wer von Euch kennt (oder paddelt gelegentlich) die Würm von Schafhausen zu Tal bis über Merklingen hinaus?
Ich möchte, mich einmal mit einem verletzlichen Schlauchcanadier auf kurzer Strecke probieren, um zu sehen, wie es mir nach auf dem kleinen Fluss gefällt (das Ganze natürlich mit Schwimmweste und etwas Neopren). Die Entscheidung, ob ich mir dann ein vernünftiges Hartschalenboot zulege, folgt sicherlich noch vor dem Sommer.
Sowohl die Nagold als auch der obere Neckar erscheinen mir für einen Test mit dem Schlauchcanadier ungeeignet (hier halte ich einen Riss für fast unvermeidbar).
Die Würm wirkt zwischen Schafhausen und Weil der Stadt derzeit "harmloser" im Hinblick auf herausragende Steine.
Teilt ihr die Ansicht, oder gibt es Gründe (z. B. steinige), diese Strecke nicht mit dem Schlauchcanadier zu auszuprobieren?
sorry, die Würm kenne ich nicht aber ich würde mal die Behauptung wagen, dass nichts gegen den Neckar z.B. zwischen Fischingen und Horb spricht. - Was ist denn bei Dir der "obere Neckar"?
Der Abschnitt zwischen Fischingen und Horb ist nur ganz gelegentlich so seicht, dass mit Grundkontakt zu rechnen ist. Richtig "spitze Steine" lauern da zwar nicht aber man kann dann ja auch aussteigen und neben dem Boot her waten. Der größte Teil der Strecke bietet hinreichend tiefes, gelegentlich sogar spritziges Wasser, auf dem man guten Gewissens mit einem Schlauchboot flussabwärts dümpeln kann.
Im zweiten Teil dieses Beitrags schildert Stefan eine Befahrung dieses Abschnitts. Da gibts auch allerhand Bilder, die den Charakter des Flusses deutlich machen.
beim oberen Neckar dachte ich an den Abschnitt zwischen Horb und Rottenburg (zum Starten). Ich habe Wasserreiseführer für den oberen Neckar zu Tal ab Sulz. Ich hatte bislang vermutet, dass die Autoren dieser Bücher eher Hartschalenboote voraussetzen.
Denkst Du, dass ich auch Teilstrecken zwischen Horb und Rottenburg riskieren kann? Oder ist die Strecke Fischingen-Horb besser geeignet?
Aus der Herrenberger Ecke heraus erreiche ich Horb-Rottenburg ganz gut. Durch die Arbeit bin ich regelmässig als P&R-Kulturbahnfahrer im Nagoldtal nach Pforzheim unterwegs; der weitere "kulturbahn-Abschnitt" Horb bis in Dein "Heimrevier" reizt in gewisser Weise doppelt.
Gibt es auf der Nagold "Feierabendstreckenabschnitte", wo man keine Grundberührung befürchten muss?
Als ich neulich den Neckar bei Bieringen inspizierte, war ich einfach etwas unsicher, ob hier eine Fahrt mit einem Schlauchboot so eine gute Idee ist.
Die Neckarabschnitte unterhalb von Horb sind alle hinreichend tief. Lediglich kurz hinter den (zahlreichen) Wehren, die ohnehin umtragen werden müssen, gibt es seichte Passagen, über die das Boot sich treideln lässt. Das hält auch ein Badeboot aus. Bleib einfach in der Außenkurve des Flusses. Da ist er tief.
Deine Kulturbahn habe ich manches Mal von der Nagold aus gesehen. Die Nagold selbst scheint mir für Gummiboote wenig geeignet (es sei den es handelt sich um solide Wildwasserschlauchboote). Es gibt immer wieder kleine Schwälle, an deren Ende man - wenn das Boot sich nicht exakt manövrieren lässt - mit einigem Schwung auf Steine auflaufen kann. Auch können in den Schwallpassagen Äste stecken, die sich ins Boot bohren können.
Hallo, ich bin die Würm noch nicht gefahren, aber wenn ich mir den DKV-Führer ansehe, bin ich skeptisch (ich fahre selbst sowohl Fest- als auch Schlauchboote). Ich zitiere: Die am Rande des Nordschwarzwalds verlaufende Würm hat zwei völlig verschiedene Abschnitte: in ihrem Oberlauf, unterhalb Weil der Stadt, ist sie zunächst ein reizender, doch harmloser Wiesenfluss mit zahlreichen engen Kurven. Unterhalb Mühlhausen tritt die Würm in ein enges, landschaftlich sehr schönes Waldtal ein; in diesem Bereich ist sie ein interessanter Wildbach. ... km 30 Weil der Stadt, Brücke, übliche Einsatzstelle km 29 Kläranlage, Wehr, links umtragen km 26 Merklingen, Ende der Regulierung km 24,5 Riemenmühle, Stau, vor Befahrung wird gewarnt Weitere Wehre bei km 22, km 21 (Grobsteinriegel), km 19,7, km 18 (li umtragen) km 17,9 Brücke, Mühlhausen, Einsatzstelle für die Befahrung des unteren Teils der Würm. ...
Wegen der vielen Wehre und Abfälle wohl eher für Kajaks geeignet. Bei einem qualitativ hochwertigen Schlauchboot ist bei Steinen in der Regel nichts zu befürchten. Wehre und Abfälle sind dagegen vielfach problematisch, da es oft scharfkantige Steine oder sogar Eisenträger usw. gibt. Bei wenig Wasser neigen Schlauchboote auch (wie früher die Faltboote) dazu "festzukleben", während PE-Boote viel besser darüberrutschen.
Da lobe ich mir die Würm in Bayern, die zwischen Starnberger See und Leutstetten hindernisfrei und für Schlauchboote gut geeignet ist (allerdings Befahrungsverboot vom 01.03. bis 30.06.).
@Fred: Das Boot ist gut 30 Jahre alt. Es hat die Beschriftung "TAHITI SEVYLOR K77". Ich vermute, dass "SEVYLOR" die Marke und "TAHITI" das Modell ist. Ich weiss, nicht ob sich mit der Info viel anfangen lässt. Das Boot ist etwa 3,40m lang; Die Breite schätze ich auf etwa 60cm (müsste ich aber nachmessen).
@Axel: Gut, dann probiere ich es zuerst auf dem Neckar. Mit der Nagold warte ich dann so lange bis ein Hartschalenboot greifbar ist. Dem abgebilden Kartenausschnitt aus dem Buch "Kanuwandern in Süddeutschland" entnehme ich, dass der Abschnitt zwischen Hirsau und Neuhausen "leichter" ist als der Folgeabschnitt bis Weissenstein. Kannst Du das bestätigen? Hast Du Dein Boot schon einmal oberhalb Calw eingesetzt (z. B. kurz unterhalb vom Bahnhof Neubulach; oder ist von einer Fahrt durch Calw sowieso abzuraten)?
@Erich: Ich würde mit dem Schlauchboot nur den Abschnitt "harmloser Wiesenfluss" fahren. Ich habe mir den DKV-Führer SWD bestellt und hoffe, dass der noch heute bei mir eintrudelt. Wahrscheinlich stammt Dein Zitat ja hieraus.
den Abschnitt oberhalb von Calw kenne ich tatsächlich nicht. Vom Auto aus sieht die Nagold in und unterhalb von Calw sehr reizlos (aber durchaus Schlauchboottauglich) aus. Da sind mindestens zwei Wehre. Wir setzen immer unterhalb des Wehrs in Ernstmühl ein. Da wird die Nagold spritzig.
Ein 30 Jahre altes Sevylor....das Material hält nicht mehr viel aus, und ich würde mich damit nur auf einen sehr langsamen und tieferen Fluß wie Altmühl oder einen See wagen, und da auch nur dicht am Ufer. Es gab vor zwei Jahren ein neueres Sevylor 2er-Kajak mit besserem Material und verstärktem Festschaumboden. Ich glaube die heißen Yak2. Kriegst Du aber nicht mehr so leicht, weil die Firma inzwischen mehrmals verkauft wurde. Vielleicht gibts sowas noch gebraucht. Wenns unbedingt ein Schlauchcanadier sein soll, wäre der Gumotex Baraka ganz gut, auch für wilderes Wasser. Aber wenn Du zuhause Platz dafür hast, und ihn auch aufs Auto laden kannst, würde ich einen festen Canadier immer vorziehen. Gruß! Fred