Moin, ich bin im Forum "Sound of Paddle" auf folgenden interessanten Link gestoßen. Derzeit mache ich mir Gedanken wie ich Auftriebskörper in meinem Bell Magic befestige. Der Holzsüllrand ist zu schmal um dort Ösen anzubohren. Hier hat man einfach Löcher in den Rumpf gebohrt und mittels Schnüre und Gummischlauch eine wunderbare umlaufende Befestigungsmöglichkeit geschaffen. Jetzt meine Frage: Nimmt das Laminat bei den angebohrten Fasern Wasser auf und zerstört das Gewebe? Gibt es andere Lösungen um Spitzenbeutel zu befestigen? Gruß Henrik Bohrungen im Rumpf
Wer zu den Quellen will, muss gegen den Strom schwimmen
Dann könntest du auch noch so Laschenbänder, die man eigentlich an den Bootsboden klebt, knapp unter den Süllrand kleben (da habe ich jetzt spontan keinen Link)
>>>> Nimmt das Laminat bei den angebohrten Fasern Wasser auf und zerstört das Gewebe?
Laminat ist ein Oberbegriff, da gibt es viele Möglichkeiten etwas kaputt zu machen. Das ganze System aus Gelcoat, Farbe usw. wird in mühevoller Kleinarbeit abgestimmt. Da gibt es schon Varianten die man besser gegen eindringendes Wasser geschützt lässt. Ohne Nachbehandlung sind Löcher in Glas- oder Kohlegeweben auch echte Seilkiller.
Royalex schnell und praktisch mit Löchern zu versehen - OK - aber das in einem älteren Link gezeigte Kohle/Kevlar-Boot mit Eschetrimm ... Ich Tacker doch auch nicht an einen 500ter Benz Eternit auf die Wetterseite.
>>>> Gibt es andere Lösungen um Spitzenbeutel zu befestigen? >>>> Der Holzsüllrand ist zu schmal um dort Ösen anzubohren. Wie schmal ist zu schmal, es gibt viele Möglichkeiten, die einfach und unauffällig sind. z.B. Edelstahlkrampen in von schräg unten gebohrte Sacklöcher mit Epoxi einkleben.
Moin! Das Anbohren von faserverstärkten Kunststoffen sollte aus Wassergründen in diesem Fall kein Problem sein. Für die weithin bekannten Osmoseschäden liegen unsere Boote in der Regel nicht lange genug im Wasser. Eigentlich können alle verwendeten Harze (Polyester, Vinylester, Epoxid)ganz gut mit Wasser umgehen. Selbst die Aufnahme in der Faser durch Kapillarwirkung ist m. E. vernachlässigbar.
Problematischer sehe ich die Mechanik. Deshalb würde ich in jedem Fall kleben, z.b. mit Epoxy, Thixotropiermittel und Baumwollflocken, oder UHU-Plus, PU, oder was immer zur Gegenseite passt. Wenn Du wirklich zum Bohrer greifen willst, würde ich Dir raten die Löcher direkt unter den Süllrand zu bohren und so lediglich einen Durchgang für Deine Schnur zu schaffen, die ich dann um den Süllrand herum knoten würde. Somit liegt die Last auf dem Süllrand. Ein Ausreißen der Löcher könnte natürlich bei ungünstigen Kräften immernoch auftreten. Der Tipp "Schlaufenband unter dem Süllrand" festkleben wäre mein Favorit.
Ich bin letztlich davor zurückgeschreckt Löcher ins Laminat zu bohren. Ich meine auch, dass diese Löcher irgenwie verstärkt werden müssten damit sie nicht bei Belastung ausreißen. Stattdessen habe ich Lochpaare von oben in den Süllrand gebohrt und die Schnürung dadurch geführt. Vielleicht ist Dein Süllrand gar nicht so schmal ausgeführt dass diese Vorgehensweise nicht möglich wäre.
Vielen Dank für die vielen guten Ideen. Am besten gefällt mir die Lösung mit den eingeklebten Krampen. Alternativ dazu werde ich auch noch mal austesten welche Spannung Klettband aushält. Werde berichten, Gruß Henrik
Wer zu den Quellen will, muss gegen den Strom schwimmen
Moin Henrik, meinen Mastfuß habe ich mit der mittleren Stärke des Industrieklettbands von 3M befestigt, selbstklebend. In Panzern werden Motorverkleidungen damit befestigt. Auf Royalex hält das Zeug irre gut, auf Laminat habe ich es nicht ausprobiert. Alle einigermaßen glatten Flächen sind geeignet. Das Lösen geht mit einem ordentlichen Hebel, dicker Schraubenzieher oder Mahlspieker ganz gut. LG Jürgen