Nun kam es jedoch anders als wir dachten. Kurz vor dem Urlaub kaufte sich meine Frau ein neues Bike. Sowieso schon seit einiger Zeit vom Biken sehr infiziert wurde die Planung nun ausgeweitet.Es kam, wie es kommen musste: wir nahmen gar kein Boot mit. Eine gewisse Lustlosigkeit hatte sich bei mir eingestellt. Menschen tummeln sich meist am Wasser. Wo viele Menschen sind, gibt es viele Ver- und Gebote. Ufer zugänglich? Zugänglicher Vermieter? Schlicht: es war mir zu blöd, zu viel Aufwand für ein paar schöne Paddelmomente. Ein anderes Mal.
Da ich bei euren Antworten herauslesen konnte, daß Kultur auch eine Rolle spielt, habe ich mich entschlossen, hier ein paar Bilder zu zeigen. Auch wenn es kein Paddelurlaub war. Vielleicht interessiert euch die Landschaft und ihr verbindet es bei einer kommenden Reise.
Also, es sind nun nur ein paar wenige Etappen. Ein ausführlicherer Bericht wäre hier fehl am Platze und wohl auch nicht von Interesse. Wer die Bilder in "Groß" sehen möchte, einfach draufklicken
Erster längerer Aufenthalt war im Massif du Chartreuse. Der Col du Columbier, wo die ersten beiden Bildern entstanden, ist beliebt bei Rennradlern und war auch schon Tour de France Etappe. Wir waren fasziniert von den Wiesen mit so vielen Osterglocken. Die Flaschen sind vom Kloster der Kartäuser Mönche (Chartreuse = große Kartause), der berühmte Kräuterlikör.
Weiter ging es an die Drôme. Genauer gesagt nach Die. Hier gibt es den bekannten Clairette de Die. Nicht, daß nun jemand meint, das wird aber eine ganz schön alkoholische Reise. Die Landschaft ist einfach herrlich und zum Biken wunderbar. Oska genoß das auch. Natürlich gab es auch Schiebestrecken, wo er sich austoben konnte.
Abends kamen wir dann am Pont du Gard an. Erstaunlich, mit welchem Lichtspektakel die Brücke in der Nacht beleuchtet wird. Der Gardon wäre hier knapp paddelbar gewesen. Idealer Campingplatz wäre für mich nach wie vor der Camping Sousta. Weitläufig und ruhig. Wir blieben länger als angedacht. Aber es war auch hier sehr schön zum Radeln.
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So, nun sind wir endlich in der Camargue angekommen. Erster Anlaufpunkt war Salin de Giraud mit seinen Salzsalinen und -bergen. Aber auch Reis wird im sehr flachen Hinterland angebaut. Sehr schön die Camargue Pferde, eine ganz spezielle Rasse.
Und ja, am Plage de Piémanson darf man nur noch tagsüber parken. Übernachten verboten. Ich finde das gut. Es nimmt immer mehr überhand mit den sogenannten, zu neudeutsch, Vanlifern oder Overlandern, die mit ihren ausgebauten Fahrzeugen ohne Toilette die Dünen oder Hecken mit ihren Exkrementen füllen. Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich solche Wildkacker nicht ausstehen kann. Die Gemeinde Salin de Giraud bietet kostenlose Stellplätze für Wohnmobile und einen Campingplatz. Da kann man zum Übernachten hin fahren.
Ohne es wirklich geplant zu haben, waren wir dann in Saintes Maries de la mer mitten im Fest
Und endlich die Flamingos (waren auch in Salin de Giraud, aber hier kamen wir näher dran) Mit Boot wäre kein Weiterkommen gewesen, aber wir waren ja auf dicken Reifen unterwegs
Bei den Flamingos haben wir uns ewig aufgehalten. Konnten uns nicht sattsehen. Dabei sehen sie aus der Nähe gar nicht so hübsch aus. Sind schon besondere Vögel.
Bei diesem Bild dachte ich unweigerlich an Schülerlotsen. Der Vordere gibt die Richtung vor und die Beiden mit den ausgebreiteten Schwingen passen auf, daß keiner seitlich ausbricht.
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So, nun hatten wir genug vom Flachland und den vielen Menschen am Meer. Unser Weg führte uns ins Tal der Durance und von dort in die Höhe. Das gezeigte Dorf ist Lacoste. Es hat nichts mit dem Modelabel zu tun. Vielmehr gelangte es durch einen Marquis in Bekanntheit. Der Marquis de Sade hatte dort sein Chateau. Ja, genau der Der Stimmung wegen besuchten wir das Chateau in den frühen Abendstunden. Die Skulptur davor stammt von Ettore Greco und er nenn sie "Arbre de la vie"
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Weiter führte unsere Reise zum Colorado de Rustrel, zu den Ockerfelsen. Sie sollen ähnlich jenen von Roussilon sein. Wir hatten die Hoffnung, dort mit den Bikes durchradeln zu können. So lautete die Ansage im Reiseführer. Leider ist eine Besichtigung nur zu Fuß möglich, was uns vor Ort nachdrücklich erklärt wurde.
Tja, das war nun Frankreich ohne Boot. Ehrlich gesagt habe ich nichts vermisst. Wie heißt es so schön: "Wenn irgendwo eine Sonne untergeht, geht sie woanders auf."
In diesem Sinne
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Zitat von sputnik im Beitrag #1Auch wenn es kein Paddelurlaub war. Vielleicht interessiert euch die Landschaft und ihr verbindet es bei einer kommenden Reise.
Gerne hätte ich noch mehr Hintergrund zu den Orten geschrieben, war jedoch etwas in Eile beim Verfassen. Möchte jemand etwas mehr zu den Orten erfahren, gebe ich gerne Auskunft.
Gruß, Stefan
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