Wie an anderer Stelle ja schon aufgefallen ist, habe ich unser Pakboat mit in Estland. Der eigentliche Grund ist mein Praktikumsprojekt, zu dem es dann einen Bericht gibt, wenn in dem Fluss endlich genug Wasser ist (der Sommer war hier genauso trocken wie in Deutschland). Aber ein Boot dabei zu haben muss ich natürlich nutzen. Letztes Wochenende hatte ich die Gelegenheit mit den Esten, die letztes Jahr beim Kringelfieber waren, zu paddeln. Außerdem habe ich am Sonntag noch einen der wenigen Esten kennengelernt, der Canadier Kurse gibt.
Am Samstag haben wir bei perfektem Wetter einen kleinen Freestyle Kurs auf dem Liivjärv (übersetzt Sandsee) gemacht. Der Liivjärv ist ein "typischer" estnischer See im Wald. Zum Kringeln durch umgebenden Windschutz und geringe Größe super geeignet. Außerdem gibt es einen kleinen Sandstrand und einen Rastplatz.
Der Sonntag war dann das Kontrastprogramm. Wir sind auf dem Aidu karjäär gepaddelt. Eine sehr beeindruckende Landschaft, die durch Ölschiefer-Tagebau entstanden ist. Dort wird sehr eindrücklich, wie stark die Menschen ihre Umgebung formen. Auf der Hinfahrt gerade durch den oft vorhandenen Kontrast natürlich wirkender Wälder direkt neben offensichtlicher Folgen des Tagebaus. Die Ufer des Aidu karjäärs sind meist steinig und steil. Eine Stelle zum Anlanden will also gut ausgewählt sein. Die Straße mündet jedoch direkt ins Wasser, sodass Boote tragen kein Thema ist. Das Wasser, welches die Kanäle geflutet hat, ist sehr klar und kalt. Man sieht immer wieder Unterwasser versunkene Bäume und Überbleibsel aus der Industriezeit. Das Wetter begann am Sonntag etwas kühler, aber ansonsten ähnlich schön wie am Samstag. Am späten Nachmittag hat uns dann jedoch ein Gewitter vom Wasser vertrieben.
@travelkai Ja, auf dem Aidu karjäär scheint einiges, auch an Wettbewerben, los zu sein.
Die drei genannten Flüsse kenne ich selber nicht. Generell muss man mit der Größe der Flüsse etwas gucken. Auch etwas, das für deutsche Verhältnisse eher ein Bach ist, heißt jõgi (Fluss). Mehrere Tage könnte schwierig werden, die meisten Flüsse sind nicht sehr lang (sichtbar zum Beispiel hier - nicht täuschen lassen, die meisten sind wirklich klein). Man könnte ja aber auch mehrere kombinieren. Ich selber habe bisher immer nur Tagestouren gemacht (Õhne und Võhandu, wenn dann endlich genug Wasser da ist, kommt demnächst noch der Keila jõgi). Ich meine aber, irgendjemand hier hätte mal was von zwei Tagen Ahja gesagt/geschrieben. Ganz sicher bin ich mir allerdings nicht und ich finde es auch gerade nicht.
Feuerstellen (häufig auch mit Holz und überdachter Sitzgelegenheit) kann man zum Beispiel hier finden. In der Gegend ist das Hochwasser nach der Schneeschmelze definitv ein besonderes Erlebnis.
Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen. Mittlerweile kenne ich auch paddelnde Esten und könnte da mal nachfragen, meld dich am besten per PM bei Bedarf.
Zitat von Rieke im Beitrag #4Ich meine aber, irgendjemand hier hätte mal was von zwei Tagen Ahja gesagt/geschrieben. Ganz sicher bin ich mir allerdings nicht und ich finde es auch gerade nicht.