Alles perfekt soweit, aber welchen Vorteil hätte der Kollege denn, wenn er erstmal in einem anderen Boot fährt und dazu noch in einem, was er heute, inzwischen selbst importieren müsste?
Zu billigen Kanus wurde einiges gesagt, auch ich habe u.a. so eins und es wird und wird nicht schlechter, weil es so bleischwer ist, dass ich es lieber hängen lasse. Irgendwann fahrren wir mal Allier und Loire runter und schenken es unten einem Angler. Dann hat es seinen Dienst doppelt getan. Unseres ähnelt dem Pelikan-Kanu, steht Coleman drauf, ist etwas größer (5 x 1 m, knapp 50 kg), hat nicht diese fürchterlichen Sitze, ist aber mit drei Erwachsenen klar überladen. Es bewegt sich noch, es kentert auch nicht, aber es guckt zu wenig von dem Boot raus, als dass es vertrauenserweckend wäre. Die Form ist ähnlich unspektakulär, geht so, war nicht teuer, würde ich nicht weiterempfehlen, außer zu einem Preis für das ich es im fast durchgeschliffenen Zustand abgestaubt habe.
Gute Kanus sind leider sehr teuer, stammen überwiegend aus Nordamerika und werden inzwischen kaum noch nach Europa importiert. Entspechend sitzen die Leute auf ihren Booten wie die Kubaner lange Zeit auf ihren Autos. Wieso also nicht mal nach Restposten schauen ... (?) So bietet einer der wenigen gerade seine letzten 'Minnesota II' von Wenonah an, fast einen Tausender unter Neupreis. Der Minnesota ist ein ausgezeichnetes Expeditionsbot, genug Reserven für Zulademöglichkeiten, entsprechenden Trockenlauf. Solange ihr mindestens zu zweit fahrt, macht Ihr mit dem Boot nichts falsch. Was auch immer beim Bau der Boote getrunken wird, es tut den Leuten gut, denn die Qualität, die Ausgewogenheit beim Fahren und das Handling der Boote an Land ist bestens. Bald ist es weg. Ob dieses oder nächstes Jahr ein ähnliches Boot gebraucht oder überhaupt angeboten wird, steht in den Sternen.
Ich denke, es spricht überhaupt nichts gegen ein gebrauchtes Boot. Es ist einfach geschickter, wenn man bei einem Gebrauchtkauf ein Boot bewerten kann, einmal hinsichtlich des Zustandes (und damit auch, ob das Preis-/Leistungsverhältnis einigermaßen passt) und zum anderen, ob es von den Fahreigenschaften den Anforderungen entspricht. Wenn ich mal mehrere verschiedene Tandems gepaddelt/angeschaut habe (und ich könnte aus dem Stehgreif vier Tandems mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften/Abmessungen/Materialien anbieten, entsteht zumindest ein erstes Bewertungsvermögen. Nach dem Motto: Besser als nix... Grüße Ralf
Es spricht auch nichts gegen ein preiswertes Boot. Weder aus Polen noch ein Peilkan oder Coleman Kanu. Der Rat mit dem vorher testen oder Probepaddeln spricht nur das an, das man sich nicht über das falsche Boot ärgert. Und das kann auch sein, das ich ein Wenonah Carbon Schlappen im Garten liegen habe für 6000 €, aber mich jedesmal ärger das ich nur zu zweit ohne Gepäck vorwärtsbewegen kann.
Ich habe die schönsten Touren mit Coleman Ähnlichen Kanus gemacht. Mit denen habe ich Sachen machen können, die ich mir mit meinem eigenen Kahn nicht getraut hätte.
Wie auch schon teils erwähnt erstmal eines ausleihen und mit dem Dickschiff ein paar Touren machen, am besten auf verschiedenen Gewässern. Hier wird dann einiges klar, was Gewicht, Aha Erlebnisse... das Drumherum mit Besatzung und Ausrüstung verheißen lässt. Zum Kauf wurde genug geschrieben.. Das Wichtigste ist aus meiner Sicht nach dem Kauf, dass das Kanu auch genutzt wird und nicht zu einer Standuhr verkommt, dann ist es das falsche Kanu oder auch Hobby
Die zwischen den Zeilen erweckte Hoffnung, ein Boot, das für 3Pers. + Hund auf Binnenseen optimal ist, sei auch solo und dann vielleicht noch auf Kleinflüssen gut zu paddeln, halte ich für überzogen.
Bei allem Zorn gehen neue Boote: vor eineinhalb Jahren wurde ein ähnliches, wie das genannte, gebraucht nur 200 Eus günstiger abgeboten. Solche Restposten können also sehr interessant sein, wenn man etwa weiß was man sucht. Ob 15 Kilo weniger Gewicht oder ein um 1ooo € höherer Neupreis das Boot nun zur Standuhr macht - der Aspekt mit dem Gewicht kommt mir logischer vor.
Zitat von Haubentaucher im Beitrag #27Die zwischen den Zeilen erweckte Hoffnung, ein Boot, das für 3Pers. + Hund auf Binnenseen optimal ist, sei auch solo und dann vielleicht noch auf Kleinflüssen gut zu paddeln, halte ich für überzogen.
Oh, ich glaube, du hast da etwas missverstanden, und wahrscheinlich hast du dir das von mir erwähnte Bild auch nicht angesehen. Um es etwas deutlicher auszudrücken: "14.6' ist eine gute Länge für ein Solo-Boot. Nimm den Rat von Frank ernst, aber bilde dir dein eigenes Urteil." Ich hätte natürlich auch sagen können: "Alles Scheiße...", das entspricht allerdings nicht so meiner Art.
Viele Grüße von jemand, der auch auf Kleinflüssen mit großem Genuss 17'-Canadier solo fährt.
P.s.: Wie kommst du zu der Ansicht, das Boot sei für 3Pers. + Hund auf Binnenseen optimal?
1) wahrscheinlich 2) freut mich 3) weil es extra dafür konstruiert ist, eine unspektakuläre Form hat und trotz der Größe 30 Kilo wiegt. Dann noch der Rest den ich genannt hatte.
Bell gefiel mir bei Probefahrten in Neuengland etwas besser als Wenonah, aber die Unterschiede bei Reisekanadiern sind wohl marginal. Kein Grund jedenfalls ein Neuboot zu verschmähen, das preislich nicht viel über einem guten Gebrauchten liegt. Aif die Weise komme ich zu meiner Ansicht. Irgendwie glaube ich zwar, dass Dich das nicht wirklich interessiert hat, aber Du fragst für einen Freund.
.............
Alternativ die Boote von Ekajak. Sie sind sicherlich unspektakulär in allem was man sich nur vorstellen kann, aber sie wiegen zum Preis eines nur noch mittelmäßigen PE-Boots so wenig wie man das von einem günstigen Laminatboot erwarten darf. Auch der Wertverlust bei einem weiterverkauf hält sich offenbar in Grenzen. 300 zahlt man an der Lahn bei einem Verleiher für eine kurze Woche - oder eben für ein gebrauchtes 17-Fuß-Boot auf dem man Samba tanzen kann. Liest die Anzeige jemand der etwas rechnen kann, zuhause etwas Platz hat, dann ist das Boot weg.
Eine der beiden Varianten würde ich einem Freund empfehlen. Damit hat der TE doch genug Eindrücke aus diesem Meinungsforum mitgenommen, um zu sehen, dass es letztlich völlig egal ist, denn jeder Weg hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Ledigluch das kleine, schwere PE-Boot wärecwohl überladen, aber auch das wurde genannt.