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Dieses Thema hat 12 Antworten
und wurde 1.733 mal aufgerufen
 BOOTE UND ZUBEHÖR
tobi Offline




Beiträge: 83

12.11.2010 06:43
Formprobleme beim Eigenbau II Antworten

Thematisch hat mein Thema besser in die Selfmade Rubrik gepasst, aber nützt natürlich nichts zu Fragen wenn man nicht Antworten kann. Deshalb hier nochmals.


Auf dem Weg zu meinem selbstgebauten Skin of Frame (ähnlich wie hier: http://www.gaboats.com/) Canadier hab ich mir hier: http://www.northwestcanoe.com/canoes.html gratis die Spantenrisse für das Passage Solo bestellt und auch erhalten.
Mein aktuelles Problem(andere werden wohl noch Folgen):

Das Passage Solo hat Tumblehome welcher im Schulterbereich zu einem konkaven Querschnitt führt (siehe angehängte Grafik),wenn man ein Gerüst bespannt funktionieren solche "Einbuchtungen" jedoch nicht.

Wenn ich nun die "Einbuchtung" weglasse und den Riss auf die rote Linie verlege, hat dies Einfluss auf das Verhalten des Bootes und dessen Paddelbarkeit, oder ist es primär ein ästehtisches Problem?

Ich hoffe ich konnte mich verständlich ausdrücken,

Gruss

Tobi

Angefügte Bilder:
tumblehomeproblem.png  

Frank_Moerke Offline




Beiträge: 1.594

12.11.2010 08:35
#2 RE: Formprobleme beim Eigenbau II Antworten

Für das normale Fahrverhalten dürften Deine Änderungen keinen Einfluß haben. Das Verhalten beim Kanten wird sich auch nicht negativ verändern, hinter der Kommastelle dürfte der Trockenlauf vielleicht minimal leiden, beim bootsnahen Führen Deines Paddels dürfte sich der Platz minimal verringern, alles aber in ganz kleiner Dosis.
Die "Schulter" im Tumblehome hat zumindest bei einem Kunststoffboot neben den oben genannten Verbesserungen auch noch einen aussteifenden Effekt.


Andreas Schürmann ( gelöscht )
Beiträge:

12.11.2010 09:40
#3 RE: Formprobleme beim Eigenbau II Antworten

Die Verhaltens Änderung würde ich wie Frank sehen.

Das Problem könnte an ganz anderer Stelle auftauchen. Bei Skin-on-Frame bilden die Süllränder ja das Rückgrat des Bootes, meist weisen die SoF-Kanadier fast gerade Deckslinien(von der Seite gesehen auf), von Deinem Kanadier ist bei Northwest leider keine Seitenansicht drin.
Der Versuch den Süllrand in zwei Achsen zubiegen, kann leicht zu eine Verdrehung beim bespannen führen.
Auch das weite nach innen Ziehen des Süllrandes kann einen solchen Effekt haben.

Das wirst Du nur durch ausprobieren herausfinden können, besonders da die Geodesic-Bauart diagonal Verstrebungen einsetzt.
Rechne (ein unpassendes Wort für SoF) auf jeden Fall damit, dass der bespannte Kanadier eine andere Form, als Dein rohes Gerüst, hat.

Auch optisch ist es schwierig die Süllrandlinien gut aussehen zulassen, wenn die Bootsseite mit 20° oder so darauf trifft.
Macht man die Süllränder in 90° zum Boot oder waagerecht?

Ich würde die Süllränder weiter nach aussen setzen, dann sieht das Boot zwar fetter aus, aber die restliche Optik dürfte leichter stimmig machbar sein. Beim grenzwertigen Kanten wird es gutmütiger.
Bug und Heck werden aber beeinflußt sonst müsste der Süllrand ziemliche Schlenker machen, womit wir wieder beim SoF-Problem währen, das konvexe Flächen nicht gehen.

Da bleibt nur probieren oder eine einfachere, gradere Form nehmen. z.B. Selway Fisher (http://www.selway-fisher.com/Opcan15.htm)
S&G dürfte die einfacher in SoF zu bauenden Formen hergeben. Da müßte man aber anfragen ob man statt der Abwicklung auch einen Mallplan bekommen kann.

Gruß
Andreas

"Doch es ist mit dem Feuer ähnlich wie mit dem Schwimmen, mag kommen was will, man sollte es beherrschen." :Feuer, Andy Müller


Thomas Offline



Beiträge: 83

12.11.2010 15:19
#4 RE: Formprobleme beim Eigenbau II Antworten

Moin, moin,
die Schulter, mit der der Tumbelhome abschliest, soll neben den genannten Effekten vor allem bewirken, dass das Wasser z.B. einer seitlichen Welle nicht über den Tumbelhome hinaus ins Boot laufen kann, sondern durch das kurze gerade Stück vom Boot weg reflektiert wird, so dass das Boot trocken läuft, ohne auf die Bequemlichkeiten des Tumbelhomes verzichten zu müssen.
Grüsse
Thomas


Amateur ( gelöscht )
Beiträge:

12.11.2010 17:32
#5 RE: Formprobleme beim Eigenbau II Antworten

Heute bin ich auf schon das eine oder andere befremdliche Video gestoßen.
Diese hier zum Thema Skin-on-Frame kannte ich schon länger.
Es beschäftigt sich auf eindrückliche Weise mit der Widerstandsfähigkeit von Skin-on-Frame-Booten (nichts für zart besaitete Gemüter...).

Axel

P A D D E L B L O G


tobi Offline




Beiträge: 83

12.11.2010 18:05
#6 RE: Formprobleme beim Eigenbau II Antworten

Danke für eure zahlreichen und konstruktiven Antworten. Was würd ich nur machen ohne euch!

Mittlerweile hab ich die Vermutung das die Schulter beim Tumblehome auch nötig ist damit der Querschnitt des Süllrands horizontal ist. Das mit dem verdrehten Süllrand ist nähmlich vermutlich sehr schwierig oder garnicht zu lösen (siehe ergänzte Grafik).

Keine Ahnung was ich jetzt mache.

- ich könnte auf Leistenbau umsteigen (Aber das Video oben zeigt halt schon, dass SoF seinen Berechtigung hat)

- ich könnte ein einfacheres Design nehmen (aber ein Solokanadier ohne Tumblehome...)

- ich könnte die Lösung des Problems auf später verschieben und einfach mal mit bauen beginnen

ich halt euch auf jeden Fall auf dem Laufenden und mit meinen Fragen auf Trab.


lieber Gruss

Tobi

Angefügte Bilder:
tumblehomeproblem2.png  

Andreas Schürmann ( gelöscht )
Beiträge:

13.11.2010 18:58
#7 RE: Formprobleme beim Eigenbau II Antworten

Hier noch ein Link für eine Lösung in Längsrichtung gerade Gunwhales durch Aufdopplung in Kanadierform zu bringen:

http://www.wolfgangbrinck.com/boats/tales/ojibwaycanoe.html

In Querrichtung kann man sich auch vorstellen, einen Gunwhale mit Schulter z.B. aus Leisten und dann erst setzt die Bespannung an.

>>> Das mit dem verdrehten Süllrand ist nähmlich vermutlich sehr schwierig oder garnicht zu lösen
Das meinte ich mit waagerecht oder 90°.
Wenn Du es waagerecht haben willst, würde ich mit 90° und zu starken Leisten bauen und dann auf waagerecht abhobeln.


Gruß
Andreas

"Doch es ist mit dem Feuer ähnlich wie mit dem Schwimmen, mag kommen was will, man sollte es beherrschen." :Feuer, Andy Müller


Doc Offline




Beiträge: 310

14.11.2010 17:24
#8 RE: Formprobleme beim Eigenbau II Antworten

Hallo,
mit was für einem Werkstoff werden diese Boote bezogen?
Hab keine Ahnung.
Gruß
Rolf


Skua Offline



Beiträge: 248

14.11.2010 18:56
#9 RE: Formprobleme beim Eigenbau II Antworten

Hallo Rolf,
da gibt es mehrere Möglichkeiten. Am leichtesten ist Flugzeugbespannung, das werde ich erst einmal versuchen. Wenn sich das im Alltagsbetrieb als zu empfindlich erweist, kommt es wieder runter und statt dessen ballistisches Nylon drauf. Wie das hält, kann man ja in dem Filmchen sehen, in dem der Eski mißhandelt wird.
Grüße, Skua

Keine Hektik, wer hektisch wird macht Fehler.


Bisam Offline



Beiträge: 52

14.11.2010 22:34
#10 RE: Formprobleme beim Eigenbau II Antworten

Hallo Skua,
in normale Flugzeugbespannung kann man mit dem Daumen ein Loch reindrücken. Ich weiss nicht, ob das bei bespannten Booten üblich ist oder Erfahrungen damit da sind. Besser ist sicherlich Nylon, weil sich bei Flugzeugen die Last immer grossflächig verteilt, sodass das Material weit weniger reissfest sein muss, als man auf den ersten Blick annehmen würde. Da geht es eher ums Gewicht.

Grüsse Bisam


angua Offline




Beiträge: 86

14.11.2010 23:13
#11 RE: Formprobleme beim Eigenbau II Antworten

Hallo Tobi,

ich habe vor ein paar Jahren mal einen C1 gebaut (da gab's auch 2009 mal einen post dazu). Da bei einem Kanadier im Gegensatz zu Kajaks die Decksseite "fehlt", d.g. offen ist, gibt es prinzipielle Tücken bzgl. der entgültigen Formgebung. Das Nylongewebe, das wir hier nutzen, wird aufgesapnnt (nicht zuviel!), gewässert - dabei zieht das etwas nach wg. Schrumpfung, so dass - wie hier geschehen - Kielsprung und tumblehome resp. Krümmung im Querschnitt verringert werden kann. Dazu kommt, dass die Bauweise eigentlich einen Multiknickspant ergibt, d.h. das Boot ist immer anders als der Holz/GFK - was auch immer - Vetter. Hilfreich ist auf jeden Fall eine "Versteifung" der Form der Gunnel ins alle drei Richtungen, zumindest in der Bauphase. Die Gunnel hat im meinem Fall schon eine übliche, geschwungene Form (klar, ist erstmal etwas Aufwand, denn die Hölzer wurden gedämpft und gebogen), das Boot wurde auch trad. über Mallen gebaut (kann bei Bedarf auch Fotos schicken). SOF hat aber auch Vorteile - das gute Stück kann leicht gebaut werden, und ist trotzdem "zäh". Und es ist immer ein Hingucker. Ich fahre das gute Stück immer mal wieder Nachts mit Beleuchtung...

Good luck!

Claudia


Mahyongg Offline



Beiträge: 255

19.11.2010 16:00
#12 RE: Formprobleme beim Eigenbau II Antworten

Hi,

interessantes Projekt und vor allem daß es ein Mylar-böötchen ala GA werden soll! Ich denke, mit "normaler" Flugzeugbespannung hat das auch nichts zu tun. Entspricht vom Charakter nachher eher dem üblichen durchsichtigen Segelmaterial von High-Tech Rennbooten.. das hält schon ein bisschen was mehr aus als einen Daumendruck - was ich hier habe geht jedenfalls per Hand nicht durch oder zu zerreissen.

Den Süllrand-Tumblehome so hinzukriegen, sehe ich auch schon wegen des "anliegens" des Stoffes als Problem an. Der spannt ja immer über die kürzeste Linie. Gerade Gunnels müssten aber gehen, du kannst die ribs ja schließlich auch in 2 Richtungen biegen beim Dämpfen und nachher halten die Gunnels das eh zusammen.. über Mallen zu bauen hört sich da für mich wie iene gute Idee an, ist natürlich auch ein wenig "kein SOF" aber die Kevlar/Mylar-Schüsseln.. sind das ja sowieso auch ;D

Bin gespannt auf deine Ergebnisse!

Viele Grüße,

Jan


Sancho Offline



Beiträge: 73

11.02.2011 13:20
#13 RE: Formprobleme beim Eigenbau II Antworten

Jallo Jan,

welchen Stoff hattest Du in der Hand???
73 s


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