"OCF Drôme und danach?" hatte ich hier angefragt und diverse Antworten erhalten. Wie es uns erging, nun hier der "Bericht":
Die Buschtrommeln haben es wohl längst verbreitet: das OCF an der Drôme ging quasi an uns vorbei. Die Misere begann damit, daß Eva entgegen aller Hoffnungen doch noch Urlaubssperre für Freitag, den ersten Tag des Festivals, verordnet bekam. So kamen wir erst Freitag spät los und waren dann um 23.00 Uhr vor Ort. Kurzer Rundgang durch den schlafenden Platz. Es war wie erwartet rappelvoll. Unsere Hoffnung waren die Schweizer Freunde, die versucht hatten, sich etwas auszubreiten, damit wir nach dem Zusammenrücken auch noch Platz haben.
Noch kurz den Pegel am Ufer begutachtet, den Sternenhimmel bestaunt, der Nachtigall gelauscht und die laue Nacht genossen. Traumhaft. Urlaub Zurück am Busle, das wir vor dem Platz abgestellt hatten, kommt uns eine gewagt schräg singende Gestalt mit zwei Bierflaschen entgegen Rüdiger, alias Rudo. Was für eine Freude. Hatten wir uns doch über ein Jahr weder gesehen, noch gesprochen. Es gab viel zu erzählen und entsprechend spät, bzw. früh wurde es.
So kam es, daß uns eher die Mittagsonne, denn die Morgensonne am Samstag weckte. Schnell die Anmeldung zum Camping getätigt und danach die Registrierung für das OCF im Büro neben der Reception erledigt. Ich staunte noch über das dünne Täschchen, das es dieses Mal gab. Vor zwei Jahren erschien es praller gefüllt.... Nun hieß es einen Platz suchen. Werner erklärte uns schnell, wie er sich das gedacht hatte und kurz darauf bezogen wir unseren Premium-Platz. Danke Werner. Jetzt nichts wie los und uns für diverse workshops einschreiben. Dies musste man dieses Jahr bei einer Art Holzpavillion in Nähe des Ufers erledigen. Ogottogott, was für ein Menschenauflauf. Wir beschließen erst einmal zu frühstücken und später wieder zu kommen. Ein fataler Fehler, wie sich herausstellen sollte, denn dann war der Pavillion geschlossen
Uns erschloß sich auch nicht so ganz, wann der Pavillion jeweils geöffnet war. Man konnte sich immer nur für einen workshop am Folgetag eintragen. Aber jedes Mal, wenn wir vorbei gingen, war das blöde Ding geschlossen. Die interessanten workshops seien auch schon alle ausgebucht, wurde uns erzählt. Später wiederum berichtete man uns von workshops, die nur mit zwei Teilnehmern stattfanden, da die anderen sieben nicht erschienen waren..... Tja, es lag auch viel an uns, zugegeben. An einem Tag hatten wir uns drei workshops vorgenommen. Egal, ob wir uns dafür registriert hatten, wenn die blöde Hütte nie geöffnet ist . Nur, der Erste, Expedition, fand um 9 Uhr statt. Den hatten wir schlichtweg verschlafen. Der Nächste, emptying boats, oder so ähnlich, da saßen wir gerade gemütlich beim Frühstück und der Dritte (Portaging), der fand direkt im Anschluß an die Mittagspause statt..... und da hatten wir uns mit Rudo und seiner Frau verquatscht
Das Rahmenprogramm war jedoch genial und wir genossen trotzdem das OCF. Nur noch eine kleine Anmerkung zu dem Täschchen mit den giveaways. Hier war tatsächlich wenig drin. Lediglich ein paar Prospekte.... erst einmal. Bis wir gespannt hatten, daß es Personen gab, die auch wieder ein Buff erhalten hatten. So waren wir schnurstracks wieder am Registrierungsbüro erschienen und forderten, daß jeder von uns so ein Täschchen bekommt und bitteschön auch mit Buff .
Noch eine nette Anekdote: an einem Tag trafen wir uns mit Claudia, Richard, Heidi und Heinze an der Brücke vor dem Campingplatz und vertrieben uns die Zeit, indem wir den ankommenden Paddlern Haltungsnoten vergaben
Wir wollten gerade aufbrechen, ich hatte auch schon die Kamera fast weggepackt, da kam ceerge mit seinem Swift Osprey heran Kamera hoch reißen, gleichzeitig einschalten, zoom (mist, wieder das kleine Tele drauf) und Schuß:
Ceerge hat die Stelle gut gemeistert, finde ich. Erst tags zuvor hat er seinen Osprey am Camping mit vor Ort gekauften Auftriebskörpern ausgestattet.
Scott Way (Swift Canoe & Kajak) aus Ontario schreibt mir dazu:
"Hi Stefan, Thanks for the awesome picture! We'll be sure to post it on our social media....."
Auch wenn das Bild Schwächen hat, bin ich mächtig stolz
Das OCF ist vorüber und wir fahren weiter gen Süden. Direkt an's Meer, da weiter oben regnerisches Wetter vorhergesagt ist. Ja, es gibt noch den kleinen Camping auf dem Weingut am Plage Pamplonne bei St. Tropez:
Und nein, wir paddeln nicht auf dem Meer. Haben uns ganz den Grobstolligen gewidmet und finden prächtige Trails im Hinterland durch Schopflavendel, Korkeichen und einem herrlichen Blütenmeer. Die Natur scheint gerade zu explodieren (danke an Regina und Andrea, meine per whatsapp soufflierenden Hobby-Floristinnen)
Nach ein paar Tagen brechen wir auf zur Verdon-Schlucht und dem Lac de Sainte-Croix...... jedoch nicht um noch Zeit für einen Zwischenstopp an diesem kleinen Laden mitten in den Bergen einzulegen
Leute, solltet ihr jeh von Comps sur Artuby hören oder gar eure Route durch diesen Ort führen, versucht ihn zu vermeiden. Ihr werdet Dinge sehen, die euch nicht mehr los lassen. Eva erging es so und wir MUSSTEN auf dem Rückweg einfach wieder dort vorbei. Konnten die schöne Tasche nicht einfach dort hängen lassen
Büffelleder, reine Handarbeit, gemacht für die Ewigkeit. Während der Ledermacher (oder wie heißt so jemand?) die Tasche an Eva anpasst, erzählt er uns, daß er auch Messertaschen und Scheiden macht. Zeigt uns die ein- und andere aktuelle Auftragsarbeit...... und schon laufe ich zum Busle, um das Messer zu holen, das mir mein Sohn zu Weihnachten gemacht hat. Noch ohne Scheide.... et voilà, nach einer Stunde ist die Scheide fertig:
Spät ist es geworden und wir übernachten wieder einmal abgelegen in den Bergen
So, und jetzt endlich am Lac de Sainte-Croix
Hier eine "freie" Übernachtungsmöglichkeit zu finden ist utopisch. Die wenigen Parkplätze sind mit Höhenbarrieren in 2m Höhe versehen. Dazu Verbotsschilder zu "wildem Camping". Ein paar wenige Parkplätze direkt am See gibt es, da kann man sich mit einem maximal 2m breiten Camper durch die extra eng gesetzten Steine quetschen. Steht dann aber auch entsprechend eng. Es gibt einen kostenlosen Stellplatz für 48h in les Salles sur Verdon. Dort übernachten wir für eine Nacht. Lauschig mit Froschkonzert.
Für zwei weitere Nächte installieren wir uns auf dem Camping la Source und paddeln die geschätzt 6km zum Schluchteingang. Etwa 1 Stunde sind wir bis dort hin unterwegs. Vorbei an idyllischen Buchten. Der Trubel kommt erst kurz vor dem Schluchteingang
Ja, Tretboote gibt es massig.... und es riecht nach Zigarettenqualm und billigem Parfum... schön ist es trotzdem
Wir fotografieren bis die Speicherkarte raucht
Sogar ein uns beobachtendes, trauriges Flußmonster gibt es am Wasserfall zu entdecken
Man kann tatsächlich nicht weit in die Schlucht paddeln. Nach etwa 1km kommt eine große, leuchtend gelbe Boje, die ein Weiterpaddeln verbietet. Eva hat sie fotografiert, ich suche das Bild noch
Wind frischt in der Schlucht kurz auf und wir treten den Rückzug an. Am See alles wieder ruhig und wir finden auch hier einen schönen Pausenplatz
Nach etwa einer Stunde naht ein Gewitter. Der Wind frischt abermals auf. In der Mitte des Sees kann ich schon Schaumkronen erkennen. Wir paddeln in Ufernähe, um rasch anlanden zu können, sollte das Gewitter zu nahe kommen
Die Lichtstimmung ist phänomenal
Mittlerweile kommen die Wellen von schräg hinten. Ein "rauschiges" Paddeln
Geschafft. Die Bucht vor dem Campingplatz ist erreicht. Das Gewitter zieht weiter.
Am nächsten Tag wieder heiter Sonnenschein
Und wie geht es jetzt weiter? Schöne Plätze finden sich leicht
Aber dort, wo man schön stehen kann, paddelbares Gewässer rar
So widmen wir uns einer anderen Herausforderung und gehen einem weiteren Hobby nach: Altgediente Olympus E-620
Versus Olympus OM-D
und erfreuen uns an der Ergebnissen
Ja, ja, ist schon gut. Wir sind hier nicht bei der fotocommunity.de
Zum Paddeln gibt es sonst nichts zu berichten. Dieses Mal war einfach das Biken und Fotografieren an vorderster Stelle. Ist aber auch schön. Wie hier an der "Mauvais Pont" über den Artuby
Paddeln leider auch hier nicht möglich, denn das Schild, das man rechts im Hintergrund sehen kann, weist auf ein militärisches Sperrgebiet hin.
Für Paddler vielleicht doch noch interessant: Seit Jahren wünsche ich mir ein Brotzeitbrettchen mit Paddlerdesign. Nun habe ich sogar gleich zwei geschenkt bekommen Hier bei uns im Schwarzwald, in dem kleinen Ort Bernau, gibt es einen Holzladen, der mitgebrachte Motive auf die Brettchen brennt Zu Preisen kann ich aus oben genanntem Grund nichts sagen. Auch nicht zu Art und Qualität der Vorlage. Fragen leite ich aber gerne weiter
Viel Spaß beim Lesen. Für Fragen bin ich wie immer gerne offen.
Grüßle, Stefan
__________________________________________________ Stark und groß durch Spätzle mit Soß'
Ja, Frankreich ist immer eine Reise wert. Am Liebsten würden wir schon wieder losfahren.......
....... aber unser Schluchsee ist ja auch recht ansprechend. Vor Allem, wenn so wie heute Mittag ein kurzes, aber heftiges Gewitter die Touristen in ihre Behausungen jagt und wir den See danach für uns alleine haben
Grüßle, Stefan
__________________________________________________ Stark und groß durch Spätzle mit Soß'