Nein, ich glaube, dass die Temperaturen, die unser Ofen erzeugt, für grundlegende Veränderungen in der Materialstruktur nicht ausreichen - allenfalls an der Oberfläche. Nächstes Mal passe ich besser auf.
Axel
P A D D E L B L O G "Why would you want to sit and pull your canoe along, when you can stand tall and carry a big stick?" Harry Rock
Pfannen (oder auch Töpfe) sowohl aus Guss als auch aus Schmiedeeisen werden doch auch eingebrannt und so versiegelt. Irgendwo hier im Forum findest Du dazu was wie ich mich erinnere, such mal...
aber auch das hab ich grad gefunden:
Moin Moin, mein Zeltofen, ein Eigenbau mit Gussunterteil und Nirooberteil, ist seit gut 5 Jahren im Einsatz. Ab und zu wird der eingeölt und angeheizt. Das Öl trocknet dann und bildet die sog. Patina. Da rostet (Guss) oder gammelt nichts. Eine gewisse "Restfettigkeit" bleibt aber ich denke die Sorgen einiger zukünftigen Ofennutzer in Bezug auf Rost sind nicht begründet, sofern ich den Ofen immer trocken verstaue und nicht im Regen draußen stehen lasse. Auch Welfis Öfen habe ch schon bei mehrmaliger Nutzung gesehen und die machen einen guten Eindruck. Viele Grüße docook
Ich hab letztens meinem Bistrotisch den Gussfuß mit Leinöl behandelt. Der steht jahrein jahraus draußen und sah nach der Ölung aus wie neu - hat das Öl quasi eingesaugt. Da musste nix eingebrannt werden.
Pfannen werden eingebrannt, ja, aber die haben auch eine etwas andere Nutzung und werden eher selten mit der Flex blank geschliffen. Mit einem alten Axtkopf, der bei mir rum liegt werde ich das vielleicht mal im Feuerkorb probieren.
Hallo @@xel Zum Thema Temperatur hab ich gerade was Interessantes in dem Buch "Der Mann und das Holz" von Lars Mytting gelesen, was ich gerne hier weitergeben möchte:
"...Die Schmiede raten davon ab, zum Schleifen eine Schleifmaschine zu benutzen, weil der Stahl sofort heiß wird. Schon bei 200 Grad kannten die Härtung - und damit auch die Axt - ruinieren. ..."
Nein, ich glaube, dass die Temperaturen, die unser Ofen erzeugt, für grundlegende Veränderungen in der Materialstruktur nicht ausreichen - allenfalls an der Oberfläche. Nächstes Mal passe ich besser auf.
Axel
Da liegst du aber weit daneben Axel. Bereits bei braunrot glühend - also mit dem Auge nur bei gedämpften Licht sichtbar - liegst du bei 630°C und bist im spannungsarmglüh - Bereich. Bei "dunkelkirschrot" bis "kirschrot" liegt die Temperatur bei 740 bis 770°C und bist im Weichglühbereich, hier erzeugst du ein astreines Perlit-Ferritgefüge. Und sollte dein Axtkopf im Ofen gar hellrot geglüht haben, hast du ihm 900°C zugemutet. Das ist bereits Schmiedetemperatur. Abschrecken im Wasser ist bei diesen Kohlenstoffstählen der nächste Kardinalfehler. Damit hast du - sollten dabei keine Risse durch unsachgemäßes Abschrecken entstanden sein - ein unkontrolliertes Martensit-Austenitgefüge erzeugt. Nun müsstest du das malträtierte Teil nachfolgend wenigstens 2 bis 4h bei 900 - 1000°C hochglühen, um es dann aus ca. 840°C stehend (!) in Öl zu härten. Hernach Anlassen bei ca. 600°C. Biss'l viel Aufwand oder? Empfehlung: Einbrennen bei max. 170°C, alles was drüber ist auch nicht gut für's Öl.
Zitat von el_largo im Beitrag #40Meine Schulstunden bezüglich Metalltechnik und Härten und so sind zwar schon ein Weilchen her, aber ist es nicht so, dass man einen Axtkopf durch derartiges Erhitzen und Abkühlen -also härten- in seinen vorgesehenen Eigenschaften verändert und unbrauchbar machen kann...
(Hervorhebung von mir)
Meine Stunden in Werkstoffkunde sind auch schon etwas her...
Die Materialveränderungen durch versehentliches Anlassen oder falsches Härten sind meines Wissens durchaus wieder korrigierbar. Man muss dann eben 'einfach noch mal komplett von 0' anfangen. Der Aufwand ist aber für den Laien oft nicht tragbar und das notwendige Wissen und Können nicht verfügbar (Siehe auch Post #46 von Ulme). Wenn man es vom Fachmann machen läßt, hat es dann wieder seinen Preis...
>>> Der Aufwand ist aber für den Laien oft nicht tragbar und das notwendige Wissen ...
Vor allem mangelt es ja meist am Wissen um den verwendeten Werkstoff. Härten an Luft, Wasser, Öl oder gar Eis macht man ja nicht aus Schnickschnack, sondern weil der Werkstoff es genau so erfordert. Ohne exakte Materialangaben, die man zu der billig Axt aus dem Baumarkt nicht bekommt, bleibt doch nur experimentieren.
Da fliegen einem dann halt beim zuschlagen mal die harten Splitter um die Ohren, also Schutzbrille auf und mutig voran.
Man kann den Kohlenstoff beim zu heißen glühen auch verbrennen, dann gibt es kein zurück und anfangen von 0.
Moinsen! Just to throw my two cents in. Wenn der Kohlenstoff erstmal verbrannt ist, dann isses auch rum, weil für ein erneutes Aufkohlen des fertigen Werkstücks ein, für den Laien, immenser Aufwand zu betreiben wäre- Bandwurmsatz beendet
Hallo zusammen, darf ich vorstellen: mein Campinghammerbeil. Einen alten 600g Setzhammer hat mir unser Schmied zum Rohling umgeschmiedet. Dann hab ich noch Material abgenommen, geschliffen und poliert, so dass er jetzt im fertigen Zustand noch genau 300g wiegt. Den Stiel habe ich aus einem Reststück Esche von meinem Tragejoch gefertigt, und zwar gleichseitig, da das gute Stück vorwiegend zum Heringe einschlagen dient.