Bei Wenonah gibt es vorbildlicherwiese recht viel Info zu ihren Produkten.
z.B wird dort erwähnt dass die Holzsüllränder im Auslieferungszustand nur eine Oberflächenbehandlung (Öl?) besitzen, die für den Transport ausreicht. Der Käufer sollte es demnach bei Erhalt bald ölen.
Wie sieht das bei Swift, Bell, Novacraft, Esquif aus?
ich habe ein Bell. Nach der ersten Tour habe ich den Süllrand mit einem Schleifschwamm nachbehandelt und mit danach mit Leinöl eingelassen.
Ob das notwendig war? Keine Ahnung! Ich habe es einfach gemacht, da es kein großer Aufwand ist und ich Leinöl immer im Haus habe.
Du kannst auch mal die Hersteller anschreiben und nach der Imprägnierungstiefe fragen. Würde aber nicht auf Schreitischaussagen vertrauen, sondern mir den Süllrand ansehen und einfach nachbehandeln. Ein Fehler ist es jedenfalls nicht.
wir haben einen Nova Craft 17er Prospector und einen Kevlar Cronje, beide mit Holzsüllrand. Die Süllränder werden in der Werkstatt vom Importeur erst in Deutschland montiert, die machen das sehr sorgfältig, schleifen und ölen mehrfach. (Das macht da ein Schreiner.) Gleiches gilt für Esquif, ist ja der gleiche Importeur. Frag doch einfach bei canadian trading an, http://www.canadian-trading.de/ Aber bei einem Holzsüllrand sollte man ja eh selbst mit dem Ölen dran bleiben, ich hab´s glaube ich ein halbes Jahr später zum ersten mal selbst gemacht. Mittlerweile öle ich wohl öfter, als nötig, ich riech das Zeug so gern... Viele Grüße Niels
Die Holzarbeit ist bei Swift Canoe auch bezüglich Oberfläche vorbildlich. Wichtig, daß das Holz auch schon vor dem Zusammenbau behandelt wird, danach kommt der Schutz nicht mehr überall hin! Mitgeliefert wird ein Fläschchen Öl zur weiteren Pflege. Ich kenne den Tischler im Swiftwerk seit Jahren, er sagt besonders wir Europäer schätzen Holz. In Canada und USA hat der Integrierte Süllrand wegen der hohen Steiffigkeit und der großen Gewichtsersparnis bereits einen Anteil von mehr als 70% bei Kevlar unf Carbonkanus. Mein persönliches Kanu ist so gebaut, allerdings mit Cherry outers und cherry trim - auch ich mag schönes Holz. Optisch und haptisch ein Genuß. Du solltest Dir die Mühe machen, nicht nur "Informationen", sondern life zu vergleichen.
Kannst all die Theorie sinnvoll nutzen?
Vielleicht nehme ich Deine nächste Frage vorweg: Ja, Swift verbaut ausschließlich Contour Tragjoche in Ash oder Cherry, die heißen Teal oder Swifty.
Liebe Grüße - ich bin auch telefonisch gern für Dich erreichbar: (0043) 0664 2538044 - kostet im Inland keine Lawine, besonders bei Rückruf.
Ps Ich bin dabei auf meiner Homepage eine Spalte mit "oft gestellte Fragen" einzurichten. Die Texte habe ich ja bereits aus vielen Fragebeantwortungen, der letzten Monate.
Ja ich kann all die Theorie sehr gut nutzen, und bemühe mich auch nur Fragen zu stellen, die bisher noch nicht beantwortet wurden.
Aus eigener Beobachtung beim Klettern weiss ich wieviele Kletterer sich in lebensgefährliche Situationen bringen, weil Sie sich viel zu wenig mit der Theorie befasst haben.
Ja life vergleichen, ist fein. Hoffe nur dass es auch genügend Rolyex Boote mit Holzsüllrand life gibt. Von diesen gibt es in den Katalogen sämtlicher Hersteller überhaupt keine Fotos! Dort werden selbst bei Roylexbooten die Fotos der Laminatboote mit Holztrim gezeigt. Grund ist die bessere Optik da das Laminat dünner ist. Auch ist es recht aufwändig überhaupt hochauflösende Fotos von Roylex Booten mit Holztrim zu finden. Von Wenonah und Swift hab ich jetzt welche; Von Bell und Esquife fehlen Sie mir noch.
Es wäre fein wenn Jörg zum AOC treffen am Faakersee mindestens einen Bell und einen Swift in Royalex mit Holzssüllrand mitbringt. Mir scheint es, dass nur Bell bei den Roylexbooten den Holzsüllrand "überfälzt" konstruiert, sodass man die ABS schicht nicht sieht.
Zitat Wichtig, daß das Holz auch schon vor dem Zusammenbau behandelt wird, danach kommt der Schutz nicht mehr überall hin!
Diesen Aspekt, der im Nachhinein nur schwierig zu beurteilen ist, kann man gar nicht hoch genug bewerten. Bei geölt kann man ja noch darauf hoffen, dass das Holz auch durch die Ölschicht trocknet. Es gibt aber tatsächlich auch Hersteller, die auf den Leisten nur außen eine Lackschicht(!) aufbringen, das muss einfach gammeln. Wie Schnell hängt vor allem vom Lagern ab, schon 14 Tage Urlaub mit Süllrand auf der Erde können bleibende Verfärbungen und den Einstieg zum verrotten bringen.
Gruß Andreas
"Doch es ist mit dem Feuer ähnlich wie mit dem Schwimmen, mag kommen was will, man sollte es beherrschen." :Feuer, Andy Müller
Zitat Wer von euch demontiert die Leisten im Winter und ölt Sie?
Wie oft glaubst Du denn, kann man eine Schraube in Holz wieder in das gleiche Loch drehen und vernünftig Kräfte übertragen? Der Süllrand ist tragender Bestandteil vom Boot. Wenn Du bei Deinem Auto auch den Motor ausbaust um mal so richtig von innen zu putzen, solltest Du mit Epoxi Gewinde ins Holzformen, dann kannst Du den Süllrand mehrmals abschrauben.
Zitat ... Innenseite des Süllrand vor der Montage nicht ausreichend geölt wurde
Bei Öl geht es noch, erst bei Lack wird es heikel. Grundsätzlich gilt: "Wasser kommt überall hin, man muss nur dafür sorgen das es wieder wegkommt."
Gruß Andreas
"Doch es ist mit dem Feuer ähnlich wie mit dem Schwimmen, mag kommen was will, man sollte es beherrschen." :Feuer, Andy Müller
moin """Wer von euch demontiert die Leisten im Winter und ölt Sie?""" ich kann hier nur von gunwhales beim wood canvas canoe sprechen und die sind bei mir a. werkseitig mit Owatrol/Textrol durchdringend imprägniert b. werden jedes Jahr (ehrlich gesagt manchmal auch nur alle 2 Jahre) nachgeölt, wobei ich natürlich die Teile nicht abschraube. Die Zeit ist gar nicht da, weil ich im Winter nämlich (am meisten) paddel.
es gilt wie Andreas schon sagte: wo Wasser hinkommt, muss es auch wieder wegkommen - konstruktiver Holzschutz - Nb: Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn ein Interessent beim Probefahrttermin von mir verlangen würde, hinter die gunwhales zu gucken....
Gruß Albert, der jetzt die gunwhales der Canadienne mit Owatrol behandelt, aber diese dafür nicht abschraubt, die sitzen nämlich gerade so schön fest:-)
Zitat von welleNb: Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn ein Interessent beim Probefahrttermin von mir verlangen würde, hinter die gunwhales zu gucken....
Albert, natürlich muss man sich auch theoretisch mit solchen Käufern befassen. Weniger um die Verkaufsverhandlung ohne Nervenzusammenbruch zu überleben als viel mehr, um in solchen Situation das richtige "Werkzeug" griffbereit zu haben.
Jetzt weiß ich jedenfalls, warum ich niemals Canoe-Händler werden dürfte. Jedenfalls nicht im Deutsch-sprachigen Raum...
Ich wünsche Dir noch eine erfolgreiche, Diskussionsarme Verkaufssaison.
Interessante Info: "Wie oft glaubst Du denn, kann man eine Schraube in Holz wieder in das gleiche Loch drehen und vernünftig Kräfte übertragen?"
Die meisten Hersteller, ausgenommen Wenonah, empfehlen zur Vermeidung von ColdCracks [nachträglich ergänzt: bei Roylex Canoes mit Holzsüllrand] im Winter die äußeren Schrauben zu entfernen, nur die mitteleren zB 3 stehen lassen, und dabei die chance zu nützen die Innenseiten zu ölen. Wenona soll eine spezielle Konstruktion haben die das Enfternen nicht notwendig macht. Wundert mich dass die anderen Hersteller das noch nicht machen.
Zitat von AlexWienDie meisten Hersteller, ausgenommen Wenonah, empfehlen zur Vermeidung von ColdCracks im Winter die äußeren Schrauben zu entfernen, nur die mitteleren zB 3 stehen lassen, und dabei die chance zu nützen die Innenseiten zu ölen.
Cool! Cold Cracks! Stell Dir vor, Du hast ein Canoe und darfst es nicht fahren. Zumindest nicht bei Wärme, Kälte, hoher oder niedriger Luftfeuchtigkeit. Dem Hersteller würde ich in den Allerwertesten treten, der nicht in der Lage ist, Laminat und Holz zu einer Temperatur- und Feuchtigkeitsunabhängigen Einheit zu verbinden. Für sowas gibt's Lösungen. So gibts unter Anderem im Schiffsbau seit einigen hundert Jahren die Messingschraube ...
Das Gewerbe der Holzverarbietung kann schon seit tausenden Jahren mit unterscheidlichem dehnverhalten zurecht kommen. Stichwort langloch schraube, Klemmverbindung.
Cold Cracks sind so was wie der Wolperdinger der mitteleuropäischen Bootslagerung. (viel geschrieben, nie gesehen)
Und zu weiter oben: Zwischen dem >>Lösen einer Schraube<< und dem >>abschrauben einer Leiste<< liegen mehrere Umdrehungen, die man exakt kaum rückgängig machen kann.
Gruß Andreas
"Doch es ist mit dem Feuer ähnlich wie mit dem Schwimmen, mag kommen was will, man sollte es beherrschen." :Feuer, Andy Müller