wo kriegst Du denn das Expeditionrig für 300 Euro her? In England habe ich seinerzeit reichlich mehr bezahlt und wenn ich auf die Website schaue, ist es noch immer bei 350 £ (Rig, leeboard + thwart) - also mehr als 400 Euro - ohne Versand. Hab ich da irgendetwas nicht mitgekriegt?
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass man (viel) mehr vom Segeln hat, wenn es aufgrund der richtigen Teile auch klappt. Hatte mein (gebrauchtes) Segel im Herbst schon mal angeboten, aber da hat wohl keiner ans Segeln gedacht. Jetzt wo das Wetter lockt erneuere ich noch mal mein Angebot: Expeditions-Segel Solway Dory 25 (komplett)
Und um potentielle Segler zu motivieren gehe ich noch mal 50 Euro runter auf 350 Euro für das gesamte Set wie abgebildet.
Hallo Canuck, Der Preis bezog sich nur aufs Segelrig ohne Schwert und Zubehör. Von daher haben wir wohl beide recht. Wenn ich mit meinem jetzigen Segel nicht so zufrieden wäre, würde ich mich fast bei dir melden
Mal an dich und die anderen: wie hoch an den Wind kommt ihr denn so mit eueren Segeln? Hat es mal jemand ausgemessen?
Zitat von Holgatralala im Beitrag #182Mal an dich und die anderen: wie hoch an den Wind kommt ihr denn so mit eueren Segeln? Hat es mal jemand ausgemessen?
Du kannst es gerne selber ausmessen anhand meiner Karte: http://goo.gl/maps/l2dyc Ich benutze die Original-RZ85-Segel und Schwerter von 1974 (Fotos). Nur die Fock ist etwas größer als das Original, aber auch nur aus einem ollen Bettlaken genäht.
gemessen hab ich da nix. Auch kein GPS log. Das ist auch nicht soo einfach in den Wind zu segeln, aber ich war zumindest sehr überrascht, was möglich ist, wenn alles passt. Theoretisch sind wohl 45° zu jeder Seite möglich, aber das wissen Andere sicher besser. Ich fuhr auf jeden Fall in den Wind und das ist ein echtes Aha-Erlebnis.
Moin Michael, das ist ein Bermuda Rigg vermutlich den Beschlägen nach von Solway Dory. Der Wind ist gut aber es handelt sich hier um einen ganz schlanken Trimaranrumpf der bei gutem Wind mit mehr Segel als ein Segelcanadier sehr sehr viel schneller werden kann und ich habe den Eindruck, dass ich das Boot aus dem englischen Segelcanuforum kenne. Ich suche mal nach einem schönen Tourenbericht von dem Skipper.
Hab mich vertan, das ist der Segelcanadier mit Spritzschutz und zwei größeren Auslegern von Stephen Cullis von der Open Canoe Sailing Group mit Bermuda Rigg vermutlich von Solway Dory. Auf Facebook hat er ein schönes Bild von wirklich gutem Wetter unter Severn Estuary gepostet, leider weiss ich nicht wie ich das hier her transferieren kann.
Moin, Endlich mal wieder Canadier segeln1 Seit 3 Tagen haben wir stabile Ostwinde. Das bedeutet bei „meinem Hausfluss“= halber Wind. Also nichts wie raus. Der Tag bespricht Sonne und süd/östliche Winde mit 3 Beaufort zunehmend bis 6. Zunächst also Ausrüstungskontrolle und dann ab auf`s Wasser. Die Seitenschwerter und das Ruder montiert. Die Pinne eingeschraubt und das Segel gesetzt. Dann noch die Schot in den Umlenkblock eingefädelt und den Baumniederholer straff angezogen. Am Vormittag weht es noch leicht, gut zum eingewöhnen. Ich kann ganz entspannt im Canadier mittig sitzen bleiben. Der Fluss hat leichte Windungen und so wird aus dem Halbwindkurs ab und zu ein Amwindkurs. D.h. Schot dicht holen, versuchen Höhe gegen den Wind zu segeln. Und dann kommt die erste stärkere Böe, zu sehen an der sicht anders kräuselnden Wasseroberfläche und nun ist sie da. Der Canadier krängt weg, am Lee-Weger sprudelt das Wasser. Ich muss aber noch nichts mit meinem Gewicht ausgleichen. Dann wird`s wieder ruhiger. Ein weiterer Canadier kommt in Sichtweite. Bei einer Brücke muss ich vom Luggersegel die Spiere niederholen, damit ich da drunter durch komme, Segel wieder setzen und weiter. Die Steuerung per Ruder und Pinne reagiert auf jede Handbewegung. Die andere Hand hält die Schot. Dann die nächste Böe, wieder neigt sich der Canadier zur Seite. Jetzt muss ich mich schnell auf die dem Segel entgegengesetzt Seite auf den Weger setzen um die Krängung auszugleichen. Da die Böen sehr unstetig kommen muss ich auch genau so schnell wieder innenbords rutschen, sonst würde ich durch mein Gewicht und den nachlassenden Segeldruck kentern. Das sind sehr sportliche Einlagen und fordern alle Sinne. Schnell ein Kontrollblick am Segel hoch. Wohin weht der Windanzeiger,wie steht das Tuch? Trotzdem einfach nur Spitze! Der Wind nimmt immer mehr zu. Das Segel knattert, wenn es killt, wenn es also nicht optimal steht. Kurz mal auf`s GPS zu schauen - wegen der Geschwindigkeit - geht eher nicht. Da, die nächste Böe, rauf auf die Kante. Das Leeseitenschwert biegt sich, ich kann die sich nähernde Wasseroberfläche gegenüber sehen. Das sich aufbauende Spritzwasser schickt einen Wasserschwall in den Canadier. Ich habe jetzt vielleicht noch 2 oder 3 cm Freibord-egal, der Spaß hat mich im Griff, ich fiere nicht die Schot, das halte ich durch! Nach 5 km ist eine Anlegestelle erreicht. Eine Pause im windgeschützten Bereich ist gerade recht. Die Finger tun weh, etwas ausgleichende Bewegung und etwas trinken ist auch gut. Jetzt habe ich Zeit die Fahrdaten zu kontrollieren. Bisher war ich mit 3-6km/h unterwegs aber auch mit bis zu 11 km/h. Das ist schon fast meine berechnete, mögliche Rumpfgeschwindigkeit. Dann geht es zurück auf Gegenkurs und ebenso mit halbem Wind. Die sportliche Note nimmt immer weiter zu. Dafür ist die Grundwindstärke höher. Mit zunehmendem Wind steigt auch die Geschwindigkeit also Wahrschau (drauf achten) auf andere Wassersportler! Nun sitze ich quer und mittschiffs im Canadier. Bei länger andauernden Böen spiele ich mit Gewichtsverlagerungen nach vorne und gleichzeitig auf dem Weger. Der Canadierbug schneidet plätschernd durch das Wasser. Hinten reißt das Wasser gut am jetzt höher liegenden „Heck“ ab. Das Ruder formt ein, in der Sonne glitzerndes, elegantes „V“. Ich genieße die Bewegung und diese andere Art des Canadier Daseins. Zurück am Startpunkt habe ich 10 km gesegelt und die „Plünnenparade“ also alles zu trocknen ist eine gern getane Arbeit, bei soviel Spaß. Bilder konnte ich leider nicht machen. Wie immer habe ich aber versucht das Erlebte so anschaulich wie möglich zu schildern. Mehr dann beim workshop Canadier segeln - wie geht das.
Moin, hier mal wieder ein paar Sätze zum Thema Canadier segeln. Am Ende einer mehrtägigen Wandertour, wo ich die längste Strecke gepaddelt bin (mit der aufgerollten Besegelung im Canadier), ergab sich dann die Chance mal wieder zu segeln. Nachdem ich 45 km gepaddelt bin, bog ich in den nächsten Fluß ein und dann kam der Wind mit 3-4 Bft von hinten. Die kleine Herausforderung war es, im seichten Wasser mit Sandgrund den Candier für`s segeln her zu richten. Dann traf der alte Sinnspruch
“Segle wenn du kannst, paddle wenn du musst“
voll zu. Mit einem Sprung in den Canadier ging es, mit achterlichem Wind, flott los - gegen die Tide. Durch den nassen Start im Wasser ist natürlich die Gepäckordnung und der Segeltrimm –naja- sagen wir mal nicht optimal. Der Spaß war dafür aber optimal!
Da es in diesem Thread ja auch um Kanus geht, möchte ich mal einen Link auf eine kommerzielle Seite setzen
Quetico von Solvay Dory Ein sehr schönes John Winters Design. Der Rumpf mit 22kg in Kevlar/Carbon, ist gleichmal für die größeren Kräfte beim Segeln ausgelegt, macht aber auch beim Paddeln eine gute Figur.
Wer sich ein Segelkanu kaufen will sollte diesem Boot auf jeden Fall mal einen Blick gönnen.
Moin, und schon wieder Canadier segeln. Es war halber Wind 3 Bft (also genau von der Seite) auf unserem Moorflüsschen angesagt - nichts wie los! Diesmal mit der großen Besegelung. Dazu: ein paar Bild-Details, wie ich die Schotführung, die Pinnenhalterung usw gelöst habe, ohne viel dauerfeste Beschläge an zu bauen. Man merkt richtig, wenn eine Windböe den Canadier plötzlich erreicht und schneller voran treibt. Hier wieder ein paar Eindrücke. Das Bild, wo der Canadier nach rechts wegkrängt ist schief (siehe Uferkante) aber eben ein life-Situationsbild. Da ist keine Zeit mehr die Kamera noch korrekt auszurichten.
Klasse Bilder docook! Bei den Details beeindruckt mich die handwerkliche Verarbeitung, kann mich daran kaum satt sehen. Beim HKT schau ich mir das mal aus der Nähe an
Bis dann
Rheinländer
______________________________________________________________________ Da wir im gleichen Boot sitzen, sollten wir froh sein, daß nicht alle auf unserer Seite stehen.(Fertsl Ernst)
Moin Rheinländer, vielen Dank für das Lob. Der Hintergedanke dieser Detailbilder ist genau das-gucken und eigene Lösungen ausarbeitem. Das dann life zu sehen und sich austauschen ist natürlich besser und machen wir so... Viele Grüße docook
Moin Frank, ja, den Block habe ich selbst gemacht und könnte noch etwas gefälliger/runder ausgearbeitet werden. Aber er funktioniert so schon recht gut. Blöcke habe ich mal diverse gemacht-ich kann also tauschen. So`n büschen mit Holz "rummachen" ist eben mein Ding... Viele Grüße docook