17:00 Uhr, der Regen hat aufgehört. Cafi, Markus und ich wollen eine WW-Tour vorbereiten. Die schwierigeren Teile zuerst zu Fuß zu erkunden, finden wir angemessen. Zwar habe ich diesen Abschnitt in einem früheren Leben, als Kajakfahrer mehrfach gemacht, aber wie unsicher die Erinnerung, wie anders die Sicht nach 25 Jahren ist, hat mich dann gestern doch einigermaßen getroffen. Kleinfluß, WW2, ca 200m WW3: so steht es geschrieben, so erinnere ich es. Gut, ich erinnere mich auch, ungern, an eine Fahrt bei Hochwasser. Aber das war wohl das Glück des Dummen, der Elchtest für jeden Schutzengel, ... heute würde ich sowas einfach nicht tun.
Natur, Wald, Rehe, Bach, Wiese, Waldweg ... eine genußvoller Spaziergang. Die Gurk hat 133 cm, am Pegel Weitensfeld, offensichtlich ein guter Wasserstand für den kleinen Fluß, der viel Spaß ohne Reue verspricht. Unterholz, Uferbewuchs, Bremsen, Dornen, ja das ist nicht das Wohnzimmer, längst sind wir naß, bis an die Hüften. Langsam wird es unwegsam, die Schwierigkeiten im Fluß nehmen zu, aber alles scheint gut machbar, Durchfahrten sind zu finden, keine Zwangspassagen. WW3? vielleicht bei einem anderen Wasserstand. Ich denke, das waren die schwierigen Stellen, gut ein verblockter Abschnitt fehlt noch, aber ich denke, ... falsch. Das Ufer wird fast und später ganz unzugänglich, was man sieht ist verblocktes WW, praktisch immer ohne Hintertür, dafür ist der Bach zu schmal. Wir sind ruhig geworden, es ist uns klar, schon bei dem Wasserstand ist das für eine gemischte Gruppe zuviel und zu gefährlich.
Vor wenigen Jahren bin ich den Flußlauf zu Weihnachten, bei ganz niedrigem Wasserstand und viel Eis entlanggewandert. Verblockt, aber ohne Wasserwucht - technisch interessant, aber ungefährlich - meine Diagnose von damals ist obsolet. Im Fluß gehen? Heute keine Chance! Wir versuchen auf einem alten Holzbringweg die Felsen zu umgehen, der Bewuchs wird höher, wechselt von Kamille zu Spingkraut und schließlich zu undurchdringlichem Brennesselwald, über mannshoch. WaldWeg 3! Wir versuche zur Straße hochzukommen, in der Entscheidung zwischen Ameisenhaufen und Brennesselwald bekomme ich das beste aus zwei Welten zu spüren, ist ja angeblich gut gegen..?
Der Rückweg auf der Straße ist dennoch an diesem Tag der gefährichste Teil, bald gehen wir wieder im Wald, Wiese, Ufer....schön, ohne Zeitdruck, .. und letztlich die Erkenntnis: Gurk, ja. Aber mit einem anderen Startplatz, unterhalb des WW3 Abschnittes.
eine Aktion ganz nach meinem Geschmack. Vielen Dank für die anschauliche Schilderung un die vielen Fotos. Sieht ernstlich ein wenig knifflig aus der Bach - aber auch sehr reizvoll. Nächstes Jahr auf dem Weg zur Soča mache ich vielleicht doch mal Halt in Deiner Gegend...
Diese Flusserkundung ist gelungen. So stelle ich wir unberührte Natur vor, das Moos auf den Felsblöcken und das Treibholz ….einfach schön anzuschauen. Schöne Fotos, vielen Dank. Mit welchen Booten soll den die Tour bewältigt werden? „Das Schöne am Regen ist, das man meist alleine in der Natur ist.“ Mike
Weil ich in einer PN danach gefragt wurde, hänge ich auch hier die Antwort an. Vielleicht interessiert es den Einen oder Andern, W
Gurk 1 Nicht lang, aber mit etwas Spieltrieb, gut für einen Paddeltag in naturbelassenem WW. Auf die "Enge Gurk", die für vernunftbegabte Paddler zu gefährlich ist, folgt ein Schluchtabschnitt, mit WW bis 2+ max WW3. Allerdings gibt es auch hier keine "Chicken Line", einmal eingefahren, muß man durch. Kann bei gutem Wasserstand sehr befriedigend, bei wenig mehr Wasser risikoreich werden. Ob Bäume, oder andere Hindernisse da sind? Wer weiß? Einstieg: wo die Straße von Sirnitz auf die Gurktalstrasse trifft ist eine Fischzucht, an der Brücke flußaufwärts, sollte es passen. Ausstieg: oberhalb Kaindorf, wo der Bach wieder an die Strasse trifft, am besten beim Feldweg. Besondere Gefahrenstelle: Am Beginn des S bei Kleinglödnitz sind Pfeiler einer alten Brücke hart an der Hauptströmung, wenn die Aufmerksamkeit sinkt, sind die im schnellen Wasser leicht eine böse Überraschung. Ausrüstung: WW Kanu gefittet, Neo oder Trocki, Helm....
Gurk 2 Brugga bis Passering/Muschk, abwechslungsreiche Wanderstrecke, Kleinfluß. Der Einstieg ist in Brugga unschwer zu finden. An der ersten Insel links (eventuell Treideln), denn rechts verschwindet das Wasser unter Büschen. Urwald, ist der Gedanke, der sich im folgenden Flußabschnitt einstellt. Bei Schöttlhof, die Schleife ausfahren bedeutet ein paar Unwägbarkeiten: Der Prallhang wird laufend abgetragen, was da im Bach liegt, siehst Du erst, wenn Du da bist. Vielleicht doch besser, die Abkürzung nutzen: die Einfahrt kurz Umtragen oder Schwimmen, beides ist leicht möglich. Wer es dennoch versuchen will: es ist möglich, wenn Du es flußaufwärs probierst, Dein Soloboot zwischen den Pfählen durchzuschieben. Nahe dem Ausstieg am Kraftwerkrückstau: vermeide zu große Nähe der Schwäne, besonders wenn sie brüten. Die sind Menschen nicht gewohnt. Ausstieg im Rückstau im Privatgarten ist bei freundlicher Begrüßung sicher kein Problem.
Gurk 3 Reisdorf bis Sillebrücke oder besser Pubersdorf. Einstieg am Fußsteg in Reisdorf, über dem Steg rechtsufrig, zwischen Kühen. Munter fließender Bach ohne paddeltechnische Herausforderungen, bis zum verfallenen Wehr nach dem Linksknick, oberhalb Eibelhof. Lässt sich leidlich gut, kurz umtragen. Eine Befahrung ohne Auftriebskörper füllt voraussichtlich das Kanu vollständig, ist aber recht unspektakulär, alles schwimmt danach in einem Pool. Ausstieg an der Sillebrücke ist gut möglich, die letzten Kurven bis zum Staubereich in Pubersdorf führen durch einen wunderbaren Wald, den ich gerne zum Abschluß der Tour genieße.
Gurk 4 Kurze Wildwasser Trainingsstrecke, incl. Mutbrobe nach der Brücke der B70.
Gurk 5 Am Ausstieg der WW-Trainingsstrecke an der Gurker Brücke kann man bequem einsteigen. Einige Steine bei wenig Wasser, zB an der Glanmündung, sorgen für ein wenig Abwechslung. Sehr überraschend, nach einem scharfen Knie vor an der Brücke Sand-St. Peter, bleiben oft Bäume in der Hauptströmung hängen. Am besten innen ins Kehrwasser nach einem genauen Blick auf die Durchfahrt weiterfahren. Die Tour ist prinzipiell unschwer und endet am bequem in der Drau, an der Draubrücke in Seidendorf.
Natürlich sind weitere Abschnitte der Gurk fahrbar, aber zB im Gurktal wegen vieler kleiner Wehre ohne gute Ein- oder Ausstiegsmöglichkeiten beschwerlich. Abschnitte von Muschk bis Pölling und weiter bis Brückel sollten gut fahrbar sein, dies will ich bei Gelegenheit "erfahren".
Meine Angaben sind nicht aktuell, denn: Du fährst nie zweimal denselben Fluß! Das gilt in besonderem Maße für Kleinflüsse, wie die Gurk.