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Dieses Thema hat 6 Antworten
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HeikoV Offline




Beiträge: 131

28.04.2012 22:22
Helsport Finnmark Antworten

Da ich in diesem Forum viele Informationen gefunden habe, als ich auf der Suche nach einem Lavvu für uns war, möchte ich mich revanchieren, indem ich Informationen zu unserem Finnmark in diesem Beitrag zusammenstellen.

Ausgangssituation:
Seit Jahren sind wir zwei im Urlaub mit Zelten unterwegs. Die Ansprüche waren unterschiedlich: Gruppenzelte, Einpersonenzelt und diverse 2-3 Personen Zelte für alle möglichen Einsatzgebiete.

Nun sind wir zu dritt und ein längerer Urlaub steht an. Da wir mehr Gepäck mitnehmen und mehr wettergeschützten Raum brauchen, durfte ich wieder nach einem geeigneten Zelt Ausschau halten.

Gründe für unsere Zeltwahl:
- eine Zeltgröße, in der zwei Erwachsene und ein Kleinkind auch bei Regen zufrieden sind
- Sturmfestigkeit
- ein Zelt, das auch von einer Person auf- und abgebaut werden kann - während der Andere den Nachwuchs bespaßt...
damit war die Entscheidung für ein Lavvu fast klar.

Dann die schwierige Frage nach dem Modell:
- Getreu der Aussage „Platz ist der wahre Luxus“ soll es ein Zelt für „7“ Personen sein, um auch zu dritt gut darin wohnen zu können
- Innenzelt und Boden sollen insektendicht verbunden sein
- die Belüftung des Zeltes soll auch bei Sonnenwetter funktionieren
- es muß auf Tour (Canadier, Fahrrad) handhabbar sein
- es soll Reserven für größere Wintertouren bieten (der Traum von der Hardanger Vidda im Winter ist noch nicht ausgeträumt...)
- es muß uns seinen Preis wert sein

So haben wir uns nach einem Testaufbau von Bernds Zelt für das Finnmark von Helsport entschieden. Tentipi mit TC Gewebe war auch im Rennen. Der höhere Preis, das höhere Gewicht und der fehlende zweite Eingang haben uns (in dieser Reihenfolge) aber dann davon abgehalten.

Bestellung:
Wir sind nicht auf die Suche nach dem absolut günstigsten Angebot gegangen. Wir wohnen im Norden und da wir bei einem eher lokalen Händler kaufen wollten, habe ich mich an absolut canoe gewandt. Nette Mails, bestellt am Montag, Paketzustellung am Mittwoch - danke Albert! Und der Preis war auf jeden Fall konkurrenzfähig!

Vorbereitung:
Bernd hatte zum Testaufbau eine selbstgebaute Aufbauhilfe dabei, um die Heringe im richtigen Abstand zu setzen und damit den Aufbau zu beschleunigen. Diese Idee habe ich übernommen und ein bisschen abgewandelt. Dazu das Grafikprogramm bemühen; fünf Linien zeichnen; Drehungen um -36°, -72°, +36° und +72° um einen gemeinsamen Drehpunkt; ausdrucken; zurecht schneiden; einlaminieren; Zeltnagel durch - fertig. Nun noch eine Reepschnur auf der einen Seite mit einem Sackstich versehen und auf der anderen Seite den gewünschten Abstand des einzelnen Herings von der Zeltmitte mit einem Knoten markieren. Das Zelt ist mit einem Durchmesser von 4,20 m angegeben, die Heringsschlaufen sind noch mal ca. 10 cm lang. Starten will ich mit einer Länge von 2,20m, angepaßt wird es beim Probeaufbau.

Die 30 mitgelieferten Heringe sind zwar von einer ordentlichen Qualität - eloxiertes Aluminium. Für den Probeaufbau auf der Wiese werden sie auf jeden Fall ausreichen, für den Urlaub werde ich noch zusätzlich breitere und längere Heringe besorgen.

Probeaufbau:
Heute war es so weit, das Zelt wurde im Vorgarten aufgebaut. Das Beste vorweg: wir sind immer noch begeistert!

Geliefert wurde das Finnmark in seinen Einzelteilen. Zuerst muß das Innenzelt in das Außenzelt einhängt werden. Kennt man das Zelt noch nicht richtig, ist das ein durchaus spannender Schritt. Innen- und Außenzelt werden mit Blitzverschlüssen und Knebeln verbunden. Ein rotes Gurtband an den beiden Zeltteilen gibt einen definierten „Anfang“ vor. Verbindungen sind am Boden des Zeltes, ein Knebel auf der Mitte und ein weiterer Blitzverschluß an der Spitze des Zeltes. Die Verstelleinen für die Hutze waren am Außenzelt fixiert. Die habe ich schon beim Zusammenbau gelöst und in das Innenzelt gehängt

Die Heringe waren mit der Aufbauhilfe schnell gesetzt (Die Abstände waren etwas zu weit - den Knoten der Aufbauleine habe ich entsprechend versetzt). Die Schlaufen einzuhängen, die nestbare Stange zusammen zu setzen und damit das Zelt aufzubauen, ist für eine Person wirklich gut zu machen. An der Zeltspitze gibt es eine ganze Reihe Leinen, Ösen und Klettbänder. Nach ein bisschen Ausprobieren glaube ich zu wissen, was wozu benutzt werden soll. Vielleicht komme ich am nächsten Wochenende dazu, das mal mit Fotos zu dokumentieren.

Abbau:
Stange raus, Heringe ziehen, Zelt erst halbieren, dann dritteln und rollen und ab in den Packbeutel. Auch das ging schnell. Wer das Prinzip der nestbaren Stange nicht kennt, ist übrigens gut beraten, sich die Einzelteile der Stange vor dem Zusammenbau mal nebeneinander zu legen, um das System zu begreifen.

Jetzt kann der Urlaub kommen!

Wenn es noch Fragen zum Finnmark gibt, versuche ich gerne zu halfen.

Viele Grüße,
Heiko


ronald Offline



Beiträge: 220

29.04.2012 08:13
#2 RE: Helsport Finnmark Antworten

Hi,

danke für die Info, sehr interessant!

Wenn jeder Ratsuchende so verfahren würde, hätten wir bald einen schönen Erfahrungsschatz zusammen - außerdem finde ich es eine nette Geste, sich auf diese Weise für die Beratung zu revanchieren. :-)

Grüße, Ronald


HeikoV Offline




Beiträge: 131

11.05.2012 08:28
#3 RE: Helsport Finnmark Antworten

Moin zusammen,

beim letzten Aufbau und der ersten "Probenacht" hatte ich die Kamera dabei. Für den Fall, daß meine Beschreibung der Aufbauhilfe eher verwirrend als erklärend war, habe ich davon mal ein Foto gemacht.

Hat man das Finnmark das erste mal aufgebaut, staunt man über die ganzen Leinen, Schnallen und Knebel im Dach des Zeltes. Nach ein bisschen Probiererei erkennt man die Logik. Vielleicht hilft das kommentierte Foto dabei.

Viele Grüße,
Heiko

Angefügte Bilder:
Aufbauhilfe_k.jpg   Details_k.jpg  
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absolut canoe Offline




Beiträge: 1.863

11.05.2012 08:47
#4 RE: Helsport Finnmark Antworten

danke Heiko,
dass Du das Wirrwar mal enttüdelt hast
schönen Tag noch
Albert


maromaier Offline




Beiträge: 264

29.05.2012 14:28
#5 RE: Helsport Finnmark Antworten

Neben den genannten Vorteilen des Finnmark hätte ich allerdings noch betont, daß man zum Aufbau - im Gegensatz zur "bodenlosen" Konkurrenz - eben keine Schnur braucht, um die Häringe korrekt zu setzen. Aber du beschreibst das hier ganz anders - hm...

Bei meinem Finnmark ist der Boden mit den Schlaufen für die Häringe verbunden (beim alten Modell ist das ein fester Verbund, beim neuen Modell müßte das m.E über die Verbindug zum Innenzelt gehen [hier könnte ich mich evtl. täuschen]). Dadurch kann man die Häringe setzen, indem man einfach nur den Boden glatt spannt.

Ich setze erst die vier Häringe an den Eingängen, dann die mittleren der drei dazwischen, dann die restlichen vier. Stange rein - fertig. Wenn man die Häringe beim Abbau in umgekehrter Reihenfolge entfernt, läßt sich das Zelt auch ganz einfach und von einer Person zusammenfalten (ich lasse das Innenzelt immer drin).

Oft kann man sich sogar sparen, nochmal eine Runde ums Zelt zu gehen und alles nachzuspannen. Ich benutze mein Finnmark nur im zentraleuropäischen Binnenland, daher habe ich kürzlich 22 der insgesamt 30(!) Sturmleinen entfernt. Hätte ich schon viel früher machen sollen.

Gruß,
Mark

P.S.: Auch als Einpersonenzelt ist es übrigens durchaus geeignet (die 20 qm davor waren mir irgendwann dann doch zu groß)

w w w . f r e e s t y l e c a n o e i n g . n l


HeikoV Offline




Beiträge: 131

29.05.2012 21:27
#6 RE: Helsport Finnmark Antworten

Moin Mark,

ja, das Innenzelt ist per Schnellverschluß mit den Schlaufen verbunden, die vom Außenzelt zu den Heringen führen. Auch diese Verbindung kann "gespannt" werden. Ist es zu eng (wie bei meinem ersten Aufbau), kann das Außenzelt nicht richtig stramm mit den "Grundheringen" gespannt werden. Beim letzten Aufbau habe ich diese Gurte erst nach dem Spannen des Außenzeltes festgezogen. Dann stand das Zelt glatter.

Deine Beschreibung vom Setzen der Heringe werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren. Leider habe ich beim letzten Abbau die Gurte zum Innenzelt wieder gelockert...

Du hast an Deinem Zelt 30 Sturmleinen? Sicher? Meins hat - äh - 18. Davon sind 10 in Verlängerung der "Grundheringe" und 8 auf den Seitendreiecken, die keine Türen haben.

Übrigens haben wir eine Idee aus dem Forum aufgegriffen und zum Befestigen eines Tarps auch ein Hütchen genäht. Um den zweiten Eingang weiter zu nutzen, haben wir auch nach hinten für zwei Abspannpunkte gesorgt. Die Gurtbänder liegen außen, gehen über das ganze Hütchen und treffen sich im Scheitelpunkt. Ob man das Mehr an Stabilität braucht? Keine Ahnung, schaden wird es nicht. Vorne hängt ein kleiner Karabiner drin. Der größere Durchmesser läßt die Reepschnur gut gleiten. Wie sich gezeigt hat, kann man alle 3 Abspannleinen gut an den Heringen zur Sturmabspannung befestigen. Unser Hütchen ist nicht sehr spitz. Vielleicht müssen wir da noch abnähen. Aber der Kegel reicht, damit das Gebilde nicht sofort herunter fällt. Ein Foto habe ich angehängt.

Viele Grüße,
Heiko

Angefügte Bilder:
Tarpbefestigung.jpg  
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maromaier Offline




Beiträge: 264

29.05.2012 22:08
#7 RE: Helsport Finnmark Antworten

Moin Heiko,

Bei mir sind es in der Tat 30 Sturmleinen. Oder vielleicht sollte man dann sagen: Orkanleinen? Offensichtlich hat Helsport gemerkt, daß das ein wenig übertrieben war und die Zahl beim neuen Modell reduziert.

Ich befestige mein Tarp übrigens direkt an der Stange, ganz einfach mit einem Prusikknoten. Recht weit oben, die Schnur geht durch den Schlitz zwischen Zelt und Haube. Da rutscht nix und das Zelt wird nur minimal assymmetrisch belastet(*), weil der Zug vor allem nach unten geht (kommt an der Unterkante der Haube raus und stört so auch nicht den Öffnungsmechanismus).

Gruß,
Mark

(*) Ich finde, wenn das Zelt diese Belastung nicht aushält, taucht es nix(**). Und selbst wenn es so wäre - dann könnte man ja ein paar der überflüssigen Sturmleinen auf der Gegenseite zum Einsatz bringen.

(**) "Ein Taucher, der nichts taucht, ... " (Brösel)

w w w . f r e e s t y l e c a n o e i n g . n l


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