"Impuls" trifft es gut. ...Boot am Paddel vorbei... ist dann definitiv ein langer Schlag, da ist dann Zeit genug in Phasen zu zerlegen und ( hoffentlich ) wieder zu einem Ganzen zusammenzubauen. ..freue mich auch schon, LGW
@Sebastian, ich glaube, wir machen das Gleiche, verstehen aber die Begriffe "Catch" und "Impuls" unterschiedlich. Ich hatte es immer so verstanden, dass der Catch dieser Sekundenbruchteil des Wartens ist, in dem keinerlei Druck auf das Blatt gegeben wird. Der Impuls ist dann der kurze Ruck zum Paddel hin. Wie sagt Armin immer so nett: "nur 12,31 cm"
Der Catch ist das Verankern des Paddels im Wasser und geschieht mittels eines Kraftimpulses.
Das kann in unterschiedlichen Qualitäten erfolgen ...
Ein guter Catch führt dazu, dass das Paddel nahezu an der gleichen Stelle aus dem Wasser gezogen wird, an der es eingetaucht wurde. So wird kaum Energie durch Schlupf oder am Blatt vorbeiströmendes Wasser vergeudet.
Ein schlechter Catch kann folgende Ursachen haben: - Paddelblatt nicht komplett ins Wasser getaucht (die Blattfläche ist zu klein für ein gutes Verankern) - Fehlender Kraftimpuls zum Druckaufbau am Blatt (der Paddelschlag wird als gleichmäßige Bewegung ausgeführt) - Powerphase beginnt zu früh (es wird schon am Stock gezogen, obwohl dieser noch nicht verankert ist) - usw. ...
Zitat von Frank_Moerke im Beitrag #43..., dass das Paddel nahezu an der gleichen Stelle aus dem Wasser gezogen wird, an der es eingetaucht wurde.
So etwas würde ich gern einmal in einem Video sehen. Kennt jemand irgendetwas dazu, mit Markierungen im Bild und vielleicht sogar aus der Vogelperspektive?
das kannst du in Kent Fords Lehrvideos (Solo Playboating oder Drill time, muss ich noch nachsehen) beobachten. Er oder einer seiner Kollegen paddelt dazu an Bojen vorbei.
So kannst du es auch schön ausprobieren. Falls du keine Boje hast, tun es auch Seerosenblätter, Stege oder sonstige Fixpunkte. Natürlich ist es wichtig, dass sich die Orientierungspunkte nicht bewegen, damit die Wahrnehmung auch möglichst korrekt sein kann. Insofern sind die Seerosen nur zweite Wahl.
Huch, ein Thread, der sich mit Diskussion um Paddeltechnik und Begrifflichkeiten dreht! Wie konnte denn DAS passieren? Ich bin bei der Definition catch bei Frank (oder korrigiere mich, Frank, wenn ich dich da falsch interpretiere): Der catch entsteht durch den Impuls (Ausnutzung der Massenträgheit des Wassers); für mich eher ein Begriff der Qualität als eine Phase des Schlags. Ich habe es immer so verstanden, dass mit dem Impuls die Power-phase beginnt. Die Qualität des catches wirkt sich auf die Effizienz aus. Weil der Catch so wesentlich für die Effizienz des Schlages ist, wird in den Kursen so viel wert darauf gelegt. Ein Paddel kann man übrigens ganz ruhig im Wasser halten und dann trotzdem dem catch "versauen". Ein einfaches Experiment dazu: im stehenden Boot das Paddel nur locker am Griff gehalten senkrecht so ins Wasser hängen, wie Z. B. beim Vorwärtsschlag. Dann gaaaaanz langsam mit der freien Hand den Schaft weg schieben (schlechter Catch). Noch mal in Ausgangsposition und hart an den Schaft schlagen (da merkt man sehr gut die Massenträgheit und der Sinn des Impulses wird ziemlich klar fühlbar, aua). Ich war lange nicht im Boot und freu mich auf´s Kringelfieber! Silke
Also wo ich das jetzt alles gelesen habe, will ich auch noch was Eifel-Senf dazugeben.
Zitat von Frank_Moerke im Beitrag #43Der Catch ist das Verankern des Paddels im Wasser und geschieht mittels eines Kraftimpulses. Wenn man das Paddel ins Wasser taucht, hat man ein nasses Paddel und sonst nichts.Erst mit dem Impuls kommt der catch. Der Mark Maier hat mir das vor einigen Jahren so anschaulich gemacht: Lass dein Paddel zwischen zwei Fingern ins Wasser hängen, (Blatt ganz eingetaucht) und schlage dann mal mit der Handkante ca 20 cm über dem Wasser kräftig gegen den Schaft.Dann spürst du was "catch" ist. Man hat das Gefühl, das Paddel steckt in Beton, das Paddel ist "verankert" Dazu brauche ich kein riesen Paddelblatt. Ein schlankes Holzpaddel verhält sich gleich. Hierbei gurgelt und strudelt gar nichts. Die Wassermoleküle bleiben da wo sie sind, weil ihnen alles viel zu schnell geht. Da wird auch kein "Druck" aufgebaut oder was komprimiert. Das geht bei Wasser nämlich garnicht. Wenn man sich dann noch klarmacht, das man nicht das Paddel am Boot vorbeizieht, sondern das Boot am Paddel, dann versteht man auch, warum die Powerphase eigentlich nur ganz kurz ist. Das Blatt verankern kann man nur, wenn es fast senkrecht im Wasser ist. Dann gibt es den Impuls, das Boot fährt am Paddel vorbei, bevor man das Paddel nach vorne führt (durch die Luft oder im Wasser)gibt man noch einen kleinen Impuls für die Kurskorrektur. Taucht man das Blatt vor dem Körper ein, steht es schräg im Wasser. Wenn man am Paddel zieht, hebt man das Boot an der Paddelseite an, eine Verankerung bekommt man nicht, Das wird gurgelnd und strudelnd am Boot vorbei gezogen. Ja, so habe ich am anfang auch gepaddelt und fand es toll. Aber wenn es einem theoretisch ein bischen klarer wird, braucht man keine Seerosen und Bojen mehr.
Ein guter Catch führt dazu, dass das Paddel nahezu an der gleichen Stelle aus dem Wasser gezogen wird, an der es eingetaucht wurde. So wird kaum Energie durch Schlupf oder am Blatt vorbeiströmendes Wasser vergeudet.
Jetzt habe ich gerade gesehen, das Silke den Handkantenschlag schon schneller ausgeführt hat.
Zitat von EifelBiber im Beitrag #48 Aber wenn es einem theoretisch ein bischen klarer wird, braucht man keine Seerosen und Bojen mehr.
Theorien, die sich nicht in der Wirklichkeit überprüfbar zeigen, stehen auf schwankendem Boden. Wenn behauptet wird, dass sich ein Körper, auf den Kraft ausgeübt wird, in einem fluiden Medium nicht bewegt, muss ein Beweis her, sonst ist das Argument esoterisch.
Zitat Lass dein Paddel zwischen zwei Fingern ins Wasser hängen, (Blatt ganz eingetaucht) und schlage dann mal mit der Handkante ca 20 cm über dem Wasser kräftig gegen den Schaft. Man hat das Gefühl, das Paddel steckt in Beton, das Paddel ist "verankert"
... genau da lassen sich die physikalischen Gegebenheiten sehr schön spüren. Der Faktor Zeit ist entscheidend. Wenig Masseträgheit des Wassers reicht bei ausreichend schnellem Kraftaufbau ( Impuls ) aus, das Wasser hat keine Zeit laminare Strömungen, Wirbel ..... auszubilden. Das gilt es zu nutzen, das ist was Silke mit Qualität so treffend beschreibt. Theorie und Praxis finden in dem Fall sehr schön erlebbar zusammen - am Wasser! LGW
Zitat von Tiefwasser im Beitrag #50Wassermoleküle haben eine nur geringe Trägheit. Tunk mal deinen Finger in ein Glas Wasser. Die Wassermoleküle weichen sofort aus!
Dann spring mal mit einem Bauchklatscher vom 3 Meter Brett und warte darauf, dass die Wassermoleküle ausweichen...
Das mit dem "catch" funktioniert - du musst es nur mal ausprobieren. Es erfordert etwas training, aber dann werden die Paddelzüge deutlich effektiver (so meine Erfahrung)
Zitat @ Andreas: naja, so wie ich es gelernt habe, ist der Catch eben nur die Verankerung ohne Impuls.
Der Impuls ist die Verankerung. Oder wie verankerst Du ohne?
LG Sebastian
Meinem Verständnis nach (also so wie ich Armins Erläuterungen verstehe und er auch bestätigt, dass ich es richtig wiedergebe) ist die Verankerung kraftlos. Blatt eintauchen, kurz nix tun. Der Impuls ist bereits der Vortrieb oder die Korrektur. Die Verankerung / der Catch ist nur die Zeit, die das Wasser benötigt, um sich blasenfrei am Blatt anzulegen. Der Paddelschlag besteht doch zerlegt aus 5 Elementen: Vorspannung, Einschlitzen, Catch, Vortrieb (Impuls), Rückholung. Wenn nun der Catch der Impuls ist, haben wir nur noch 4 Teile .... Dieeebeeee
Das bestätigt meiner Meinung nach auch Jörgs Einwand, dass man mit Catch allein nicht vorwärts kommt. Das ist, was ich aus den Erklärungen von zwei ITs verstehe und umsetze. Vielleicht bin ich aber auch auf dem Holzweg
Hallo Keltik: Blanker Unsinn, Du glaubst doch nicht ernsthaft, daß die paar Luftbläschen irgendeinen Einfluß auf die Verankerung haben. Eifelbiber hat´s treffend beschrieben, das Warten macht das Paddel naß, mehr nicht. Entweder handelt es sich hier um ein terminologisches Mißverständnis über den Begriff catch oder um eine physikalische Betrachtung unterhalb des Lieschen Müller-Niveaus. Ich habe bei meinem Beitrag genau das Gegenteil von dem gemeint, was Du verstanden hast und kann Dir gerne vorführen, wie man praktisch ohne nennenswerten Paddelweg nur mit dem Catch-Impuls recht wacker vom Fleck kommt, nächste Gelegenheit dazu bietet sich beim GOC-Treffen, Du bist herzlich eingeladen. Entscheidend beim Catch ist die angemessene Dosierung (Angemessen im Bezug auf den momentanen Bewegungszustand des Bootes, dies geht soweit, daß man beim Gelingen auch den Korrekturbedarf für´s Gradausfahren,vulgo j-Schlag oder Heckhebel, (fast) nicht mehr benötigt. Jörg Wagner
Zitat von cello im Beitrag #53Dann spring mal mit einem Bauchklatscher vom 3 Meter Brett und warte darauf, dass die Wassermoleküle ausweichen...
Da brauche ich mich nicht selbst zu bemühen, Youtube hat eine Anzahl Videos dazu, die alle reichlich ausweichende Wassermoleküle zeigen - in Form von Spritzern, Fontänen, Wellen.
Zitat Das mit dem "catch" funktioniert
Unbestritten - nur ist das ist gar nicht mein Punkt. Ich bezweifle lediglich die vorgebrachten Vermutungen über die zugrundeliegenden physikalischen Vorgänge und Hintergründe.
Mal meinen DANK an Donaumike: wir hatten schon lange keinen Thread über Paddeltechnik und Paddelphysik; auch wenn sich hier zeigt, wie sinnvoll es ist, das alles am Wasser zu diskutieren, freue ich mich über die Beiträge sehr. Und bin gespannt auf die Theorien, die noch kommen werden, um zu erklären, warum der Catch funktioniert, wenn denn die Theorie von der Massenträgheit anzweifelt wird....(also, von mir nicht!).
Hallo! Ich mach noch mal mit weil es grad so gemütlich wird :-)
Zitat Da brauche ich mich nicht selbst zu bemühen, Youtube hat eine Anzahl Videos dazu, die alle ausweichende Wassermoleküle zeigen - in Form von Spritzern, Fontänen, Wellen.
Nun ja, leider sind die Kräfte ja selbst nicht sichtbar. Andere springen lassen gilt also nicht.
Das Beispiel mit dem Bauchplatscher trifft nur zum Teil zu. Da der Körper ja nicht ganz flach ist wird viel Wasser zu den Seiten geleitet. Dieses Wasser nimmt den weg des geringsten Widerstandes und Spritzt. Wenn du ein Brett oder ein Paddelblatt mal flach auf's Wasser klatschst, dann spritzt da schon deutlich weniger. Somit eignet sich der Sprung zwar schon den harten Widerstand zu spüren aber es ist eben doch nicht ganz das Gleiche.
Mann muss übrigens nicht Wasser nehmen. Jedes Medium das eine Masse hat und sich verdrängen lässt müsste dafür gehen. Auch Luft (Propeller und Flugzeug, gleiches Prinzip). Wenn man genug Moleküle schneller aufeinanderschubst als sie Aufgrund ihrer kollektiven Masseträgheit ausweichen können, überschreitet ihr Trägheitsmoment irgendwann das des Körpers den ich bewegen möchte und der Moleküle die er selbst verdrängt. Entscheidend ist dabei jedoch, dass dieser Körper (Bootsrumpf) so geformt ist, dass das Medium um ihn herum bei seiner Verdrängung einiges langsamer beschleunigt wird wird, als das um den Antriebsteil (Paddel). Wenn diese Differenz groß genug ist bewegt sich der Bootsrumpf und nicht das Wasser. (Oder für die Liebhaber von Fabeln: Wenn ich das Wasser mit dem Paddel überrasche vergisst es mein Boot festzuhalten :-D )
Zitat Vorspannung, Einschlitzen, Catch, Vortrieb (Impuls), Rückholung. Wenn nun der Catch der Impuls ist, haben wir nur noch 4 Teile .... Dieeebeeee
Nein die Polizei muss keine Anzeige aufnehmen: Vorspannung, Einschlitzen, Catch (Impuls), Vortrieb, Rückholung. - alles noch da. Deine Variante passt schon bis auf die Einordnung des Impulses.
Für mich gibt es doch einen deutlichen Unterschied in der Ausführung von Catch und Vortriebsphase und ich trenne diese auch tatsächlich voneinander. Der Catch ist schnell (dauert nur den Bruchteil einer Sekunde), der Vortrieb deutlich langsamer, bzw. der Geschwindigkeit des Bootes angepasst. Wenn die Paddelfrequenz ansteigt ist das nicht mehr so leicht zu sehen da sich die Geschwindigkeit des Vortriebs der des Catches etwas annähert. Wenn man effiziente Paddler aus dem Stand anfahren sieht, kann man Catch und Vortrieb oft gut voneinander unterscheiden.
EDIT: Mir fällt gerade ein, vielleicht sollte man den Catch nicht als schnelle Bewegung des Paddels beschreiben, da es dabei ja quasi fast keinen Weg zurücklegt, sondern als impulsives einleiten der Kraft die für die für die Vortriebsbewegung nötig ist. (Im vergleich zu einem langsamen Anstieg), dann wäre er doch nicht unbedingt als separates Element zu betrachten aber als sichtbar andere Qualität zu beginn der Vortriebsphase - Egal wie, funktionieren tut's gleich. /EDIT
Zitat Ich bezweifle lediglich die vorgebrachten Vermutungen über die physikalischen Hintergründe.
Das ist doch super! Seit Descartes aus dem Ofen kroch wissen wir: Zweifeln ist der Anfang neuer Erkenntnisse ;-) Allerdings sind ja erst die Gründe das Fleisch am Knochen der Zweifel. Auch würde mich eine Alternativthese interessieren. Adhäsion? Kohäsion? Elekrische Felder? Magnetismus? Reibung?
Die durchschnittliche Hummel hat 0,7 cm² Flügelfläche und wiegt 1,2 Gramm. Nach den Gesetzen der Aerodynamik ist es völlig unmöglich, bei diesem Verhältnis zu fliegen. So soll es zumindest ein Aerodynamiker in den 1930er Jahren errechnet haben. Kurz gesagt: Die Flügel sind einfach zu klein um diesen enorm fetten Insektenkörper zu tragen.
Das Mysterium des Hummelflugs wurde in den Folgejahren noch um eine Pointe erweitert: "Da die Hummel ja nicht weiß, dass sie nicht fliegen kann, tut sie es einfach trotzdem!". Noch heute ein beliebtes Thema in Motivationsseminaren. Doch ganz so paradox ist es dann doch nicht.
Was der Wissenschaftler nicht bedacht hatte: Im Gegensatz zum Flugzeug hat die Hummel, wie alle Insekten, bewegliche Flügel. Und genau darin liegt ihr Geheimnis.
Die Flügel der Hummel schlagen ununterbrochen, bis zu 200mal in der Sekunde. Sie drehen und verwinden sich. Und die Hummelflügel erzeugen auch Luftwirbel. Und diese Wirbel … wir erinnern uns: Physik 6. Klasse … erzeugen Auftrieb. Wie bei einem Tornado: die Luftwirbel saugen den Flügel in die Höhe.
Die Konstruktion des Hummelflügels ist also auf maximalen Auftrieb ausgelegt.
Und so fliegt die Hummel eben doch.
Und wie sie das tut: filmreif. Hummeln wurden sogar schon am Mount Everest gesehen, auf einer Höhe von sage und schreibe über 5000 Metern. Damit sind sie die am höchsten fliegenden Insekten der Welt.
Aber – man glaubt es kaum: Erst 1996 – also mehr als 60 Jahre nachdem der Hummelflug als unmöglich berechnet wurde – gelang dem britischen Forscher C.P. Ellington der hieb- und stichfeste Beweis, dass die Hummel doch fliegen kann.
Hallo? 60 Jahre, in denen nur die Hummel wusste, dass sie fliegen kann? Da zeigt sich doch wieder mal: Der Natur ist es egal, was die Wissenschaft sagt! Der Wissenschaft aber nicht, was die Natur tut! ------------------------------------------------------------------------------------------------------------
UND DER CATCH BRINGT KEINEN VORTRIEB? ODER TUT ER ES DOCH? LASSEN WIR DIE DISKUSSION DOCH IN 60 JAHREN NOCHMALS STARTEN!!!