in meinem schädel reift gerade der gedanke heran, einen leistenbau-solokanadier, vielleicht in der art des freedom 16'2", mit sehr langen, leichten decks auszustatten, so dass nur ein luk von vielleicht 1200mm länge bei voller bootsbreite übrigbleibt. so richtig mit decksbalken, unterfisch und decksbeplankung oder furnierdeck, änlich wie bei alten sportruderbooten. damit würden duchten unnötig und die wegerung könnte schwächer ausgeführt werden. seeverhalten bei wind würde erheblich besser, bei welle liefe er trockener, ohne dass sich das boot in handling oder fahreigenschaften vom design unterscheiden würde. hat jemand schon mal sowas gesehen? gibt es fotos? fallen euch nachteile auf?
ich reise gern mit wenig gepäck, beladung ist daher unproblematisch. wegen dem wasser im boot würde ich ohnehin leichte rahmenspanten einbauen, die sich mit großen deckeln wasserdicht machen lassen.
Die gesamte Form eines Canadiers ist ja (oder sollte zumindest sein) kein Zufall, sondern ein Konzept. Da geht es um Festigkeit, Tragfähigkeit, Fahrverhalten, Trockenlauf und und und und ....
Wenn ich an ein Auto einen Rotor schraube ist ja trotzdem kein Hubschrauber.
Für geschlossene Konzepte finde man erprobte Formen bei den Kajaks, den genannten Abfahrtsbooten oder auch bei historischen "Skin on frame" gibt es Boote die mit Stechpaddeln bewegt wurden.
Stabilitäts mäßig ist der Bereich von geschlossenem festen Deck, auf den nicht geschlossenen Bereich echt heikel. Selbst bei modernen Containerschiffen, die in Ihrer offenen Struktur Canadiern nicht unähnlich sind, gibt es mal Probleme, die so eigentlich nicht dasein sollten.
Ich würde eher auf Paddeltechnik und Trimmung setzen, wenn Du damit nicht weiter kommst, paßt vielleicht auch der Canadier nicht in das gewünschte Revier, da wäre dann ein Kajak eine alternative.
Sehr interessant ist auch mal ein Ausflug zu den Ruderbooten, nicht diese Rennsemmeln, sondern Arbeitsboote zum Fischen im Meer. Oft Solo gerudert, schwer wie Beton riesig viel Fläche im Wind und trotzdem bewährt über Jahrhunderte. An der möglichen Arbeitsleistung des Menschen kann es also nicht liegen, wenn Canadierfahrer schon bei Windstärke 4-5 Probleme haben Ihr Böötchen irgendwo hin zu fahren.
nur weil es bereits ein kajak- und ein canadierkonzept gibt, bedeutet das ja nicht, dass das die einzig möglichen sind und daher jede neukreation zwangsläufig murks werden muss. ich mag es, ein offenes cockpit zu haben, der bewegungsfreiheit wegen und stechpaddel mag ich auch. desshalb soll es ein kanadier sein. ich mag es aber auch wenig probleme mit wind zu haben, gepäck wasserdicht zu stauen und gleichzeitig große feste auftriebskörper zu haben. nehmen wir den freedom als beispiel. der linienriss bleibt identisch, warum sollte er sich auch nur einen hauch anders paddeln wenn man da ein deck draufmacht? es ist kein anderes boot, auch kein kompromiss! ausser das man die bierkiste vom steg aus schlecht ins schwimmende boot bekommt. ach und wegen der decksfestigkeit...die pupskräfte die beim flachwasserpaddeln auftreten sind nun wirklich nicht der rede wert. da wird man eigentlich immer eher zu fest und damit zu schwer bauen. guck dir sportliche segeljollen an, da wirken hundert mal größere kräfte und die wiegen oft nur zwischen 50 und 100 kilo. obwohl sie deutlich größer sind als kanus.
Hi schau Dir doch mal die Seite von Harvey Golden an, da gibt es einige Skin On Frame - Boote, die mit Stechpaddel gepaddelt werden. Troubadix hat letztes Jahr einen Canadier teilwese eingedeckt und hier den Umbau dokumentiert. Er kann Dir vielleicht auch von seinen Erfahrungen erzählen. Freu mich auf Bilder unter selfmade Viel Erfolg Nordstern
Ich fahre seit mehreren Jahren ein Boot mit Deck. Vorsichtig umschrieben (um Grundsatzdiskussionen auszuweichen) handelt es sich um eine Kanuform. Für mich überwiegen die Vorteile - aber das soll jeder selbst entscheiden.
Im Vergleich zu einem offenen Boot kann man die Deckslinie tiefer setzen, wodurch das Boot leichter wird. Meine Boote haben eine Monocoquestruktur: keine Stringer, keine Querspanten - das kann man gut beladen. Da Rumpf und Deck sich gegenseitig versteifen, kann ich beide Komponenten etwas leichter bauen. Ich bin meist mit einem Doppelpaddel unterwegs, weil ich ein schlechter Paddler bin. Andere paddeln dasselbe Design auch mit einem Einzelpaddel. In diesem Fall würde ich das Cockpit vielleicht einen Hauch breiter bauen. http://www.bootsbaugarage.ch/buff_sicherheit.htm zeigt, dass gut verteilte Auftriebskörper nötig sind, damit nach dem Wiederaufrichten nur sehr wenig Wasser im Boot ist. http://www.bootsbaugarage.ch/buff_bauen.htm gibt einen Baubericht. Klar, es gibt noch andere Methoden, Decks einzuziehen.
Weitere Anregungen kann man sich über Google besorgen: Sea Wind von Krueger. Der hat sein gefühltes halbes Leben in so einem Cockpit verbracht - und unglaubliche Strecken zurückgelegt. Meade Gougeons Woodwind - und andere Kreationen von Skip Izon. Und das Buch von Sam Rizetta, der allerdings Bauweisen vorschlägt, welche ziemlich viel Zeit kosten.
Hallo chequewerner, Ich bin schon etwas weiter. Bei mir wirds ein Freedom 17 auf 15 verkürzt, 5cm schmaler, vorne 1,5cm mehr Kielsprung. Die Decks aber nur etwa 1 Meter lang und mit Schot. Die kriegen dann einen dichten Deckel. Das sollte genug Auftrieb sein. Leisten und Mallen sind schom fertig.
na das sind doch mal ein paar antworten! vielen dank dafür, alles sehr interresant. @karl: ich hoffe dein boot macht fortschritte und du hast irgendwann mal bilder parat, dein projekt passt ja genau auf meine fixxen ideen!