Nur kurz geantwortet zu ein paar deiner Punkte (gleich geht es auf zum Tagliamento ):
- wenig Material ist mir wichtig, damit es während längerer Touren nicht stört und gut zu verpacken geht. Dein Rahmen, von der Größe so ähnlich wie der von Markus, würde deshalb für mich weniger geeignet sein.
- > Dieser Rahmen soll alle Kräfte aufnehmen und gleichzeitig als Sitz dienen. Dass der Rahmen die Kräfte besser verteilt als meine kurze Konstruktion, ist sicher. Ihn als Sitz zu verwenden, finde ich mutig. Du meinst sicher als Gegengewicht bei starken seitlichen Winden. Ich persönlich fühle mich sicherer, wenn ich den Schwerpunkt tiefer lege und mich auf den Bootsboden setze (die Sitze sind dann runtergeklappt). Allerdings bin ich bisher (im Ally) auch nur bei schwachen Winden gesegelt (3 - 4 Bft). Im RZ85 lag ich auch öfter weit über den Süllrand. Das führte zwei mal zu einer sehr schnellen Kenterung, als in Böen jeweils der Mast brach.
- >Es würde mich nicht wundern, wenn du Gefahr läufst, dein Gestänge zu verbeulen. Die Verankerung Bodenplatte/Mastfuss halte ich für absolut unkritisch. Beim, wie nennst du das: mast-thward, teile ich deine Bedenken. Allerdings sitzen die Klemmen jeweils relativ nahe am nächsten Spant, so dass es vielleicht doch funktioniert. Beim nächsten Konstruktionsversuch würde ich darauf achten, diese Klemmen noch näher an den jeweils nächsten Spant zu setzen.
- ausreichend luvgierig ist meine Konstruktion auf jeden Fall. Immer wenn ich das Steuer aus der Hand gelassen hatte drehte der Kahn schnell mit dem Bug in den Wind, egal ob mit oder ohne Fock.
- Alle Spieren etc. max 110 cm finde ich gut und würde ich auch gerne so haben. Meine 180 cm längste Packmaßlänge passt aber auch noch ganz gut in den Daihatsu Cuore (diagonal durch den Heckraum, was natürlich das Packen des übrigen Gepäcks beeinflusst).
Ich bin gespannt, wie das am Ende bei dir aussieht. Eine Ally-Segelregatta scheint in Kürze machbar
Eure Bemühungen sind spannend, ich verfolge eure Ideen mit großem Interesse und bin mir fast sicher, dass da was Taugliches bei rum kommt. Zu gerne würde ich mal ein paar Momente in Bewegung sehen. Selbst habe ich noch keinen Ally und auch nur wenig Paddelerfahrung damit auch die Erfahrung mit den vielen verschiedenen Modellvarianten ist nicht einfach zu bekommen. Was denkt ihr Beiden vom Gefühl oder auch vom Ausprobieren her, welcher Ally sich am besten fürs segeln eignet? Was ist vom 16,5er diesbezüglich zu halten? LG Jürgen
was ich vergessen hatte: der eine oder ander Spant wird durch Alu-Rohr, Dachlatte + C-Clip verstärkt, sowohl quer als auch senkrecht. Diese Verstärkungen können dauerhaft verbleiben und sind somit nur ein einmaliger Aufwand.
Sitzen auf dem Rahmen dürfte also weniger gewagt sein. Ich musste eine Lösung finden, bei der ich sitzen kann (kaputte Knie etc.). Schwerpunkt nach unten ist logisch, aber für mich nicht machbar. Es fehlt schlicht der Platz, noch nen Kran einzubauen, der mich wieder hochhievt. ;-)
Segel: crab claw mit ca. 4-6 m^2. Ich segle binnen (leider). 1 Reff.
Mast ca. 2 m.
Spieren ca. 3 m.
Winkel zwischen Baum und Gaffel ca. 60° - 65°.
Sitze: ich hab die neuen. Beim segel werd ich die kaum einbauen (solo) bzw. einer vor Mast / Spant 3 (tandem).
Zweiter Ausbauschritt: outrigger. Ich werde einen geteilten outrigger bauen, den ich je Hälfte beidseitig, oder gekoppelt einseitig fahren kann. Pläne ähnlich denen von Gary Dierking.
Jetzt erst mal Schluss (vorerst) mit dem Futter für euch.
Ich selbst hab den 16.5, d.h. den mit den hochgezogenen Enden. Ich wollte ein Boot, das auch zu zweit mit Gepäck nutzbar ist, aber auch solo handelbar ist.
Du kennst: "Länge läuft", d.h. die längeren Ally´s sind sicher schneller. Auch die "flachen" Versionen, die etwas schlanker sind, dürften etwas schneller laufen, als die andere Bauform gleicher Länge.
Ich habe extra die hochgezogene Form gewählt: Spritzwasser.
Ich hoffe dieser Kommentar hilft.
Aber eine andere Frage an @Jürgen: Ich habe im Hinterkopf, dass du ein rig von Solway-Dory hast. Würde es dir etwas ausmachen bei Gelegenheit die Maße der Spieren/Mast/Segelfläche (Durchmesser/Wandstärke) hier zu benennen. Ich habe auf der Seite von s.-d. nix gefunden. Dank vorab.
Mast 30er die Bäume ca.20er und 15er Alurohr, alles ca.2m lang. FüR Binnen bei 16,5 mindestens ein m2 mehr und deutlich leichteres bzw. weicheres Tuch. Das von SD würde auch für die Gorch Fock reichen, steht wirklich nur mäßig auch bei 6-7Bf bleiben die Falten sichtbar. Ich messe diese Woche genau und trage nach. Es ist schwierig für mich ein zu schätzen, was geeigneter ist und mit den Kräften besser klar kommt, breitere oder schmalere Variante, vermute mal breiter. Wie groß ist denn der Unterschied zwischen den schmalen und breiteren Versionen in der Seitenhöhe? LG Jürgen
Die Seitenhöhe unterscheidet sich um ca. 2 cm. Heute abend schreib ich die Herstellerangaben ab. Evtl. hat "Glob..." die gleiche Tabelle auf seiner Seite.
Erstmal ein großes Dankeschön an die vielen Ideen und Gedanken , die uns doch sehr geholfen haben. Wir haben uns letztes Jahr ein paar Gedanken zum Thema Ally besegeln gemacht und mal versucht sie zu verwirklichen . Mit dem untem beschriebenem Boot waren wir schon bis Windstärke 4-5 draussen, aber mit noch etwas mehr Segelerfahrung sind 1-2 Windstärken mehr durchaus noch denkbar. Das Kreuzen klappt dank der 30 cm tiefen und 170 cm langen Ausleger schon sehr gut . Aber das Holz für 215 cm und 50 cm ist schon da und fast zusammengenäht =)
Und nun zum Spannenden : - Das komplette Boot samt Ausleger ist leicht und schnell aufbaubar und zerlegbar und braucht mit der Segelanlage und Ausleger dank der Ringmuttern nur 10 Minuten länger und passt in meinen kleinen Peugot 206, allerdings passen nur noch 2 Personen rein. Wenn man gut packt hat man alles für einen guten Urlaub mit Zelt und Zubehör (Fotos folgen) dabei. Der Sommer kann kommen =) - 16,5 Ally - Besegegelung von Klepper (ca. 5 m2) könnte bei wenig Wind gerne größer sein, vielleicht ein Genaker =) Hauptsegel ist hinten über das zwei Rollen verbunden und kommt auf den hinteren Auslegerarm zu einer Curryklemme. Das Vorsegel ist auch rechts und links mit Klemmen belegbar. Der Mast lässt sich super Dank neuem Tau über die Ringmuttern an den Auslegern abspannen. - Auslergerarme sind formverleimt zwecks der Optik und auch um sie tiefer ins Wasser zu bekommen, beide Arme sind an den Seiten noch mit Sitz-Brettern verbunden, um bei etwas mehr Wind Druck aufzubringen, geplant ist hier noch ein Trampolin aus Mesh einzuspannen, Ringmuttern kann man auf den Bildern schon erkennen. Die Auslegerarme haben unter zwischen Boot noch zusätzlich etwas Gummi bekommen aufs Holz beklebt bekommen, weiterhin benutzen wir aber auch den aufgeschnittenen Wasserschlauch, was ein super Tipp zum Schonen vom Boot ist. - Zusätzlich haben wir rechts an den hinterenen Ausleger-Arm ein sehr stabile Motorhalterung angebracht, welche aus 30 Schichten Sperrholz in 3mm Stärke mit 3 cm Breite und 35 cm Länge angebracht wurde. Zur Sicherung kamen noch 3 dicke 12 cm lange Edelstahlschrauben von unten durch. Eletroaussenborder mit knapp 50lbs funktiert ziehmlich gut und is bei aingeschlafenem Wind eine sehr nette Geschicht mit ner großen Batterrie - Ausleger sind aus 3 mm Sperrholz und mit der Stitch&Glue-Technik in Form gebracht und dann mit Bauschaum ausgefüllt, anschließend noch ein wenig Glasfaser und dann fleißig geharzt und geschliefen und geharzt und geschliefen. - Die Steuer-Halterung ist auch formverleimt und wurde dann geteilt worden,um dann wieder mit einem dicken Schanier verbunden zu werden, so dass man das Blatt auch mal hochziehen kann. Das Steuerblatt ist 1 cm dick und vorne und hinten spitzzulaufend angeschliffen und gleitet förmlich durchs Wasser. Wir haben das Tau zum Steuern durch die Ringmuttern gezogen, somit kann es wirklich in jeder Position des Botos steuern, klappt hervorragend. - Zwei dicke Fender welche beim Anlegen super sind, können währrend der Fahrt einzelnd hochgezogen und mit einer Klemme befestigt werden. Sie bringen auch noch zuätzlich Auftrieb, bremsen dann aber total ab. Bei den dolleren Böen freut man sich doch mal drüber ;)
Ich sag nochmal Danke Danke für alle Tipps, Ideen & Anregungen und viel Spass und Geduld, denen die auch ein Ally besegeln wollen.
p.s. : Ich würde mich gerne mal zum Kanusegeln 2015 einladen, wenn mir jemand sagen kann wie hier der Termin ist und wo es statt findet =)
Ahoi, hier ein paar Bilder von einem Ally mit Segel, die Besatzung war letzte Woche bei uns auf der Donau auf Durchreise. Eine richtig coole Konstruktion wie man sieht :-) Mast ist u.a. aus Carbon. Grüße Mike
@Donaumike sehr schönes Rigg. Was mich wundert ist, dass es kein Unterwant gibt (diagonal zur Saling), wabbelt die Saling da nicht nach links und rechts?
Wozu dient der "Blasebalg" mit Schlauch an der Want?
Zitat von Dipol im Beitrag #56Bei Jollen gibt es durchaus Riggs, die zwar Salinge haben, aber keine Unterwanten. ...
Stimmt, nur ist der untere Teil der Want nicht parallel zum Mast, so kann man mit dem Winkel der Want die Durchbiegung des Mastes recht präzise steuern. Da im oben gezeigten Rigg das Segel keine weitere Führung im/am Mast hat, muss man aber fragen warum sollte die Durchbiegung kontrolliert werden. So wie jetzt gezeigt, hat der Mast zusätzliche Wantenlast, aber die Biegelast am Durchsteckpunkt ist genauso groß wie ohne Wanten.
Blasebalg = XXL Auftriebskörper Zu den anderen Dingen kann ich leider nichts sagen, da ich eine Landratte bin:-) Der Mast lässt sich wenn ich mich nicht irre, auf Meterstücke zerlegen. Grüße Mike
Zitat von Andreas Schürmann im Beitrag #57Da im oben gezeigten Rigg das Segel keine weitere Führung im/am Mast hat, muss man aber fragen warum sollte die Durchbiegung kontrolliert werden. So wie jetzt gezeigt, hat der Mast zusätzliche Wantenlast, aber die Biegelast am Durchsteckpunkt ist genauso groß wie ohne Wanten.
Salinge werden zwar auch zum trimmen benutzt, dienen aber hauptsächlich zum Versteifen des Masts. Dabei nimmt die Lee-Want über die Saling den Segel-Druck auf und hindert den Mast daran, sich zur Lee-Seite durchzubiegen. Eine zusätzliche Last auf den Mast würde nur entstehen, wenn die Wanten weiter hinten befestigt wären und zum trimmen benutzt würden Eine Unterwant auf der Luv-Seite würde den Effekt zur Seite zwar verstärken, aber bei der Größe dieses Riggs sind wahrscheinlich nicht mal Salinge nötig, zumal das Groß nicht am Mast angeschlagen ist .
Andreas, was ist ein Durchsteckpunkt, und, segelst du eigentlich?
Zitat von Dipol im Beitrag #59[quote="Andreas Schürmann"|p10037486]...Andreas, was ist ein Durchsteckpunkt, und, segelst du eigentlich?
Ich hatte das Wort "Durchsteckpunkt" bewußt gewählt, es ist mindestens so "unseemännisch" wie die Rigg-Konstruktion. Ohne mit Details zu langweilen gibt es Momenten behaftete Riggs und Momenten freie Riggs. Dieses ist ein Mix aus frei und behaftet, das kann funktionieren ist aber schwierig auszulegen.
Mit Segeln hat die Statik der Riggkonstruktion auch wenig zu tun, das gleiche Problem hat man bei einem Carport oder einem Regal. Sind alle Konstruktivenkräfte parallel muss man aufpassen, dass es nicht umfällt (diagonale Versteifung).