Ich halte einiges von Kursen und habe schon eine ganze Menge davon absolviert. Nicht alle waren optimal aber ich konnte stets profitieren. Genausoviel, wenn nicht sogar mehr, habe ich allerdings beim Paddeln mit kundigen Freunden gelernt. Deshalb rate ich gerne zum Engagement in Vereinen. Das Vereinsleben wird in Canadierkreisen ja gerne rabenschwarz geschildert. Klar hat es Licht- und Schattenseiten. Positiv kann es vielleicht vor allem von jenen angenommen werden, die sich in einem Verein engagieren. Die, die lediglich konsumieren wollen, haben nichts in einem Verein verloren.
Konsequenterweise habe ich zwischenzeitlich – wie Gerhard – eine Übungsleiterausbildung abgeschlossen und gebe jetzt selber Kurse. Mit ambivalenten Gefühlen. Denn meine eigene Erfahrung ist, dass Kurse Impulse vermitteln, die schnell verpuffen, wenn sich keine Übung anschließt. Im Verein ist angeleitete Übung selbstverständlich. Es findet ein regelmäßiges Training statt und unregelmäßig werden Ausfahrten auf unterschiedliche Gewässer angeboten. Auf diesen Ausfahrten werden situativ Problemlösungen ausprobiert und eingeübt. Wo und wie kann man besser dem Sog fließenden Wassers gerecht werden?
Hallo Axel, interessante und nachvollziehbare Sichtweise. Werde wohl erst mal einen Kurs machen und wenn die Jungs etwas älter sind mir das mit dem Verein überlegen.
Moin, ich bin der Meinung, dass Beanie hier ein schiefes Bild vermittelt wird, wenn man ein kommerziell geprägtes Ausbildungskonzept mit einem sozialgesellschaftlich geprägten Ausbildungskonzept zu vergleichen versucht. Diesen Eindruck habe ich zumindest beim interessierten Mitlesen bekommen. Wenn dann auch noch überregionale Besonderheiten dazu kommen, wie z.Bsp.: Canadier kommen ursprünglich aus Amerika und haben hier viel später Fuß gefasst als z.Bsp. das Kajak und die dazu gehörige professionelle Umgangsweise noch viel später, durch z.Bsp. Jörg Wagner, der unbestritten das perfektionierte Umgehen mit dem Canadier in Deutschland auf breite Beine gestellt hat. Das Kringeln, wie auch das unbeschreibliche Flair der Wood Canvas Canadier z.Bsp. würde es so, ohne Jörg, hier wahrscheinlich gar nicht geben. Kommerzielle, rein wirtschaftlich angelegte Konzepte wie die des ACA, sind auf Werbung und Trommeln angewiesen, was mir von einzelnen Vertretern im Forum manchmal schon gehörig auf den Keks geht, da überleben auf Dauer trotzdem nur Die(Trainer), die die Besten und nicht die lautesten sind.
Ein sozialgesellschaftliches Konzept, wie z.Bsp. das des DKV (Deutscher Kanuverband) unterliegt ganz anderen Kriterien und erfüllt hier eine sehr wertvolle gemeinnützige und gehaltvollere, eben ganz andere Aufgabe als der kommerziell gestaltete ACA. Es gibt im DKV canadiertechnisch, vom Rennsport abgesehen, in der Breite grundsätzlich einen großen Nachholbedarf und Canadiertrainer gibt es dort nicht viele. Um das Wanderpaddeln im Canadier zu erlernen, gibt es aber schon ein paar gute Möglichkeiten und einzelne Vereine, wie z.Bsp. die, in denen sich Axel, Gerhard, Sebastian und auch ich engagieren und die ein sehr ansprechendes und nachhaltiges Ausbildungsniveau aufweisen und einen teuren ACA Kurs überflüssig machen können. Dazu gibt es überregional angebotene Kurse beim DKV, die auch richtig gut sind.
Trainervergleiche sind immer sehr subjektiv, nur beim Paddeln fällt schon mal positiv auf wenn da ein Jörg Wagner im Ausbilderstammbaum ist, keine Frage.
Ich bin mittlerweile fest davon überzeugt, dass es unnötig ist, einen ACA Kurs zu buchen, um das Wanderpaddeln so erlernen zu können, dass man mit ausreichend Know How und Freude seine Touren machen kann. In der Gemeinschaft(Verein) ist das preiswerter und unterwegs sicherer. Wer die "hohe Schule" für sein Abenteuer braucht und sich leisten kann, geht zum kommerziellen ACA Trainer. LG Jürgen
Hej, wäre doch mal interessant, ob es ACA-"Instruktoren" gibt, die sich im DKV (oder OKV bzw SKV) auch ehrenamtlich als "Exercise-Instructor" (Übungsleiter), "Paddle-Organizer" (Wanderwart) oder ähnliches engagieren.
LG Martin
P.S.: Die Turtle-Crew ist samt und sonders im DKV. Also, Beanie, warum warten?
"In das Dunkel dieser alten, kalten Tage fällt das erste Sonnenlicht." Mascha Kaléko
Du sprichst mir aus der Seele . Ich habe sowohl einen Kurs bei einem Instructor wie auch bei einem Übungsleiter gemacht .
Was hilft mir ein Tageskurs wenn ich danach niemanden zum nachfragen habe , schliesslich lernt man auch nach dem Kurs immer weiter . Auch sollte man die Vereine nicht unterschätzen .
Moin Martin, es gibt ACA Trainer, die gemeinnützig im DKV ausbilden und auch ACA Trainer, die eine sehr soziale Haltung haben, darum geht es nicht.. LG Jürgen.
Vielen Dank für die zahlreichen, aufschlußreichen Beiträge. Ich gebe zu, meinen Beitrag bewusst etwas provokant verfasst zu haben, mit der Hoffnung diese Flut der Antworten auszulösen.
Gerhard, ich wusste nicht, daß du ebenfalls Fachübungsleiter bist. Bisher wusste ich es nur von Axel.
Im Prinzip ist es mir egal, welchen Kurs ich besuche, ob ACA oder DKV. Jedoch stößt mir immer wieder dieses Zertifizierungsgetue sauer auf. Jeder Betrieb muß heute zertifiziert sein und jeder vernünftig denkende Mensch weiß, daß dies nur die praxisferne Theorie ist. Haupsache man hat den Stempel, dann ist alles gut.
Die These, daß Amerikaner besser wissen, wie man einen Canadier paddelt, halte ich für fragwürdig. Da könnte man auch behaupten Rosenheimer wissen am Besten wie man Faltboote zusammenbaut.
Ich mache auf jeden Fall diese Saison wieder den ein oder anderen Kurs beim GOC. Jedoch keine ACA, obwohl diese auch angeboten werden, sonden bei Fachübungsleitern, weil diese Kurse bei mir "um's Eck" angeboten werden. Halt also keine inhaltliche, sondern geographische Gründe.
Moin, ich selber halte Kurse für sehr sinnvoll. Meinen ersten Kurs habe ich bei einem ACA Trainer belegt bevor ich mich für einen Solo Canadier entschieden habe. Der nächste wird in Kürze gebucht um meine bisherigen Fähigkeiten zu vertiefen. Sicherlich ist es schön, wenn solche Trainingseinheiten beim örtlichen Kanuverein stattfinden würden. Aber wo finde ich diese? Nur so ein Bsp.: In meiner näheren Umgebung rund um Hamburg Harburg sind div. DKV Vereine. In einem sind Canadier im Bootshaus unerwünscht, in den anderen gibt es außer dem obligatorischen Mannschaftskanadier ebenfalls keine Akzeptanz. Alleine aus diesem Grund kann ich nur empfehlen einen ACA Trainer zu nehmen. Mal Butter bei die Fische, gerade für diejenigen die Kurse suchen, wo findet man konkret diese DKV Trainer. Vielleicht sollte ich erwähnen das ich DKV Mitglied bin. Gruß Henrik
Wer zu den Quellen will, muss gegen den Strom schwimmen
Zitat von Gegendenstrom..... Mal Butter bei die Fische, gerade für diejenigen die Kurse suchen, wo findet man konkret diese DKV Trainer. Vielleicht sollte ich erwähnen das ich DKV Mitglied bin. Gruß Henrik
Moin Henrik, wie ich schon geschrieben habe, hat der DKV die Freizeitcanadiersparte vernachlässigt. DKV-Vereine wie der GOC sind eine sehr gute Ausnahme. Du findest trotzdem gute Wochenendkurse, nur oft mit längerer Anfahrt verbunden, im Programmheft des DKV immer für ein Jahr im Voraus. Da können auch NichtDKVler teilnehmen. Die Küstenkurse, von Eckehard Schirmer, in Schleswig-Holstein, können von Kajak- wie Canadierfahrern abgelegt werden und Du findest sie auch im DKV-Programmheft. Da wird das beherrschen des Canadiers incl. Wiedereinstieg allerdings vorausgesetzt. Diese Kurse sind nicht speziell als Kajak bzw. Canadierkurse ausgeschrieben. LG Jürgen
Um einen passenden Verein zu finden gibt es auf der DKV Homepage die Vereinssuche (http://www.kanu.de/go/dkv/home/dkv/verei...datenbank.xhtml). Auf der Internestseite der Vereine bekomme ich dann schon Infos ob dort Canadiertechnisch was läuft, oder ob es sich um einen reinen Kajak-Verein handelt. Ansonsten hilft anrufen und nachfragen. Das DKV Programm ist sicherlich gut als Übersicht, aber es stehen auch nicht alle Kurse jedes einzelnen Vereins im DKV Programm.
Ein Kurs ist gut (egal wo), danach unter Anleitung zu Paddeln ist besser. Wichtig ist sich immer wieder feedback von erfahrenen Paddlern zu holen.
Zitat Es gibt im DKV canadiertechnisch, vom Rennsport abgesehen, in der Breite grundsätzlich einen großen Nachholbedarf und Canadiertrainer gibt es dort nicht viele.
...eben weil das so war und ist, haben sich ja Institutionen wie ACA,GOC,Salzwasserunion usw. hier in Deutschland gebildet! Und ich finde das ist sehr gut so!!!! Meine Erfahrungen mit DKV-Kursen(incl. der Übungsleiterausbildung) sind bis auf die Wildwasserkurse eher bescheiden. Die überwiegend guten Erfahrungen mit den Ausbildungen innerhalb der Vereine, kann ich allerdings bestätigen,so es sie denn auf dem Canadiersektor gibt.
Selbst wenn ich Kurse über deren Preis beurteile, kann der 70 Euro Kursleiter-Kurs teurer sein als der 200 Euro Insructor-Kurs. Erst einmal ist das für mich in der Regel mit einer weiten Anfahrt verbunden, dann habe ich nicht beliebig viele Wochenenden an denen es passt und das Verhältnis Kosten, Spaß, Gelerntes muss stimmen.
Grundsätzlich halte ich viel von dem gemeinsamen Lernen im Verein, setzt ja aber voraus das Jemand da ist der richtig Paddeln kann.
Natürlich kann man nach einem Kurs nicht richtig paddeln, hat man keinen im Verein oder Umfeld der einem mal auf die Finger sieht, kann man bei den Treffen ja auch mal zwischendurch einen Instructor buchen und gezielt gucken lassen. (Und jetzt sollen mal Alle einen Schritt vortreten, die nach dem Führerschein machen noch ein paar Stunden zur Vertiefung des Gelernten genommen haben.)
Wem immer Alles zu teuer ist, der kann noch mehr sparen wenn er gar nicht erst Paddeln geht.
Wer das Geld nicht ausgeben kann, kann auch mal schauen ob die meist vorhandene Digitalkamera auch Videos macht. Am Ufer aufgebaut und 5 mal dran vorbei gepaddelt sieht man seine Fehler viel deutlicher, als wenn man sie beim Paddeln finden soll. Wenn das Wissen für eine selbst Analyse noch nicht reicht findet sich sicher ein kundiges Publikum hier im Forum. (Aber bitte kurze Sequenzen.)
Gruß Andreas
"Wie wir die Welt wahrnehmen, hängt davon ab, wie wir uns in ihr bewegen." F. Schätzing
"...eben weil das so war und ist, haben sich ja Institutionen wie ACA,GOC,Salzwasserunion usw. hier in Deutschland gebildet! Und ich finde das ist sehr gut so!!!! Meine Erfahrungen mit DKV-Kursen(incl. der Übungsleiterausbildung) sind bis auf die Wildwasserkurse eher bescheiden."
Da ist doch auch nichts Verwerfliches dran, der GOC ist zu 100% DKV und bietet ACA Kurse neben eigenen Kursen an.
Ich bin von mehreren ACA Trainern richtig begeistert und habe großen Respekt vor deren Leistung, nehmen wir nur mal Frank, der ganz nebenbei für uns alle das Forum betreibt. Nur den gleichen Respekt habe ich z.Bsp. auch vor einem Axel, der Übungsleiter in seinem Verein ist und nebenher noch auf seinem P A D D E L B L O G gratis Weiterbildung und Information vom Feinsten liefert, wie ich finde auf einem Top-Niveau. Meine Erfahrungen hier in Schleswig-Holstein mit dem sehr umfangreichen, über fast alle Sparten gehenden, Übungsleiterkurs, sind ausgesprochen posititiv, er hat mich um Längen weiter entwickelt. Deine und meine Erfahrungen sind subjective Einzelbetrachtungen aus vielleicht völlig unterschiedlichen Blickwinkel. Mir ist wichtig, darauf aufmerksam zu machen, dass es vom System her hier um völlig unterschiedliche Ansätze (Kommerziell-Ehrenamtlich Gemeinnützig) geht und ich mich gegen Dogma und Alleinansprüche wehre. Beides kann grottenschlecht und auch sehr gut sein. LG Jürgen
Ich stelle in den Wintermonaten beim Kentertraning immer wieder fest das wir im Verein viele schlechte Schwimmer haben. Schwimmen können, oder im Wasser schwimmend Probleme lösen sind zwei verschiedene Dinge. Albert
Beim Vermitteln von Fähigkeiten ist es egal, ob ein kommerzieller oder ehrenamtlicher Hintergrund gegeben ist, ob sowas über Mitgliedsbeiträge oder direkt finanziert wird. Viel wichtiger sind die Fachkenntnisse und Erfahrungen des Lehrers, gepaart mit Fähigkeiten, dieses auch an unterschiedliche Lerntypen zu vermitteln, sich auf den Schüler einzustellen, Fehler analysieren zu können ... usw.
Zitat von TroubadixMoin, ich bin der Meinung, dass Beanie hier ein schiefes Bild vermittelt wird, wenn man ein kommerziell geprägtes Ausbildungskonzept mit einem sozialgesellschaftlich geprägten Ausbildungskonzept zu vergleichen versucht. ... ... Kommerzielle, rein wirtschaftlich angelegte Konzepte wie die des ACA, sind auf Werbung und Trommeln angewiesen, was mir von einzelnen Vertretern im Forum manchmal schon gehörig auf den Keks geht, da überleben auf Dauer trotzdem nur Die(Trainer), die die Besten und nicht die lautesten sind.
Ein sozialgesellschaftliches Konzept, wie z.Bsp. das des DKV (Deutscher Kanuverband) unterliegt ganz anderen Kriterien und erfüllt hier eine sehr wertvolle gemeinnützige und gehaltvollere, eben ganz andere Aufgabe als der kommerziell gestaltete ACA. Es gibt im DKV canadiertechnisch, vom Rennsport abgesehen, in der Breite grundsätzlich einen großen Nachholbedarf und Canadiertrainer gibt es dort nicht viele. Um das Wanderpaddeln im Canadier zu erlernen, gibt es aber schon ein paar gute Möglichkeiten und einzelne Vereine, ...und einen teuren ACA Kurs überflüssig machen können.
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Ich bin mittlerweile fest davon überzeugt, dass es unnötig ist, einen ACA Kurs zu buchen, um das Wanderpaddeln so erlernen zu können, dass man mit ausreichend Know How und Freude seine Touren machen kann. In der Gemeinschaft(Verein) ist das preiswerter und unterwegs sicherer. Wer die "hohe Schule" für sein Abenteuer braucht und sich leisten kann, geht zum kommerziellen ACA Trainer. LG Jürgen
Lieber Jürgen, ist es nicht immer ein Frage des Anspruchs den man an sich und sein Material stellt? Du kannst mit der aller letzten Kanusemmel eine Wandertour machen und das breite Grinsen im Gesicht haben und super zufrieden mit Deinem Abenteuer sein. Du hast viele lustige Kenterungen erlebt, hattest dabei Deinen Spaß und bist ins warme Wasser geplumpst. Hast Dich in den niedrigen Bäumen auf dem Fluß verheddert, das Boot ist beinahe gebrochen als Du queer auf den Stein zugetrieben bist aber PE steckt ja einiges weg.
Jürgen Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen. Den ACA Trainern reine "kommerziellen" Interessen vorzuwerfen ist einfach etwas sehr kurzsichtig. Dagegen das sog. "sozialgesellschaftliche Konzept" des DKV hochleben zu lassen, Jürgen, da muss ich schmunzeln. Aber wie schön, dass Du Dir in Deinem eigenen Posting so schön selbst widersprichst: "Es gibt im DKV canadiertechnisch, vom Rennsport abgesehen, in der Breite grundsätzlich einen großen Nachholbedarf und Canadiertrainer gibt es dort nicht viele."
Es gibt Leute und zu denen zähle ich mich auch, die haben höhere Ansprüche an das Kanumaterial und auch an die eigene Paddeltechnik. Ich habe inzwischen unzählige Kurse bei unterschiedlichen ACA Lehrern gemacht um immer wieder neu an meiner Paddeltechnik zu feilen. Das macht mir Spaß und ist mein eigener Anspruch an mich selbst. Jeder Kurs, ob Tandem, Solo, Fließwasser oder auf dem ruhigen See bringen mich weiter. Die ACA Kurse in Deutschland sind die einzige Möglichkeit Canadiertechnik zu erlernen und was ist so schlimm daran, dass die Lehrer auch Geld dafür nehmen? Du wirst auch keinen Fahrlehrer finden der aus reiner sozialer Nächstenliebe Fahrstunden gibt. Liebe Grüße BO