Hi Stefan und Mario! Gern geschehen Stefan. Ich finde mein Onboardclip mit meinem Kanu insoweit witzig, das selbst mit perfekter Trimmung das Kanu sich auch nicht viel anders in dieser Situation verhalten hätte. Beim paddeln selbst ist bei perfekter Trimmung auch nicht alles so einfach. Mein Clip soll Anfängern verdeutlichen was bei Wind abgehen kann Die Bill Mason Filme finde ich immer wieder schön.
Ich kann mir keine realistische Situation vorstellen, in der ein Kanu zu leicht sein kann, außer wenn Rennregeln angewendet werden. Allerdings muss man mit einem leichten Kanu an Land sehr vorsichtig sein, da sie bei starkem Wind leichter weggeweht werden. Dies ist jedoch kein Grund, ein schweres Kanu zu bevorzugen, da Sie dies einfach verhindern können.
Ein Kanu kann jedoch (viel) zu groß sein, und dann kann es nützlich sein, bei starkem Wind etwas Ballast mitzunehmen. Im Winter nehme ich in meinem leeren Kanu bei starkem Wind einen Kanister mit 10 Liter Wasser mit, weil ich zu leicht für mein Kanu bin (72 kg) da es so ausgelegt ist, dass es mit ca. 100 kg optimal fährt.
Vor Jahren beim Kurs von Karl-Michael Koch auf einem See hatten wir richtig strammen Wind, die gesamte Gruppe wurde regelrecht verblasen. Außer ich! Das schreibe ich weniger meinen Fähigkeiten zu, aber vor allem zwei Dingen: das Boot (Ally 13,7 Solo) hat praktisch keinen Kielsprung und zweitens war eine Spritzdecke montiert! Ersteres lässt das Boot weniger leicht drehen, auf dem Wind ausgesetzten Wasserflächen von Vorteil. Letzteres sorgt dafür, dass die Windangriffsfläche wesentlich reduziert wird. Die einzige nennenswerte Beladung damals war ich, also soo satt lag das Boot noch nicht mal im Wasser. Zurück zur Trimmung, die war wegen des Solo Design und ohne Gepäck naturgemäß entsprechend gut, edit 9:47Uhr: oder besser gesagt ausgeglichen.
Meine Schlussfolgerung: Bootsdesign (wenig Kielsprung/geringe Höhe der Bordwände) Spritzdecke Trimmung .. spielen eine wesentliche Rolle dabei, den Kahn auf Kurs zu halten. Durch die Masse der Beladung wird das ganze sicher noch begünstigt.
LG Rheinländer
______________________________________________________________________ Da wir im gleichen Boot sitzen, sollten wir froh sein, daß nicht alle auf unserer Seite stehen.(Ferstl Ernst)
ich hab auch einen Canadier mit 3 Sitzen drin, wenns wendig sein soll paddel ich den auch in der Mitte, wenn ich solo fahre und zwar kaum auf Seen, aber hier im Donaudurchbruch gehen auch oft gemeine Winde durch die Schlucht, dann paddel ich das Boot auch Heck nach vorne und schmeiß meinen Rucksack ganz an die Spitze, evtl sogar noch irgend einen Holzklotz der am Ufer rumliegt, grad bei Gegenwind möglichst viel Ballast in den Bug. Einfach mal ausprobiern, jedes Boot reagiert anders, auch mein Solo braucht die Behandlung bei viel Wind ohne Reisegepäck. Bei Rückenwind rutschte ich dann das Gepäck wieder eher zu mir her. Wenns extrem wird, wirklich in die Mitte rutschen, ist aber so oder so nicht mehr lustig.
Dann.... besser kiten oder Kajak :-)
Bei dem 2er kann ich den Sitz in beide Richtungen kippen, daher ist es egal von der Sitzneigung her.
Tips mit Kursen und Hilfen aus der Nähe kamen ja eh schon viele. Würde ich annehmen, die Leute können das praktisch vor Ort viel besser erklären, die haben das gelernt und können es gut weitergeben.
Gugg Dich mal bei den Veranstaltungen um...vielleicht ich ja bald ein Treffen in der Nähe, Waginger See hab ich im Gedächtnis... da hast Du Alles...See....Wissende und nette Gesellschaft!!!
ansonsten...einfach erfahren probieren mit den Tips die schon gefallen sind bei wenig Wind und Spaß haben
Ich bin auch nicht so erfahren wie die Meisten hier, hab auch selber probiert und viele tolle Tips von den Leuten hier und wo anders bekommen.
Mit leicht und schwer des Canadiers hat die Windempfindlichkeit doch recht wenig zu tun. Das Gewicht des Bootes hat nur einen kleinen Anteil an der bewegten Masse. Vergleiche ich ein schweres Solo von 30kg mit einem leichten von vielleicht 18kg, so bleiben wenn ich drin sitze doch nur ca. 10% Reduktion des Gewichtes.
Um wirklich Windabdrift zu reduzieren muss man schon eher bei 150kg Holzruderbooten schauen.
Was interessant ist, ist das Canadier wenig Führung im Wasser haben, das ist Konstruktive Absicht. Der Einsatz in Fließwasser funktioniert ohne viel Führung besser. Führung frisst Geschwindigkeit und kann nur für eine bestimmtes Gewicht optimiert werden.
Eine Abdeckung des Bootes bringt viel, aber die Trimmung kann man durch nichts ersetzen. Selbst im Tandem reichen oft 5kg im Bug oder Heck um aus einem grässlichen Gedrifte eine schöne Fahrt zu machen.
Mit dem Twister fahre ich bei Wind nur wenn ich einen kleinen Packsack mit mind. 3kg dabei habe.
Ja Trimmung mit Wasserkanister o.ä. ist schon das Meiste getan, als Idee wäre noch ein Klettkielneu zu erfinden, der passt dann zusammengerollt ins Boot und kann bei Bedarf angebracht werden. Vielleicht kann Swift so was in Carbon mal entwickeln...grins... Danke für diesen Threat, ich habe auch einiges dazugelernt. Lustige Grüße René
1. Bootsdrehung durch den Wind, das Kurshalten fällt schwer. Hier ist ein gut dosierter Trimm enorm wichtig und wird durch eine gute Paddeltechnik noch unterstützt. Drehfreudige Kanus haben es hier etwas schwerer, drehen schneller weg, lassen sich logischerweise auch schneller wieder korrigieren.
2. Abdrift durch seitlichen Wind Je mehr Fläche vom Kanu dem Wind ausgesetzt ist, desto größer die Abdrift. Länge und Höhe des Bootes sind hier sie wichtigen Faktoren, eine Persenning würde die Windangriffsfläche etwas reduzieren. Hier kann der Paddler aktiv wenig ändern. Man kann allerdings einen "Vorhaltewinkel" für den Kurs einplanen, um so in einem "Seilfähren-Effekt" den gewünschten Kurs zu paddeln.
3. Einfluss durch Wellen Nicht nur der Wind drückt aufs Boot, auch das Wasser und führt zu Kursveränderungen gem. Punkte 1 und 2.
Gut dosierter Trimm und gute Paddeltechnik (konstante Paddelschläge, relativ konstante Geschwindigkeit, wenig unerwünschte Drehimpulse, Solopaddler: Wahl der richtigen Paddelseite usw.) sind die wichtigsten Stellschrauben, an denen der Paddler drehen kann.
Zitat von Frank_Moerke im Beitrag #28Einen Aufblasbaren Kiel kaufen
Ich "warte" eigentlich auf das ausfahrbare Skeg am Canadier. Mindestens bei einem Laminatboot ist das technisch wohl keine Herausforderung, das Skeg einziehbar und abgeschottet zu gestalten (s.h. Lettmann u.v.a.). Canadier mit Steuer gibt es ja auch. Aber ein Skeg, dass tatsächlich nur bei langen gerade Strecken oder eben bei widrigen Umständen hilft, fände ich eine wirklich Innovation. Wenn man lange genug googelt, findet man die eine oder andere DIY Lösung dazu.
Durch die Basteleien als Segelkanu hatte ich für unseren 17fuß Prospector ein Klappschwert. Während sich das Boot Solo bei Windstärke 4 und Wellen eigentlich nicht beherrschen ließ, konnte man mit Schwert immernoch irgendwo hin fahren. Das Schwert hatte etwa die Fläche eines Paddels im Wasser. Halb so groß hätte sicher auch schon viel gebracht.
Ein Unterschnallskeg wie man sie bei Skin-on-Frame-Kajaks findet, könnte viel bringen. (Allerdings halte ich Carbon für ein recht ungeignetes Material.)
Wie ich mal in einem Workshop bei Greg lernen durfte, spielte es auch eine große Rolle ob man das J mit oder gegen den Seitenwind ausführt. Und durch ein wet-recovery kann man verhindern, dass das Boot beim Recovery ins driften kommt.
Zitat von Frank_Moerke im Beitrag #31"...Ein Skeg oder Kiel ist so abwegig nicht...."
Theoretisch - um genau ein Problem zu lösen. Aber es tun sich dadurch auch wieder andere Probleme auf ...
@Frank_Moerke Du hast es richtig formuliert. Deshalb hat keines unserer Boote einen Skeg, obwohl es hier gerne weht. Es gibt einfach Boote die besser geeignet sind bei Wind herum zufahren als Canadier.
Zitat von nofrust im Beitrag #29[...] Ich "warte" eigentlich auf das ausfahrbare Skeg am Canadier.[...]
Mad River Independence solo canoe once could be bought with one... Didn't work well. Sliding seat works better.
Better is to (learn to) paddle on both sides well enough, so that you can paddle on the windward side when your canoe weathervanes, that is wants to turn upwind.
If your canoe turns downwind (lee helm) with sidewinds on flatwater, the trim is not right or its design may be flawed ;-)
Hi! Da bin ich ja froh den Faden die Tage wieder ausgegraben zu haben.
Die Tipps sind natürlich sehr gut, aber es nützt überhaupt gar nichts, wenn unter Windbedingungen nicht ständig geübt wird. Natürlich können Paddeltechnik, Trimm ....auch ohne Wind geübt werden. Letztendlich ist es dann so, wie Feuer bohren mit auf der Heizung vorgetrockneten Holz
Ich habs, ein mit Neodyn-Magneten zu befestigender Kiel, der bei Nichtbenutzung ins Boot unter den Süllrand geklickt wird, scheiss Klettverschluß immer, ritschdings, laut und verdreckt immer... LG René Mann könnte sogar im Boot das Gepäck noch am Magneten sichern...
Und wenn man schnell genug paddelt, hat man sowieso immer Gegenwind.
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Im Leben ist es wie beim Paddeln: Wenn die großen Wellen kommen, immer in der Hüfte schön locker bleiben.
NB: Es ist nicht beabsichtigt, in dem obigen Beitrag sexistische Bemerkungen gemacht zu haben. Sollte jedoch jemand trotzdem etwas als sexistisch interpretieren, bitte ich um eine Persönliche Nachricht, damit das Missverständnis ausgeräumt werden kann.
Moin Skua, grundsätzlich erst mal okay nur säuft der flache windunanfällige Seekanadier gegenüber dem mit mehr "Segelfläche" auch deutlicher eher ab bzw. voll! Mehr Wind, mehr Welle, es sei denn man ist nur in Lee unterwegs. Die hohen Nasen(segel) haben einen Grund, sie schützen im Gegenwind unterwegs gegen das Unterschneiden in den Wellentälern wofür es auch konkrete Typenbeispiele gibt welche ich hier nur nicht auf führen möchte um unnötigen Unmut bzw. Diskussionsstoff zu vermeiden. Flacher Seencanadier = untauglicher Gegenwindcanadier wobei Wind sicher unterschiedlich interpretiert werden kann . Gruß, Jürgen
Möchte mich den Vorrednern anschließen und Karl ermutigen. Über Gegenwind freut sich kein Paddler. Je weniger man sich Gedanken darüber macht, obs am Boot liegt, umso besser paddelt man. Bei solchen Gelegenheiten denke ich oft an Don Starkell oder an Ron Drummond. Hätte ihnen einer, den Ihr kennt, oder jemand aus dem Forum oder sonst irgend jemand geraten, sowas zu machen? Wenn sie gewusst hätten, dass es nicht geht, hätte es nie funktionert.
Ich meine mich erinnern zu können, dass Jörg Wagner einmal ein Bild mit verschiedenen Booten hier und in grauer Vorzeit auf einem Canadiertreffen gezeigt hat, auf dem sehr hohe Vordersteven zu sehen waren. Diese Canadier sind für das Meer gebaut worden.
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Im Leben ist es wie beim Paddeln: Wenn die großen Wellen kommen, immer in der Hüfte schön locker bleiben.
NB: Es ist nicht beabsichtigt, in dem obigen Beitrag sexistische Bemerkungen gemacht zu haben. Sollte jedoch jemand trotzdem etwas als sexistisch interpretieren, bitte ich um eine Persönliche Nachricht, damit das Missverständnis ausgeräumt werden kann.