In diesem Bereich wird etwas mehr moderiert. Dies betrifft optische (z.B. Gliederung) und inhaltliche ('das soll so sein', statt 'das ist so') Aspekte. Ich versuche, das freundlich zu machen und hoffe, damit niemandem auf die Füße zu treten!
ZitatIch habe ein tolles Boot gesehen, 5 Meter lang, 1 Meter breit, Hersteller weiß ich nicht, kann ich damit Wildwasser 4 fahren, bin Anfänger...
Diese Fragen lesen wir alle oft und würden sie auch gerne beantworten. Hier einige kurze Antworten für Anfänger und Einsteiger.
Länge für Soloboote Für Einsteiger nicht viel länger als 4,50 (15 Fuß)
Länge Solo/Tandemboote Nicht zu kurz, minimal 4,50, maximal 4,90 (15-16 Fuß)
Tandemboote Nicht unter 4,60 und nicht über 5.25 (16-17 Fuß)
Das sind nur Richtwerte für den normalen Gebrauch in der Anfangszeit dieses schönen Sports. Das gilt nur für Feststoffboote, alle anderen (Faltcanadier, Schlauchboote) haben in der Regel andere Maße und Fahreigenschaften.
Zu der Eingangsfrage, ironisch, aber trotzdem in ähnlicher Form schon mal gelesen. Eigentlich einfach zu beantworten mit einem Vergleich: Stell dir vor du hast eine 18 jährigen Tochter die ihren Führerschein macht, kaufst du ihr auch erstmal ein LKW oder einen Porsche?
Vorteil: zerlegbar und kann als Rucksack, im Auto, im Bus, Bahn und sogar im Flugzeug transportiert werden, je nach Hersteller und Herstellungsart leicht, teilweise sehr leicht, die Haut kann gut repariert werden (kleben, kaltschweißen, schweißen (Heißluft), verschiedene Bootsformen auf dem Markt, Bootshaut viel robuster als man denkt, Sitzposition oft variabel.
Nachteil: muss erst richtig aufgebaut werden (ca. 30min. +), meist sehr windanfällig, Aluminiumgerüst kann verbiegen, brechen.
Ich habe diesen Beitrag von JU61 aus 'Bootsmaterial' hierher kopiert, weil sich Material und Typ beim Faltcanadier überschneiden.
Vorteile: geringes Packmaß einfacher Transport und einfache Lagerung (siehe Faltcanadier), hohes Zuladungsgewicht, wenn es dicht ist, ist es unsinkbar, isoliert gut gegen kaltes Wasser, das Material hochwertiger Markenboote ist sehr robust, verschiedene Bootsformen auf dem Markt, teilweise für mittelschweres Wildwasser (Rafting) Wasserwucht geeignet, knieend paddeln ist bequem, kann durch Aufkleben von Flicken repariert werden.
Nachteile: Große Qualitätsunterschiede im Material (Vorsicht Billig-, Badeboote), sehr windanfällig, Abstriche beim Geradeauslauf und der Paddelgeschwindigkeit, es kann undicht werden (Druckverlust Instabilität), ungünstiges Verhältnis vom Ladevolumen zur Größe des Bootes, Auf- und Abbauzeit, Luftpumpe mit passendem Ventiladapter nötig, richtiger Luftdruck beachten, für Hunde eher ungeeignet.
Seid lieb zueinander und habt Spaß im Leben, es ist zu kurz um es sich schlecht gehen zu lassen!
Die letzten beiden Beiträge gehören meiner Meinung nach in den Thread "Welches Bootsmaterial" Die Frage "welches Boot passt für meinen Zweck" sollte sich dann eher mit anderen Eigenschaften,wie zb. Form des Rumpfs, Kielsprung, Boardwandhöhe, Länge, Breite, etc befassen. Abhängig vom Einsatzzweck kann man als Anfänger durchaus mal total daneben greifen. (Mir passiert) 😅
an sich gehört das schon dazu. Es ist wahrscheinlich für einen Einsteiger ein wichtige Frage die er hier suchen würde. Frei nach der Fragestellung, eignet sich mein Schlauchcanadier gleichfalls für Wildwasser wie See. Ich würde es hier und unter dem Thread Bootmaterial suchen.
Bei Schlauchbooten sind Bootsform und Material kaum voneinander zu trennen (?!) Sie sind gut, um sie bei allen Gelegenheiten dabeizuhaben.
Ein Boot "für alle Gelegenheiten" wäre eins, das sehr universell ist. Für den Einsteiger schon gut und ggf. auch kräfteschonend zu fahren, mit zunehmender Erfahrung wendig genug für kleinere Flüsse mit reichlich Strömung, dennoch guter Lauf auf stehendem Wasser. Es verträgt etwas Gepäck, gerne einen Mitpaddler, lässt sich aber auch alleine fahren. Zu empfindlich sollte das Boot für alle Gelegenheiten auch nicht sein, allzu schwer auch nicht. Früher oder später wird der Einsteiger irgendwo gegenstoßen. Sei es beim Tragen, beim Anlegen, irgendwo.
Ergibt in Summe einen Prospector, 17' aus Royalex oder eben dem Nachfolgematerial. Aramid (frz. Kevlar), wenn das Gewicht eine größere und der Preis eine kleinere Rolle spielen. Jeder Hersteller hat etwas andere Ansichren, wie ein guter Prospector sein soll - weit auseinander gehen sie nicht.
Alles andere ist im Grunde zu speziell. Sowohl das PE-Boot zur Sonntagsbespaßung, das wegen seinem Gewicht immer öfter liegen gelassen wird, als auch das Carbonboot, das darauf wartet, dass der Einsteiger Mist baut. Um noch nachzutreten, auch die Ekajak-Boote, weil sie als reine Zweckbauten bis auf einarmige Bedienung wenig mit dem zu tun haben, was Canadierfahren ausmacht.
Ein Prospektor (Firma A, B, C oder D) stellt für viele das beste Universalboot dar.
Der von Haubentaucher genannte 17' Prospektor aus Royalex oder Kevlar ist allerdings auf großem See, bei Wind und unbeladen und solo von Einsteigern auch nicht gut zu händeln.
Das soll keine Gegenrede gegen den Haubentauchers Prospektor sein (!), sondern der Hinweis, dass es eben kein Boot gibt, das wirklich ALLES gut kann!
Universell heißt hier eher, dass ein Boot in keiner Disziplin völlig versagt, aber meist auch nichts richtig gut kann...
Die einfache Antwort ist: Es gibt kein Boot für alle Gelegenheiten.
Und erneut verstehe ich deine Anmerkung zu Carbonbooten nicht. Ich finde dass auch Einsteiger sich das Bootsmaterial durchaus selber aussuchen sollten. Hat ja schließlich noch ein paar mehr Vorteile so ein Carbonboot, als ausschließlich das geringe Gewicht.
Grüße von der Mittelweser
Volker
Solo Canoe: GRB Newman Classic XL Paddle: BlackBart Bentshaft, Northstar Voodoo Tandem Canoe: Wenonah Itasca
Jeder, auch jeder Einsteiger sollte sich das Boot und das Bootsmaterial durchaus selber aussuchen. Keine Frage. Jemand der sehr genau weiß was er will, wird dazu keine Fragen haben oder Empfehlungen, die er trotzdem bekommt, einzuordnen wissen.
Carbon ist sehr spröde, zwar zugfest aber wenig schlag- bzw. stoßfest. Deswegen laminiert man auch bei "reinen" Carbonbooten immer etwas Glas mit ein. Sieht man nicht, auch nicht im Fall eines Schadens. Trotz Glas ist es ein empfindlicheres Boot, weil der Rumpf trotz des dünnen Laminats kaum nachgeben kann. Festigkeit bei einem Stoß ist das eine, die Fähigkeit einen Stoß aufzunehmen, das andere.
Natürlich gibt es in allen Bereichen Einsteiger, die aus unterschiedlichsten Gründen etwas im High-End-Bereich suchen. Oft spricht garnichts dagegen. Weil Einsteiger aber oft nicht so genau wissen, wo die Reise mal hingeht, wie sie verläuft, sollte man ihnen High-End nur dort empfehlen, wo es so fehlertolerant ist, wie die einfacheren Sachen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Boot aus Sichtcarbon nach einer Reparatur nicht mehr aussieht wie vorher, ist genauso groß wie bei einem Aramid-Boot. Bei letzterem ist die Chance ohne Riss davonzukommen aber ungleich höher.
"Der Einsteiger" als unbekanntes Wesen, fängt ja erst an, hat auch selten Infrastruktur, wie einen Holz-Steeg und einen eigenen Hallenplatz. Er probiert mal dies, mal jenes. Vieles davon, um zu wissen, dass es sich nicht lohnt, es zu wiederholen. Dafür braucht er ein Boot, das Fahrfehler, Unachtsamkeiten usw. möglichst weggesteckt werden. Es bleibt sicher mal ein Kratzer, ein Knuff am Süllrand, aber im Großen und Ganzen hat sich sein Kauf gelohnt, weil das Boot trotzdem wertbeständig ist und ihn nicht enttäuscht.
Zitat von Haubentaucher im Beitrag #10Jeder, auch jeder Einsteiger sollte sich das Boot und das Bootsmaterial durchaus selber aussuchen. Keine Frage. Jemand der sehr genau weiß was er will, wird dazu keine Fragen haben oder Empfehlungen, die er trotzdem bekommt, einzuordnen wissen.
Ich verstehe die Einsteiger Fragen nicht als Empfehlungen, sondern als Nachschlagewerk, sachlich wertfrei mit Vor- und Nachteilen von nachgefragten Dingen (Boote, Material, usw.)
Zitat von Haubentaucher im Beitrag #10Carbon ist sehr spröde, zwar zugfest aber wenig schlag- bzw. stoßfest. Deswegen laminiert man auch bei "reinen" Carbonbooten immer etwas Glas mit ein. Sieht man nicht, auch nicht im Fall eines Schadens. Trotz Glas ist es ein empfindlicheres Boot, weil der Rumpf trotz des dünnen Laminats kaum nachgeben kann. Festigkeit bei einem Stoß ist das eine, die Fähigkeit einen Stoß aufzunehmen, das andere.
Das sind sehr oberflächliche Aussagen zu Carbonbooten. Eigentlich muss man von CFK-Booten sprechen! Da es ein Verbundmaterial ist, sind die Eigenschaften der einzelnen Bestandteile eben nicht voll wirkend. Das mit dem Glasanteil ist nicht zwingend erforderlich. Warum ein Carbonboot empfindlich sein soll erklärt sich mir immer noch nicht. BTW: Ich fahre eins und schone es nicht!
Zitat von Haubentaucher im Beitrag #10Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Boot aus Sichtcarbon nach einer Reparatur nicht mehr aussieht wie vorher, ist genauso groß wie bei einem Aramid-Boot. Bei letzterem ist die Chance ohne Riss davonzukommen aber ungleich höher
Verstehe ich nicht. Was hat das mit Einsteigerfragen zu tun?
Grüße von der Mittelweser
Volker
Solo Canoe: GRB Newman Classic XL Paddle: BlackBart Bentshaft, Northstar Voodoo Tandem Canoe: Wenonah Itasca
Zitat von C1_passion im Beitrag #11Ich verstehe die Einsteiger Fragen nicht als Empfehlungen, sondern als Nachschlagewerk, sachlich wertfrei mit Vor- und Nachteilen von nachgefragten Dingen (Boote, Material, usw.)
Zitat von Haubentaucher im Beitrag #10Carbon ist sehr spröde, zwar zugfest aber wenig schlag- bzw. stoßfest. Deswegen laminiert man auch bei "reinen" Carbonbooten immer etwas Glas mit ein. Sieht man nicht, auch nicht im Fall eines Schadens. Trotz Glas ist es ein empfindlicheres Boot, weil der Rumpf trotz des dünnen Laminats kaum nachgeben kann. Festigkeit bei einem Stoß ist das eine, die Fähigkeit einen Stoß aufzunehmen, das andere.
Das sind sehr oberflächliche Aussagen zu Carbonbooten. Eigentlich muss man von CFK-Booten sprechen! Da es ein Verbundmaterial ist, sind die Eigenschaften der einzelnen Bestandteile eben nicht voll wirkend. Das mit dem Glasanteil ist nicht zwingend erforderlich. Warum ein Carbonboot empfindlich sein soll erklärt sich mir immer noch nicht. BTW: Ich fahre eins und schone es nicht!
Ich habe selber schon am Anfang des Themas mal was falsches geschrieben, das hat jemand klar gestellt. Ich wäre als Anfänger jetzt wieder verwirrt. Soweit ich weiß werden Slalom Boote auch in Carbon gefertigt. Also kann es nicht so empfindlich sein.
Grundsätzlich glaube ich allerdings das ein Einsteiger ein Frage zu diesem Material eher weniger hat. Daher wäre eine kurze Zusammenfassung von Booten aus Carbon nicht schlecht. Aber das gehört dann zum Thema Material.
Und wie üblich, da ich nur versuche auf das Thema zurück zu finden. Bitte löschen, danke.
In den letzten Beiträgen taucht die berechtigte Frage auf, wer denn nun 'der Einsteiger' ist, an den sich diese Rubrik richten soll.
Natürlich gibt es 'den einen Einsteiger' nicht!
Tendenziell gehen Fragen aus dem Anfängerbereich - nach meinem Empfinden - eher in den günstigen bis sehr günstigen Preisbereich. Das findet sich entsprechend auch in der Kategorisierung 'Einsteigerbot' oder 'Einsteigerpaddel' wieder. Letztlich passt das aber auch eher unter 'Materialfragen'.
Natürlich gibt es auch Einsteiger, die qualitativ - und preislich - höherwertige Boote suchen. - Die sind - meiner Meinung nach - aber eher in der Minderheit - Und sie können die Einstufung 'Kohlefaser als Material ist wegen des hohen Preises eher nicht für Einsteiger geeignet' - auch meiner Meinung nach - schon differenziert verstehen.
Ich würde hier gerne etwas aufräumen, weil es doch ziemlich viele inhaltlich ähnliche Beiträge geworden sind. Möchte vielleicht einer der hier schreibenden einen zusammenfassenden Beitrag schreiben?
So das ist ein Versuch der Zusammenfassung. Sofern noch was hinzufügen ist, bitte mit Zitat hinzufügen. Ich hoffe es hat die richtige Länge und Form. So dass ein Einsteiger das gut lesen kann und die typischen Einsteigerfragen beantwortet sind. Ich habe versucht die Summe der bisherigen Einsteigerfragen zu sammeln und darauf einzugehen. Ich hoffe es ist gelungen.
Das Boot für jeden Zweck gleich gut, gibt es nicht. Natürlich hängt auch der Einsatzzweck von den Kenntnissen, Fähigkeiten und Wünsche ab. Es gibt jedoch einige Richtwerte an denen man sich am Anfang gut halten kann.
Für Feststoffboote (GFK, Royalex, PE, Carbon, Kevlar näheres siehe Material) gilt folgendes:
Länge für Soloboote Für Einsteiger nicht viel länger als 4,50 (15 Fuß)
Länge Solo/Tandemboote Nicht zu kurz, minimal 4,50, maximal 4,90 (15-16 Fuß)
Tandemboote Nicht unter 4,60 und nicht über 5.25 (16-17 Fuß)
Bei Schlauchbooten und Faltbooten sind Bootsform (Design) und Material nicht voneinander zu trennen. Daher führen wir die hier mit auf.
Faltkanadier (Gewebe-PVC mit Aluminiumgerüst)
Vorteil: zerlegbar und kann als Rucksack, im Auto, im Bus, Bahn und sogar im Flugzeug transportiert werden, je nach Hersteller und Herstellungsart leicht, teilweise sehr leicht, die Haut kann gut repariert werden (kleben, kaltschweißen, schweißen (Heißluft), verschiedene Bootsformen auf dem Markt, Bootshaut viel robuster als man denkt, Sitzposition oft variabel.
Nachteil: muss erst richtig aufgebaut werden (ca. 30min. +), meist sehr windanfällig, Aluminiumgerüst kann verbiegen, brechen. Schlauchcanadier (Material hochwertig: EPDM-Kautschuk, CSM-Chlorsulfonyl-Polyethylenkautschuk)
Vorteile: geringes Packmaß einfacher Transport und einfache Lagerung (siehe Faltcanadier), hohes Zuladungsgewicht, wenn es dicht ist, ist es unsinkbar, isoliert gut gegen kaltes Wasser, das Material hochwertiger Markenboote ist sehr robust, verschiedene Bootsformen auf dem Markt, teilweise für mittelschweres Wildwasser (Rafting) Wasserwucht geeignet, kniend paddeln ist bequem, kann durch Aufkleben von Flicken repariert werden. Nachteile: Große Qualitätsunterschiede im Material (Vorsicht Billig-, Badeboote), sehr windanfällig, Abstriche beim Geradeauslauf und der Paddelgeschwindigkeit, es kann undicht werden (Druckverlust Instabilität), ungünstiges Verhältnis vom Ladevolumen zur Größe des Bootes, Auf- und Abbauzeit, Luftpumpe mit passendem Ventiladapter nötig, richtiger Luftdruck beachten, für Hunde eher ungeeignet.
Es gibt kein Boot "für alle Gelegenheiten" Es gibt Kanus die dem sehr nah sind, also ein Boot welches sehr universell ist. Für den Einsteiger schon gut und ggf. auch kräfteschonend zu fahren, mit zunehmender Erfahrung wendig genug für kleinere Flüsse mit reichlich Strömung, dennoch guter Lauf auf stehendem Wasser. Es verträgt etwas Gepäck, gerne einen Mitpaddler, lässt sich aber auch alleine fahren. Zu empfindlich sollte das Boot für alle Gelegenheiten auch nicht sein, allzu schwer auch nicht. Einige Paddler sind der Meinung dass ein Prospector (16 oder 17 Fuß) diese Eigenschaften erfüllt. Grundsätzlich ist das nur eine Empfehlung für den Einsteiger, damit Fragen schon im Vorfeld beantwortet sind. Mit mehr Erfahrung wächst natürlich der Anspruch und damit auch das Boot oder der Bootspark.