PE: Nahezu unverwüstlich, günstig, leider recht schwer, oft etwas wabbelig.
Royalex: Etwas teurer, ziemlich robust, etwas leichter, nicht aller Formen machbar, da es tiefgezogen wird (größere Radien) Royalex-Boote sind meist nicht so schnell. Die richtige Wahl für den Fluss, wenn Steinkontakt zu erwarten ist.
Laminate: Noch etwas teurer. Noch leichter, viele, auch filigrane Formen machbar, nicht so bruchfest wie PE oder RX, aber wesentlich steifer. Laminate gibt es aus verschiedenen Fasern und Kombinationen. Die wichtigsten sind Glas, Kevlar/Aramid und Kohlefaser. Aramid und Kohlefaserboote sind meist sehr leicht. Aramid ist sehr schlagzäh (das Harz mit dem sie laminiert werden aber nicht unbedingt) und leicht, aber nicht ganz so steif wie Glas oder Kohle. Koghlefasern sind besonders steif und leicht. Glas liegt bei der Steifigkeit zwischen Aramid und Kohle, ist aber etwas schwerer. Es gibt aber auch sehr gute und relativ leichte Glasfaserboote.
Dann gibt es natürlich noch Holz, entweder als Stripper (mit GFK-Beschichtung) oder traditionell als Wood-Canvas-Boot. Holzboote sind eben etwas hübscher und lassen sich einfacher selbst bauen und sind beide relativ robust.
Diese Übersicht ist insgesammt stark vereinfacht. Man kann aus allen Materialien gute und schlechte Boote bauen. Ich würde mir als erstes die Frage stellen, ob es ein robuster Steineschrubber sein soll, oder ob sich übermäßiger Steinkontakt vermeiden lässt. Wenn letzteres der Fall ist würde ich wegen des Gewichts und der Formen zu Laminat oder Holz tendieren. Die Boostform ist aber nochmal ein eigenes Thema und sollte von Gewässertyp und Gepäck abhängen. Viele Flußboote gibt es in Royalex und Boote die eher für Seen und Langstrecken gedacht sind als Laminat.
Es gibt übrigens auch noch Aluboote. Die wurden als Ersatzprodukt entwickelt, als nach dem Krieg keine Flugzeuge mehr gebraucht wurden und spielen heute fast keine Rolle mehr.
So mal als Abriss. Sicher hat noch ein Anderer etwas beizutragen.
Liebe Grüße, Sebastian
- "It's not the equipment!" (Pat Moore) - ...der will nur spielen! Für alle die am Bodensee spielen wollen: http://www.freestylecanoeing.org
... wenn's mal ein bisschen weniger Gepäck sein soll ...
Aber mal etwas ernsthafter:
Für mich gilt immer noch der Spruch: Erst herausfinden, wovon Du beim Bootfahren träumst und dann das Boot dazu kaufen. Dadurch lässt sich die in Frage kommende Modellpalette ziemlich schnell eingrenzen. Demnächst gibt es wieder die ganzen Bootsverkaufsmessen wie die Globeboot von Globetrotter oder lokale wie von ERGO-Outdoor. Ist mal einen Besuch wert. Die Boote muss man ja nicht unbedingt auch dort kaufen, wo man sie probegefahren hat.
Zitat""Die Boote muss man ja nicht unbedingt auch dort kaufen, wo man sie probegefahren hat."""" genau, den Fachhandel die Arbeit/Aufwand machen lassen und dann beim Regalanbieter aus dem Internet kaufen und darüber klagen, dass die Boote oder was auch immer beim Fachhandel 50 Euronen teurer sind.... Diese Einstellung hat sich leider bei uns im Lande durchgesetzt - ich finde sie nicht gut.
Ich habe genau das Gegenteil gemeint: Auf einer der o.g. Aktionen in der Nähe meines Arbeitsortes musste ich mal feststellen, dass es zwar unfassbar viele Boote zum Probefahren gab. Nur schlichen die "Berater" des Handelsunternehmens lustlos zwischendrin hin- und her und überließen den Kunden die Boote nach Gutdünken. Ich lasse solche Gelegenheiten zum Probefahren auch nicht ungenutzt. Steckt aber bei dem Händler kein Herzblut dahinter, dann ist es gerade bei Booten ein fataler Fehler, dort auch zu kaufen. Denn nicht das Beste und Teuerste, sondern das einzig Geeignete ist für den Kunden gut genug!
Wie Du siehst, Albert, habe ich es mit wenigen Worten geschafft, totale Verwirrung zu stiften. Ich sollte mich mal bei Vizewelle um einen Posten im Außenministerium bewerben
Ach ja noch als Ergänzung! Aus meiner Sicht spricht gerade am Anfang des Paddlerdaseins nichts gegen ein Gebrauchtboot. Auch dort würde ich nicht blind das erst beste kaufen. Ich würde mich aber mal darauf einstellen, dass es nicht das letzte Boot sein wird. Die Umstände und Vorlieben ändern sich, Du änderst Dich. Irgendwann kannst Du es auch besser einschätzen und willst vermutlich was anderes. Dann kannst Du das Boot wieder verkaufen und suchst Dir was neues. Ich würde mich also umsehen, aber mir nicht zu serh den Kopf zerbrechen. die Chance, dass Du auf Anhieb ein Boot findest mit dem Du den Rest Deines Lebens verbringen willst ist vermutlich (zumindes wenn Du erstmal angefressen bist) recht gering.
Liebe Grüße, Sebastian
- "It's not the equipment!" (Pat Moore) - ...der will nur spielen! Für alle die am Bodensee spielen wollen: http://www.freestylecanoeing.org
Björn nicht persönlich nehmen - aber es ist schon manchmal der Hammer, was da so als selbstverständlich gefordert wird-
Eine Episode aus dem richtigen Leben: In meiner Nachbarschaft wohnt einr, der ist Verkäufer bei Vol, den treffe ich morgens beim Brötchen holen Er: Diese Woche sind Schränke bei Ik.. in der Werbung Ich: Hä ??? ER: Wir haben verstärkt Nachfragen für Probefahrten mit dem großen Vol Kombi - und können dann noch die leeren Pappkartons von Ik.. entsorgen......
Das Ende vom Lied: Probefahrten nur noch gegen Schutzgebühr, die beim Kauf erstattet wird. Gutes Nächtle würde Welfi sagen Albert
Sagt mal, könnten nicht die Kundigen unter den Schreibern hier mal einen richtigen 'Bestimmungsschlüssel' zusammenstellen, der nach dem Schema taxonomischer Bestimmungsschlüssel aufgebaut ist? Diese Fragen kommen doch immer wieder, und werden immer nach einem gewissen Schema F beantwortet. Also ich meine dabei alle Aspekte berücksichtigen, Fahrtbereich, Materialeigenschaften, Bootsform etc.
Dann empfehle ich ganz einfach mal besten Gewissens die Namen von drei erstklassigen Paddlern, die Dir nebenher nicht nur ausgezeichnete Beratung bieten, gegebenenfalls auch bezahlbaren Paddelunterricht erteilen und Dir, last noch least, nach ausgiebigem Probepaddeln das RICHTIGE Boot (auch secondhand oder Vorführboot) verkaufen können. Das wäre im Norden Albert Dörp bzw.Welle(www.absolut-canoe.de), In Hessen, also in der Mitte Deutschlands, Jörg Wagner(www.wooden-boat.de), und im Süden, d.h in Österreich/Kärnten, Wolfgang Hölbling(www.swiftcanoe.eu) Natürlich gibt es noch andere, doch beschränkt sich meine Empfehlung auf diese drei, weil ich sie am besten kenne und beste freundschaftliche Erfahrungen mit denen gemacht habe. Alle drei triffst Du gewiß auf den verschiedenen Canadiertreffen, die hier im Forum angekündigt werden. Gruß! Fred
Also ich muß sagen, daß die Fragen, die der einsame Trapper hier stellt, sehr allgemein gehalten sind und nach 5 min. Google oder 10 min. Fachbuchlesen beantwortet sind. ich verstehe nicht, warum er hier im Forum keine Antworten findet, das wurde schon zig mal behandelt. Und der arme Sebastian schreibt sich einen Wolf.
@telonetrapper: das Spektrum, das du aufzeigst a) Kleinfluss, Großfluss, große Seeen b) 3 Personen, davon nur einer der paddelt
sprengt den Rahmen einer vernünftigen Empfehlung. Kannst du mal versuchen uns Grenzen deiner Wünsche aufzuzeigen? T Tagestouren? Wochenend-Gepäcktouren? 1-2 Wochen Gepäcktouren? Wo wären deine Hausgewässer? Norddeutschland oder eher Mittelgebirge bzw. Alpen?
Bitte ein paar mehr Fakten, sonst schreibt hier jeder sich den Wolf und nichts passt weil alles passen kann.
Ich glaube, das ist eigentlich DAS große Problem, wenn man in einem Thema noch so gar nicht drinsteckt: Man weiß nicht, was es gibt, was man wofür braucht, was überhaupt wichtig ist und was man eigentlich will. ('Natürlich will ich ein Boot auch für große Seen - Soll ich die etwa umtragen?')
@Threaderöffner: Links und rechts vom Weg ist immer noch viel Platz - Du kannst auch mit einem Familiendampfer z.B. große Seen überqueren, es ist dann 'nur' nicht mehr das optimale Boot dafür...
Du hattest geschrieben:
Zitat Ich benötige ein Boot für Touren auf kleinen Flüssen, grossen Flüssen und Seen. Besatzung ist ein Erw 100 kg und 1-2 Kinder ( 5 und 8) Es sollte noch einiges an Beladung vertragen können ( Tipi,Ofen,Töpfe etc.)
Da dürfte die Besatzung und die Beladung der limitierende Faktor sein (-> großes Boot). Zum Material: Beim Erstboot mit diesen Anforderungen und Kindern würde ich zu einem gebrauchten Royalexboot raten... Zum genauen Bootstyp sind andere hier kompetenter.
Zitat:"" von drei erstklassigen Paddlern, die Dir nebenher nicht nur ausgezeichnete Beratung bieten, gegebenenfalls auch bezahlbaren Paddelunterricht erteilen """
moin Fred, es ehrt mich ungemein, dass Du mich in diese Ehrengarde einreihst.....um richtig zu stellen: Ich erteile keinen Paddelunter- richt, mit mir kann man Probepaddeln, auch ein Wochenende (dann habe ich bei meiner Frau eine Ausrede weg zu sein!)und dabei finden wir meist das richtige Boot. Der einsame Trapper kann diesn´bezüglich ja seine Wünsche äußern.... Gruß Albert
Hallo lonetrapper Meine Empfehlung: Rx, gebraucht, ca. 17" - ziemlich robust, wenig Wertverlust. Das schöne am offenen Kanu ist seine Vielseitigkeit. Wichtiger als Marke und Modell sind Deine paddlerischen Fähigkeiten, Dein Wissensstand Gefahren zu vermeiden - besonders wenn Du mit Kindern unterwegs bist. So begonnen, kann sich das Paddeln entwickeln und zur schönsten Freizeitgestaltung werden. Grüße aus dem Süden,
Ps. " Das Leben ist zu schnelllebig um es zu verschwenden " deshalb: laß Dir Zeit!
Erstmal Paddel, Schwimmwesten und so weiter zu kaufen und das Boot zu mieten.
Ein Kurs wäre auch nicht schlecht.
Das Boot findet sich wenn man erstmal weiß was man fahren will fast von selbst.
Wenn allerdings am Ende Deines Gartens ein Fluß oder See liegt, würde ich zunächst was gebrauchtes kaufen. Der Wertverlust von hochwertigen Booten ist gering. Nur im ersten und zweiten Jahr noch deutlich. (Wer viel ausgeben will kauft eher neu.) Danach geht es nach Zustand und Nachfrage. Da gibt es immer wieder Boote, die vor allem verstaubt sind, als Traum gekauft und (fast) nie gefahren. Obwohl das Boot seit Jahren unter dem Carport hängt wird es dann schweren Herzens in "liebevolle" Hände abgegeben.
>>> Wieso muss es bei vielen Holz sein, Style?? Wood & Canvas und Frame Boote sind eine Weltanschauung, wenn man das will, dann will man das, sucht man nur gründlich finden sich auch Gründe.
Geht es nur um Holz Süllränder und Sitze? Holz-Süllränder sollen die Bootsform besser halten hab, ich mal munkeln hören.
Wenn man viel schwitzt, das aber nicht so gern tut, dann ist eine bespannte Sitzfläche angenehmer als ein Plaste-Sitz - für luftige Holzsitze spricht schon einiges.
Gruß Andreas
"Doch es ist mit dem Feuer ähnlich wie mit dem Schwimmen, mag kommen was will, man sollte es beherrschen." :Feuer, Andy Müller
Royalex, 16 Fuss maximal. Für die einmal jährlich stattfindende Gepäcktour (wenn sie denn stattfindet) einen 17er organisieren. Der 17er liegt sonst das ganze Jahr wie ein Klotz am Bein. Zu groß und zu schwer bei Tagestouren. Auf Kleinflüssen sowie so.
Wenn der erste Kurze mit paddeln kann rein in´s eingene Boote (also Kajak).
Für die ersten zwei Jahre ein günstiges gebrauchtes. Das wirst du praktisch ohne Wertverlust wieder los. Dann ist dir auch klar was du brauchst und was mit deinen Kindern tatsächlich paddeltechnisch läuft. Wäre nicht der erste Papa, der möchte aber nur verhaltene Begeisterung erntet und dann auf seinem Familen-Traumboot sitzt und lieber was leichteres, kürzeres gehabt hätte.
>>> Wieso muss es bei vielen Holz sein, Style?? Wood & Canvas und Frame Boote sind eine Weltanschauung, wenn man das will, dann will man das, sucht man nur gründlich finden sich auch Gründe.
Hallo Andreas,
ich glaube , dass auch alle anderen Boote eine Weltanschauung sind, auch und zuerst von dem, der sie "designt" hat: Er hat bestimmt nicht weniger Hirnschmalz, Begeisterung , Leidenschaft und Erfahrung in so ein Boot gesteckt , wie ich bei den FRAMEs. Mir geht es jedenfalls immer zuerst um die Funktion,( die Ästhetik ergibt sich daraus). Und was das Funktionieren angeht, so hab ich in den letzten Jahren immer weniger Gründe gefunden ,in ein anderes Boot zu steigen. Oder, anders herum. Wenn sie schlecht funktionieren würden, dann hätt ich das Bauen schon aufgegeben. Nach Gründen muss ich also nicht erst suchen, und ich denke , dass das bei Wood-Canvas ganz ähnlich ist.