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Dieses Thema hat 28 Antworten
und wurde 3.767 mal aufgerufen
 ALLGEMEINES CANADIERFORUM
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Andreas Schürmann ( gelöscht )
Beiträge:

19.09.2019 10:19
#21 RE: Gibt es Erfahrungen über reine Holzcanadier? Antworten

Entschuldigung, ich habe auf das falsche Boot verwiesen, das Gokstad-Schiff war das mit den Beibooten.
Ein Link auf das Buch zum Gokstad-Schiff

Und zum Bau eines kleinen Gokstad-Beibootes.

Wenn man sich mit Massivbau beschäftigt, spiegeln diese Boote eine kaum noch erreichbare Qualität.

Stony Lake 16 hat schöne Linien, sieht auf den ersten Blick fürs segeln nach etwas wenig Rocker aus, aber etwas auf der Kante dürfte es wendiger werden.

Deine Idee mit den Zahlen gibt es bei Booten ja auch, zum Beispiel der Prismatischequoeffizient, nur müsste man die Boote dann auch tatsächlich vermessen. Nicht einmal Kunstoffboote haben als fertiges Boot die exakten Maße ihrer Form. Das ist durchaus Absicht, durch das vorspannen mit Duchten ist das Boot steifer.


Zaphod Offline



Beiträge: 16

20.09.2019 15:27
#22 RE: Gibt es Erfahrungen über reine Holzcanadier? Antworten

Danke für die Links. Bin auch Fan dieser Zeit und vor allem von diesen Booten begeistert. Ich hatte in Haithabu zufällig mal diesen Bootsbau hier https://www.youtube.com/watch?v=rrhO1d2vExs mitbekommen. Damals wurde gerade der zweite Plankengang eingepaßt. Das live zu sehen war spannend zu beobachten und sehr erhellend. Und die Erkenntnis, das das echt schon wieder 5 Jahre her ist .

Zum Stoney Lake kam mir die Idee einen etwas stärkeren Kielsprung einzuplanen bzw. diesen asymmetrisch zu verteilen. Vorne etwas mehr als hinten bzw. nur Vorne etwas mehr. Ich meine das beim Winisk auch so gesehen zu haben.


Andreas Schürmann ( gelöscht )
Beiträge:

20.09.2019 16:42
#23 RE: Gibt es Erfahrungen über reine Holzcanadier? Antworten

Zitat von Zaphod im Beitrag #22
...Zum Stoney Lake kam mir die Idee einen etwas stärkeren Kielsprung einzuplanen bzw. diesen asymmetrisch zu verteilen. Vorne etwas mehr als hinten bzw. nur Vorne etwas mehr. Ich meine das beim Winisk auch so gesehen zu haben.


Bei offenen Booten beeinflussen sich Süllrand und Kielliene sehr, quasi ein Kräftegegenpaar. Versucht man Änderungen an der Kielliene, so kann man das Ergebnis erst nach Montage des Süllrandes beurteilen.

Da liegt viel Arbeit zwischen Versuch und Ergebnis.
Das suchen nach einer passenden "fertigen" Form könnte einfacher sein.

Insbesondere bei Stitch and Glue muss man auch damit leben, das eine Linienänderung ganz viel anderes auch ändert.

Und auf einer 2D Zeichnung den Rocker hochziehen ist ja einfach, in 3D merkt man dann, das Steven und Heck völlig anders aussehen
zum Beispiel das V flacher wird und das Boot dann in Wellen stampft.

Die geplanten Längen und Breitenänderungen okay, aber bei Rocker ist es viel schwieriger.


Dipol Offline




Beiträge: 288

20.09.2019 18:27
#24 RE: Gibt es Erfahrungen über reine Holzcanadier? Antworten

Moin Marko,
heute hab ich mir mal die Zeit genommen und meine (relativ große) Lesezeichen-Sammlung nach für dich interessanten Seiten durchstöbert. Ich hatte auch mal überlegt, selber zu bauen. Letztendlich hab ich es aber bleiben lassen, es gab auch so immer genug spannende Boote, eigene, von Freunden und aus Vereinen.

BergerBoote hat einen schönen Bauplan für ein geklinkertes Kanu. Es könnte für dich auch interessant sein, dir diese Seite mit Bauplänen mal anzuschauen, die ist zwar auf englisch, aber da scheinen einige geklinkerte Kanus dabei zu sein. Auf der Seite von greenval findest du sehr gute Pläne von John Winters in Leisten-Bauweise. Du scheinst ja Pläne abändern zu können und könntest die Maße dieser hervorragenden Canadier-Formen übernehmen. Dort gibt's auch interessante (englische) Artikel von Winters.

Für dein historisches Interesse kannst du mal hier kucken, das ist zwar auch auf englisch (oder russisch) und viele der weiterführenden Links funktionieren inzwischen leider nicht mehr, aber dafür findest du ein bißchen was über die Vorläufer der Wikingerboote. An Englisch kommt man im Canadier-Bereich kaum herum, wenn man sich aber erst mal die Fachbegriffe erarbeitet hat, wird es deutlich einfacher. Deutsche Fachbegriffe findet man auf dieser Seite ganz gut erklart.

Viel Spaß beim Lesen ud viel Erfolg beim Bau.
Martin

Nachtrag: Ich hab grade deine bisherigen Posts noch mal durchgelesen, Bergerboote hattest du ja schon gefunden. Auf der amerikanischen Seite gibt's das Arbeitsbuch als PDF für 15 Dollar, das kannst du vielleicht auch über Berger kriegen.

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"Freedom 's just another word for nothing left to lose" Janis Joplin


Zaphod Offline



Beiträge: 16

20.09.2019 19:17
#25 RE: Gibt es Erfahrungen über reine Holzcanadier? Antworten

Servus Martin,
vielen Dank für die ganzen Links. Einen kleinen Teil kannte ich schon aber den anderen Teil werde ich mir ausgiebig zu Gemüte führen. Auf den ersten Blick siehts schonmal gut aus. Ja, Englisch bzw. überhaupt Sprachen ist bei mir so ein leidiges Thema. Im Kontext (Bilder, Video's) fällt es mir leichter. Meine Stärken liegen deutlich spürbar eher im Bereich konstruieren und bauen.

Gruß,
Marco


Zaphod Offline



Beiträge: 16

26.09.2019 14:38
#26 RE: Gibt es Erfahrungen über reine Holzcanadier? Antworten

Meine Suche nach passenden Rissen war bisher leider nicht von Erfolg gekrönt. Für das Sassafras 16 gibts keine Risse, an dem man Mallen ableiten könnte und von meinem Favoriten gibts zur zeit keine lieferbaren Pläne. Werde geduldig weitersuchen bzw. auf Wiederverfügbarkeit warten. Vielen Dank schon mal an Alle für die Tipps und Anregungen.


Haubentaucher Offline



Beiträge: 385

27.09.2019 10:55
#27 RE: Gibt es Erfahrungen über reine Holzcanadier? Antworten

Klinkern ist viel Arbeit, die Ergebnisse nicht immer der vielen Mühe wert. Vor meiner Familienzeit habe ich viele Reisen unternommen, mich "schon immer" für simple Boote interessiert und ein Typ ist auf fast der ganzen Welt verbreitet. In Europa am ehesten als Piroge oder Pirogue bekannt. Die Boote bestehen (wikipedia.de zum Trotz) meistens aus 4 Flächen. Je nach Breite, Länge, Größe insgesamt werden sie traditionell zum Paddeln, Pollen/Staken und Segeln verwendet. Indonesische Piraten fahren sie auch mit großen Motoren in Wasserskigeschwindigkeit - nur nebenbei.

Eine ganz ähnliche Unterwasserform haben traditionelle grönländische Kajaks. Sie sind etwas kleiner, schon klar, aber das Prinzip ist überraschend ähnlich. Man findet die Form noch öfter, aber dann sind die Abwandlungen größer.

Eins der Geheimnisse vieler Kanubauer ist, dass sie das Holz selbst die Form finden lassen. Man kann da esoterische Verbindungen herstellen, muss es aber nicht. So ein Boot habe ich mit dem Ziel 'dachtransporttaugliches Kanu' mal als Modell gebaut, habe es ein paar mal zerlegt, geändert, verbessert und es ist so wie das im Anhang geworden. Wellen Strömung und Naturwehre hats in dem Bach hinter meinem Gehäuse. Die fließende Form entsteht dadurch, dass die Holzteile an zwei Stellen zusammengehalten werden und an einer auseinandergedrückt. An zwei weiteren Stellen (mit den Korken) um an den Enden etwas mehr Volumen zu haben. Das Modell ist nie auf Chique, sondern nur auf Erprobung hin gebaut worden.

Wenn es Dich interessiert, kannst Du mich gerne besuchen oder wenn es zu weit ist, schicke ich Dir Schablonen. Es hat bis zu seiner jetzigen Form etliche Probefahrten absolviert. Es kann mit Ankanten steuern, hat eine fast unüberwindbare Endstabilität und dürfte der am weitesten verbreitete Bootstyp der Welt sein. Wenn Du knauserst sind 4.5 kg pro Meter Boot machbar.

Chris

Angefügte Bilder:
20190927_102227.jpg   20190927_102235.jpg   20190927_102302.jpg  
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Andreas Schürmann ( gelöscht )
Beiträge:

01.10.2019 13:34
#28 RE: Gibt es Erfahrungen über reine Holzcanadier? Antworten

Ein sehr elegantes vier Planken-Boot das
Tuna-boat
(das Gokstat-boat, gleicher Link, ist mit 6 Planken optisch eh nicht zu toppen).

Ist ein bisschen geschummelt, weil vorn und hinten noch ein "Sammelbrett" verbaut ist.
Erfordet sehr gut biegbares Holz.


Zaphod Offline



Beiträge: 16

08.10.2019 08:03
#29 RE: Gibt es Erfahrungen über reine Holzcanadier? Antworten

Ja, die Boote sind optisch wirklich ganz ansprechend. Wenn ich das anhand der Bilder richtig deute, ist der Steven und die Anlandungen für die Planken ein Teil? Simpel und komplex zugleich.

Zurzeit bin ich mit dem Neubau meiner Garage beschäftigt. Der Vorbesitzer war mal durchs Dach geplumpst und sein liebloses Geflicke war garnicht in der Lage Regen abzuhalten. Nach zwei Jahrzehnten waren alle Balken morsch und verpilzt. Ende des Monats kommt das neue Dach drauf und ich kann mich langsam daransetzen den Bauraum für den Canadier zu planen und einzurichten.


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