nachdem sich unser Sohn (8 Jahre) kürzlich in das Hudson Luftkanu von Sevylor verkuckt hat und wir bereits schon länger immer wieder über den Kauf eines Kanus - zumindest theoretisch - debattieren, möchten wir nun zu Weihnachten mal Nägel mit Köpfen machen.
Bisher hat uns immer der Preis und unsere seltene Nutzung von einem Kauf abgehalten. Das ist auch genau der Punkt: Wir werden das Kanu wahrscheinlich nur ab und an mal benutzen, vielleicht mal hier auf den gemültichen Flüssen (Leine, Weser, Aller, usw) oder aber mal auf der Nordsee, wir wollen aber sicherlich auch mal auf etwas bewegteren Flüssen unterwegs sein, z.B. Ardeche.
Von einem Luftkanu sind wir aufgrund des hohen Pflegeaufwandes wieder weg und suchen nun ein unkompliziertes, nicht so schweres, stabiles Kanu/Canadier das uns den ein oder anderen Stein oder Baustamm vergibt, zu einem moderaten Preis (bis 500 Euro), Gerne auch gebraucht. Es sollte nicht zu lange sein, z.B. ein Erwachsener + zwei Kinder, und ggf. auch mal alleine gefahren werden können.
Habt ihr hier Empfehlungen?
Gruß Thomas
P.S.: Ruder und den Rest haben wir natürlich auch nicht, da nerve ich euch aber später nochmal. Mit Zitat antworten
Mietet Euch erst mal was, damit Ihr irgendeine Vorstellung habt, was Ihr überhaupt planen wollt. Wenn Ihr dann wisst, wie die Dinger heißen, die Ihr ins Wasser taucht, seid Ihr einen großen Schritt weiter.
Suche mal hier nach 'Anfängerfrage' o.ä. Das Thema ist immer wieder aufs neue aktuell - Die Antworten meist ähnlich...
Ja ich weiß, es ist für die Erfahrenen immer mühsam mit so ziemlich Ahnungslosen wie mir umzugehen. Ich werde mich bemühen. Bis ich die Ausrüstung zusammen habe, weiß ich dann wahrscheinlich auch ungefähr, was ich gekauft habe.
Ich will ja gerade etwas kaufen, weil mir das mieten bzw. dann meist eben doch nicht mieten auf die Nerven geht.
Zitat von sollitom im Beitrag #3... Bis ich die Ausrüstung zusammen habe, weiß ich dann wahrscheinlich auch ungefähr, was ich gekauft habe. ...
Falls was dabei ist, was Du Dir nicht erklären kannst, frag ruhig noch mal.
Bei dem Preisrahmen (500€) kann ich Dir 'irgendein' 16 Fuß PE-Boot empfehlen (Old Town, Mad River, Lettmann?), das ein Verleiher zum Saisonende ausmustert. Billig, schwer, robust und man kann ohne Bedenken dran basteln, wenn man will oder muss. Neuware ist in diesem Preisbereich im Allgemeinen nicht empfehlenswert.
Paddeln macht meistens keinen Spaß, wenn man es nicht richtig kann. Ein tolles Boot macht das nicht besser. So eine alte 'Verleihschüssel' ist als Tandem erst mal nicht die schlechteste Wahl.
Was ist denn von einem alten Holzboot (Fichte)zu halten? Komplett überarbeitet, rund 28 kg, mit GFK-Überzug und UV-Lack. Lohnt sich bei alten Holzbooten überhaupt das Anschauen?
Hallo Thomas, Holzboote sind schon etwas Besonderes. Aber für Dich als Anfänger und Gelegenheitspaddler nicht zu empfehlen.
Gründe hierfür: - sie sind zu wenig robust und verzeihen einem deutlich weniger Grundberührungen / Rempler im Vergleich zu einem PE-Bomber - der Pflegeaufwand ist viel grösser - Qualität und Zustand des Bootes sind für Dich viel schwerer einschätzbar im Vergleich zu PE
Hi Thomas, Hast Du bei 500.- € auch an Schwimmwesten für Dich und Deine Kinder gedacht oder soll das nur für das Boot sein? Ruder wirst Du nicht brauchen, da Du ja ein Paddelboot suchst Deine Preisvorstellung und "nicht so schwer" werden sich "geringfügig" beißen. Vielleicht hast Du aber auch Glück mit einem älteren Royalex-Boot oder so. Die billigen PE-Boote sind eher schwer, alte Verleihschüsseln dito.
Ich schließe mich prinzipiell meinen Vorrednern an und lege Euch nah, doch erst mal ein paar geführte Fahrten bei einem Veranstalter in Eurer Region zu unternehmen. Da müsst Ihr nichts als Euch selbst mitbringen und könnt mal reinschnuppern. Wenn Euch das dann so irre Spaß macht, dass Ihr bei dem Kaufwunsch bleibt, kannst Du Deine Preisvorstellung der gewonnenen Erfahrung anpassen.
Zu den Gewässerideen sage ich nur kurz: Vergesst erstmal Nordsee und Wildwasser. Ihr habt am Anfang auf ruhigem Wasser genug zu lernen. Gefährliche Gewässer sollte man erst anpacken, wenn man um die Gefahren und den Umgang damit weiß.
Ansonsten willkommen im Club und viel Spaß bei der Suche und Infektion mit dem Paddelvirus. LG Max
Zitat von sollitom im Beitrag #5Was ist denn von einem alten Holzboot (Fichte)zu halten? Komplett überarbeitet, rund 28 kg, mit GFK-Überzug und UV-Lack. Lohnt sich bei alten Holzbooten überhaupt das Anschauen?
Gruß Thomas
Zunächst ausprobieren. Bis klar ist, was man will.
Wenn das Gewicht herunter geht, geht der Preis rauf.
Ein Boot hält 20 Jahre.
Die Freude über einen niedrigen Preis hält 20 Minuten.
Was ist wichtig?
Fragen über Fragen.
Die Antworten musst Du selber finden.
Mit diesen Fragen schlägt sich rum
Dull Knife
P.S.: Schau das Holzboot vorsichtshalber nicht an. Es könnte Dir gefallen. Bis zum nächsten Holzboottreffen!!!
Im Leben ist es wie beim Paddeln: Wenn die großen Wellen kommen, immer in der Hüfte schön locker bleiben.
Zitat von mgosx im Beitrag #6Hallo Thomas, Holzboote sind schon etwas Besonderes. Aber für Dich als Anfänger und Gelegenheitspaddler nicht zu empfehlen.
Gründe hierfür: - sie sind zu wenig robust und verzeihen einem deutlich weniger Grundberührungen / Rempler im Vergleich zu einem PE-Bomber - der Pflegeaufwand ist viel grösser - Qualität und Zustand des Bootes sind für Dich viel schwerer einschätzbar im Vergleich zu PE
Es macht daher kaum Sinn. Gruss Mark
Das kann ich so nicht gelten lassen. Mein erster Canadier war ein formverleimter Holzcanadier. Zuvor saß ich noch nie in einem Canadier und auch diesen Holzcanadier hatte ich nach nur 15min. Probepaddeln gekauft. Wir sind damit unsere örtlichen Kleinflüsse gefahren. Nichts Wildes, denn die Kinder waren ja noch klein und ich unerfahren. Leichte Blessuren in Form von weißlichen Striemen ließen sich mit Lackpolitur auspolieren. Sie stellten jedoch nur einen optischen Mangel dar. Größere Schäden wie z.B. einen Aufsitzer direkt auf einen Stein unter einem Brückenschwall, konnten mit feinem Glasgewebe aus dem Modellbau behoben werden. Der Canadier erfuhr auch nicht mehr Pflege als meine jetzigen Roylexboote. Für mich zählte damals auch der Preis. Der Holzcanadier war ein echter Hingucker und als 1-jähriges Gebrauchtboot nicht annähernd so teuer wie eine grüne Tupperdose aus dem Hause Old Town (ich fur später einen roten Old Town Columbia und finde dieses Boot heute noch super).
Wenn der Preis stimmt, zugreifen. Lieber im 500-Euro Boot gepaddelt, als vom 1000-Euro Boot geträumt.
Gruß, Stefan __________________________________________________ Stark und groß durch Spätzle mit Soß'
Da sind doch schon einige Tipps zusammengekommen. Vielen Dank dafür.
Ja, das Holzboot schaut schon sehr schön aus, ich werde wohl für einen der kommenden Tage einen Besichtigungstermin vereinbaren. Leider würde es auch schon bei 750 Euro liegen, ohne dass ich die Verarbeitungsqualität oder das Schwimmverhalten einschätzen könnte. Das wäre dann wohl Vertrauenssache. (So ein Holzboot würde ich mir ja fast in die Wohnung stellen, einfach schön!)
Vielleicht macht es auch genau soviel Sinn ein etwas kleinertes (2er) zu suchen - die sind dann trotz PE auch nicht ganz so schwer - und auf das Preislimit zu achten. Es wurde ja schon erwähnt, die Paddel, die Tonnen und die Westen kommen ja auch noch dazu.
Und so wird aus einer fixen Idee ein richtiges Projekt.
Gruß Thomas
P.S.: Und gleich noch eine Frage: Was taugen denn die Pelican / Coleman-Boote? Die sind ja doch recht leicht und bestehen aus RamXX. ???? Was ist denn das?
Die Ram-X-Boote, die ich in Erinnerung habe (mehrere Jahre alte Verleihboote), haben eine Alustange im Kiel und/oder vollvolumige Sitzbänke zum Stabilisieren des Rumpfes. Der Boden erinnert trotzdem an eine Hügellandschaft. Das habe ich bei PE-Booten anderer (namhafter Nur Canadier-) Hersteller so böse noch nicht gesehen.
Das mag ein Einzeleindruck sein, der war aber für mich prägend...
Meine persönliche Erfahrung: Wenn es allzu schwer und allzu träge wird, hat auf Dauer keiner Lust zu paddeln. "Zwischendurch mal schnell aufs Wasser ..." braucht dann schon jede Menge Überwindung, findet zu oft nicht statt. Da bin ich eher für gelegentlich ausborgen als kaufen. LGW
Ich habe bei vielen Kanuverleihern schon PE-Boote mit "Lagerschäden" liegen sehen. Neben dem Gewicht ist das für mich ein KO-Kriterium für ein privates Boot aus diesem Material - auch wenn es billig ist.
„Na, da kam doch plötzlich ´n Kanu angeschwommen, ´n herrliches Kanu, ungefähr dreizehn oder vierzehn Fuß lang…………..war mindestens seine zehn Dollar wert.“
Quelle: Mark Twain…..
Ich würde erst mieten, keine Probleme mit Transport und Lagerung. Ein Canadiertreffen ist auch eine Option. Bei Entschluss eines eigenen, sollte das Boot besser sein als das von Verleiher, um keine negativen Überraschungen zu erleben. Wer ein zu schweres Boot hat, braucht mehr Disziplin / Überwindung, für ein Quickie, um aufs Wasser zu kommen. Ich selber, wenn ich mich nicht über Jahre gezügelt hätte, hätte jetzt einen Bavaria Mustang oder ein Namenloses neues Schnäppchenboot aus östlicher Richtung. Ich hätte auch bald eines für 100 Euro gekauft, und so weiter….das geduldige Überdenken macht Sinn und wird sicher belohnt.
Es gibt einige, die eine solche Kariere hinter sich gebracht haben, was auch nicht verkehrt sein muss, aber es ist auch nicht verkehrt darauf zu verzichten. Bei einem Auto oder Motorrad sehe ich das etwas anders, da lernt man mehr auf Prothesen.
Ein altes gutes Holzboot hat Seele und ist nicht ganz so verkehrt, wie ein alter Schinken, ohne Seele.
ja genau 13 bis 14 Fuß wären wahrscheinlich perfekt.Tja und der Preis? Früher war der Dollar halt auch mal mehr wert.
Wir haben in den vergangenen Jahren regelmäßig PE-Kanus für Halbtages-Touren, meist auf etwas bewegteren Flüssen ausgeliehen, und es hat jedes mal Spaß gemacht. Wir haben aber auch festgestellt, dass wir sehr häufig die Mühen des Vorbestellens, termingerechten Beginns und Tourenendes gescheut haben. Interessanterweise schauen wir beim Ausleihen schon intensiver auf den Preis und verzichten dann doch das eine oder andere mal. Zwei Erwachsene und zwei Kinder kosten je nach Anbieter doch nicht wenig, und das Geld ist halt nach den paar Stunden Freude weg.
Ja, ein Holzboot..... Am Wochenende schaue ich es mir mal an Ich werde euch berichten.
Gruß Thomas
P.S.: Ich habe gestern mal unseren Keller vermessen. Ich bin gespannt, ob die 4,80 Meter rein gehen.
Wenn das Lagerproblem dem Kauf eines attraktiven Gebrauchtbootes im Weg steht lohnt sich gegebenenfalls die Kontaktaufnahme mit einem Paddelklub in erreichbarer Nähe. Der hat womöglich ein Bootshaus zur Bootslagerung.
Was er auch haben kann sind Vereinsboote, oder sogar Boote von Mitgliedern, die auf Anfrage ausprobiert werden können bevor es zum Kauf eines eigenen Bootes kommt. In vielen Vereinen lagern verstaubte Boote von älteren Mitgliedern, die gegebenenfalls zum Verkauf bereit sind.
Es gibt den einen oder anderen Verein, der nicht völlig Kajaklastig ist und es gibt welche, in denen Canadier-Know-How vorhanden ist und gerne vermittelt wird.