Im Frühjahr fiel der Entschluss, mit der Familie mal wieder auf Paddeltour zu gehen. "Der Große" paddelt seit einem Jahr bei uns im Verein in der Jugendgruppe und ist ganz heiß aufs Paddeln und Zelten aber da "der Kleine" bei Beginn der Tour gerade erst 3 Jahre alt ist, war uns klar, dass wir nicht nach Skandinavien fahren, sondern etwas Zahmes aber auch Abwechslungsreiches mit guter Infrastruktur in Deutschland suchen. Schnell kamen wir auf die Lahn. Für die Lahn sprachen eine Menge Argumente: - In weiten Bereichen relativ naturbelassen - Eine gute Bahnanbindung zum Nachholen des Autos - Schleusen und Bootstunnel als Abwechselung - Attraktionen am Fluss - Viele Zeltplätze/Campingplätze - Etwas Strömung, aber zahm
Da unsere Touren auf der Lahn aber schon zehn Jahre und länger zurück lagen, habe ich hier im Forum nach Empfehlungen für 4-5 Paddeltage gesucht und habe sehr gute Hinweise erhalten (Mehrtagestour Lahn - geeignet für Kleinkind). Hier noch einmal unser herzlicher Dank dafür!
So sind wir dann im Ende Juli 2019 gen Lahn aufgebrochen. Erst haben wir bei den Großeltern noch 2 Geburtstage gefeiert. Dabei haben wir die Gelegenheit genutzt, das Boot probezupacken. Den Canadier (Spirit II mit drei Sitzbänken) haben wir uns in unserem Heimatverein geliehen, die Maße und Möglichkeiten mussten ausprobiert werden. Schließlich hat man mit 2 Kindern doch mehr Gepäck dabei und die Jungs sollten/wollten sich gute Sitzplätze bauen. Und es ist sehr hilfreich, an Land auszuprobieren, wo was hin kommt. Dann kann man unkomplizierter den Canadier beladen, wenn er im Wasser liegt.
Probepacken
Am Mittwoch den 24.07.2019 sind wir dann gegen Mittag an der Schleuse Oberbiel mit unsere Tour gestartet. Die erste Etappe war sehr kurz, wir sind nur bis zur Zeltwiese in Leun gepaddelt. Da war mitten in der Woche nicht viel los und wir haben einen schönen Platz am Ende der Wiese im Schatten mehrerer Bäume gefunden. Schatten-Finden war übrigens das Motto der Tour, da wir die heißesten Tage des Jahres vor uns hatten. Entsprechend haben wir aber auch bei jeder Gelegenheit die Lahn zur Abkühlung benutzt!
Lahn bei Leun
Jugendzeltplatz Leun
Am nächsten Tag sind wir bis zum Zeltplatz Hauseley in Weilburg gepaddelt. Zwischendurch haben wir jeden schattigen Abschnitt der Lahn gesucht, um der Sonne wenigstens zeitweise zu entkommen. Da wir aber alle mit Lichtschutzfaktor 50 versorg waren, haben wir keinen Sonnenbrand bekommen. Am Ende der 15 Kilometer hatte "der Kleine" keine Lust mehr, "der Große" war noch gut drauf, hat immer fleißig mitgepaddelt und war von dem Bootstunnel in Weilburg ganz begeistert.
Abends haben wir nach mehreren langen Badeeinheiten einen langen Spaziergang gemacht und haben das Schloss in Weilburg - und die örtliche Eisdiele besichtigt.
Pause
Fussimpression
Einfahrt zum Bootstunnel
Schloss Weilburg
Zeltplatz Hauseley
Schleuse zum Boottunnel vom Zeltplatz Hauseley aus
Freitag stand wieder eine kurze Etappe auf dem Plan. Das Tagesziel war der Campingplatz Gräveneck. Diesmal haben die Jungs wenig gepaddelt, "der Kleine" hat sich ausgeruht und der Große war mehr im Wasser als im Boot. Gut, dass wir früh auf dem Campingplatz ankamen, einen schattigen Platz fanden und uns in der Lahn treiben lassen konnten. Schnell war die Entscheidung getroffen, die Infrastruktur des Campingplatzes für zwei Nächte zu nutzen und haben schon mal das Auto nachgeholt. Das war mit dem nahen Bahnhof leicht zu bewerkstelligen.
Lahn bei Gräveneck
Hängendes Zelt in Gräveneck
Spiegelung - verdreht
Samstag wollten wir bis Runkel paddeln, aber das Wetter hat den Plan geändert. Morgens starteten wir mit leichtem Boot, da das Zelt aufgebaut blieb. Der Himmel war bewölkt und es war nicht mehr so heiß. Wir kamen gut voran, da wir alle Lust hatten, mal wieder mehr zu paddeln. In der Schleuse Fürfurth überraschte uns der erste kräftige Regenschauer. Zum Glück hatten wir - eigentlich als Sonnenschutz - einen Schirm im Boot. So blieben die Jungs trocken. Kurz darauf ließ der Regen nach und wir kamen gut voran. Doch die Regenpause war nur von kurzer Dauer. Als es wieder zu regnen begann, sank die Stimmung. Auch eine längere Pause beim ESV Limburg (leider derzeit ohne Bewirtschaftung) konnte daran nicht viel ändern. Wir entschieden uns, die Tour in Villmar zu beenden und die Familie fuhr mit dem Zug zurück, um den Wagen zu holen. Damit ich beim Warten nicht auskühlte und da ich noch Lust auf ein bisschen Solo-Paddeln hatte, fuhr ich noch bis Runkel weiter, wo mich die Familie kurz nach meiner Ankunft abholte.
Und extra nett mal einige Bremer Kanu Wanderer auf Tour zu sehen. Grüß gerne Peter Heil und Konsorten von ihrem alten Wanderwärter. Wenn du sagst Gert aus Schweden, dann wissen die schon …
Schöne Tour mit euren Kids. Momentan will ich mit unserem kleinen noch nicht so eine Tour machen, da ist er mir mit 1 1/2 doch noch zu jung. Aber die Lahn hab ich für die erste Tour schon mal im Hinterkopf gehabt, vor allem wegen der Infrastruktur. Von daher danke für deinen Bericht, bzw. den verlinkten Thread, als Informationsquelle.
Grüße aus Köln
Björn/Rheinländer
______________________________________________________________________ Da wir im gleichen Boot sitzen, sollten wir froh sein, daß nicht alle auf unserer Seite stehen.(Ferstl Ernst)