Atkinson Traveler von American Traders 17’6” - 35” ca. 26 kg bis 36 kg je nach Material - von GFK über Kevlar bis Woodcanvas und Wood/Epoxy, mehr Maße braucht man nicht, kann man aber nachlesen, USA: http://www.amtraders.com/c-detail.asp?Mo...ler&Material=WE, Mittel-Deutschland: http://www.wooden-boat.de/index.php?id=5 in Norddeutschland liegen einige dort: http://www.absolut-canoe.de/ und gestern sind wir doch tatsächlich in Kiel auf der Schwentine mit unserem Atkinson an einem grünen Atkinson auf rotem Auto vorbeigefahren !! Die Dinger erkennt man, selbst wenn man müde ist.
Ich muß gestehen ich liebe das Boot und bin sehr voreingenommen und ich mache es kurz und bündig, und ab und zu gibts ein Update. Was man heute lobt, kann ja morgen einen Tadel verdienen.
Ich habe einen aus GFK/Diolen mit Holzrand, das ist der Billigste und Schwerste 32 (kg), der aus Kevlar ist deutlich leichter und lässt sich von einem Mann gut portagieren mit einem zwar nicht schmerzfreien aber wirklich bequemen Tragejoch. Meine Ausführung in GFK habe ich über 1000 Meter getragen, das ist für ein an Land unhandliches Boot mit über 5 Meter Länge recht gut.
Was ist wichtig aus meiner praktischen Sicht. 1. Wildnistauglich 2. geht auch über Steine, scharfe schwedische Steine 3. man sitzt gut knieend, stundenlang 4. 2 Man/Frau fahren ohne Schwierigkeiten mit schwerem Gepäck sicher und komfortabel 5. obwohl kein Soloboot, bin ich als nicht Profi solo auch auf engen Bächen noch gut klar gekommen 6. beim Treideln durch seichtes Wasser liegt er sicher und stabil auch wenn ich mich am Heck abstützen muß und er mich mehr zieht als ich Ihn schiebe. 7. Gepäck: Da passt die volle Ausrüstung rein, und ich meine keine Leichtgewichtgeschichten, sondern richtige Klappbetten, Campfiretent, Klappstühle für 2, Roll oder Klapptisch, Essen, Angel, Tarp usw usw. 8. Unter segel der Hit, Schirm reicht 9. Unbeladen recht flott, beladen fühlt man sich aber sicherer 10. Absolut Großgewässertauglich, Flüsse, Bäche, auch seichte, für Könner sicher auch mal Wildwasser, wenn nicht zu verblockt auch im höheren Bereich, ohne daß hier der Vergleich zu Spezialbooten sinnvoll wäre. 11. In Wellen läuft der trocken !!!! im Wind auch von der Seite läuft er sicher ohne daß man sich gleich in die Hose macht 12. Anfängertauglich, d.h. jemand der noch nie im oc saß fühlt sich wirklich sicher, anders kann man das nicht sagen 13. Vom Boot Angeln kein Problem, wärend der Fahrt Schleppen auch kein Problem. 14. Ankertauglich 15. ich frage immer zu den Booten "ist der kippelig", bekomme dann grundsätzlich die Antwort "kippelige Boote gibts nicht, nur kippelige Paddler " das stimmt, aber der Atkinson ist nicht kippelig, auch nicht bei kippeligen Paddleren . Fachmännisch dürfte das also sehr sehr schöne Anfangsstabilität bedeuten und sichere Endstabilität. Ich wills mal so beschreiben: Im Bug sitzend hat man das Gefühl da kann nix passieren egal was an Wind und Wellen kommt und egal von welcher Richtung. Mir ging das so und Susi auch, und das in einer Situation wo mir im Heck die Muffe ging und Susi meinte hier vorne sei alles Bestens. Damit will ich nicht sagen, er ist ein Seenotrettungskreuzer, aber man fühlt sich spontan sicher und wenn man Gehirnschmalz einsetzt und seine Grenzen vernünftig setzt - bleibt man das auch. Fortsetzung folgt
27.8.09 Lahnindianer schreibt: bin schon 8 jahre damit unterwegs. solo und auch tandem. isar, schwarzer regen, semoire auch mc pomm. viel wasser wellen oder wind egal. ein super boot.
07.07.2009 TimBautz schreibt: Relativ guter Geradeauslauf, dank eines moderaten Kielsprungs insbesondere auf der Kante recht gut zu drehen (für so ein großes Boot). Die Anfangsstabilität ist hervorragend, herausragend ist der Trockenlauf insbesondere durch Wellen - hier hat der Designer (Thurlow) sowie die Boote, die für das Design Pate standen (E.M. White) ganze Arbeit geleistet. Die Endstabilität ist auch ok. Zuladung reicht völlig und dicke auch für ausgedehnte Gepäcktouren zu zweit. Die Geschwindigkeit würde ich im oberen Mittelbereich ansiedeln. Kurz und gut: Für mich die eierlegende Wollmilchsau, das perfekte Allroundboot. TimBautz
07.07.2009 22:53 lej schreibt:
Moin Windsack Habe auch so ein Ding aus Faser, 28 kg, und bin damit auch ausgesprochen zufrieden. Tim Bautz hat das Meiste genau treffend beschrieben. Es bestehen allerdings ein paar entscheidende Unterschiede zum Holzatkinson, "Experten" nennen das WOOD Canvas Atkinson. Faseratkinson ist leichter und somit allein besser zu händeln, braucht allein gefahren aber bei Wind etwas Ballast, ich nehme wenn nötig ein paar Ankerplatten 20x20 mit, vor allem wenn ich beim Pilken nicht soviel Gerödel im Boot haben will, die rutschen auf Gummi gar nicht und das Schiffchen liegt wie ein Brett. 5,35 m Länge und wenig Bootsmasse hat den kleinen Nachteil, dass das Kanu, wenn 2 gewichtigere Menschen es sitzend fahren viel Belastung auf den obersten und dünnsten Teil des Bootes bringen, unten Hartschaumplatte und an den Seiten daraus hoch laufende Rippen bringen die Steifigkeit, oben schließt dann der Süllrand ab, bei schweren Personen übertragen sich deren Bewegungen auf auf den oberen Rand des Bootes und können ein durchaus unsicheres Gefühl vermitteln, das ist beim Holzatkinson anders. Kniend auf schräg gestellten Sitzen oder auf Kissen gefahren ist es eine Freude und auch für schwere Menschen kein Problem, dazu bin ich(98kg) mit einem 2m Mann (110kg) im Rücken am vergangenen mittwoch abend in deutlich weniger als 1,5 Std. vom Stena-Line Anleger bis hinters Ehrenmal bei Laboe gefahren, gegen den Wind. Selbst mit über 400kg, 2Erw.2Ki.Gepäck im Boot lässt es sich in engen Gewässern bis zum Wassereinlauf kanten ohne ein Problem zu machen. In Wellen läuft das Schiffchen schön Trocken. Habe hier irgendwo einen Pfingstbericht mit Bildern drin, darauf kannst du sehen, was das Ding auf der stark mäandernden Trene so wegschleppt. Gruß Jürgen PS: Nachtrag:Trotz höherer Nasen ist der Atkinson eher als Windunempfindlich zu bezeichnen. Gegen den Wind ist es vermutlich gerade die hohe Nase, die keinen Gegendruck durch Wind ins Kanu lässt. Bei Wind schräg von Vorne lasse ich den J-Schlag weg und mache nur auf der abgewandten Seite Vortrieb. Bei Starkwind von der Seite kante ich leicht auf der abgewandte Seite, der Wind kann sich dann nicht fangen. Ich bin kein Kanuhistoriker aber meines Wissens ist der Atkinson, den man doch schon als historisch bezeichnen kann, gerade für große Seen und Flüsse entwickelt worden und vielleicht deswegen so Windunempfindlich, für mich ist das auf den Förden und der Ostsee ein sehr wichtiges Kriterium, genau so wie der Trockenlauf, eine Persenning braucht man nicht. Auf vor dem Wind Kursen sollte man sich rechtzeitig weiter nach Hinten setzen, da er logischerweise sonst, wie jedes andere Kanu auch, schwerer zu Steuern ist.
Sollte jemand weitere Erfahrungen zum Atkinson haben, PM an mich, ich hänge das dann da gerne dran - und vil fährt den ja mal ein Profi, dann kann man da ja noch was Fundiertes anhängen