dieses Jahr wollen wir es wagen und mit unseren beiden Jungs (8 und 3) mal auf Wanderfahrt gehen. Meine Frau und ich sind tourenerfahren, der Kleine hält es aber noch nicht sooo lange im Boot aus und nun suchen wir eine Strecke, bei der:
1) immer mal wieder was los ist (Umtragen, Schleusen, ...) 2) etwas Strömung dabei hilft, auch mit wenig Antrieb anzukommen 3) die Unterkünfte (Zeltmöglichkeiten) in kurzen Abständen zu finden sind 4) die Orte der Umgebung zu Pausentagen einladen
Wir würden gerne etwa 5 Tage paddeln.
So sind wir beim Überlegen auf die Lahn gekommen, die wir beide vor Jahren - unabhängig voneinander - schon mal gepaddelt sind.
Könnt Ihr Teilstücke der Lahn empfehlen, die Abwechselung bieten und bei denen die Zeltplätze nah beieinander liegen? Seid ihr schon mal mit einem Kleinkind unterwegs gewesen? Wieviel Kilometer pro Tag haltet Ihr für realistisch? Wir denken an 12-15 km/Tag. Passt?
Lahn ist da eine gute Idee, auch da ja die haeufig befahrene Zuglinie mit vielen Bahnhoefen in rel kleinen Abstaenden am Fluss entlang geht, also im Zweifelsfall auch mal schnell einer von Euch das Auto nachholen kann.
Mal so grob gesagt, laesst die Stroemung, je weiter Du sie runter paddelst, immer mehr nach, bis sie zum laengsten See Deutschlands mutiert, entsprechend koennten da die 12-15 km was viel werden, ansonsten passt das schon.
Auf jeden Fall Bootstunnel Weilburg einbauen (aber besser nicht Sa Nachmittag - So Mittag) etwas dahinter Camping Graevenneck ist echt nett und Bahnhof zum Auto nachholen auf dem Camping...
Lahn nicht auf Feiertags-Wochenende, dann ist da die Bierkasten-Fraktion unterwegs.
Albshausen bzw. Solms einsetzen In Solms NICHT an der Schleuse parken! Es folgt ein eher kurzes Stück, anfangs noch verhaltene, zeitweise mehr Strömung durchs Leuner Becken.
1. Nacht Leun, Jugendcamping an einer Gitterrosttreppe und einer Naturrutsche für Boote.
Es folgt ein langer Tag. Ab Der silbernen Leitung oberhalb von Selters tut sich strömungsmäßig wenig bis fast nichts mehr. Die Schleuse Löhnberg wäre als offizieller Rastplatz mit etwas Auslauf sehr empfehlenswert. Die Fahrt nach Weilburg ist kurz, aber langsam. Dort noch eben durch den Schiffstunnel und die Doppelschleuse. 2. Nacht Weilburg unterhalb der Schleuse. Bei der Ausfahrt aus der letzten Schleuse bereits hart rechts halten
Es folgt ein kurzer Tag mit offizieller Rastmöglichkeit an der Schleuse Kirschhofen und einer inoffiziellen vorher. Sieht man schon. Anlandeverbot heißt nicht Ankerverbot (!) Steht jedenfalls kein Schild.
3. Nacht Gräveneck Gastronomie für Campingplatzverhältnisse weit überdurchschnittlich. Gute Anlandestelle am Matschstrand oder etwas weiter um die Kurve an einer Gitterrosttreppe.
Der Tag darauf wieder etwas weiter als vorher. In Fürfurth hinter der Eisenbahnschranke ist eine kleine Gaststätte mit Eis aus der Dose, Würstchen, kalter Limo usw. Relativ nett gelegen, recht preiswert. Ab Aumenau ist die Strömung fast wieder weg. Kurz vorher strikt kontrolliertes Anlandeverbot mit guter Bademöglichkeit, wenn man einen Ankerstein gefunden hat. Villmar bis Runkel zieht sich. Deswegen in V. links vor der Staumauer den Spielplatz benutzen.
4. Nacht Runkel. Camping hinter der Schleuse bald links. Anlanden hinter einer kleinen künstlichen Barre. Also rechtzeitig links halten, aber nicht auf der Barre hängen bleiben. Die Eisdiele auf der linken Flußseite vor der Staumauer hat das beste Eis und den besten Kaffee in der Gegend. Die Schleuseninsel wird gern als Stadtbad genutzt.
Nach Runkel wird es mit der Bahnlinie mau. Bis Steeden bzw. Dehrn geht es von der Lahn her halbwegs, aber ab Dehrn bis Limburg zieht es sich wie Kaugummi. Das könnte Paddeln zum Abgewöhnen werden. Ich würde eventuell einen Pause- oder Badetag zwischendurch einlegen.
Variante 2: Balduinstein starten, 1. Nacht Laurenburg, 2. Nacht Obernhof, 3. Nacht Nassau, 4. Nacht Dausenau oder Ems, Aussetzen entweder Nievern, Fachbach oder Lahnstein. Ist landschaftlich auch recht nett und die Tagestouren sind ausgesprochen übersichtlich. Am Cramberger Bogen kann Gegenwind zu schaffen machen. Es ist da aber noch keiner verfault.In Nassau ist etwas Gastronomie fußläufig von den Anlandestellen zu erreichen, weiter hinten, in Nähe des Rewe im Stadtpark ein nett gestalteter Kinderspielplatz.
Das gibt doch einen super Schub für unsere aktuelle Planung!
Wir haben ca. 10 Tage Zeit und werden - wo immer es uns gefällt - einfach ein oder zwei Tage länger bleiben. Dann überfordern wir die Jungs nicht, wir sehen was von der Gegend und wir müssen nicht jeden Tag unser Geraffel einpacken
In wie weit wir das Auto nachholen, werden wir kurzfristig entscheiden. Hat man denn in der Nähe des Einstiegs Albshausen eine Möglichkeit, das Auto "sinnvoll" abzustellen?
In Albshausen am Bahnhof auf dem Schotterparkplatz.
Von der Schleuse Niederbiel aus zum Parkplatz am Bahnhof Solms ist es vielleicht einen halben Kilometer weiter zu laufen als von der Schleuse Oberbiel nach Albshausen, aber man spart sich zweimal Schleuse-Kurbeln und die nicht allzu aufregende Fahrt durch den langen Schleusenkanal.
In Albshausen direkt, z.B. an der Kurve, setze ich wenn überhaupt dann ein, wenn das Unterwasser am Wehr verspricht hoch genug zu sein oder wenn ich gar keine Lust habe zu laufen.
Bahnhof Solms kann ich auch als Rueckfahrziel empfehlen. Wobei ich versuche, Bahnhofsparkplaetze wegen Aufbruch-Gefahr zu vermeiden und dann lieber ein paar m weiter weg parke...
Ich war zwar noch nicht dort, schätze aber mal kühn, dass sie talabwärts geht.
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Im Leben ist es wie beim Paddeln: Wenn die großen Wellen kommen, immer in der Hüfte schön locker bleiben.
NB: Es ist nicht beabsichtigt, in dem obigen Beitrag sexistische Bemerkungen gemacht zu haben. Sollte jedoch jemand trotzdem etwas als sexistisch interpretieren, bitte ich um eine Persönliche Nachricht, damit das Missverständnis ausgeräumt werden kann.
Bei den jetzt niedrgen Wasserständen gibt es nur wenige Abschnitte mit spürbarer Strömung. In weiten Teilen ist sie im Vollstau. Natürlich fließt oben was rein und unten was raus. Trotzdem muss sich das an der Oberfläche nicht in Strömung äußern, weil es oft kaltes, schwereres Wasser am Grund ist, das sich vorwärtsbewegt während das wärmere oben bleibt wo es ist.
Ab etwa 2,75 Leun oder Kalkofen ändert sich das und man muss schon deutlich weniger arbeiten. Ab dann, wo die beweglichen Wehre abgelassen werden, nimmt die Lahn ordentlich Fahrt auf. Man kommt auf diesen Teilstrecken immer noch gegenan, aber oft nur mit Mühe. Wird der höchste Schiffahrtsstand (3,60) etwas überschritten, funktionieren die meisten Schleusen bald nicht mehr, weil die Schleusenkammern dann durch Überlauföffnungen zwangsentwässert werden. Das Wasser reicht schon mal auf den Uferradweg. Die Lahn hat dann an vielen Stellen ordentlich Bums, Anlandestellen sind teils abgesoffen und nur zu erreichen, wenn man sie gut anpeilt. Ab dann sollte es nicht noch mehr werden, denn die meisten Wehre sind unfahrbar.