mir ist da eine Frage zum Thema 'Seilbefestigung' aufgekommen. Bisher habe ich Seile an Bug und Heck immer am Tragegriff bzw. durch Rumpfdurchbohrungen befestigt und das Boot auch beim Transport damit abgespannt. Bei unserem Winisk sieht der Bug ja nun etwa so aus: (Ich habe mir erlaubt, das Bild aus RomanK´s Review zu verlinken)
Und ich frage mich nun: Ist das 'Deck' stabil genug eingebaut um als Aufhängung für ein durch die Öffnungen geführtes zu dienen?!? Theoretisch sollte es sogar stabiler sein als der Tragegriff. Oder habe ich da einen Denkfehler?
Habe das Seil am Tragegriff befestigt, weil ich das Deck nicht eventuellen übergebührlichen Belastungen aussetzten wollte. Das aufgewickelte Seil ist in der Schlaufe des Gummizuges so gelagert, daß es bei Zug am Ende des Seils herausgleitet und nicht durch den Gummizug geführt wird.
Das Gummiseil für die Befestigung ist ein Rundmaterial ( Meterware aus dem Baumarkt, ähnlich dem von Zeltgestängen, welches ich noch zusätzlich in der Länge mit einem Tanka-Verschluß variieren kann.
LG
Roman
Die schönste Zeit im Leben sind jene kleinen Momente in denen Du spürst, Du bist zur richtigen Zeit, am richtigen Ort.
Ich habe mir bei meinem altem Potjomkin auf die Decks (vorne wie hinten) Edelstahlbeschläge aus dem Segelbedarf montiert. Der Potjomkin hat aber auch keine Wasserablauföffnungen wie die Swifts und andere Canadier aus dem höherpreisigem Segment (der Potjomkin ist ein Canadier aus der Tschechien, damals Kaufpreis 700.- Euros) bei diesem Canadier ist das Deck definitiv stabiler montiert als der Handtragegriff. Am Tragegriff habe ich Gummischnüre zum verstauen der Painter montiert.
Bei Qualitätsbooten sind Decks auch richtig fest, denn sie bilden einen wesentlichen Teil der Kraftleitung im Süllrand. Auf dem Foto kann man die die Holzdübel, die die Schraubenlöcher verschließen gerade noch erkennen. Die Schrauben sind mindestens ... wenn nicht sogar noch dicker und länger, auf jeden Fall reißt man ein Deck nicht mal eben vom Boot ab.
Gruß Andreas
"Wie wir die Welt wahrnehmen, hängt davon ab, wie wir uns in ihr bewegen." F. Schätzing
Zitat von markuskrüger im Beitrag #1Theoretisch sollte es sogar stabiler sein als der Tragegriff. Oder habe ich da einen Denkfehler?
Es kommt auf das Brett an, aus dem dein Deck gemacht ist. Ist es ein Sperrholzbrett wie bei Günther, ist die Bruchfestigkeit vergleichbar mit der des Griffes. Ist es jedoch "nur" ein Vollholzbrett, kommt es auf den Faserverlauf an. Ist dieser längs des Bootes, bricht das Deck leichter.
Man könnte sich ja auch fragen, warum da stabile Griffe eingebaut wurden. Wenn das Deck so stabil ist, kann man es doch daran tragen.
Bedenke jedoch, daß eine Bootsleine, die an diesen beiden Stellen befestigt wird, nur zum sichern gegen Wegschwimmen des Bootes ist. Vollgelaufen aus einem Fließgewässer wirst du es so kaum bergen können. Da bricht Beides. Zum anbinden an einen Baum ist es wurscht, ob am Tragegriff oder Deck. Die Festigkeit ist in beiden Fällen ausreichend.
Gruß, Stefan, der seine Decks auch schon einmal mit Matten laminiert hat um die Festigkeit zu erhöhen, weil sie gebrochen sind (nein, nicht am Yellowstone)
Wieso stellt sich mir diese Frage, wieso nehme ich nicht einfach die Griffe? - Das Seil stört beim Tragen am Griff - Die Griffe sind mit 1 Schraube pro Seite am Süllrand befestigt. Sie sollten daher mittig und senkrecht zum Süllrand belastet werden. Beim Abspannen auf dem Autodach zur Abschleppöse werden Griff und Süllrand insofern ungünstig belastet. Das war mir letztens aufgefallen und letztendlich Auslöser für diese Frage.
Für das 'normale Sichern gegen Wegschwimmen' sollte beides deutlich genügen, das sehe ich genauso.
Ich bin auf die Antwort von Swift gespannt (vielleicht wundern die sich ja auch über die Frage...).
Zitat Wenn denen bei Swift nichts einfällt, können sie ja mal über den Tellerrand zu Mad River Canoe schauen
Hoffentlich nicht! Unser Vereinsexplorer ist genau so ausgerüstet gewesen. Als jemand versucht hat das beladene Boot an der Schlaufe anzuheben, ist sie mitsamt dem Plastikauge aus dem Laminat ausgerissen. Das Plastikauge war nur in den dünnen Laminatwänden verklebt. Ich halte nichts von diesen Oesen, in welchem Boot auch immer. Ich vertraue den Querhölzern die am Süllrand befestigt werden eher! Da vertüdelt sich die außenhängende Schlaufe auch nicht in irgendwelchen Hindernissen.
Zitat: „es kann doch nicht so schwierig sein das blöde Tau am Boot festzumachen" Wenn die Seilbefestigung für die Tauerei dienen soll, ist das schwierig.
Hallo Markus. Die Antwort kommt von Bob Stinson, einem der mit Offenen Kanus in Produktion und Einsatz erfahrendsten Paddler, die ich kenne. ( Einer derjenigen, die zB ein Pack Canoe 13.6 mit Stechpaddel fahren ).
Sorry about the delay, busy time of year spoke with the production team and they said it can be done on composite canoes, but they should do it there you dont want to strain the material, we use the grip/carry handles to attach painters, that way if you break the handle its an easy fix happy paddling
Wie immer, ist die Antwort kurz und klar, ich hoffe sie reicht Dir. Öse ordern wenn gewünscht, am Griff anbinden ist Praxis.
Ich werde die Laminate weiterhin ohne Seildurchführung importieren. Für den üblichen Bedarf reicht das allemal, für Bergungen sollte ohnedies anders befestigt werden. RX Kanus, wie gehabt, mit Bohrungen für Heck und Bugleine. Zum Abseilen aus dem x-ten Stock: .. ist keine übliche Vorgangsweise, dafür empfehle ich eine entsprechende Seilbefestigung, analog Treidelleine.
Option: bei Vorbestellungen kann ab sofort eine Seildurchführung geordert werden. Ob dafür ein Aufpreis berechnet wird, kann ich im August mit Bill Swift besprechen.
Die Jungs, die gerade zu ihrer Labradorexpedition aufbrechen (hier hatten wir's davon), haben die Seildurchführungen an ihren Royalexbooten unlängst relativ weit hinten angebracht. Offenbar wurden ihnen die Boote (Penobscot von OldTown) ohne Bohrungen geliefert.
Ich kann das nicht recht nachvollziehen. Klar, horizontal von vorne gezogen ist das stabiler aber bei vertikalem Zug werden Rumpf und Decks doch sehr belastet. Es kann leicht ausbrechen. Und fürs "Lining" wären tief angesetzte Bohrungen doch wesentlich vorteilhafter. Die widerum lassen sich nicht einfach in Royalexboote einfügen.
Zitat Und fürs "Lining" wären tief angesetzte Bohrungen doch wesentlich vorteilhafter. Die widerum lassen sich nicht einfach in Royalexboote einfügen.
Da verweise ich mal auf den guten Ray Goodwin der das nach alter "Trappermethode" in seinem Buch beschreibt. Das hat viele Vorteile und läßt sich bei jedem Wandercanadier durchführen. Nur bei echten "Rennziegen" dürfte der fehlende Kielsprung für etwas Probleme sorgen. Wir haben aber auch so schon einen Minnesota 2 getreidelt!
Hi, bereits Bill Mason beschreibt diese Methode, noch besser wäre eine Treidelleine, die ohne den Knotenauf der Kiellinie auskommt, da kann man (wenn Man´s kann) , an das Ende der Leine ein ca. 1,5 m Seilstück anspleißen, dann sieht dieses Leinenende wie ein Y aus, und vermeidet Hänger mit fatale Folgen. Jörg Wagner
"ein/anspleißen", das würde ich gerne können. Kennt jemand eine nachvollziehbare Anleitung? Meine Google-Bildersuche war wenig ergiebig. Das setzt natürlich voraus, dass man ein geflochtenes und kein Kernmantelseil benutzt.
Axel
EDIT: diese Beschreibung habe ich immerhin gefunden in: Garrett Conover: "Beyond the Paddle"
Hi Axel, google mal nach Augspeiß. z.B: http://www.seil-frey.de/produkt/html/03/...ach_tauwerk.cfm Ist im Prinzip dasselbe, nur mußt Du Dir das Auge einfach offen vorstellen... Aber Speißen lernen kannst Du am besten von Jemanden, der Dir's direkt zeigt. Also einen richtigen Seebären oder einen Pfadfinder (bei denen hab ichs auch gelernt, ist aber schon ne Ewigkeit her).
ausgezeichnete beschreibungen findest du auch in Knoten - Spleissen - Takeln von erich sondheim nach der habe ich das einmal gelernt, gibt's gebraucht und gut bei amazon ab ca. 2 €
nimm ein geschlagenes tauwerk mit drei kardeelen
an sonsten kann ich günter nur bestätigen: so etwas läßt du dir am besten zeigen.
viel erfolg beim spleißen und grüße thomas
Caspar Honig
(
gelöscht
)
Beiträge:
14.07.2012 08:04
#20 RE: Seilbefestigung an Bug und Heck (Holzdeck)
danke für den Tipp mit der PDF-Broschüre von Gleistein. @Axel: Hier wird auch sehr gut gezeigt wie man Kernmantel-Seile spleißt.
LG Martin
"Ein See ist der schönste und ausdrucksvollste Zug einer Landschaft. Er ist das Auge der Erde. Wer hineinblickt, ermißt an ihm die Tiefe seiner eigenen Natur." - H.D.Thoreau: Walden