ich fahre seit Jahrzehnten mit Kunststoffpaddeln mit Alukante und war bisher eigentlich damit zufrieden. Welche Vorteile seht ihr bei Holzpaddeln? Was erklärt die zum Teil erheblichen Preisunterschiede?
Paddel können eine sehr individuelle Angelegenheit sein. Probiere einfach bei Gelegenheit Holzpaddel aus, wenn für Dich kein lohnender Unterschied besteht, sehe ich für Dich persönlich auch keinen Grund umzusteigen.
Für mich ist das Material, für das Flachwasser geöltes Holz, einfach gut anzufassen. Die von mir bevorzugte Form mit langem Blatt, den dazugehörigen Eigenschaften wie zB Flex ..., gibt es so nicht in Kunststoff.
Mein Freestylepaddel, benfalls aus Holz, gibt es nicht in Kunststoff. Halt, doch, aber in Carbon war es mir einfach zu teuer.
Ich fahre auch im WW ein Holzpaddel, verwende aber da auch gern ein Kunststoffpaddel, schätze seine Robustheit und führe es oft als Zweitpaddel mit.
Auch die Ästhetik sehe ich als Funktion, auch die spielt eine Rolle.
Preisunterschiede dürften zum großen Teil im Herstellungsprozeß begründet sein, wirklich gute Holzpaddel sind Kunsthandwerk. zB.: http://www.piper-paddles.de/index.php
Die Haptik gefällt mir bei bei Holzpaddeln besser.
Bei meinem Carbonpaddel mit Plastikgriff fühlt sich die Haut nach einiger Zeit feucht an. Besonders zu Beginn der Saison, wenn das Wasser wieder nass ist, bilden sich da schnell Blasen.
Beim geölten Holzpaddel ist die Haut immer trockener und Blasen sind da eher selten.
Im Leben ist es wie beim Paddeln: Wenn die großen Wellen kommen, immer in der Hüfte schön locker bleiben.
Holzpaddel spielen imho ihren grössten Vorteil bei der einfach umzusetzenden individuellen Einzelanfertigung aus. Haptik des Schafts ist nett. Die Optik ist für viele ein wichtiges Merkmal, oft wird aus Farbgründen ein suboptimales, aber schönes Holz eingesetzt.
Holz hat aber auch viele Nachteile, die Paddel sind ziemlich empfindlich- nicht umsonst haben viele Blätter eine Harzkante oder sogar das ganze Blatt mit einer Schicht Glas umgeben.
Ich behaupte, die Flexibilität von GFK is mit Holz nicht zu erreichen, auch wenn immer wieder anderes erzählt wird. Das ist alleine eine Frage der Bauweise/Konstruktion. Ich habe gerade einen Prototyp für den Seekajakbereich gefahren, da fluppen die Enden geschätzte 20cm weg auf 50cm Länge.
Ich besitze eine ganze Ladung voll Paddel, Holz davon ca. 25%. Berufsbedingt steht mir Holz nahe. Aber ich glaube, rein technisch ist Kunststoff besser. Zumindest fürs Blatt. Am Meisten habe ich aber dieses Jahr Holzpaddel in den Händen gehalten
Zitat ch behaupte, die Flexibilität von GFK is mit Holz nicht zu erreichen, auch wenn immer wieder anderes erzählt wird. Das ist alleine eine Frage der Bauweise/Konstruktion. Ich habe gerade einen Prototyp für den Seekajakbereich gefahren, da fluppen die Enden geschätzte 20cm weg auf 50cm Länge.
Ich behaupte genau das Gegenteil! Meine Otter-/Beavertailpaddel und meine Eskilatte aus Holz sind vom Flex allerfeinst!Da kommen in der Summe der Egenschaften alle anderen Materialien nicht mit! Kunststoffpaddel verwende ich nur im wirklichen Wildwasser. Schlecht gemachte Holzpaddel und Kunststoffpaddel gibt es aber auch zur Genüge.
Zitat von raftinthomas im Beitrag #4Ich behaupte, die Flexibilität von GFK is mit Holz nicht zu erreichen, auch wenn immer wieder anderes erzählt wird. Das ist alleine eine Frage der Bauweise/Konstruktion. .
Zitat von Trapper im Beitrag #6Ich behaupte genau das Gegenteil! Meine Otter-/Beavertailpaddel und meine Eskilatte aus Holz sind vom Flex allerfeinst!
Dann behaupte ich mal beides stimmt.
Flex findet man bei G/CFK-Paddeln die man kaufen kann eher nicht. Bei Holz gehört das bei Touren-Paddeln zum Standart.
Betrachtet man aber die technischen Möglichkeiten liegt auch für mich GFK vorn, z.B. Hochsprungstäbe oder Segellatten, beide verfügen über eine exakt definierte Elastizität. Dennoch sind sie aus Faserverbundwerkstoffen.(- Oder ist das jetzt schon wieder "off topic"?)
Moin, aus meiner Sicht liegen die Vorteile von meinen Holzpaddeln: 1. in guter Funktion,Flex,Form sowie fein abgestimmte Formen und Größen 2. angenehm zu paddeln,kälteunempfindlicherer Handkontakt (Stichwort Winterpaddeln) 3, entspricht vom Material eher meiner ganz allgemeinen Lebenslinie
Evtl. höhere Preise ergeben sich wahrscheinlich aus der Fertigung.Teilweise gibt es ja auch, mit viel Liebe, hergestellte Einzelstücke. Viele Grüße docook
Ich danke allen für ihre engagierten Antworten! Meine Moll- bzw. Schlegelpaddel mit Aluschaft und Alukante sind zwar von Haptik und Aussehen nicht zu vergleichen mit schön gemachten Holzpaddeln, allerdings ist mein Boot ja auch nicht aus Holz. Sie hatten und haben jedoch ihre Vorteile, vor allem bei rauher Behandlung und im Wildwasser. Die dabei üblichen T-Griffe scheinen jedoch in puncto Schlagtechnik ihre Einschränkungen zu haben. Ich werde wohl einfach mal ein Paar Paddel ausprobieren müssen.
auch meine bescheidene Meinung , als Macher "schöner" Holzpaddel: Das Aussehen ist mir völlig nebenrangig. Wenn ein Holzpaddel schlecht funktioniert, dann ist es ein schlechtes Paddel. Aber wenn es mindestens so gut funktioniert wie ein anderes (in seinem Einsatzbereich) , dann noch leichter und , ich sags mal so( und da kommt dann doch die Ästhetik ins Spiel) netter anzufassen und anzuschauen ist... Das wichtigste aber ist die gute Funktion.
Bin da fast vollständig der Meinung von dir Hans-Georg. Allerdings lege ich auf den Punkt "Optik", speziell für mich, dann doch schon großen Wert. Zumal das Aussuchen schöner Hölzer wirklich viel Spaß macht. Natürlich muß das aber nicht sein. Wie sagt man da so schlau: "form follows funktion"- das ist das Wichtigste. Gruß von der Weser Dirk www.piper-paddles.de
Mal abgesehen davon, dass die Frage irrelevant ist- weil sich das Paddel genial fährt.
Aber es stand die Aussage im Raum, Holzpaddel hätten mehr "Flex" (ich mag den Ausdruck im Zusammenhang nicht, ne Flex ist ein Winkelschleifer). Ich habe gesagt, mit GFK bekommt man flexiblere Blätter hin als mit Holz. Das wurde bezweifelt. Jetzt mill ich Holpaddel sehen, die genauso flexibel und stabil sind.
so unbedeutend find ich meine Frage ja nun nicht. Deine Antwort bringt mich und eventuell den TO auch nicht so richtig weiter. Erklär mir doch bitte, wozu ich ein derart "biegsames" Paddel benötige.
Hi Thomas, in meinem Bestand sind eine ganze Anzahl von Holzpaddeln, die das locker können, ich fürchte, hier geht es nicht mehr nur um die Sache.... Jörg Wagner
Um Pegasus mal meine Antwort zu offerieren: als ich anfing gab es hölzerne Paddel. Kunststoff war damals noch recht teuer. Über Gewicht des Werkzeuges machte ich mir damals (und heute) keine Gedanken. Oft bauten wir Doppelpaddel von Faltbooten irgendwie um, so mit zersägen, T-Griff drannageln und mal gucken wie das geht. Plaste und Alu hatte und habe ich selten in den Händen. Mir ist das, nicht nur temperaturgemeint, zu "kalt". Holzpaddel fühlen sich dagegen einfach besser an, und wenn gut gemacht - erfüllen sie mindestens die Kriterien, die ich an ein Paddel stelle. Dazu gehören Stabilität, Funktionalität und Optik. Sie (die Paddel) sind auch relativ, zumindest für meine Zwecke, flexibel einsetzbar. Zu sagen, ein Paddel wäre ein Möbelstück wäre sicher übertrieben, aber wenn ich mir so ansehe, was da an fein geölten Schmuckstücken in meiner cabin hängt... Zu den Preisunterschieden. Ich kann mir vorstellen, das Carbon-, Superduperplaste- und Alupaddel (sicherlich mit Ausnahmen) irgendwo billigst hergestellt werden. Dös unterstütz i net! Wenn ich mir z.B. so die Paddel vom Rattenfänger, vom frame-Designer oder von noch weiter her ansehe (und ich paddel die oft) - ist jeder Centimeter sein Geld wert. Die Jungs tüfteln, hobeln, schleifen sich einen ab - und ich hab dann ein feines Paddel, welches nicht nur fein aussieht, sondern auch das Wasser versteht. Da geb ich gern auch 200 Euro aus, die ich eigentlich nicht habe.
So einen ähnlichen Flex hatte mein erster Selbstbauversuch der gründlich in die Hose ging, da ich im Übereifer ein leichtes Paddel zu erzielen, viel zu viel abgetragen hatte. Auf ca. 30cm ergab sich locker gedrückt eine Durchbiegung von ca.12 cm. Das Paddel bestand aus Eschenholz und war aber nicht zu gebrauchen. Es hat mich dann beim Kaffeekochen im Hobo unterstützt! Wenn ich meine Holzbögen so anschaue die aus Esche,Manau,Bambus und Robinie bestehen biegen die sich ähnlich. Der Biegeradius ist vielleicht etwas größer! Die Spanten meiner geliebten Holzboote stehen deinem Beispiel jedoch in nichts nach, eher im Gegenteil! Mich würde jedoch auch interessieren wozu es so viel Flex am Paddel braucht?? Funktioniert das wirklich??