Hallo Michael, hier ein paar Fotos mit den Details. Ich denke, sie sind halbwegs selbsterklärend, ansonsten frag einfach noch mal nach ;-) Der Rahmen besteht aus Esche, der Rest aus einfachem Nadelholz. Alles nix hochwertiges, ich wollte erst einmal sehen, ob es funktioniert. Die Clipse sind handelsübliche Rohrschellen aus dem Sanitärbedarf und passen perfekt auf die Allyrohre.
@Jürgen: Reffen kann ich das Lateinersegel nicht, aber ich kann es auf dem Wasser ganz herunternehmen und den Mast legen. Sehr praktisch z.B. an der Meiningenbrücke im Bodden zwischen Prerow und Zingst. Dann ist man nicht wie alle anderen Segler auf die Brückenöffnungszeiten angewiesen. Ein zu hoher Segeldruckpunkt war bisher bei der recht kleinen Segelfläche von 4,1qm nie ein Problem.
Moin Markus Das sieht doch auch fürs Auge sehr schön aus. Zu den 4,1qm kann ich nur sagen, für meinen wäre das zuviel. Bei 4 macht es Sinn, wenn ich einen knappen qm wegnehme, da gehts dann deutlich über die Rumpfgeschwindigkeit raus und das Steuern wird schwierig, fängt dann auch an sich hinten fest zu saugen. Ab 5 ist ein qm schon zuviel, sowas geht dann besser auf Binnengewässern. LG Jürgen
Moin Markus, eine Superlösung um einen Ally gut zu besegeln. Die Stevennachführung und das Ruder sind allein schon sehr gut gemacht. Hiermit bist Du offiziell zum Holzkanadiertreffen 2011 eingeladen um beim workshop "Canadier und segeln" dabei zu sein. Viele Grüße docook
tolle Lösung, schöne Details! Eine Frage noch: Halten denn die Rohrclipse gut genug, insb. bei der Ruderbefestigung? Arbeiten die sich da nicht durch das PVC, liegt doch ganz schön Belastung drauf?
Moin Markus Mein Bauchgefühl kommt mit ein paar meiner Gedanken gar nicht klar. Deswegen wäre es schön, wenn du ein paar Belastungsaussagen treffen könntest. Bei wieviel Wind und wieviel km am Stück mit ca.250kg Zuladung, würdest du der Konstruktion von der Belastung her trauen? LG Jürgen
Hallo Jürgen, puh, schwer zu sagen… Ich bin bisher nur leer gesegelt bei max. 4 Windstärken, max. 4 Stunden am Stück. Aber immer nur auf Binnengewässern. Ich meine, bei dir rauszuhören, dass du auch auf der offenen Ostsee segelst. Dafür würde ich die Konstruktion auf jeden Fall komplett aus Esche oder Hartholz ausführen. Hatte ich auch noch vor aber bekanntlich ist ja nichts so beständig wie das Provisorium… ;-) Wie viel Wind und Zuladung die Konstruktion dann verträgt, wäre auszuprobieren. Grundsätzlich ist es aber so wie WenigPaddler oben schon geschrieben hat, man sollte von einem besegelten Canadier nicht zu viel verlangen.
Ronald, die Rohrclipse passen sehr gut, aber dem Festsitz habe ich auch nicht ganz getraut. Deshalb ist die Bodenplatte mit Spannriemen zusätzlich am Gestänge befestigt. An der Ruderbefestigung muß man die Rohrclipse etwas kürzen so dass sie das Rohr nur noch zur Hälfte umschlingen. Ansonsten würden sie nicht über die PVC-Haut passen und sich tatsächlich durcharbeiten. Aber gekürzt können die Clipse nur noch positionieren und nicht mehr vernünftig fixieren. Daher habe ich auf beiden Seiten eine Gurtbandabspannung bis zum Holzrahmen angebracht, die die Ruderbefestigung jetzt wieder fest fixiert.
docook, danke für die nette Einladung! Ich muß mal schauen, ob ich es terminlich hinbekomme. Wäre bestimmt sehr interessant!
Hier habe ich mal Befestigungselemente gefunden, mit denen man gut was am Süllrand arretieren kann. Zumindest wenn der Gartenschlauch übergezogen ist, sieht es so aus, als wenn das Boot, speziell die Haut, schadfrei wegkommt. Dieses Teil war beim Blitzschutzmonteur erhältlich. Ally-üblich aus Aluminium (Schraube Edelstahl), 3 €/St.).
Ich wäre sehr an besseren Alternativen interessiert. Bitte genaue Produktnennungen.
Ich habe nun mittlererweile eine Mast- und Schwerthalterung für mein 16.5'-Ally-Tour gebaut, nichts besonders hübsches, aus Metall, überwiegend aus dem, was im Keller aufzufinden war. Foto habe ich im Moment nicht parat.
Aber nun knaupele ich noch immer am Steuerruder. Ich würde ja im Gegensatz zu Markus ein 'Wikingerruder' präferieren, einfach um weniger zusätzliches Gerödel an Bord meines (Reise-) Allys zu haben. Dafür habe ich ein einfaches Holzpaddel vorgesehen, welches ich ansonsten auch zum Paddeln benutze.
Aber wie kann ich dieses Paddel sicher und zerstörungsfrei befestigen? Drehbar, aber möglichst auch leicht arretierbar? Mit wenigen zusätzlichen Teilen? Hat jemand eine Idee?
Hallo, es gibt gummierte Rohrschellen in versch. Größen mit einer angeschweisten Mutter M8 oder M10. Wenn du die an das Paddel schraubst und in das Gewinde die entprechende Schraube dann mi einem Winkel mit Bohrung und Deinen Blitzableiterklemmen an die Seite schrauben. Müßte gehen. Gruß Rolf
Moin Michael, mit einem kurzen Seil entweder direkt verbinden oder am Paddel eine Öse befestigen und mit Schekel oder Schnapper zusammen bringen. LG Jürgen PS: auf Kanutube habe ich ein Foto eingestellt, hier auch irgendwo.
Ja, an Blitzableiterklemmen und gummierte Rohrschelle habe ich auch schon gedacht. Dazwischen würde ich evtl. ein großes feststellbares Kugelgelenk packen wollen, ähnlich wie bei großen Stativen, aber natürlich viel billiger ;-) Kennt jemand eine geeignete Bezugsquelle? Google hilft mir nicht weiter, weil sich alles um Kleingelenke dreht (Handyhalterungen etc.).
Bei der Variante mit der Seilbefestigung, Jürgen, kann ich mir noch nicht vorstellen, wie ich das am zarten Ally alles fest genug hinbekomme.
Probiere mal die von Jürgen propagierte Lösung. Ein halber Meter festen 3-4mm Seil(mehrfach). Wenn es zum schnellen demontieren sein soll ein Karabiner o.ä. und ein stabiler Ring. (Karabiner direkt durch Seil verhedert sich immer, deshalb ein Ring, oder das Seil an der entscheidenden Stelle durch einen Schlauch ziehen.) Am Paddel einen Stopperstek oder auch zwei, hat man die richtige Position, kann man mit Tape sichern. Am Boot hab ich das bei mir einfach um die Sitzabhängung geschlagen.
Das geht 1A mit einer Hand zu fahren, man kann das Boot durch die Wende wriggen und hat auch sonst Möglichkeiten die über ein festes Ruder hinaus gehen. Bodenkontakt ist kein Problem.
Wenn es unbedingt ein Kugelgelenk sein soll, schau mal auf dem Schrottplatz -> Vorderräder -> Lenkstangen
Gruß Andreas
"Wie wir die Welt wahrnehmen, hängt davon ab, wie wir uns in ihr bewegen." F. Schätzing
Die von dir verlinkten Kugelgelenke sind, zumindest die fixierbaren, viel zu schwach. Aber ich bin auch schon wieder ab von der Idee Kugelgelenk, weil ich im Moment denke, ich bekomme das Paddel mit Rohrschellen ziemlich gut geführt, sogar ganz hinten, fast wie ein richtiges Ruder.
Eure einfache Variante mit dem Seil würde ich auch gerne probieren, jedoch kann ich mir trotz eurer guten Beschreibungen das noch nicht so ganz vorstellen. Hat vielleicht jemand ein Bild davon?
Liebe Freunde des Canadiersegelns, ich bin ja schon ein ganzes Weilchen (mit geringer Intensität) dabei, mein Ally Tour 16.5' segeltauglich zu machen. Ich habe mein altes RZ85-Segel montiert (siehe Bilder). Gestern haben wir den zweiten Segeltest gemacht. Der Erste fand Ende Oktober letzten Jahres statt, allerdings bei sehr schwachem Wind und einer untauglichen Hecksteuerhalterung. Gestern war sehr angenehmes Wetter, 24°C Luft, 21°C warmes Wasser, Wind aus SW 3 bft, also beste Bedingungen zum Segel testen. Nun habe ich mal das Wkingerruder ausprobiert. Im Vergleich mit meiner untauglichen Konstruktion vorher am Heck war das besser. Allerdings war es dennoch ziemlich anstrengend, jederzeit die Kontrolle über das Steuer zu behalten. Ich habe heute noch Muskelkater im rechten Arm ;-) Sehr erfreulich fand ich, das man tatsächlich gegen den Wind vorwärts kam. Echtes Kreuzen ist mir im RZ85 früher nie gelungen (allerdings hatte ich damals auch immer die Schwerter abgelehnt, die ich jetzt am Ally montiert habe). Diesmal funktionierte das Kreuzen super, siehe Karte: https://drive.google.com/open?id=1fvFTij...bG_&usp=sharing Natürlich war das viel langsamer als wenn wir geradlinig zum Zielpunkt am Westufer gepaddelt wären, aber als simples Spaßsegeln doch sehr schön. Auf halbem Wind und Raumschotkursen beschleunigte das Böötchen bis auf 9 km/h. Ein paar Eindrücke hier im Filmchen. Das tiefe Sitzen im Boot ist sehr angenehm. Aber im Moment kann ich mir noch nicht vorstellen, dass ich die Segelausrüstung tatsächlich auf einer größeren Gepäcktour mitnehmen würde. Früher im RZ85 war das nie eine Problem ;-) Natürlich ist die ganze Technik noch sehr provisorisch, so dass sich das Segel mit ein paar Detailverbesserungen schon viel bequemer handeln ließe.
gibt es evtl. noch mehr Bilder deiner Ally-Besegelung?
Ich würde gerne mehr Details sehen, um gegenzuchecken, ob ich auf dem richtigen Weg bin mit meinen Plänen. Insbesonders interessieren mich die Beschläge am Süllrand (was, wo etc.). Ebenso die Länge der Spieren, Segelfläche etc. Hoffe auf Antwort.
Bin auch gern bereit meine derzeit nur theoretischen Pläne zu beschreiben.
Ja, hier. Die Bilder zeigen einerseits die funktionstüchtige Befestigung von Segelmast und Schwertern, andernseits die Hecksteuereinrichtung, welche sich beim ersten Test als untauglich herausgestellt hat. Mit ein paar Modifikationen lässt sich in der Art aber vielleicht doch ein Steuer befestigen.
Die Befestigungsteile am Süllrand sind wohl "Rinnenklemmen", ähnlich wie die hier. Meine Originalteile habe ich beim Blitzschutzfachmann aufgestöbert, aber noch nicht im Netz gefunden. Meine sind ohne Feder und aus Aluminium mit Edelstahlschraube.
Die Mastfußplatte passt hinten schön formschlüssig und wird durch die Spanngurte am nach vorne rutschen gehindert.
Das Segel selbst ist ein altes Pouch-Baumwoll-Segel für den RZ85 mit etwa 2 m², so wie hier dargestellt. Die Fock ist eine aus Bettlaken in den 70er Jahren selbstgenähte mit 1.5 m² Segelfläche.
Die Schwerter hängen deutlich tiefer bzw. an längeren Haltearmen als beim RZ85. Sie fangen bei etwa 6 km/h an zu 'singen'.
Die gesamte Segeleinrichtung wiegt mit Schwertern und Verpackungssäcken knapp 10 kg. Sicherlich könnte man bei Verwendung besserer Materialien und leichterer Bauweise 2/3 davon einsparen.
@Michael, erstmal herzlichen Dank für die Bilder und den ausführlichen Kommentar.
Was mich noch interessiert sind die Durchmesser und Längen der Spieren und Mast und Material.
Fürs erste kann ich dir sagen, dass ich einen etwas anderen Ansatz habe. Lass mich noch ein wenig über deine Lösung nachdenken. Z.B. kann mensch dein Ruder "tauglich" machen oder ne andere Lösung nehmen. Es stecken gute Details in deiner Lösung, selbst wenn sie dir nicht gefällt bzw. als nicht tauglich erachtet wird.
Bitte erlaube mir noch 1-2 Tage, um deinen Ansatz zu kommentieren. Gleichzeitig beschreiben ich dann meinen.
@Michael: was ich an deinen Konstruktion gut finde, ist dass du wenig Material verarbeitet hast. Die Verklemmung mit dem Süllrand mitels Blitzschutzklemmen oden ähnlichem ist gut gelöst (habe ich hier lokal in Baumärkten aber noch nicht gefunden). Dein Ruder am Heck bedarf nur ein oder zwei Klemmen mehr, um ein übliches Kick-up-Ruder zuverwenden. Alternativ: ein verlängerter thwart, der ca. 20 cm nach aussen ragt. Daran dann ein Paddel befestigen (evtl beidseitig).
Die Kräfte vom Segel über Mast leitest du über mast-thward und bodenplatte/Mastfuss in das Boot ein. Mir schein dies zuviel an Scherkräften zu sein. Ich hab nichts gerechnet, aber viel Bauchgefühl und ein wenig Erfahrung mit Kräften. Es würde mich nicht wundern, wenn du Gefahr läufst, dein Gestänge zu verbeulen.
Aber: (die folgende Kritik ist rein sachbezogen! vorherige auch.) ich kann mir nicht vorstellen, das du mit deiner Anordnung (Mast-thward = leebord-thward) eine gewünschte luv-gierigkeit erreichst. IMHO muss dein leeboard achterlicher sein (egal welche Segel du oben hast).
Mein Ansatz ist folgender:
Alle Spieren etc. max 110 cm.
Ich befestige einen Rahmen von ca. 200 bis 250 cm Länge auf dem Süllrande. (Nicht wie markus zum klemmen des Süllranden, sonder oben drauf.) Die bretter sind 15 - 20 cm breit. Die Bootsbreite wird um ca. 10 cm verbreitert. Dieser Rahmen soll alle Kräfte aufnehmen und gleichzeitig als Sitz dienen.
Der Rahmen hat 3 Querriegel: vorn, hinten und ca. Mitte. Der Vordere Riegel hat an der Unterseite einen Mast-kasten. Dieser ist etwas kleiner als der zugehörige Querschnitt. Dieser Ksten nimmt die Querkräfte auf. Der Mast-kasten wird von außen/unten nach hinten/oben abgestützt. Dies nimmt die längskräfte auf.
Der mittlere Riegel trägt ein Leeboard (position nach Notwendigkeit). Unter Wasser: ca. 20cm * 100 cm mit Profil.