bin auf dieses forum gestossen, weil ich mir demnächst ein boot zulegen möchte und auf der suche nach tipps dazu bin.
allerdings wäre das haupteinsatzgebiet leichtes bis mittleres wildwasser und das ding sollte zum aufblasen sein. ich weiss nicht, ob ich damit hier richtig bin (die suche zu dem thema hat nicht übermässig viel ergeben)- falls nicht, kennt sicher jemand von euch entsprechende seiten und foren, die er mir empfehlen kann.
es geht um folgendes: wir sind gestern von einem überaus netten wochenende an der salza (österreich)- im geborgten gumotex pallava - zurückgekehrt. jetzt steht fest: so ein ding muss ins haus!!!!
vielleicht kann mir wer da aus eigener erfahrung ein paar tipps geben:
-grundsätzlich: ist der enorme preisunterschied zwischen den produkten der firma G aus A und der firma G aus CZ gerechtfertigt? einschlägige händler haben da meiner meinung nicht ganz objektive aussagen getätigt - je nachdem welche produkte sie vertreiben. (lusiger find' ich die aus CZ, weil einem alle tschechen mit "ahoi" grüssen und zu jeder tages- und nachtzeit mit der starobrno-dose zuprosten;))
-kennt wer das "Gumotex K2"? hab ich gestern auf der salza gesehen und hat mir gefallen, vor allem dürfte es wahlweise stech- oder doppel-zu-paddeln sein. ausserdem hat's selbstlenzung (im gegensatz zum pallava)
-das absolute traumboot wäre naturgemäss das outside, kommt aber neu preislich nicht in frage. macht es sinn, ein ex-verleihboot zu kaufen oder sind die im allgemeinen vollkommen niedergeritten und damit lebensgefährlich? wie ist der unterschied zum mitbewerbsprodukt "orinoco"? (ausser 1/2 preis)
-gibt's noch andere vergleichbare produkte?
unsere anforderungen: -unbedingt zweisitzig -zum aufblasen -derzeit flüsse wie salza, also so II-III, aber eventuell ambitionen für mehr. aber nix extremes. -auch am meer einsetzbar als flautenprogramm zu unserem anderen wassersport windsurfen
und unsere erfahrungen: -haben eine ca. 30 jahre alte "semperit forelle" aus meinen kindheitstagen, die zwar recht schnittig ist, aber der wir flüsse wie die salza nicht mehr zumuten wollen -canadierererfahrung mit öfters ausgeborgtem pallava
vielleicht hat wer tipps für uns, würd' mich freuen! oder vielleicht links zu erfahrungsberichten.
sssssicher biste hier richtig. der/die/das pallava kann man imho nicht ganz als wildwasserboot ernst nehmen. ganz nett vielleicht für den anfang, aber ohne selbstlenzung nicht ernsthaft brauchbar. der outside ist ganz nett und (für ein luftboot) recht flott, muss aber auch von kundiger hand und sportlich im wildwasser gefahren werden, denn er besitzt recht wenig grundstabilität aufgrund des rundbodens. ferner gibts noch ne menge alternativen: -zodiac jumbo -soar boote -und der meiner meinung nach beste ww-schlauchkanadier, die spreu mamba.
am zodiac gefallen mir die ventile nicht, da hab ich mir schon über weh getan. der outside ist nett, für dolle sachen fehlt ihm aber die grundstabilität. dafür macht er (aber halt nur wenn mans kann) im mittleren bereich spass. die mamba hat eine sehr gute lenzung, die sich aber nicht wie bei den anderen booten verschliessen lässt. man kneipt also immer etwas im wasser rum. palava ist, soweit ich weiss der nachbau eines der ersten ww-schaluchkandier, dem XR trecking. die zeit ist weitergegangen und die entwicklung auch. wer wirklich ww fahren möchte und nicht bei klasse 2 aufhören, der muss einen gute lenzung haben.
das pallava war nur ausgeborgt, ist ganz gut zu fahren, scheidet aber eben wegen der fehlenden lenzung aus. nach ein paar schwällen sitzt man in einer badewanne, durch den wasserbalast steuert das boot dann ungefähr so gut wie ein voller öltanker. aber für leichtere flüsse sicher ein gutes boot.
das spreu miniraft (ich nehme an = mamba) ist uns mittlerweile auch von anderer seite stark empfohlen worden. schaut wirklich super aus, können wir evtl. auch probefahren. ebenso probefahren möchten wir das outside, das könnten wir sogar evtl. gebraucht bekommen.
ich bin mir mittlerweile auch im klaren, dass WW fahren und herumpaddeln am meer nicht mit ein und demselben boot optimal ist. aber für seen und die see haben wir ja noch unsere methusalem-forelle.
mein Favorit ist der Outside. Aufgrund des widerstandsfähigeren Materials und des höheren Luftdrucks in sich stabiler als Gumotex-Boote. Ich kenne einige alte Grabner Boote und bin in einem an die 10 Jahre alten und relativ ungepflegten Adventure eine Wildnistour gefahren, die Haltbarkeit der Grabners ist unübertroffen. Zur Mamba: IMHO ein gutes Boot, besonders wegen der irren Selbstlenzung. Das ist sicher die schnellste Lenzung auf dem Markt (die vom Outside kann man aber tunen, dann wird sie auch etwas schneller). Allerdings fehlt mir an der Mamba Geschwindigkeit und sie kann aufgrund der Bodenform nicht besonders sportlich gefahren werden. In einer Mamba kommt aufgrund der stabileren Wasserlage praktisch jeder die Imster Schlucht runter, im Outside sieht das schon anders aus. Hier ist mehr Fahrtechnik gefragt.
Ich würde gebrauchte Grabner und Spreu-Boote neuen Gumotex vorziehen, wenn es das Budget nicht hergibt ist ein Gumo natürlich deutlich besser als kein Boot. In jedem Fall sollte es im WW was mit Lenzloch sein um nicht bei II-III aufhören zu müssen. Unter Umständen ist auch das Rocky von Grabner eine Alternative, gerade wenn Du auch am Doppelpaddelfahren interessiert bist. http://www.grabner-sports.at/index.php?id=135
Gruß Florian
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"In einer Mamba kommt aufgrund der stabileren Wasserlage praktisch jeder die Imster Schlucht runter, im Outside sieht das schon anders aus. Hier ist mehr Fahrtechnik gefragt."
genau so isses. allerdings hilft im schweren wildwasser die stabile lage wieder deutlich (verblockt so ab IV, zb giarsun). vor allem muss man aber auch die fahrtechnikkentniss haben, um sie anwenden zu können. und das kann man sich imho nur im anspruchsvollen einer aneignen.
der outside ist übrigens auch aufgrund seiner form deutlich formstabiler, aber auch weniger wendig. da beisst die maus keinen faden ab. im engen slalom hat die mamba klar die nase vorn. im sprint oder long distance der outside.
ich glaub ich muss mich für meine anfänglichen zweifel entschuldigen: bin offensichtlich doch goldrichtig hier!
wir haben auch über kollegen/bekannte kontakt zu raftingunternehmen aufgenommen, da hat man eher den eindruck, die sind von grabner's preis-leistungsverhältnis nicht mehr ganz begeistert und setzen selbst auf spreu und gumotex.
eines ist mir nicht ganz klar: das outside hat ein kürzeres und "rundes" unterschiff, das spreu hat eine längere wasserlinie. nach der alten seefahrerweisheit "länge läuft" sollte man meinen, dass das grabner wendiger, das spreu schneller ist, oder?? und eine frage stellt sich mir noch: das spreu ist mit 114cm doch ziemlich breit. stört diese breite beim paddeln? mit den 90cm des pallava hatten wir keine probleme.
generell werden wir - egal mit welchem boot - uns langsam an grössere schwierigkeiten herantasten. momentan sind die II-III der salza genau das, was wir uns zutrauen und was spass macht.
dass man im wildwasser nicht vorsichtig genug sein kann, zeigt leider wieder ein tötlicher unfall im gesäuse (enns) diesen sonntag, wo eine frau nur ihren allein im outside fahrenden mann beim einsetzen helfen wollte und dabei ausgerutscht und seitdem vermisst ist.
Beim Kanu sieht das mit dem Boden ewas anders aus. Rundböden sind fast immer schneller als Flachböden. Hier geht es unter anderem mehr um benetzte Fläche und Wasserwiederstand als um Länge. Rundböden liegen aber auch tiefer, die Mamba hat aufgrund ihrer Breite und den Flachboden eine riesige "Auflagefläche" und dadurch praktisch keinen Tiefgang mehr. Sie muss deshalb beim Drehen so gut wie kein Wasser "schieben". Wenn Du versuchst eine Mamba schnell zu paddeln wirst Du einen deutlich größeren Wasserberg vor Dir herschieben als im Outside, daher der Geschwindigkeitsunterschied. Wichtiger als die Breite des Bootes ist eher die Dicke der Luftwurst neben der Du sitzt. Man sitzt ja selten ganz in der Mitte (ausser solo) und drum ist das kein Problem. Im Vergleich zu festen Booten ist die Paddelbewegung bei Schlauchcanadiern immer etwas unergonomisch da man sich, um möglichst vertikal einzustechen, immer etwas nach aussen Lehnen muss. Das macht mir aber nix aus, und auch bei langen Touren habe ich keine Probleme damit. Im Zweifelsfall einfach mal alles probefahren...
Florian
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Hallo Bernhard, es gibt bald von Gumotex was interessantes Neues - BARAKA - nennt das ganze sich.
Es ist wohl auf dem Tschechischen Markt bereits verfügbar - kommt bestimmt auch bald bei uns auf den Markt. Gumotex hat im Übrigen einen Direktvertieb - deutlich Preisgünstiger als bei uns. http://www.polymanus.cz/cms/ Dort bekommt man das Palava z.B. dann für 525 EUR. Google mal nach Gumotex + BARAKA , da findest du dann entsprechend Info allerdings fast alles in Tschechisch aber versteht man gut. Grüße Christian
das baraka schaut wirklich sehr interessant aus (nicht nur vom preis!). laut gumotex.cz hat's selbslenzung. und sogar ein eigenes starobrnodosenhaltenetz!
Hallo Bernhard! Hab so ziemlich alles an Schläuchen ausprobiert. M.E. scheint mir für deine Zwecke der Spreu Otter mit der größeren Lenzöffnung das beste Boot zu sein. Bin damit solo vor einigen Jahren den Tarn runtergedüst und wegen des böigen Nordwindes in verblocktem Wasser oft gegen die Felsen geknallt. Das steckt der Otter alles weg wie ein Airbag. Die Qualität des Materials und die Verarbeitung liegen weit jenseits der billigeren Marken. ein guter secondhand-Otter sollte zum halben Neupreis zu kriegen sein. Die große Lenzöffnung erlaubt am Meer den Einsatz eines Outboarders bis 5 PS oder den sensationellen Torqueedo E-motor. Da ich noch drei Festboote habe und aus Altersgründen nicht mehr Wildwasser paddle, hab ich meinen Otter vor 2 Jahren weinenden Auges verkauft; kann ihn jedoch ohne Einschränkung empfehlen. Gruß! Trullox
Ich möchte die Frage mal erweitern, da ich annehme, hier geht es primär um Schlauchcanadier für Tagestouren. Da wir durch unsere Ounasjokifahrt auf den Geschmack gekommen sind, weitere Wildwanderflüsse in Skandinavien auszuprobieren, aber dort das Problem der Vermietung besteht und wir keinen eigenen Festcanadier aufbewahren können, bleibt nur die Anschaffung eines Schlauch- oder Faltcanadiers, die dann aber für Gepäcktouren für 2 bis 3 Personen für mind. 1 Woche bis WW2 dimensioniert sein müssen. Was gibt es da an Empfehlungen ?
bis WWII und Touren bis eine Woche? Da wäre mein Favorit der Adventure von Grabner weil man bei Ihm durch die schmaleren Seitenwülste mehr Stauvolumen hat (http://www.bushpaddler.de/chandalarriver.htm). Im Outside haben wir z.B. Touren von einer Woche mit Einkaufsmöglichkeit schon probiert (http://www.bushpaddler.de/pucon.htm), das geht mit etwas Minimalismus noch recht gut. Touren über einer Woche werden aber vom Platz her eng. Entweder man spart extrem an jedem Ausrüstungsgegenstand oder packt ihn so hoch dass der Schwerpunkt kurz unter der niedrigen Bewölkung liegt und man seinen Mitfahrer nicht mehr sieht. Das Fahrverhalten kann man sich vielleicht vorstellen. Ähnlich wird es sich in anderen, Bauähnlichen Booten verhalten. Der Adventure hat noch dazu den Vorteil von höherer Geschwindigkeit und weiterem Einsatzspektrum, dafür leidet die Wendigkeit etwas.
Gruß Florian
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In Antwort auf:Anschaffung eines Schlauch- oder Faltcanadiers
Oder eben falten: Die PakBoats oder Allys werden immer für ihre Fahreigenschaften und z.T. ihre Schnelligkeit gerühmt (stimmt m.E.), aber auch für ihre Wildwassertauglichkeit (dazu kann ich selbst nichts Sachkundiges sagen). Ich habe selbst ein PakCanoe 165 und bin sehr zufrieden, damit kann man auf jeden Fall *bequem* eine 2-Wochen-Wildnis-Tour mit 2 Personen machen. 2 Erwachsene und 2 Kinder habe ich ohne Zuladung auch schon probiert, und da war noch viel Luft für alles mögliche. Nachteil: Preis ca. EUR 2000,-. Und zumindest mein PakCanoe 165 mit vorinstallierten Kielstreifen ist auch deutlich (!) schwerer als die 23 kg, die in den Spezifikationen immer angegeben wird. Mit Sitzen etc. eher über 30 kg. Ein Schlauchcanadier lässt sich zudem vermutlich doch kompakter transportieren und schneller 'aufbauen' als ein Falter.
Gemeinsam haben sie gegenüber den Festbooten den Vorteil der gewissen Biegsamkeit: in den kleineren Flußschwällen, die ich bisher gefahren bin, oder bei großen Wellen auf Seen hat mein P.C. noch *nie* in drei Jahren mehr als ein paar Spritzer Wasser übergenommen, weil es über die Wellen mehr drüberschwabbelt statt sie zu durchschneiden. Auch heftige Steinkontakte etc. werden vom flexiblen Gestänge oft einfach weggepuffert, Spuren sieht man an meinem Boot noch keine. Sehr anfängerfreundlich .
ich habe gestern bei einem paddelausflug auf der salza das weiter vorn erwähnte Gumotex BARAKA des öfteren bei tschechischen paddlern im einsatz gesehen. seitdem steht der entschluss fest: das wird's! -sieht sehr schnittig aus -bug und heck schön hochgezogen, um nicht jede welle zu schlucken -lenzschlauch á la outside -nette detaillösungen wie gepäcksnetz und pumpenhalterung -souveränes verhalten auf schwällen (WWIII schätz' ich) ähnlich dem von uns gefahrenen leih-outside -und subjektiv: elegante erscheinung mit schönen farben (rotorange, dunkelblau)
und preislich bewegt es sich in einem rahmen knapp unterhalb eines sich im jahrelangen leihbetrieb eingesetzten grabner outside. da fällt die entscheidung nicht schwer.
müssen bald einen ausflug nach horni plana inklusive kleinem "reisemitbringsel" machen - von mir kontaktierte österreichische gumotex-händler waren bis jetzt bemüht aber ratlos ("kenn i net", "kann i nachfragen", "kömma im herbst bestellen",...)
Der Baraka ist ein äußerst stabiles Boot.Er wird Dir viel freude bereiten.Ob Grabner oder andere teure Hersteller,sie können Preis/ Leistungsmäßig nicht mithalten! Ferner denk mal darüber nach wie weh es tut wenn ein 2000 Euro Boot nen Winkelhaken abkriegt! Die Gr...bner sind nicht stabiler!
Guck Dir mal das SOAR 14 an, hab ich mir zugelegt. Fährt sich sehr sicher, wenn Du mittig sitzt kannst Du es auf dem Klodeckel wenden. Ich hab mir all die anderen Boote auf der Kanumesse in Nürnberg angesehen, bin aber dann nach der Messe zum Kanulader Nürnberg gefahren und hab mir ein SOAR 14 gekauft. Einzig das Baraka wäre preislich noch interessant. Nach einer ersten Testfahrt und Vergleichsfahrt mit Outside bin ich total begeistert von meinem SOAR.
Jetzt mache ich mir noch Gepäcknetze auf die Decks und dann kann ich dort sauber die Bug und Heckleine verstauen. Weiters mache ich dann noch Gepäcknetze an der Innenseite der Seitenschläuche um wärend der Fahrt die vielen tausend Kleinigkeiten verstauen zu können.
Ich bin Heuer auch das XR Trekking und den Rocky testgefahren - nicht ganz das was ich mir vorstelle. Das schlimmste ist dass die Seitenschläuche schwarz sind, auf dem ruhigen Stausee hat die Sonne die Schläuche derart erhitzt dass ich sie immerwieder mit Wasser kühlen musste - ansonsten sind Brandblasen nicht ausgeschlossen.
Das SOAR hat insgesamt 20 Lenzlöcher Durchmesser ca 30mm, die zugeklebt sind. Jeweils 5 Lenzlöcher sind Vorne links und rechts, sowie Hinten links und rechts. Ich hab alle hinteren Löcher geöffnet und selbst im Kraftwerkrückstau kein Wasser im Boot gehabt. Bei Wellenfahrten mal ein Schlag Wasser ins Boot das merkst Du nicht mal, so schnell ist das Wasser wieder draussen. Das SOAR 14 passt genau für mich um es: alleine zu fahren, mit der Maus, dem Sohnemann, mit Gepäck für 1 Tag oder 1 Woche. Wer will kann noch einges an Zubehör bei SOAR ordern.
Übrigens: Ich bin unter dem Baum durchgekommen, das Outside musste drüberheben...
Voitsberg
. = Vergiss nie Deine Träume, denn sie könnten wahr werden... = (Hans Theessink)