Für alle, die genau wie ich auf einen kalten Winter hoffen, habe ich hier vielleicht einen Vorschlag - meine Tagestour vom vergangenen Januar auf der Ruhr.
Wintertour auf der Ruhr
ich musste einfach raus. War zu lange nicht auf dem Wasser. Mein Canadier hatte schon Moos angesetzt. Das Hochwasser auf meinem Hausbach, der Wupper, konnte ich wegen Krankheit leider nicht nutzen. Also jetzt. Dieses Wochenende. 5° Minus. Egal. Raus jetzt. Startpunkt in Hattingen. 8:30 Uhr (Bild 1). Unterhalb des Wehrs an der Ruhrbrücke. So früh am Morgen und bei der Temperatur verzichte ich lieber auf die Bootsgasse und paddel in aller Ruhe los. Wegen des Resthochwassers geht es zügig voran. Haufenweise Strudel, Querströmungen und Pilze erfordern meine Aufmerksamkeit. Baden bei der Wassertemperatur ist nicht anzuraten. Die Landschaft ist braun und gedämpft. Kein Laub an den Bäumen, dafür jede Menge Treibgut in den Selben. Die feuchte Frostnacht hat alles mit Reif überzogen. Das Spritzwasser auf der Spritzdecke gefriert und das Paddel hat auf Höhe der Wasserlinie einen Eisring. So mag ich das. Dahlhausen, und damit die erste Bootsgasse ist schnell erreicht und nach einem kurzen Blick – keine verkeilten Baumstämme – schnell durchflutscht. Leichte Übung. Die folgende Bootsgasse an der Horster-Mühle verspricht mehr. Leider ist sie außer Betrieb und ich muss umtragen. Das Wehr ist aber noch stark überspült und sorgt für Abwechslung (Bild 2/2.1). Die Strömung drückt mich an das Ufer. Konzentration ist angesagt. Aber leider viel zu kurz. Vielleicht bietet die nächstes Bootsgasse in Steele mehr. Leider ist auch sie außer Betrieb. Aber die Zufahrt ist zugefroren. Also spiele ich Eisbrecher und trage wieder um (Bild 3). Und das waren sie dann auch schon. Die „Höhepunkte“ der Tour. Bis Essen-Kupferdreh, meinem angepeilten Ziel fließt die Ruhr halbwegs zügig, aber ohne Pulserhöhendes dahin (Bild 4). Ich darf mein Boot auf dem Gelände des ESV-Kupferdreh liegen lassen und fahre mit der S-Bahn zurück, um mein Auto zu holen. Fazit: die 20km waren ohne Probleme, mit Pausen und Umtragen in 4 Stunden locker gepaddelt. Durch die nah liegende S-Bahn (5min) ist man mit der S9 bis Steele und von dort mit der S3 bis Hattingen-Ruhr (von da 5min bis zu Einsatzstelle) schnell wieder am Auto. Jahreszeitbedingt war es farblich eher eintönig. Dafür war ich allein auf dem Wasser. Und wegen der Farben komme ich dann im Sommer noch mal wieder.