Am Samstag ging es auf eine kleine Bootstour auf dem Võhandu jõgi. Wir sind mit 5 Canadiern und einem großem Schlauchboot gefahren. Der Võhandu ist ein sehr schöner Fluss, immer wieder kommt man an Sandstein Steilwändchen vorbei. In viele haben Vögel sich eingenistet. Momentan war noch ganz ordentlich Strom drauf, allerdings weniger Wasser als vor einer Woche und es wird auch noch weniger werden. Also hängt das Paddeln hier auch von der Schneeschmelze ab, zum Teil war es schon grenzwertig flach. Es sind wenig Häuser oder Menschen zu sehen, nur wenn man das dann feststellt, dann tauchen von irgendwoher Leute auf ;)
Gestartet sind wir etwa um 16.00 Uhr aus Leevi (GoogleMaps -> Leevi, Veriora vald, Estland). Auf dem ersten Streckenabschnitt waren recht häufig Steine im Wasser, gleich beim ersten Schwall bin ich fast völlig nass geworden, weil das Boot seine Nase nicht schnell genug wieder hochbekommen hat. Aber der Fluss war wunderschön und Steine und Baumhindernisse, die aber alle umfahrbar waren, haben für etwas Abwechslung bei allen gesorgt. Nach etwa einer Stunde sind wir am Pausenplatz angekommen. Das war eine große Wiese mit Sitzgelegenheit und man hätte auch Feuer machen können. Nachdem wir den ersten Teil, der Strecke bei wunderschönem Wetter hinter uns gebracht hatten, hat sich während der Pause schon ein Gewitter angemeldet. Und kurz nachdem wir losgefahren sind hat es angefangen zu regnen. Zum Glück waren auf dem zweiten Streckenabschnitt auch nicht mehr so viele Steine im Wasser. Auch dieser Abschnitt war etwa eine Stunde lang. Da der Regen sich von leichtem Getröpfel am Anfang zu einem Gewitter entwickelt hatte, waren alle pitschnass (okay, ich nicht, ich hatte eine Regenjacke mitgenommen). Und es war eine Erleichterung am Ende den Bootstrailer durch die Bäume zu sehen.
Wenn man auf der Karte von Leevi aus den Võhandu nach Norden verfolgt, kommt man irgendwann zur Viira vesiveski (Viira Wassermühle), auf der Wiese davor war die Pause. Und bei der Põlva-Karisilla Straße haben wir aufgehört.
Auf dem Võhandu kann man aber auch durchaus längere Touren fahren, zum Beispiel findet jedes Jahr im Frühling ein Bootsmarathon über 100km statt. Es ist halt auf Wasserstand zu achten, wobei es wahrscheinlich im Herbst auch möglich ist zu fahren. Soweit ich das verstanden habe, sind auch ausreichend Übernachtungsmöglichkeiten vorhanden.
Das war am Anfang in Leevi, da kann man ein bisschen das Strömen des Wassers sehen.
Da kann man im Hintergrund ein paar Steine sehen, aber die meisten Steine haben weniger aus dem Wasser geguckt oder waren ganz fies unter der Wasseroberfläche versteckt.
Das Bild ist vom Ufer aus gemacht, aber man kann den Sandsteinfelsen doch etwas erkennen. Die Farbe ist meistens mehr rötlich, orangelich gewesen. Es gab viele Felsen, einer hatte sogar eine richtige Höhle, die meisten nur Vogelnester und Aushöhlungen.
Das Bild ist auch beim Pausenplatz gemacht, die Boote dahinten waren unsere. Dort fließt der Fluss schon deutlich gemächlicher als zu Anfang.
Da scheints immer zu regnen. Ich war da 2007 unterwegs und wir hatten ebenfalls Regen. Ich erinnere mich aber immer noch gerne an die Tour. Danke, dass Du mich daran erinnert hast.
Das es immer regnet wage ich ja zu bezweiflen, zumindest wenn das Wetter in etwa so ist, wie hier (etwa gleich weit von Tartu entfernt nur in eine andere Richtung), dann dürfte es eigentlich die meiste Zeit nicht regnen. Aber irgendwann war der Regen auch gar nicht mehr so schlimm, nass war man eh schon, hat also auch nichts mehr geändert. Nur das näher kommende Gewitter zu hören, bis es dann wirklich über einem war, das war nicht sonderlich angenehm.
Ich hab Dich gerne daran erinnert. Deinen Bericht habe ich vor einer ganzen Zeit schon mal gelesen, hätte mich aber nicht mehr dran erinnert, welcher Fluss es war. Wir hatten einen anderen Vermieter, unser hieß Toomas. Übers Leihboot war ich zum Teil auch ganz froh, tat aber manchmal trotzdem ganz schön weh das Boot über Steine schrubben zu hören.
Jetzt habe ich noch zwei schöne Karten auf der Seite des Võhandu Maratons gefunden hier
Gerade auf der Karte Paidra-Reo ist es schön zu sehen, wo wir gefahren sind. Wir sind aus Leevi gestartet, haben bei Viira Pause gemacht und beim Reo autosild aufgehört.
Wenn der Wasserstand ausreichend ist wäre das ein Flüßchen ganz nach meinem Geschmack.... Auf der verlinkten Seite ist auch das Filmchen mit den Rettungsübungen wirklich sehenswert. Das meiste kannte ich zwar schon, aber das Smartphone im Condom zu verpacken ist doch wieder was neues! Man lernt halt nie aus.... Danke für deinen Bericht!!!