leicht im Revier halten.


Die Jagd sehe ich nicht als natürlichste Art der Fleischbeschaffung, weil sie nur "Priviligierten" vorbehalten ist -
da müsste man schon das Jagdrecht auf eine andere Basis stellen, um diese Art der Fleischbeschaffung weiteren Kreisen
zugänglich zu machen, damit diese ihren Fleichbedarf auf natürliche Weise decken könnten. Das würde dann auch einige Überpopulationen (Schwarzwild) reduzieren.
Gruß
Albert

(Fleischjäger, 25+ Jahresjadgscheine)


Pegasus Offline



Beiträge: 71

10.09.2012 19:21
#55 RE: Wolf und Naturschutz Antworten

Wer heute in "Jungjägerkurse" reinschaut, wird feststellen, dass sich dort Menschen aus allen Einkommensschichten finden. Die Jagd ist gottlob nicht mehr den Privilegierten vorbehalten. In den 50er Jahren waren die bäuerlichen Jagden meist an Einheimische verpachtet. In den Wirtschaftswunderzeiten pachteten dann Reiche und Neureiche den heimischen Jägern die Jagden weg. Inzwischen kehrt sich der Trend wieder um. Die Jagdgenossenschaften wissen durchaus, was sie an Jägern aus der Region haben und auch unter den Jägern hat sich herumgesprochen, dass unter den heutigen Bedingungen (Wildschäden) nicht jeder Pachtpreis bezahlt werden muss. Folge: Die Pachtpreise sinken und viele Jagdgenossenschaften können ihre Jagden nur verpachten, wenn sie akzeptablen Wildschadensregelungen zustimmen. Viele Jagden werden von einem kleinen Kreis von Jägern bewirtschaftet, die zusammen den Pachtpreis aufbringen.
Bei uns im waldreichen Hessen kann man zudem für kleines Geld beim Staat einen Pirschbezirk pachten.
Was die größte Hürde darstellt um jagen zu können ist also nicht das Geld, sondern eher die Jägerprüfung/der Jagdschein, dessen Erlangung vom Gesetzgeber so schwer gemacht wurde, dass dazu ein langer und aufwändiger Kurs notwendig ist. Damit soll vor allem der Zugang zum legalen Waffenerwerb so schwer wie möglich gemacht werden. Aber das ist eine ganz andere Thematik.


Pegasus Offline



Beiträge: 71

10.09.2012 19:37
#56 RE: Wolf und Naturschutz Antworten

Hallo Gundhar,

danke für den netten Beitrag! Ich werde aber auch als Chemiker nicht finnischen Beispielen folgen...
Was die Lehre über die Beutegreifer-Beute-Beziehungen betrifft, kann man leider feststellen, dass die "einzig wahren 29er", die uns Jäger aus dem Kreis der Naturschutzverbände drängen wollen, an den Lotka-Voltera-Gleichungen dogmatisch festhalten und nicht zur Kenntnis nehmen wollen, dass Kulturfolger wie Fuchs, Marder, Rabenkrähe und Waschbär sich nicht an die Theorien halten.
Wo Füchse allerdings letzte Bodenbrüterkolonien auszulöschen drohen, wie auf manchen Vogelinseln, wird dann klammheimlich ein Berufsjäger eingestellt, der mit Flinte und Falle für den NABU tut, was offiziell nicht zugegeben wird.


_Amarok_ Offline




Beiträge: 680

10.09.2012 20:35
#57 RE: Wolf und Naturschutz Antworten

Zitat von Pegasus im Beitrag #
Wer heute in "Jungjägerkurse" reinschaut, wird feststellen, dass sich dort Menschen aus allen Einkommensschichten finden. Die Jagd ist gottlob nicht mehr den Privilegierten vorbehalten. In den 50er Jahren waren die bäuerlichen Jagden meist an Einheimische verpachtet. In den Wirtschaftswunderzeiten pachteten dann Reiche und Neureiche den heimischen Jägern die Jagden weg. Inzwischen kehrt sich der Trend wieder um. Die Jagdgenossenschaften wissen durchaus, was sie an Jägern aus der Region haben und auch unter den Jägern hat sich herumgesprochen, dass unter den heutigen Bedingungen (Wildschäden) nicht jeder Pachtpreis bezahlt werden muss. Folge: Die Pachtpreise sinken und viele Jagdgenossenschaften können ihre Jagden nur verpachten, wenn sie akzeptablen Wildschadensregelungen zustimmen. Viele Jagden werden von einem kleinen Kreis von Jägern bewirtschaftet, die zusammen den Pachtpreis aufbringen.
Bei uns im waldreichen Hessen kann man zudem für kleines Geld beim Staat einen Pirschbezirk pachten.
Was die größte Hürde darstellt um jagen zu können ist also nicht das Geld, sondern eher die Jägerprüfung/der Jagdschein, dessen Erlangung vom Gesetzgeber so schwer gemacht wurde, dass dazu ein langer und aufwändiger Kurs notwendig ist. Damit soll vor allem der Zugang zum legalen Waffenerwerb so schwer wie möglich gemacht werden. Aber das ist eine ganz andere Thematik.


Zitat von Pegasus im Beitrag #
Hallo Gundhar,
danke für den netten Beitrag! Ich werde aber auch als Chemiker nicht finnischen Beispielen folgen...
Was die Lehre über die Beutegreifer-Beute-Beziehungen betrifft, kann man leider feststellen, dass die "einzig wahren 29er", die uns Jäger aus dem Kreis der Naturschutzverbände drängen wollen, an den Lotka-Volterra-Gleichungen dogmatisch festhalten und nicht zur Kenntnis nehmen wollen, dass Kulturfolger wie Fuchs, Marder, Rabenkrähe und Waschbär sich nicht an die Theorien halten.
Wo Füchse allerdings letzte Bodenbrüterkolonien auszulöschen drohen, wie auf manchen Vogelinseln, wird dann klammheimlich ein Berufsjäger eingestellt, der mit Flinte und Falle für den NABU tut, was offiziell nicht zugegeben wird.



Das sind wieder nur Unwahrheiten, Halbwahrheiten bzw. Propaganda. Nichts Konkretes oder Substanzielles zum Thema "Wolf und Naturschutz". Leider verkommt dieser Thread zunehmend zum "Jagdrechtfertigungsthread".


moose Offline



Beiträge: 1.478

10.09.2012 21:59
#58 RE: Wolf und Naturschutz Antworten

Das ist ja eine hübsche Jagd Diskussion geworden:

Für mich gehört ja draussen Rumpaddeln und Jagd zusammen - erst so wird das rund - für mich. Geht aber leider hier nicht so gut.

Grundsätzlich muss Jäger nicht jagen, weil Jagd notwendig wäre - für den Jäger - sondern weil der will.

Also ich will z.B. jagen, weil ich gerne für das Fleisch sorge, das ich esse, also bin ich ein Fleischjäger.

Der Waldbauer will viel Wald und wenn er nicht selbts jagd, möglichst kein Wild, zumindest interessiert der sich nicht für den Wild-Bestand - Holz ist Geld. Wild stört.

De Jäger hat eigentlich auch keinen Bock auf dieses Massenabschlachten (in dwer Regel) und den Wildbrethygienescheiss, der alles schwierig macht - aber will der Jagen, muss er die Bestimmungen einhalten - den Abschußplan.

Das nenne ich immer Schlachtefest der Drückjagd - wird dann brauchtumsgerecht verblasen, aber nur noch zur Schau, weil das Fleisch ja längst in der Kühlung hängen sollte.

In USA ist das anders, jeder darf Jagen - Regeln gibts auch - totgeschossen werden auch nicht zu soviele (Menschen) auf der Jagd und alle sind glücklich.

Ich hab überhaupt keinen Bock, mehr Tiere tot zu schiessen als ich essen kann, das geht aber in Germany nicht - daher hab ich auch kein Revier.

Ich bin Jäger und kein Metzger, keine Schlacher, auch kein Massenabschlachter, kein Schweinereduzierer und kein Knaller . Ich will nur ehrlich mein Stück Wild für die Suppe haben.

Leider haben wir in Deutschland ein System wo Jagd sehr feudal gehandhabt wird. Das jetzt viele den Jagschein machen und das mit kleinem Geldbeutel ändert da gar nix dran.
Ein Revier bekommen die nie und sind froh, irgenwo im Revier den Deppen zu machen um auch mal was zu schiessen oder auf eine Gesellschaftsjagd eingeladen zu werden. Feudal bleibt frugal.

Und der Wolf und der Bär und auch der Elch - die lachen sicht tot über uns ÖkoJäger, Antijäger, Naturschützer, Krötenretter, Kormoranfreunde, Krähenliebhaber, Bambischützer, Wosindblosdierebhühnergebleibenjammernden - und was sonst noch so an depressiven, entwurzelten, anbassungsgestörten, naturentfremdenten Stadtmenschen, Möchtegerntierliebhabern und anderen Weltverbesserern so durch die Landschaft irrt.

Die Natur obsiegt immer - und wenn es nur die Mikroben sind, die übrig bleiben.
moose


absolut canoe Offline




Beiträge: 1.867

10.09.2012 22:06
#59 RE: Wolf und Naturschutz Antworten

moose


_Amarok_ Offline




Beiträge: 680

10.09.2012 22:17
#60 RE: Wolf und Naturschutz Antworten

Zitat von moose im Beitrag #
Das ist ja eine hübsche Jagd Diskussion geworden, für mich gehört ja draussen Rumpaddeln und Jagd zusammen erst so wird das rund - für mich - geht aber leider hier nicht so gut.

Grundsätzlich muss Jäger nicht jagen, weil Jagd notwendig wäre für den Jäger, sondern weil der will.

Also ich will z.B. jagen, weil ich gerne für das Fleisch sorge, das ich esse, also bin ich ein Fleischjäger.

Der Waldbauer will viel Wald und wenn er nicht selbts jagd, möglichst kein Wild, zumindest interessiert der sich nicht für den Wild-Bestand - Holz ist Geld, Wild stört.

De Jäger hat eigentlich auch keinen Bock auf dieses Massenabschlachten (in dwer Regel) und den Wildbrethygienescheiss, der alles schwierig macht - aber will der Jagen, muss er die Bestimmungen einhalten - den Abschußplan. Das nenne ich immer Schlachtefest der Drückjagd - wird dann brauchtumsgerecht verblasen, aber nur noch zur Schau, weil das Fleisch ja längst in der Kühlung hängen sollte.

In USA ist das anders, jeder darf Jagen - Regeln gibts auch - totgeschossen werden auch nicht zu soviele auf der Jagd (Menschen) und alle sind glücklich.

Ich hab überhaupt keinen Bock, mehr Tiere tot zu schiessen als ich essen kann, das geht aber in Germany nicht - daher hab ich auch kein Revier. Ich bin Jäger und kein Metzger, keine Schlacher, auch kein Massenabschlachter, kein Schweinereduzierer und kein Knaller . Ich will nur ehrlich mein Stück Wild für die Suppe haben. Leider haben wir in Deutschland ein System wo Jagd sehr feudal gehandhabt wird. Das jetzt viele den jagschein machen und das mit kleinem Geldbeutel ändert da gar nix dran. Ein Revier bekommen die nie und sind froh, irgenwo im Revier den Deppen zu machen um auch mal was zu schiessen oder auf eine Gesellschaftsjagd eingeladen zu werden. Feudal bleibt frugal.

Einiges schawer zu lesen ist es, aber stimmen tut es doch ein bissel.

Zitat von moose im Beitrag #
Die Natur obsiegt immer - und wenn es nur die Mikroben sind, die übrig bleiben.
moose
Punkt!!!


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