Ich bin zuletzt auf der Jagst solo in meinem 17'6" Prospector gepaddelt und habe das sehr genossen. Es kommt selten vor, dass ich das mache weil mir auch Soloboote zur Verfügung stehen, aber es geht gut. Auch Kehrwasserfahrten sind - vorausgesetzt es handelt sich um ein hinreichend großes Kehrwasser - problemlos möglich. Sie bekommen sogar einen besonderen Reiz weil man fast die halbe Bootslänge der Strömung aussetzen kann und es ein besonderes Erlebnis ist, wenn so ein Schiff rasant herumgerissen wird. Dann sollte man aber auch richtig aufgekantet haben damit das Boot wirklich nur um die Vertikalachse und nicht auch in der Längsachse umschwenkt.
Es spielen viele Faktoren eine Rolle. Vereinfacht kann man sagen, dass sich jedes Boot solo paddeln lässt. Am angenehmsten wird es sicher auf einem Fluss mit moderater Strömung funktionieren, der dem Wind nicht oder wenig ausgesetzt ist. K.O.-Kriterium ist ganz sicher der Wind. Wenn Wind und Wellen zu viel werden, ist der Spaß weg, weil beide Komponenten auf der Bremse stehen. Weiterhin spielt eine Rolle: - leer oder beladen - runder oder flacher Boden - viel oder weniger Verdrängungs- und Reibungswiderstand - auf der Kante paddeln oder nicht
Daher kann man da keine pauschalen Aussagen treffen ...
Ich habe ein 18 Fuss Wood-Canvas Boot, das ich viel mit meinen Kinder gepaddelt bin, als die noch nicht wirklich mitgepaddelt haben. (Ich hoffe sie lesen das jetzt nicht, sonst bekomme ich Hiebe) Ich habe das Boot mit Kindern und Gepäck für Mehrtagesfahrten solo gefahren, auf Seen und auch Fliessgewässer.
Begrenzender Faktor ist immer der Wind. Wenn er direkt von vorn oder hinten kommt, kann man ja tricksen, mit dem Trimm, aber von der Seite war es echt oft nicht mehr lustig.
Das Boot hat einen flachen Rundboden und lässt sich auch schön auf der Kante fahren. Es macht Spaß, mit so einem Kahn alleine. Man muss es aber mögen.
gerade wegen der von Dir angesprochenen Flexibiliät habe ich mich damals für einen 17er Prospector von Nova Craft entschieden. Ich wollte Fahrten mit Frau und Kind, ein oder zwei Freunden oder auch alleine machen können aber dafür erst Mal nur ein Boot anschaffen. Darüber hinaus bin ich auch schwer und brauche ein gut tragendes Boot.
Ich bin mit meiner Wahl sehr zufrieden, wobei das Solopaddeln vom vorderen Sitz aus in verkehrter Richtung den Nachteil hatte, dass ich um ein einigermaßen guten Trimm des Boots zu erreichen, ein Wasserfass als Gegengewicht gebraucht habe. Das hat mich besonders beim Umtragen genervt, aber auch beim Fahren ist die träge Masse eher störend. Deshalb habe ich kurz vor dem Tragejoch einen dritten Sitz montiert und das Tragejoch herausnehmbar gebaut (mit Fahrradschnellspannern, stelle ich hier vielleicht demnächst vor). Nun habe ich die möglichkeit das Boot vom mittleren Sitz aus verkehrt herum zu paddeln, und trotzdem sitzen beim Fahren zu dritt die zwei Mitpaddler im vorderen Teil des Kanus und der Trimm passt mit mir hinten besser. Dieses Setup habe ich gerade erst beim Dreikönigspaddeln getestet und war sehr zufrieden damit! Trotz meiner ersten Fahrt von der Mitte aus und meiner gleichzeitig ersten Fahrt auf bewegterem Wasser hat alles gut geklappt.
Der 18er Prospector den ich auf der Suche nach meinem Boot ebenfalls probegepaddelt habe, war mir damals zu ungelenk und hätte mir auch keinen erkennbaren Vorteil gegenüber dem 17er mehr gegeben.
das Joch für meinen Einer ist gestern angekommen, der Einbau als herausnehmbares Teil steht unmittelbar bevor. Jetzt aber mal schnell zur Kamera gegriffen und her mit den Bildern, die Idee mit den Schnellspannern aus dem Fahrradladen habe ich noch nie gehört, klingt interessant!
17er lassen sich auch solo paddeln. Bei Windstille oder wenig Wind. 18er finde ich schon grenzwertig. Riesige Angriffsflächen sind im Wind wenig hilfreich, da wird es schnell sehr mühsam. Im schlimmsten Fall verliert man die Freude am Paddeln. Unterschiede zwischen den Bootsmodellen sind recht groß, einige sind Solo ausgesprochen flott. LGW
Ach ja: 80% der Paddler, 20 % die Ausrüstung: mit Übung wird es successive einfacher.
Solo leer von der Mitte aus gefahren geht ganz gut. Nur bei Wind wirds garstig.
Allein zu zweit gefahren, während der Avant ganz aktiv das Paddel trocknet , ist bei leichten Windverhältnissen auch gut möglich. (Hatten wir bei der letzten Frösteltour, als mein Avant Telefonbereitschaft hatte, und hin und wieder mal kurz arbeiten musste.)
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Im Leben ist es wie beim Paddeln: Wenn die großen Wellen kommen, immer in der Hüfte schön locker bleiben.
Hallo Phil, die Jungs haben schon recht mit ihren Aussagen, doch gibt es eine Reihe von großen Booten, die sich vortrefflich solo paddeln lassen. Mein Favorit ist der Atkinson Traveler von den American Traders, da er fasst überall eine gute Figur macht. Solo ist er ein Traum am Paddel, aber genau da fängt es eben an. So ein Boot muss dann auch aktiv gepaddelt werden. Da reicht es nicht mehr aus das Boot umzudrehen und vom vorderen Sitz zu paddeln. Man sollte sich im Boot bewegen können, um die Trimmung immer den Gegebenheiten anzupassen. Das ist besonders wichtig, wenn du den Trimm nicht mit Gepäck herstellen kannst. Bei starkem Wind muss man dann vielleicht mit den Knien bis unter das Tragejoch. Doch um dir einmal zu vermitteln, was alles mit so einem Boot geht, drück den Link. Also ich kann nur sagen, ich paddel das Boot auch bei Wind, mir macht das Spaß. Da muss ich mich halt mit meinem Paddel gut am Wasser festhalten.
Moin Phil, wenn ich einen 17-18 Fuß Canadier paddle, meinen 17,5 habe ich gegen einen größeren getauscht, dann nutze ich ihn in der Regel dafür wofür er gemacht ist, viel rein tun. Wind und Welle werden dann zum Problem wenn er "zweckentfremdet" gepaddelt wird also im Verhältnis zum Volumen nichts drin ist. Objektiv betrachtet bin ich technisch nur ein Durchschnittspaddler, an der Küste zu Hause bin ich mit einem 17,5er zwar bei 3-7Bf schon in leichte bis größere Schwierigkeiten gekommen, irgend wie zu händeln war es trotzdem.
Bis 3Bf geht mit etwas Taktik eigentlich auch leer noch jede Richtung. Wenn Wind+Wetter vorhergesagt bescheiden sind wäre ich natürlich dämlich zum Angeln nicht auf meinen kleineren Tandemcanadier um zu steigen oder in den größeren, wie ich es öfter mache, ein paar cm dicke kleine Stahlplatten rein zu legen.
Für meine Einsatzzwecke sind 17-18 Fuß ideal auch wenn ich manchmal mit einem kleineren Tandem gut klar komme. Ein Solo kommt für mich eher einem Kajak gleich, von den Verwendungsmöglichkeiten her.
I regular paddle a wenonah spirit 2 or a sundowner 17 solo. I had also fun with a savage river that was 18 ft at kringelfieber. With wind it sometimes becomes more sailing then paddling. there are as well decicated solo canoe of that lenght. the racing canoes are limited to 18'6. wenonha savage river gbr ect makes those and they are nice to paddle. Also in wind. Wenonah makes as well some big/long flatwater solo's like the voyageur and encounter. those long solo's are well on speed , but hard to turn so not very good at moving water or freestyle :).
Auch unsere damals 13jährige Tochter, hatte Solo mit einem 17fuß NovaCraft Prospector keine Probleme. Ich kann mich gut an eine Situation bei etwas Wind erinnern, gegen den Wind paddeln und dann hat sie sich mit mit flotter Geschwindigkeit zurück treiben lassen (ca. 6km/h).
Alles geht - wenn man es (wie Frank schon schrieb) kann.
Ich habe den 17ner mal für eine Fototour auf einem Flüsschen genommen, ich war erstaunt, das ich hinter her im Schnitt über 5km/h auf dem GPS hatte. Das Boot lief gekantet viel besser als ich gedacht hätte. Dennoch ist es bei Wind sehr anstrengend, auch muss man nach jeder Kurve umtrimmen.
Positiv fand ich die Überquerung kleiner Hinternisse im Wasser. Ganz nach hinten setzen, rauf fahren, nach vorne laufen weiter fahren.
Hallo, das ist jetzt zwar albern, aber dennoch. Hier ein Bild von meinem Sprössling in unserem Guide, er war damals viereinhalb. Er hätte das Boot noch etwas mehr auf die Kante nehmen können, aber es fehlte ihm an Gewicht.