Hallo Zusammen,

ich suche nach Paddelmöglichkeiten mit dem Canadier in der Camargue.

Ingeressant wäre zum Beispiel Le Petit Rhône. Weiß hierzu jemand gute Ein- und Aussetzstellen? Kann man da auch stromaufwärts paddeln? Auf Youtube habe ich einen schön anzusehenden Film dazu entdeckt (verlinken möchte ich den hier nicht, denn Zartbesaitete könnten Anstoß an der schwimmwestenlosen, durchtrainierten nackten Männerbrust nehmen, was eventuell Löschung meines Beitrages zur Folge hätte). Es sieht dort mitunter idyllisch aus. Ähnlich den Rheinauen mit Badeplätzen und Sandbänken.
Ja, ich weiß, Rhône-Delta. Trinken will ich das Wasser ja nicht.

Oder gibt es andere Flüsse, oder kleine Seen, die sich zum Paddeln lohnen? Die Étangs sind wohl meist Schutzgebiet? Ich finde nichts. Nicht einmal das Faltbootwiki gibt was her.

Reisezeit ist der ganze Mai. Wir brauchen nur Tipps für die Camargue, denn Provence (Gardon, Pont du Gard) sind schon geplant und wir sind ja nicht nur zum Paddeln unterwegs

Grüßle, Stefan

Kleine Rhone bin ich mal vor 10 Jahren gepaddelt, von der Brücke bei St Gilles bis zur nächsten Brücke. Ganz nett, aber auch eintönig. Rechts und links sind hohe Deiche, wirklich sehen tut man da nix. Keine Sandbänke, keine Badeplätze.
Wenn überhaupt würde ich ab Brücke D38 bis ins Meer paddeln, das hat sicherlich seinen Reiz bis ins Salzwasser. Gegen den Strom kannste vergessen. Einsatzstellen sind meines Wissens nach niht wirklich exitent, das ist immer eine Kletterrei. An der D38Brücke gabs damals einen Verleiher, der aber große Schilder mit Betreten verboten hatte. Im Dezember hat uns das nicht interessiert. Am Fähranleger kannst du auch rein und raus, wenn die Fähre gerade nicht da ist.
Soweit ich weiss, ist tatsächlich leider alles in der "richtigen" Camargue aus Naturschutz gesperrt.
Was ganz nett ist ist der Etang d'Or. Ziemlich flach, Großgewässer, Flamingos und im Bereich von Maugiou sehr nett mit den alten Fischerhütten. Einsatz zB hier (mit Querung) 43.574040, 4.082844 oder 43.595658, 4.017999
Das Dorf Aubarne am Schluchteingang des Gard ist meine zweite Heimat. Geh davon aus, dass der Fluß dort oben um die Zeit trocken ist. Bei 43.934804, 4.384771 (evtl auch etwas höher, kurz hinter der Pont St Nicolas gibt es einen Weg, der früher zu einem Hotel führte und wo man auch einsetzen kann) kannst du jedoch zum Fluß runter laufen (mit Boot noch nie gemacht, ist kein Spazierweg), ab da ist immer ausreichend Wasser, wenn auch nicht gerade Wuchtwasser. Der Vorteil dieses Abshnitts ist, dass er kaum mit Leihboten befahren wird und du echte Schlucht paddelst.
btw, mitten drin kommt ein verfallenes Weh mit zweiten alten Mühlen. Drt kommt von rechts eine kleine Schlucht rein, der Torrent de Signore. Dort wurde 1952 der Film "Lohn der Angst" gedreht, das Wrack des LKWs lag dort bis Anfang 2021. Weitere Drehorte ganz in der Nähe und in der Camargue. Falls du da Interesse hast, ich wäre der ztuständige Experte für dieses Nerd-Wissen ;-)
Falls du wegen Regen zufällig doch Wasser hast, ich bins noch nie gepaddelt, aber steht definitiv auf meiner to-do Liste und ist völlig unbekannt: Die Virdourle bei Sauve. Auch sehr schön schluchtig, eigentlich noch schöner als der Gard ist die Cèze von Rochegude bis Montclus.
Als Wandercanyon mit leichten Kletetrstellen gibts die Concluses bei Lussan, wunderschön.
Zum paddeln ist sicher noch das Paddeln um Aiges Mrtes interesant und durch Grau du Roi, kann man tourmässig verbinden, wird vielleiht zwischendurch etwas langweilig auf dem Kanal. Stren genommen verboten, aber das würde mich niht abhalten. Wir können ja mit unseren Booten umgehen und uns benehmen.
Und noch eine kleine Klugscheisserei, streng genommen ist die Gegend auf dieser Rhoneseite niht Provence, kuturell noch so gerade, gebietsmässig nicht. Aber selbst diue Einwohner sind sich da nicht immer sicher.


edit: Hier habe ich noch was zum Thema gefunden:
https://www.forum-kayak.fr/index.php?topic=15168.0

Hier noch ein paar Fotos.
Cèze, Etang d'Or, Etang,Etang, Etang, Pt Rhone, Pt Rhone
(alles immer Wintertouren Dezember/Januar)

Hallo Thomas,

herzlichen Dank für die vielen guten Tipps. Die Cèze bin ich tatsächlich auch schon gepaddelt. Vorbei an den ganzen FKK Campingplätzen

Schluchtenpaddeln schließt sich leider aus, da wir unseren Flohsack dabei haben und ich bei WW II (darüber kann ich eh nicht) eine eventuelle Kenterung nicht ausschließen kann. Das möchte ich weder ihm, noch uns antun. Aber zum Wandern und Fotografieren klingt das sehr interessant. Von der Filmkulisse habe ich auch schon gelesen. Somit ist auch hier ein "must see" gesetzt.

Schade, daß der Vermieter an der Petit Rhône auch so unkollegial ist. Ich habe tatsächlich einen Vermieter dort via Google gefunden und den insgeheim als Kanushuttle angedacht. Vielleicht trotzdem mal fragen. Aber deine Einschätzung zum Ufer kann ich nach einigen Youtube-Filmen auch so nachvollziehen. Hatte mich dann an den einen Schönen geklammert.

Umso mehr gefällt mir dein Tipp zu dem Étang mit den Flamingos. Das werden wir versuchen anzusteuern.

In Groi du Roi und Aigues Mortes war ich vor 22 Jahren einmal. Am Strand beim Phare de L´espiguette. Das wollte ich mir wieder ansehen. Auch zum Plage de Beauduc. Damals durfte man noch mit dem Womo an den Strand. Ob wir jetzt auf dem Meer paddeln möchten, hängt ganz von den Wellen ab. In Saintes-Maries-de-la-Mer war ich vor 32 Jahren (scheiße, bin ich schon so alt?). Auch das ist so der Touri- und Fotostop in der Gegend, den wir besuchen möchten.

Deinen Beschreibungen entnehme ich, daß es zwar nicht einfach, aber lohnenswert sein kann. Da kommt Vorfreude auf. Letztendlich wird uns hoffentlich die Zeit doch nicht zu knapp. Bis Genf ist Kilometerfresserei. Dort haben wir aber bereits unseren ersten Stopp in den Bergen. Dann geht es weiter über Grenoble. Aber auch die Drôme lassen wir aus. Nicht gut mit Hund für uns. Die Cèze dann wahrscheinlich nur bei den Cascades de Sautadet zum Schauen und vielleicht Baden.

Planung und Vorfreude ist das Schönste. Danke.

Stefan

Nachtrag: wir nehmen den Bell Yellowstone Tandem mit. Er ist ein handlicher Allrounder, aber mit unserer Konstellation nicht WW II fähig (außer man schöpft gerne). Somit also zwei Faktoren gegen wildere Fahrten. Ich hatte mir zwar kurz überlegt, den Mad River Relevation mitzunehmen, aber das Mehrgewicht könnte beim Womo kritisch werden. Die Obrigkeit hat hier eine lukrative Einnahmequelle entdeckt

Beauduc geht noch, aber nur zwishen Sonnenauf- und Untergang.
Espiguette ist nach wie vor der Badestrand, aber Parken kostet je nach Saison und es gibt, wie leider alzuoft in F, Höhenbeschränkungen. Aber in der Nebensaison sind die oft offen.

Hat jetzt mit Paddeln nichts zu tun, aber um Saintes-Maries-de-la-Mer würde ich wegen der Wallfahrt Ende Mai einen Bogen machen.

Zitat von Lederschlumpf im Beitrag #6

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Hat jetzt mit Paddeln nichts zu tun, aber um Saintes-Maries-de-la-Mer würde ich wegen der Wallfahrt Ende Mai einen Bogen machen.

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Bauduc hat vor allem eine Breitenbeschränkung (s. Bild) 2.20 habe ich in Erinnerung.
Im Sommer ist es voll. d.h. Du musst evtl. Dein Boot über den ganzen Parkplatz tragen. Der ist fast einen Kilometer lang. Außerhalb der Saison ist Beauduc schön. Einkaufsmöglichkeiten mit einem Fahrrad und guten Reifen in Saintes Maries. Hin u. zurück ist man etwa einen halben Tag unterwegs. Relativ neu dort die Müllcontainer und angebl. eine Portapotti-Entleer-Station. Beim stabiler Hochdrucklage hat man morgens und abends, wenn die Thermik wechselt stundenlang sehr wenig Wind. eine Garantie gibts natürlich nicht.



An der Petit Rhone gibts einen Kanuverleih in der Nähe der Brücke von bzw. nach Aigues Mortes. Viel los ist da nie. An der Mündung der Petit Rhone baut sich bei Mittagsthermik eine stattliche Welle auf. Kommt noch eine Schippe Südwind dazu, kann die locker ihre 2 m erreichen. Gehen tut vieles, zum Vergnügen fahren wolle ich da nicht. Ach nicht mit meinem Surfski, denn wenn Du abgehst, kannst Du entweder in einem der beiden Steinwälle landen oder ein Motorbootfahrer sieht Dich nicht, weil er dort kaum mit Schwimmern rechnen würde.

Unterläufe der Flüsse sind in dem Gebiet allgemein nicht so toll, obwohl die Petit Rhone noch der reizvollste wäre.
Bei anderen Flüssen (Durance, Gard, Herault, Orb, Ardeche usw.) hat man nur 2 klitzekleine Probleme. Man kommt nicht zurück und/oder zerkratzt sich den Boden. Beide Probleme lassen sich mit 30 bis 40 Euro pro Tour beheben. Ein Boot gibts gleich dazu. Was ich manchmal gemacht habe war, dass Auto vorzusetzen und mit meinem Rad zurückzufahren. Das Rad in dem oder einem Zelt am Campingplatz deponiert und von dort bis um Auto gefahren. Teils geht es gut, aber Klappradtouren waren da nicht bei.

VG Chris

Hallo Chris,

herzlichen Dank für deine Tipps. Ich konnte sie gerade erst lesen, da wir das Wochenende im Elsaß waren und ich hier nicht herein geschaut habe.

Zu Beauduc: klingt positiv, da unser Fahrzeug 2,10m Breite hat. Könnte an der Durchfahrt passen. Zudem sind wir Anfang Mai unterwegs, da ist vielleicht tatsächlich nicht so viel los. Vor vielen Jahren war ich am Plage de Piémanson bei Salin de Giraud. Gefiel mir auch (nicht zum Paddeln). Wäre eine Alternative.

Die von dir genannten Flüsse Ardèche und Orb liegen zu weit westlich. Ein signifikanter Grund. Ich bin beide Flüsse schon gepaddelt (Berichte hier bei Touren). Es war herrlich.... solo im Yellowstone Tandem. Wenn wir Tandem mit dem Yellowstone paddeln, würde das Boot alle Nase lang voll laufen (auch wenn ich hinten sitze) und der Hund in der Mitte schwimmen. Bei ihm hört jedoch der Spaß bereits bei nassen Pfoten auf. Tu ich ihm nicht an.
Zwei Boote mitnehmen sehe ich nicht ein. Der Urlaub war eigentlich als Foto- und Kulturreise gedacht. Also leichtes Kanugepäck und Genußtouren wie auf dem Gardon in Höhe der Pont du Gard.

Die Route geht in etwa Genf - Grenoble - Valence - Avignon - Pont du Gard - Nîmes - Arles - Saintes Maries de la Mer - Aix en Provence - und dann weiter in den Parc naturel du Luberon (weil ich da wohl noch nie war).

Wie im ersten Beitrag erwähnt sind nur Zahmwassertouren angedacht. Paddeln spielt eine untergeordnete Rolle. Aber bei dem Gedanken mal wieder unter der Pont du Gard durchzupaddeln, da juckt es einfach. Für die wenigen Male ein Boot zu leihen ist grundsätzlich eine Überlegung wert. Jedoch ist mir das schon wieder zu viel Abhängigkeit und Recherche nach passendem Boot (wohin mit dem Hund bei einem Sit-on-top?). An der Dordogne hatten wir gute Erfahrungen mit den Bootsvermietern gemachtr, die uns für 10 Euro entweder an die Einsetzstelle unserer Wahl brachten, oder an einem vereinbarten Ort abholten. Vielleicht ergibt sich so etwas Ähnliches.

Nochmals vielen Dank für die Hinweise. Ich sammle gerne und filtere das für uns Passende heraus.

Grüßle, Stefan

Hallo Stefan,

in der Nähe von Avignon gibt es den sehr sehenswerten Bambusgarten "La Bambouseraie" bei Anduze in der Nähe von Ales. Ist ein lohnenswerter Tagesausflug und war ein Highlight in meinem letzten Urlaub in dieser Gegend.
Ist jetzt nicht der Paddelevent aber ihr wollt ja auch ein bisschen Kultur erleben.

Gruß, Peter

... und weil ich's oben erwähnte, auh die Bambuserie war Drehort zu "Lohn der Angst" ;-)

Hallo ihr Beiden,

entschuldigt bitte die späte Antwort. Wir waren im nahen Elsass und widmeten uns unter Anderem der Vogelfotografie. Damit später mit den Flamingos nichts schief geht
Nein, wir sind tatsächlich der Störche wegen über Ostern ins Nachbarland gereist. Über manche Bildergebnisse freuten wir uns besonders. Für Interessierte hier eine Auswahl (klick auf die Vorschau öffnet das Bild in guter Auflösung):




Danke Peter, für den Tipp mit der Bambouseraie bei Anduze.
Dort war ich tatsächlich schon einmal. Liegt gut 20 Jahre zurück. Interessant, aber ob wir uns den Tag Zeit nehmen, um vom Pont du Gard weiter nach Westen zur Bambouseraie zu fahren ist fraglich. Es zieht uns eher nach Osten. Die Ockerfelsen des Lubéron locken. Oder auch Arles. Dort war ich zwar auch schon, weil ich herausfinden wollte, was van Gogh und Picasso dort so toll fanden (ja, ich weiß, das Licht), aber auch dies liegt über 20 Jahre zurück.

Momentan nehmen Fotografie und Kultur einen großen Teil des Urlaubes in Anspruch. Hoffentlich kommen wir auch zum Paddeln Jedoch planen wir nicht wirklich. Sammeln Eckdaten, die Steine eines Mosaiks bilden. Zusammengesetzt wird es während des Urlaubes.

Thomas, den Étang d´Or mit der Einsetzstelle bei 43.595658, 4.017999 habe ich mir stark vorgemerkt. Das stelle ich mir idyllischer vor, als den anderen Einstieg mit der Querung.

Liebe Grüße aus Schluchsee,
Stefan

Wenn du Oker gucken willst und in der Gegend von Dions/Aubarne (Beginn der Gard-Schlucht) bist, fahre nach 43.918433, 4.292446 , nicht so groß, aber für umme und du bist alleine. Unbedingt vormittags und nur bei Sonne. Du kannst über Feldwege bis dran fahren und musst nur 2 Minuten den Hang runter laufen.

Für umme ist sekundär, alleine wäre wunderbar. Danke für den Tipp. Ist notiert